Königliche Juwelen: Verkauft
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Donnerstag, 29. März 2018

Die Henkel von Donnersmark Juwelen



Heute schauen wir uns die österreichisch-deutsche Familie Henkel von Donnersmark an.

Der Stammvater der Familie wird zum ersten mal im 14/15 Jahrhundert erwähnt; Henckel de Quintoforo aus Donnersmark, der heutigen Slowakai.

Der deutsche und ungarische König Sisgismund von Luxemburg verlieh der Familie, sprich den Brüdern Peter, Jakob und Nikolaus am 01.08.1417 in Konstanz ein Wappen.




Von diesem Zeitpunkt an begann die Erfolgsgeschichte der Familie.

Sie wurden Händler und erwarben Weingüter und Ländereien.
1603 beteiligten sie sich sogar an einem Kupferbergwerk und im Jahr 1623, kurz vor seinem Tod, verpfändete Kaiser Ferdinand II. die schlesischen Herrschaften Beuthen, Oderberg und Neudeck an die Familie.

1626 erwarben sie die Herrschaften ganz, sowie viele weitere Ortschaften in Ober und Niederschlesien.

1636 wurde die Familie in Regensburg von Kaiser Ferdinand II. zu erbländischen Freiherren und Reichsfreiherren mit dem Namen Henckel von Donnersmark auf Gfell und Wesendord.

1651 wurde Lazarus II. von Erzherzog Ferdinand Karl in den erbländisch-österreichischen Grafenstand und 1661 von Kaiser Leopold I. in Wien zum böhmischen Grafen erhoben.

Graf Carl Lazarus aus Neudeck (1772-1864) betrieb Steinkohlebergbau und Eisen- und Zinkhütten, sowie Walzwerke.

Inwieweit bis hier die Familie Juwelen besaß ist leider nicht bekannt.

Erst durch Guido, Sohn von Graf Carl Lazarus kamen prächtige Stücke in die Familie.


Guido als junger Mann
Guido Henckel von Donnersmark (*10.08.1830 in Breslau; + 19.12.1916 in Berlin) eigentlich Guido Georg Friedrich Erdmann Heinrich Adelbert Graf Henckel Fürst von Donnersmarck war der Erbe der Henckel von Donnersmark. 1901 wurde ihm vom deutschen Kaiser Willhelm II. den preußischen Fürstentitel Graf Henckel, Fürst von Donnersmark verliehen.

Er war ein bedeutender Industrielle und einer der reichsten Männer seiner Zeit.
Er übernahm die zuvor verpachteten Unternehmen in Eigenregie und weitete sie durch Gründung von Aktiengesellschaften erheblich aus.

Er besaß 27.500 ha Land und war 1913 mit einem geschätzen Vermögen von 254 Millionen Mark die zweitreichste Person in Preußen nach Gustav Krupp von Bohlen und Halbach.

Im Mai 1916 errichtete er die Fürst Dönnersmark Stiftung.

Auch gehörte der Familie seit 1623 das Schloss Neudeck.


Das alte Schloß Neudeck




Das neue Schloß Neudeck
Es war eins der prächtigsten des deutschen Reiches und wurde im Volksmund "Klein Versailles" genannt.

1945 wurde es leider von der Roten Armee in Brand gesteckt und im August 1961 abgetragen.

Heute besteht die Anlage aus dem Schloßpark, dem Kavalierpalast, der Grabkapelle der Donnersmark sowie einigen Wirtschaftsgebäuden und Denkmäler.


Grab der Familie Donnersmark
Guido lebte von Anfang an auf großem Fuß.

Das alte Schloß war ihm wohl zu klein und so ließ er ab dem Jahr 1868-1875 das neue Schloß Neudeck bauen.

Auch so hatte er einen aufwendigen Lebenswandel und als er seine erste Frau kennen lernte und heiratete überhäufte er sie mit den schönsten Juwelen.

Seine 1. Frau war Esther Lachmann.




