Dieses Art-Deco Bandeau gehörte einst
Königin Elisabeth (1876-1965) Frau von König Albert I. von Belgien und die Mutter des späteren belgischen Königs Leopold III.
Die 1876 im Schloss Possenhofen geborene Elisabeth war eine Prinzessin
aus der herzoglichen Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses
Wittelsbach . Sie war die
zweite Tochter von Carl Theodor Herzog in Bayer, und seiner Frau, der Infantin Maria Josepha von Portugal .
Benannt wurde sie nach ihrer Tante väterlicherseits, der österreichischen
Kaiserin Elisabeth.
Ihren künftigen Gemahl, den um ein Jahr älteren
Prinzen Albert von Belgien , lernte Elisabeth im Mai 1897 in Paris beim Begräbnis ihrer
bei einer Brandkatastrophe ums Leben gekommenen Tante Sophie, Herzogin von
Alençon, kennen. Albert, zweiter Sohn von Prinz Phillip, Graf von Flandern, und
dessen Gemahlin Maria Luise von Hohenzollern-Sigmaringen, war präsumtiver
Thronerbe Belgiens, das von seinem unbeliebten Onkel Leopold II. autokratisch
regiert wurde. In der Folge begegneten sich Elisabeth und Albert, die einander
sehr sympathisch fanden, bei Alberts Schwester Henriette, Herzogin von Vendôme,
wieder, ferner beim Herzog von Alençon sowie bei Elisabeths Tante Marie, der
ehemaligen Kurzzeit-Königin beider Sizilien. Im September 1898 nahmen die
beiden jungen Leute in Wien an der Beisetzung der ermordeten österreichischen
Kaiserin Elisabeth teil. Ihre gegenseitige Zuneigung hatte sich vertieft. Das
Paar konnte nach seiner Verlobung zu Neuilly auch seine am 2. Oktober
1900 in der Kathedrale von München erfolgte Liebeshochzeit durchsetzen.
Einige Tage nach ihrer Heirat wurden
Elisabeth und Albert in Belgien begeistert empfangen und begaben sich
anschließend auf ihre Hochzeitsreise nach Italien. Daraufhin wohnte die
24-jährige Prinzessin mit ihrem Gemahl zunächst im Palast ihrer Schwiegereltern
in der Rue de la Régence in Brüssel, reiste dann aber zur Wahrung eines selbstbestimmten
Privatlebens Anfang 1901 mit Albert an die Cote d Ázur und hielt sich im
folgenden Sommer längere Zeit in ihrer Heimat Possenhofen auf. Ende September
1901 zog sie in Brüssel in das eben fertiggestellte Hôtel d’Assche.
Aus der Ehe des Prinzenpaars, die als
sehr liebevoll galt, gingen drei Kinder hervor:
·
Prinz Leopold (* 3. November 1901; † 25. September
1983), Herzog von Brabant, als Leopold III. von 1934 bis 1951 König der Belgier
·
Prinz Karl (* 10. Oktober 1903; † 1. Juni 1983), Graf von Flandern, Prinz von Belgien
·
Prinzessin Marie-Jose (* 4. August 1906; † 27. Januar 2001),
Prinzessin von Belgien, ∞ 1930 König Umbert II. von Italien
Nachdem Leopold II. am 17. Dezember 1909 nach
44-jähriger Regierung verstorben war, leistete sechs Tage später sein Neffe
Albert den Eid auf die belgische Verfassung und wurde als Albert I. zum neuen
König ausgerufen. Seine Gattin Elisabeth wurde somit belgische Königin. Nach
der Vereidigungszeremonie feierten zahlreiche Menschen das neue Herrscherpaar
in Brüssel enthusiastisch. In der Folge führte es die Regierung mit einem
besonderen Augenmerk auf soziale Verantwortung. Im November 1910 zog sich
Elisabeth eine schwere Rippenfellentzündung
zu, die erst im Februar 1911 auskuriert war, wozu auch ein Ägypten-Aufenthalt
beitrug.
König Albert I. starb am 17. Februar 1934 bei
einem Bergunfall in Marche-les Dames im belgischen Ardennengebiet bei Namur.
Sein Tod löste bei Elisabeth eine tiefe Depression aus. Sie trauerte auch ihrer
nun zu Ende gegangenen Herrschaft als Königin nach. Schwer traf sie außerdem
der zur Zeit der Weltausstellung in Brüssel am 29. August 1935 erfolgte Tod
ihrer Schwiegertochter Astrid, die mit ihrem ältesten Sohn und nunmehrigen
König Leopold III. verheiratet gewesen war und durch einen Autounfall bei
Küssnacht am Rigi ihr Leben verlor.
