Hier
haben wir mal keine königliche Tiara.
Aber
ich finde sie sehr schön und ich denke ihre Geschichte sollte auch
erzählt werden.
Diese
Tiara in griechischem Schlüsselstil wurde von Sir Hugh Allan für
seine Frau Lady Allen in Auftrag gegeben.
Umrahmt
werden die Schlüsselmotive die mit Diamanten besetzt sind von
Perlen.
Der
große mittlere Diamant kann entfernt werden.
Der
Innenumfang beträgt 305 mm.
Hergestellt
und auch gestempelt wurde sie von Cartier ca. 1909.
Sir
Hugh Allen (13. Oktober 1860 - 26. September 1951)war ein kanadischer
Bankier, Schiffseigner und ein begeisterter Sportler den den Allen
Cup für kanadisches Amateur-Eishockey spendete.
Seine
Frau, Lady Allen, wurde als Marguertia Ethel Mackenzie (1873 - 1957)
geboren.
Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Marguerite Martha (1895–1942), gründete das Montreal Repertory Theatre
- Hugh Allan III (1897–1917)
- Anna Marjory (1898–1915)
- Gwendolyn Evelyn (1900–1915)
Im
Jahre 1906 wurde Hugh Allen ein Ritter-Bachelor (als
„Knight (eng. Ritter) Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen
britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den
persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“
als Präfix vor dem Vornamen führen darf)
von König Edward VII.
Und
im folgenden Jahr wurde er Commander des königlichen viktorianischen
Ordens.
Zum
1. Mai 1915 buchte Lady Allan eine Passage mit der RMS Lusitania von
New York nach Liverpool.
Hier sehen wir eine Anzeige einer Tageszeitung die Warnungen an alle Schiffe herausgiebt - Die Lusitania fuhr am 01. Mai in New York ab und sollte am 29. Mai um 10 Uhr in Liverpool anlegen |
Der Zweck ihrer Reise war die Organisation
und Eröffnung eines Krankenhauses für kanadische Soldaten in
Großbritannien. Begleitet wurde sie von zwei ihrer drei Töchter
Anna Marjory und Gwendolyn Evelyn und zwei Dienstmädchen: Emily
Davis und Annie Walker. Unter den Juwelen, die sie in ihre
Gepäckreihe aufnahm, gehörte diese Cartier-Diamant-Tiara.
Die
Allans buchten ein Ticket mit der Nummer 12933.
Lady
Allen und ihre Töchter waren in der Regal-Suit B-47 und 49.
B-47
war ein Zimmer nur für Lady Allen. Die Töchter teilten sich B-49.
Die
beiden Dienstmädchen Anni Walker und Emily Davis hatten die Kabinen
Nr. b-79.
1 Klasse Schlafraum |
Zu der Zeit war die Lusitania das größte und einer der schnellsten Ozeanriesen im Dienst auf diesem Weg, und man nahm an das es immun gegen Angriffe sei. Obwohl das für die Anforderung bei Kriegsausbruch in Betracht gezogen wurde, wurde es aufgrund ihrer Größe ausgeschlossen, und ihre transatlantischen Übergänge wurden verringert.
Am
4. Februar 1915 erklärte Deutschland die Meere um die Britischen
Inseln als Kriegsgebiet; Alle verbündeten Schiffe in britischen
Gewässern riskierten Angriffe von deutschen U-Booten ohne
Vorwarnung. Am Tag der Abreise der Allans, am 1. Mai 1915, hatte die
kaiserliche deutsche Botschaft von Washington eine Warnung neben eine
Zeitungsanzeige für die Rückkehr der Lusitaner gelegt, aber trotz
aller Gefahren fuhr die Lusitania. Viele waren überzeugt, dass die
schiere Geschwindigkeit des Schiffes sicher war - sie konnte 21
Knoten erreichen, insgesamt zehn Knoten schneller, als die deutschen
U-Boote.
Die
Fahrt lief ruhig.
Auch
am 07. Mai 1915.