Geboren am 07.05.1819 in Moskau;gestorben 21.01.1884 auf Schloß Neudeck, war eine Pariser Kurtisane des 19. Jahrhundert.

Sie war das Kind armer polnischer Juden im Moskauer Ghetto.

1836 heiratete sie den Schneider Antoine Villoing mit dem sie einen sohn hatte.

Allerdings entfloh sie dieser Ehe und ließ sich in den armenviertel von Paris im 4. Arrondissement nieder wo sie sich den Namen Therese gab und nach wohlhabenen Verehrern zu suchen.

Sie ging eine Lieesbeziehung mit dem Komponisten und Klavierbau-Unternehmer Henri Herz ein.



Durch ihn hatte sie Zugang zu Künstlerkreisen.

Vermutlich, aber nicht gewiss, haben sie in London geheiratet, obwohl sie nie von ihrem 1. Mann geschiedenen wurde und hatte eine Tochter mit ihm; Henriette (ca. 1847-1859), die von Herzs Eltern aufgezogen wurde.

Durch ihre hohen Anforderungen, im geldlichen Sinn, da sie sich mit einflussreichen Personen wie z.B. Richard Wagner umgab, trieb sie ihren Mann fast in den Ruin.
Dieser versuchte in Amerika mehr Geld zu verdienen damit sie ihren aufwendigen Lebensstil fortsetzen konnte. Doch die Familie Herz machte damit Schluß in dem sie sie vor die Tür setzte.

Lachmann zog nun durch London und ließ sich dort von reichen und einflußreichen Adeligen aushalten.

Dann lernte sie in Baden Baden den portugisischen Marquis Albino Francesco de Paiva-Araujo kennen.

Zwei Jahre nach dem Tod ihres 1. Ehemannes heirateten die beiden am 05.07.1851 in einer Kirche in Paris.



Am Tag nach der Hochzeit jedoch, nach den Memoiren von Graf Horace de Viel-Castel, gab die neue Madame de Païva ihrem Ehemann einen Brief, der die Ehe beendete. "Sie haben das Objekt Ihrer Begierde erhalten und es geschafft, mich zu Ihrer Frau zu machen", schrieb sie. "Ich andererseits habe Ihren Namen erworben, und wir können aufhören zu weinen. Ich habe meinen Teil ehrlich und ohne Verkleidung getan, und die Position, die ich angestrebt habe, habe ich gewonnen; aber was Sie, Mons de Paiva, betrifft Sie sind mit einer Ehefrau von schlechtestem Ruf gesattelt, die Sie keiner Gesellschaft vorstellen können, denn niemand wird sie empfangen. Lasst uns trennen, geht zurück in euer Land, ich habe euren Namen und bleibe, wo ich bin."
Die Ehe wurde 1871 annulliert.

Jetzt war Evely Lachman also eine Gräfin und machte nun ihre größte Eroberung.

Den reichen Industriellen Guido Henckel von Donnersmark, Cousin des Reichskanzlers Otto von Bismark.

Er war so vernarrt in die 11 Jähre ältere Frau das er alles für sie tat.

Er kaufte ihr 1857 das Chateau de Pontchartrain das sie nach ihren Wünschen und mit seinem Geld umbauen ließ.


Sie ließ sich das Hotel "De La Paiva" in Paris an der Champs-Elysee bauendas 1866 fertiggestellt wurde und empfing dort hochrangige Persönlichkeiten.


Bis 1871 war sie "nur" die Geliebte doch als sie die Annulierung ihrer Ehe am 16.08.1871 erhielt heiratete sie zwei Monate später Guido von Henckel-Donnersmark.

Nun hatte das arme Mädchen aus dem Moskauer Ghetto alles erreicht.

Das Hochzeitsgeschenk ihres Mannes war ein dreireihiges Perllencollier das einst Kaiserin Eugenie von Frankreich gehörte.

Dieses Perlencollier war eines der kostbarsten Stücke die die Kaiserin besaß und selbst zu ihrer Hochzeit mit Napoleon III. bekam.

