Königliche Juwelen: Das Elisabeth Bandeau

Paläste

Montag, 6. Juli 2015

Das Elisabeth Bandeau


Dieses Art-Deco Bandeau gehörte einst Königin Elisabeth (1876-1965) Frau von König Albert I. von Belgien und die Mutter des späteren belgischen Königs Leopold III.
Die 1876 im Schloss Possenhofen  geborene Elisabeth war eine Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach . Sie war die zweite Tochter von Carl Theodor Herzog in Bayer, und seiner Frau, der Infantin Maria Josepha von Portugal . Benannt wurde sie nach ihrer Tante väterlicherseits, der österreichischen Kaiserin Elisabeth.
Ihren künftigen Gemahl, den um ein Jahr älteren Prinzen Albert von Belgien , lernte Elisabeth im Mai 1897 in Paris beim Begräbnis ihrer bei einer Brandkatastrophe ums Leben gekommenen Tante Sophie, Herzogin von Alençon, kennen. Albert, zweiter Sohn von Prinz Phillip, Graf von Flandern, und dessen Gemahlin Maria Luise von Hohenzollern-Sigmaringen, war präsumtiver Thronerbe Belgiens, das von seinem unbeliebten Onkel Leopold II. autokratisch regiert wurde. In der Folge begegneten sich Elisabeth und Albert, die einander sehr sympathisch fanden, bei Alberts Schwester Henriette, Herzogin von Vendôme, wieder, ferner beim Herzog von Alençon sowie bei Elisabeths Tante Marie, der ehemaligen Kurzzeit-Königin beider Sizilien. Im September 1898 nahmen die beiden jungen Leute in Wien an der Beisetzung der ermordeten österreichischen Kaiserin Elisabeth teil. Ihre gegenseitige Zuneigung hatte sich vertieft. Das Paar konnte nach seiner Verlobung zu Neuilly auch seine am 2. Oktober 1900 in der Kathedrale von München erfolgte Liebeshochzeit durchsetzen.
 
Verlobungsfoto von Elisabeth und Albert
Einige Tage nach ihrer Heirat wurden Elisabeth und Albert in Belgien begeistert empfangen und begaben sich anschließend auf ihre Hochzeitsreise nach Italien. Daraufhin wohnte die 24-jährige Prinzessin mit ihrem Gemahl zunächst im Palast ihrer Schwiegereltern in der Rue de la Régence in Brüssel, reiste dann aber zur Wahrung eines selbstbestimmten Privatlebens Anfang 1901 mit Albert an die Cote d Ázur und hielt sich im folgenden Sommer längere Zeit in ihrer Heimat Possenhofen auf. Ende September 1901 zog sie in Brüssel in das eben fertiggestellte Hôtel d’Assche.
Aus der Ehe des Prinzenpaars, die als sehr liebevoll galt, gingen drei Kinder hervor:
·         Prinz Leopold (* 3. November 1901; † 25. September 1983), Herzog von Brabant, als Leopold III. von 1934 bis 1951 König der Belgier
·         Prinz Karl (* 10. Oktober 1903; † 1. Juni 1983), Graf von Flandern, Prinz von Belgien
·         Prinzessin Marie-Jose (* 4. August 1906; † 27. Januar 2001), Prinzessin von Belgien, ∞ 1930 König Umbert II. von Italien 
Nachdem Leopold II. am 17. Dezember 1909 nach 44-jähriger Regierung verstorben war, leistete sechs Tage später sein Neffe Albert den Eid auf die belgische Verfassung und wurde als Albert I. zum neuen König ausgerufen. Seine Gattin Elisabeth wurde somit belgische Königin. Nach der Vereidigungszeremonie feierten zahlreiche Menschen das neue Herrscherpaar in Brüssel enthusiastisch. In der Folge führte es die Regierung mit einem besonderen Augenmerk auf soziale Verantwortung. Im November 1910 zog sich Elisabeth eine schwere Rippenfellentzündung  zu, die erst im Februar 1911 auskuriert war, wozu auch ein Ägypten-Aufenthalt beitrug.