Wie
jeden Tag aßen Lady Allen und ihre Töchter im Speisesaal zusammen
mit Frederick Orr-Lewis, (kanadischer
Geschäftsmann und Präsident von Canadian Vickers, Ltd., die
kanadische Abteilung der britischen Schiffbau und Rüstungskonzern
Vickers) Mrs. Frances
Stephens, ( (1851 -
1915), 64, kanadische Philanthropin schottischer Abstammung) Dorothy
Braithwaite ( (1890 -
1915), 24,Kanadieren, wollte ihre Schwester in England besuchen )
William
Robert Grattan Holt, 15 (
von
Montréal, Québec, Kanada,auf dem Weg zur Schule in Marlborough
College in Wiltshire, England) sowie
Mr. Orr-Lewis Diener, George Slingsby der sich gerne mit den Allen
Mädchen unterhielt.
1 Klasse Dinning Room |
Nach
dem Mittagessen ging die Gruppe in die Lounge um Kaffee zu trinken
und Zigaretten zu rauchen.
1 Klasse Drawing Room |
Gegen
14.10 traf ein Torpedo das Schiff.
Mr.
Orr-Lewis lief an Deck um die Lage zu sichten, danach ging er zurück
in die Lounge um die Gruppe auf zu klären und hielt sie besammen.
Diener
Slingsby besorgte Rettungswesten er gab Lady Allen seine obwohl er
nicht schwimmen konnte.
Als
sie zu den Rettungsbooten kamen müssten sie warten da eines nicht
richtig abgesenkt werden konnte.
Doch
in diesem Moment kippte das Schiff und fing an zu sinken.
Die
Menschen stürzten ins Wasser.
Von dieser Gruppe überlebte Lady Allen, allerdings schwer verletzt. Sie hatte einen Schlüsselbeinbruch und das Rückrad war verletzt.
Lady Allen mit ihren jüngsten Mädchen |
Von dieser Gruppe überlebte Lady Allen, allerdings schwer verletzt. Sie hatte einen Schlüsselbeinbruch und das Rückrad war verletzt.
Die
beiden Dienstmädchen überlebten unverletzt.
Und
eine der beiden hatte, warum auch immer, die Tiara.
Auch
starben Lady Allens Töchter was sie aber erst später im Krankenhaus
in Dublin, Irland, erfuhr.
Gwens
Körper, Nr. 218, wurde am 16. Mai gefunden und zurück nach Kanada
gebracht und auf dem Montréal Mount Royal Friedhof beerdigt.
Annas
Leiche wurde nie gefunden.
Es
starben unter anderem auch Mrs. Frances Stephens und Dorothy
Braithwhaite.
Mr.
Orr-Lewis, William
Robert Grattan Holt und Diener George Slingsby überlebten die
Katastrophe.
Die
Lusitania sank in nur 18 Minuten.
Es
konnten nur 6 von 48 Rettungsbooten gesenkt werden.
Von
1.989 Passagieren überlebten nur 791.
Zwei
Jahre später, im Jahr 1917, erlitt das Paar ein weiteres Unglück,
als ihr Sohn, Hugh Allan im Krieg auf seiner ersten Patrouille mit
dem Royal Navy Air Service in Belgien starb.
Ihre
überlebende Tochter Marguerite Martha, fuhr fort, das Montreal
Repertory-Theater zu gründen, und starb 15 Jahre vor ihrer Mutter
Lady Allan.
Als
Lady Allen im Jahre 1957 im Alter von 85 starb, vermachte sie
die Tiara Elspeth Paterson Dawes, ihre Cousin ersten Grades.
Diese
wiederum gab sie dann später an ihre Enkelin
Elspeth
Bourne Straker, die in Northumberland, England lebt.
Sie
entschied sich die Tiara zur Versteigerung zu bringen."Ich bin
traurig sie aus der Familie zu bringen", sagte sie in einem
Telefongespräch."Ich wuchs mit der Geschichte auf.
Aber
in dem Moment ist der 100. Jahrestag des Krieges und nun wird es Zeit
los zu lassen. "
Hier sehen wir 2 Mitarbeiterinnen von Sotherbys |
Am
11.11.2015 wurde sie bei der Auktion in Genf mit der LOT Nummer 498
für 802.000 Schweizer Franken ( ca. 739.124,56Euro) verkauft an
Unbekannt.