Es bestand aus drei Reihen Perlen, der erste Strang enthielt 35 Perlen von 1.130 grains, der zweite Strang 39 Perlen von 1.408 grains und der dritte und längste Strang 47 Perlen mit 1.724 grains. Alles in allem 121 Perlen mit einem Gewicht von 4.262 grains.

Kaiserin Eugenie

Es könnte möglich sein das es sich um die Perlen in obigen Bild handeln denn Eugenie besaß eine Menge Perlenketten.

Nach dem Tod der Paiva verkaufte der Graf das Perlencollier 1889 an den Pariser Juwelier Kramer, nicht aus Geldmangel sondern der Erinnerungen wegen.
Er bekam damals 500.000 France.
Der Juwelier fertigte aus den Ketten mehrere einzelne und so verliert sich leider die Spur der Perlen der Kaiserin Eugenie.

Weitere wunderbare Juwelen der Paiva...

Die Donnersmark Diamanten


Der kissenförmige Fancy intensiv gelbe Diamant mit einem Gewicht von 102,54 Karat; der birnenförmige extravagante, intensiv gelbe Diamant mit einem Gewicht von 82,47 Karat.

Die Steine konnten in einem Anhänger, oder Brosche getragen werden.
Die Paiva ließ einen Stein in eine Diamant Tiara einbringen.


Und hier sehen wir auch die dreireihige Perlenkette der Kaiserin Eugenie.


Die beiden Diamanten gingen dann auf die zweite Frau des Grafen über und blieben bis 2007 in der Familie.
Im Mai 2007 wurden sie bei Sotherby zum ersten mal versteigert.
Im November 2017 wurden sie abermals bei Sotherbys für 11.664,04 Euro angeboten und nicht versteigert.

Smaragdcollier

Dieses wunderschöne Collier mit Smaragden und Diamanten ist auch in Aufzeichnungen von Boucheron vertreten.

Ob es auch ein Geschenk ihres Mannes war ist nicht klar.

15 rechteckig geschliffene Smaragde, getrennt durch Diamanten in 18 Karat Gold montiert.

Die Länge beträgt 39 cm.
Das Collier wurde 2007 für 1.845,319 Dollar verkauft.

Weiter Schmuckstück die bereits der "La Paiva" gehörten sind auch in den Aufzeichnungen von Boucheron:


- Kleeblattbrosche mit 3 Smaragden und Brillant im Zentrum (evtl eine Brosche die auch als Armbandoberteil getragen wurde, 2 Smaragde von 144ct+59ct) 

- Smaragdbrosche mit Brillantkranz - achteckiger Smaragd, 31,17 Karat, von Altschliff-Diamanten umgeben, montiert in Silber und Gold, um 1880, 4,3 cm lang (2007 für 311.872 $ versteigert)



- Anhänger mit großem Saphir und 2 kl. Brillanten

- Ohrboutons mit großen Saphiren-28ct und 30ct - und Brillanten - 

- Brosche Stiefmütterchen mit Saphiren, Brillanten und 2 Blättern

- Epingle mit Saphir

- Armband mit Saphir

- Tulpe mit Saphir

- Türkisbrosche mit 12 Brillanten

- Ohrboutons mit Türkisen und Brillanten

- Anhänger "Talismann" mit Türkis und Brillanten

- große Applikation mit großen Brillanten und großem Saphir im Zentrum und kalibrierten Rubinen

- Brosche Stil Louis XVI mit Rubinen und großen Brillanten

- Rivière mit abwechselnden Rubinen und Brillanten

- Ohrboutons mit Rubinen und Brillanten

- Tulpe mit Brillanten und Rubinen

- Agraffe mit Brillanten und Rubinen

- kleine Brosche mit Kirschmotiv - Rubine und Brillanten

- Opalbrosche doppelt karmoisiert mit Opalanhänger doppelt karmoisiert

- Stabbrosche mit Saphir und Brillanten und Girlande




Esther Lachmann, Gräfin Henckel von Donnersmarck, starb am 21. Januar 1884 im Alter von 64 Jahren auf Schloss Neudeck.