König Albert I. starb am 17. Februar 1934 bei einem Bergunfall in Marche-les Dames im belgischen Ardennengebiet bei Namur. Sein Tod löste bei Elisabeth eine tiefe Depression aus. Sie trauerte auch ihrer nun zu Ende gegangenen Herrschaft als Königin nach. Schwer traf sie außerdem der zur Zeit der Weltausstellung in Brüssel am 29. August 1935 erfolgte Tod ihrer Schwiegertochter Astrid, die mit ihrem ältesten Sohn und nunmehrigen König Leopold III. verheiratet gewesen war und durch einen Autounfall bei Küssnacht am Rigi ihr Leben verlor.
Von den erwähnten Schicksalsschlägen erholte sich Elisabeth langsam während eines längeren Aufenthaltes in Neapel, wo ihre Tochter Marie José als Kronprinzessin Italiens lebte. In Belgien nahm Elisabeth nach Astrids Tod de facto wieder die Position der Königin ein und hatte nun auch die Mutterrolle für die drei kleinen Kinder der Verstorbenen –  Josephine- Charlotte, Bauddouin und Albert,– zu übernehmen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand ein heftiger Konflikt zwischen den verschiedensprachigen Teilen Belgiens, wie mit König Leopold III. zu verfahren sei. Ihm wurde u. a. seine seinerzeitige Weigerung, mit seinen Ministern ins Exil zu gehen, zur Last gelegt. Die Flamen waren mehrheitlich für eine Rückkehr Leopolds, die Wallonen dagegen. Leopold lebte einstweilen mit seiner Familie in der Schweiz. Dort besuchte Elisabeth zwar ihren Sohn nicht, hielt mit ihm aber regelmäßigen Briefkontakt. Sie nahm auch repräsentative Aufgaben wie den Empfang von hochrangigen Persönlichkeiten der Alliierten in Brüssel oder von in Belgien akkreditierten Botschaftern wahr. Nachdem sich in einer Volksbefragung fast 58 % für eine Rückkehr des Königs ausgesprochen hatten, erfolgte diese Ende Juli 1950. Elisabeth empfing Leopold und dessen Söhne Baudouin und Albert im Schloss Laeken. Wegen gewalttätiger Proteste gegen seine Rückkehr und zur Wahrung der Einheit des Landes entschloss sich Leopold III. aber schon am 1. August 1950 zur Abdankung zugunsten seines ältesten Sohns Baudouin, die dann am 16. Juli 1951 in Kraft trat. Elisabeth stand aber weiter über dem Parteienstreit und blieb ein einheitsstiftendes Symbol Belgiens.
In ihren letzten Lebensdekaden unternahm Elisabeth u. a. Yoga-Übungen sowie lange Spaziergänge und unterzog sich Kuren mit eiskalten Bädern. Tatsächlich blieb sie bis ins hohe Alter relativ gesund. Ab 1964 ließ ihre körperliche Kondition jedoch merklich nach. Zum Erstaunen ihrer Ärzte erholte sie sich rasch von einem am 4. November 1965 erlittenen Herzanfall, bekam aber bereits am 23. November 1965 eine zweite Herzattacke, der sie noch am gleichen Tag um 21 Uhr im Alter von 89 Jahren in Schloss Stuyvenberg erlag. Danach wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Adlige aus ganz Europa, aber auch tausende einfache Belgier nahmen an ihrem Begräbnis teil, das Millionen ihrer Landsleute im Fernsehen verfolgten. Während der Totenmesse in derKathedrale St. Michael und St. Gudula fand Kardinal Leon-Joseph Suenens  für die verstorbene Königin würdigende Worte. Sie wurde in der königlichen Gruft in der Liebfrauenkirche in Laeken in Brüssel beigesetzt.
Kommen wir zurück zu dem Bandeau.
Es zeigt eine Reihe von ineinander verschlungenen „E“ also Elisabeth.
Elisabeth gab das Bandeau ihrer Schwiegertochter Königin Astrid zum Anlass der Geburt des dritten Kindes Albert II. 1934.
Nur ein Jahr später starb die auf tragischer weise bei einem Autounfall.
1941 heiratete der König Mary Lilian Baels. Sie wurde die neue Königin der Belgier. Das Paar hatte 3 Kinder.
Auch Lilian trug das Bandeau und da es sehr flexibel war legte sie es  auch als Geschmeide um den Hals.
Lilian trägt es hier als Halskette
Es ist sogar denkbar das die großen Diamanten von der neun Provinzen Tiara aufgesetzt werden können.

Da das Bandeau ja eigentlich ein Geschenk an Königin Astrid zur Geburt des dritten Kindes Prinz Albert (König Albert II.) war lag es nahe daß er dieses Bandeau dann für seine Frau Königin Paola bekam.

Bis zur Krönung von Albert II. hatte sie nur dieses eine Stück.
Später kombinierte sie die neun Provinzen mit dem Elisabeth Bandeau. Da beide Stücke sehr flexibel sind.
Die 9 Provinzen als Halsband und das Elisabeth Bandeau auf dem Kopf
Später lieh sie das Elisabeth Bandeau ihrer Schwiegertochter 1999 als Hochzeitstiara aus.

Auch der zukünftigen Frau ihres Enkels Amadeo, Elisabetta Maria Rosboch von Wolkenstein lieh sie das Bandeau zu ihrer Hochzeit im 2014. Wie passend zu ihrem Namen.
Elisabetta
Und wenn ich mich nicht irre hat Mathilde es bis jetzt auch noch nicht getragen.
Quelle: Wikipedia (Auszüge) Google, freie Bilder
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en_US

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