Von den erwähnten Schicksalsschlägen erholte
sich Elisabeth langsam während eines längeren Aufenthaltes in Neapel, wo ihre
Tochter Marie José als Kronprinzessin Italiens lebte. In Belgien nahm Elisabeth
nach Astrids Tod de facto wieder die Position der Königin ein und hatte nun
auch die Mutterrolle für die drei kleinen Kinder der Verstorbenen – Josephine- Charlotte, Bauddouin und
Albert,– zu übernehmen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand
ein heftiger Konflikt zwischen den verschiedensprachigen Teilen Belgiens, wie
mit König Leopold III. zu verfahren sei. Ihm wurde u. a. seine seinerzeitige
Weigerung, mit seinen Ministern ins Exil zu gehen, zur Last gelegt. Die Flamen
waren mehrheitlich für eine Rückkehr Leopolds, die Wallonen dagegen. Leopold
lebte einstweilen mit seiner Familie in der Schweiz. Dort besuchte Elisabeth
zwar ihren Sohn nicht, hielt mit ihm aber regelmäßigen Briefkontakt. Sie nahm auch
repräsentative Aufgaben wie den Empfang von hochrangigen Persönlichkeiten der
Alliierten in Brüssel oder von in Belgien akkreditierten Botschaftern wahr.
Nachdem sich in einer Volksbefragung fast 58 % für eine Rückkehr des
Königs ausgesprochen hatten, erfolgte diese Ende Juli 1950. Elisabeth empfing
Leopold und dessen Söhne Baudouin und Albert im Schloss Laeken. Wegen
gewalttätiger Proteste gegen seine Rückkehr und zur Wahrung der Einheit des
Landes entschloss sich Leopold III. aber schon am 1. August 1950 zur Abdankung
zugunsten seines ältesten Sohns Baudouin, die dann am 16. Juli 1951 in Kraft
trat. Elisabeth stand aber weiter über dem Parteienstreit und blieb ein
einheitsstiftendes Symbol Belgiens.
In ihren letzten Lebensdekaden unternahm
Elisabeth u. a. Yoga-Übungen sowie lange Spaziergänge und unterzog sich Kuren
mit eiskalten Bädern. Tatsächlich blieb sie bis ins hohe Alter relativ gesund.
Ab 1964 ließ ihre körperliche Kondition jedoch merklich nach. Zum Erstaunen
ihrer Ärzte erholte sie sich rasch von einem am 4. November 1965 erlittenen
Herzanfall, bekam aber bereits am 23. November 1965 eine zweite Herzattacke,
der sie noch am gleichen Tag um 21 Uhr im Alter von 89 Jahren in Schloss
Stuyvenberg erlag. Danach wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Adlige
aus ganz Europa, aber auch tausende einfache Belgier nahmen an ihrem Begräbnis
teil, das Millionen ihrer Landsleute im Fernsehen verfolgten. Während der
Totenmesse in derKathedrale St. Michael und St. Gudula fand Kardinal
Leon-Joseph Suenens für die
verstorbene Königin würdigende Worte. Sie wurde in der königlichen Gruft in der
Liebfrauenkirche in Laeken in Brüssel beigesetzt.
Kommen wir zurück zu dem Bandeau.
Es zeigt eine Reihe von ineinander verschlungenen
„E“ also Elisabeth.
Elisabeth gab das Bandeau ihrer Schwiegertochter
Königin Astrid zum Anlass der Geburt des dritten Kindes Albert II. 1934.
Nur ein Jahr später starb die auf tragischer weise
bei einem Autounfall.
1941 heiratete der König Mary Lilian Baels. Sie
wurde die neue Königin der Belgier. Das Paar hatte 3 Kinder.
Auch Lilian trug das Bandeau und da es sehr
flexibel war legte sie es auch als Geschmeide
um den Hals.
Lilian trägt es hier als Halskette |
Es ist sogar denkbar das die großen Diamanten
von der neun Provinzen Tiara aufgesetzt werden können.
Da das Bandeau ja eigentlich ein Geschenk
an Königin Astrid zur Geburt des dritten Kindes Prinz Albert (König Albert II.)
war lag es nahe daß er dieses Bandeau dann für seine Frau Königin Paola bekam.
Bis zur Krönung von Albert II. hatte sie
nur dieses eine Stück.
Später kombinierte sie die neun Provinzen
mit dem Elisabeth Bandeau. Da beide Stücke sehr flexibel sind.
Die 9 Provinzen als Halsband und das Elisabeth Bandeau auf dem Kopf |
Später lieh sie das Elisabeth Bandeau
ihrer Schwiegertochter 1999 als Hochzeitstiara aus.
Auch der zukünftigen Frau ihres Enkels Amadeo, Elisabetta Maria Rosboch von Wolkenstein lieh sie das Bandeau zu ihrer Hochzeit im 2014. Wie passend zu ihrem Namen.
Elisabetta |
Und wenn ich mich nicht irre hat Mathilde
es bis jetzt auch noch nicht getragen.
Quelle: Wikipedia (Auszüge) Google, freie Bilder
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en_US
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