Das Paar hatte keine Kinder.

Der Legende nach soll ihr Ehemann ihren Körper in Einbalsamierungsflüssigkeit auf einem Dachboden in Schloss Neudeck aufbewahrt haben. 

Er wurde Berichten zufolge später von seiner zweiten Frau Katharina Slepzóv (1862-1929) entdeckt.

Über seine zweite Frau weiß man nicht viel

Katharina Slepzov geb. am 16.02.1862 in St. Petersburg; gestorben 10.02.1929 in Koslowagora, war die Tochter des russischen Staatsrat Wassili Alexandrowitsch Slepzow.

Sie heiratete am 11.05.1887 in Wiesbaden Guido von Henkel Donnersmark.


Mit der über 30 Jahren jüngeren Russin Katharina hatte Guido 2 Kinder:

Guido Otto Karl Lazarus Graf Henckel Fürst von Donnersmarck (23.05.1888, Berlin-23.12.1959, Rottach-Egern);

Kraft Raul Paul Alfred Ludwig Guido Graf Henckel von Donnersmarck (12.03.1890, Berlin-01.09.1977, Rottach-Egern am Tegernsee) 

Auch sie bekam wunderschöne Schmuckstücke ihres Mannes.

Die Wasserfall Tiara



Die Tiara fertigte Chaumet im Auftrag von Guido Henckel Donnersmark an.

Im Jahr 1908 fertigte Cartier eine fast gleiche Wasserfalltiara an die für die Grossfürstin Wladimir von Russland war.


Großfürstin Wladimir

Doch die beiden Tiaras unterscheiden sich unter anderem in der Form einiger Diamanten.

Smaragd Tiara
Diese Tiara ist etwas besonderes.

Als diese Tiara erstmals am 15.11.1979 bei Sotherbys in Zürich versteigert wurde hieß in den Fußnoten des Kataloges das die 11 birnenförmigen Smaragdtropfen mit den französischen Kronjuwelen verband sind.

In Paris 1887, siebzehn Jahre nach dem Sturz der Monarchie, verkaufte die französische Regierung die Kronjuwelen bei einer öffentlichen Versteigerung. 

Trotz der Tatsache, dass Kaiserin Eugénie Smaragde verehrte, gab es im illustrierten Verkaufskatalog nur sehr wenige Schmuckstücke mit Smaragden und keine mit Steinen besetzt, die den birnenförmigen Tropfen dieser Tiara ähnelten. 



Im Jahr 1872 allerdings umfasste der Verkauf der privaten Schmucksammlung der Kaiserin Eugénie 25 polierte Smaragdtropfen. 

Eine kommentierte Kopie des Verkaufskatalogs wird im Victoria & Albert Museum in London aufbewahrt, wo der Käufer jedes Loses identifiziert kann. 

1872 allerdings kaufte niemand diese Smaragdtropfen.

Wo sie die ganze zeit blieben ist nicht überliefert

Wie nun die Tropfen und die "Tiara" zusammenkamen ist leider nicht bekannt.



Allerdings hatte Guido Henckel Donnersmark ja schon einmal über zwei Agenten Perlen von Kaiserin Eugenie gekauft.

Vielleicht ist es hier auch irgendwie der Fall. Oder Zufall?

Zumindest sind die Smaragdtropfen abnehmbar.



Und die Tiara verwandelt sich in ein Bandeau.

Man könnte viel Spekulieren und eine Menge an Möglichkeiten finden.
Doch erfahren werden wir es wohl nie.



Die Tiara wurde am 17.05.2011 von Sothebys angeboten und von einem Privatmann für fast 12 Millionen Euro ersteigert.



Nochmal Perlen...


Kaiserin Eugenie

Auch diese große Perlenkette gehörte Kaiserin Eugenie.


Als Eugenie durch internationale Händler ihren Schmuck 1872 versteigern ließ könnte auch diese Kette dazu gehört haben.


Hier trägt die La Paiva mehrere Perlenketten die wahrscheinlich aus dem 3 Reihigen Collier bestehen und wahrscheinlich noch eine Perlenkette der Kaiserin Eugenie allerdings ohne die angehängten Perlen.


Auf diesen Bildern sehen wir die zweite Frau, Katharina, beim tragen der Perlen.


Was wir noch beobachten können ist bei den Bildern, dass  Kaiserin Eugenie mehr Perlen an ihrer Kette trägt als Katharina.

Und beim genauen hinsehen erkennt man in der Spitze der Diamanttiara eine große Perle.


Interessant ist das die Tiara beim Tragen auf dem Kopf diese eine Perle enthält.

Ich denke das es sich um eine Anhängerperle handeln könnte

Hergestellt wurde sie von Boucheron und sie kann auch umgekehrt als Halsschmuck getragen werden.

In dieser Version befinden sich an der Spitze 3 Perlen, weiß, schwarz, weiss.


Also können auch hier wieder Teile abgenommen und umgeändert werden.

Mir gefällt die Halsschmuckversion fast besser als die Tiaraversion.

Allerdings könnte ich es mir sehr starr und unangenehm vorstellen sie am nackten Hals zu tragen. 

Um ein hochgeschlossenes Kleid allerdings war es bestimmt angenehm und ein echter Hingucker.

Über eine weiter Tiara im Hause Donnersmark wissen wir auch leider nicht viel.


Sie wurde 2007 bei Sotherbys angeboten und versteigert an Privat für 112.000 Euro.

Datiert wird sie auf ca. 1905.

Die Runden Element sind herausnehmbar und als Brosche zu benutzen.

Der untere Rand mit den 7 Diamanten lässt sich abnehmen und kann z. B. als Halsband benutzt werden.

Ob sie zu den Juwelen von Guido Henkel zu zahlen ist ist leider nicht bekannt.

Wahrscheinlich gehört sie zu einer anderen Linie der Donnersmark.

Das sind die bekannten Juwelen von Donnersmark, vieleicht kommen ja noch einige mehr an Tageslicht um dann schnell wieder zu verschwinden.

Und wer sagt"Huch deer Name Henkel von Donnersmark kommt mir bekannt vor", der hat recht.

Florian Henkel von Donnersmark gewann 2007 einen Oskar für seinen Film "Das Leben der anderen".



Allerdings stammt er aus einer anderen Linie der Donnersmark ab.


Quelle: Wikipedia, Google, Sotherbys, Youtube,...

Samstag, 8. April 2017

Juwelen der Fürstin Paley



Die russische Geschichte um Juwelen lässt mich einfach nicht los.
Hier habe ich ein paar Juwelen der Gräfin Paley.

Olga Valerianowna fürstin Paley, Gräfin von Hohenfels (* 2. Dezember (jul.)/14. (greg.) Dezember 1865 in Sankt Petersburg; + 2. November 1929 in Paris) war die geliebte und spätere Ehefrau des russischen Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow.

Olga war eine Tochter von Valerian Gavrilowitsch Karnowitsch (1833-1891) und seienr Frau Olga Wassiljewna Meszaros (1830-1919).

Am 30. Mai 1884 heiratete sie den deutsch-baltischen Grundbesitzer Erich Gerhard von Pistohlkors (1853-1935).



Aus dieser Ehe, die 1901 geschieden wurde, gingen drei Kinder hervor.

Alexander (1885-1944)
Olga (1888-1963)
Marianna (1890-1976)

Bereits im Jahr 1890 lernte sie den ebenfalls noch verheirateten Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow auf einem Hotelball in Sankt Petersburg kennen und lieben.

Großfürst Pawel

Der Großfürst war seit einem Jahr (1889) mit seiner Cousine Prinzessin Alexandra von Griechenland und Dänemark verheiratet (1870-1891).

Alexandra von Dänemark

Olga verließ nach diesem Hofball ihre Familie und führte nun eine "menage a trois" (Dreiecksbeziehung).

Wie lange diese Dreiecksbeziehung gedauerte hätte ist ungewiss wenn nicht Alexandra mit nur 21 Jahren ein knappes Jahr später gestorben wäre.

Sie starb an den Folgen eines Sturzes am Ufer der Moskwa.
Sie hinterließ 2 kleine Kinder.

Nach Alexandras Tod bat er seinen Couisin Zar Nikolaus II. um die Erlaubnis, Olga heiraten zu dürfen, aber dieser lehnte auf Betreiben der Zarin Alexandra Fjodorowna den Wunsch ab.



Nach fast 10 Jahren, am 10. Oktober1902 kam es dann doch zu einer Eheschließung in Livorno zwischen Pawel und Olga. Die Eheschließung war morganatisch ( Trauung zur linken Hand, war im Adel üblich um eine Mätresse zu legitimieren, wurde 1919 abgeschafft).

Das führte natürlich zu einem Skandal; Pawel verlor seinen militärischen Rang und Stellung und wurde mit seiner Frau aus Russland verbannt, die Kinder aus erster Ehe wurden von Großfürst Sergei und Großfürstin Elisabeth in Pflege genommen.

Pawel und Olga ließen sich daraufhin in Paris nieder.

Das Paar hatte drei Kinder:

Wladimir Pawlowitsch (1897-1918)
Irina Pawlowna (1903-1990)
Natalia Pawlowna (1905-1981)


Prinzregent Luitpold von Bayern gewährte Olga und ihrer Nachkommenschaft am 29. Oktober 1904 den gräflichen Titel von Hohenfels der durch russischen Kaisererlass am 23., Juni 1905 anerkannt wurde.

1914, bei Ausbruch des 1. Weltkriegs, durften Olga und ihre Familie nach Russland heimkehren und lebten fortan in Zarskoje Selo/Russland.

Hier sehen wir einige Zimmer in denen das Paar in Zarskoje lebte

Zar Nikolaus II. gewährte Gräfin Olga und ihren Kindern mit Kaiserlichen Erlass vom 23. Juli 1915 zusätzlich den Titel Fürstin.

nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Vermögen der Romanows beschlagtnahmt und viele Familienmitglieder im Alexanderpalast unter Hausarrest gestellt, darunter auch Fürstin Olga mit ihrer Familie.

Im späten Frühjahr 1918 wurde Ihr Sohn Wladimir nach Alapajewsk verbannt wie auch Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und Sergei Michailowitsch Romanow sowie die Brüder Iwan, Konstantin und Igor Konstantinowitsch Romanow. Dort wurden sie von der Tscheka in einem Minenschacht nahe der Stad ermordet.

oben von links nach rechts  Jelisaweta Fjodorowna, Sergei Michailowitsch, Iwan Konstantinowitsch
unten von links nach rechts, Konstantin und Igor Konstantinowitsch, Olgas Sohn Wladimir

Großfürst Paul wurde 1919 in der Peter und Paul Festung von Bolschewiken erschossen.

1920 floh Olga mit ihren Töchtern über Finnland nach Frankreich wo sie bis zu ihrem Tod 1929 lebte und bestattet wurde.

Noch in ihrem Sterbejahr führte sie in London einen Prozess um die Restitution von Mobiliar und Kunstgegenständen, die die sowjetische Regierung enteignete und an den britischen Kunsthändler Henry Weisz verkauft hatte.

Der Fall "Princess Paley v. Weisz ging bis vor den High Court of Justice (england und Wales), wurde auf der Grundlage der Act of State Doktrin zu ihren Ungunsten entschieden und wird bis heute als Präzidenzfall zitiert.

Einige ihrer Juwelen konnte Olga vor den Bolschewicki retten.
Darunter befanden sich wahrscheinlich zwei Tiaras, 1 Stomacher und 1 Kette und 1 Corsagenelement.


Bei dieser wunderbaren Diamant Tiara ist man sicher das sie mit ins Exil ging. 

Sie soll 121.42 Karat Diamanten habe wovon der mittlere Stein schon 27 Karat hat. Aus einigen Berichten geht hervor das sie im Jahr 1908 so hergestellt wurde, davor soll eine etwas andere Versin dieser Tiara bestehen. Sie soll auf einem Drahtgestellt aufgebaut gewesen sein und der mittlere Stein soll andersrum aufgehangen gewesen sein. Leider habe ich kein Bild davon. Es ist anzunehmen das sie von Cartier stammt.

Ob Olga sie jemals auf dem Kopf getragen ist nicht bekannt aber sie trug sie als Verschönerung am oberen Kleiderrand...


Es muss eine sehr große Tiara gewesen wenn man sich das Bild so anschaut.


Die Bilder entstanden auf dem Ungarischen Ball von Madame de Yturbe`s in Paris im Jahr 1912.
Die Dame auf dem rechten Bild, links stehend ist Infantin Eulalia von Spanien

Die Tiara ist nie wieder aufgetaucht.



Der Stomacher soll auch von Cartier sein. Wie Olga ihn bekommen hat ist unbekannt.


Hier sehen wir wie sie den Stomacher am Hut trägt.
auch dieses Stück ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Kommen wir nun zu den drei Hauptstücken die die Zeit überdauert haben und im Jahr 2009 bei Sotherbys in Genf versteigert wurden.
Hergestellt wurde sie von Cartier im Jahr 1912.

Vermutlich im Jahr 1930 wurde die komplette Aquamarin Parure von einem griechischen Banker in Paris gekauft, Demetrius Zafiropolu. 
Daraus kann sich schließen lassen das Olga, als sie in Paris lebte entweder diese Parure bei Cartier selbst verkaufte oder aber ihre Kinder nach ihrem Tod.

Wer sie zu Versteigerung gab ist nicht bekannt. Genauso wenig wie der oder die Käufer.
Es wird nur Beschrieben das sie aus einer Europäischen Kollektion stammt und vormals Olga Paley gehörte.


                                      Aigrette

Aus der Beschreibung bei Sotherbys:

Aquamarine schätzungsweise 18 Karat (birnenförmig und 20 Karat (kissenförmig), gut abgestimmt in der Farbe, lebendige Steine mit guter Brillanz
Diamanten geschätzt etwa 25 - 30 Karat HK Farbe - VS Klarheit. Verschleißerscheinung nach Alter.

LOT 283 geschätzter Wert 80.000 - 113.744 Euro
Verkauft für 379.034 Euro



                              Corsagenelement

3 Aquamarine geschätzt 23 - 25 und 28 Karat, gute abgestimmte Farbe, gute Brillanz und Glanz, Diamanten schätzungsweise 17.95 Karat in allgemein HK-Farbe, VS Klarheit, kleine Kratzer auf dem Metall die dem Verschleiß und dem Alter entsprechen, gut erhalten und selten, alle drei Steine in Ummantelung abnehmbar.

LOT 281 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 195.138 Euro





                                       Halskette
Die drei Aquamarine auf der Kette wiegen schätzungsweise 41.82 Karat, der Anhänger ca. 36.10 Karat.
Farbe gut, lebendige Steine mit guter Brillanz, Diamanten wiegen schätzungsweise 32.21 Karat, gemischt in Farbe und Klarheit, zeichen der normalen Anbutzung entsprechend dem alter.
Signiert Cartier, Paris
Länge ca. 380mm
Begleitet von einer Echtheitsbescheinigung von Cartier Nr. GE2009-49

LOT 282 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 406.284 Euro




Hier sehen wir eine Dame von sotherbys die die Aquamarin Parure trägt.



Ich wünsche den Schmuckstücken das sie bei ihrem heutigen Besitzer das Sonnenlicht sehen und ihr funkeln nie verlieren...

Quelle: Google, Pinterest, Sotherbys,...