Ein König ohne Palast.
In Griechenland ist die Sachlage nicht so klar wie in anderen Ländern.
Denn Griechenland hat keinen regierenden Monarch aber trotzdem gibt es einen König.
Das Königreich Griechenland ist/war ein junges Königreich denn es gabt erst ab 1832 einen König.
Nach Irrungen und Wirrungen und der griechischen Revolution gegen das Osmanische Reich und einem Präsident von Griechenland sollte Prinz Leopold von Sachsen-Coburg und Gotha, der später König der Belgier, König von Griechenland werden.
Doch er lehnte ab.
Auf der Londoner Konferenz 1832 wurde die Unabhängigkeit Griechenland international anerkannt und der Wittelsbacher Prinz Otto von Bayer, Sohn des bayrischen Königs Ludwig I. zum König von Griechenland bestimmt.
Nun hatte Griechenland also einen König aber der hatte keinen Palast.
Zunächst residierte König Otto von 1832-1834 in Nafplio
die zu dieser Zeit neben Ägina die zweite Hauptstadt Griechenlands war.
1834 zog der Hof nach Athen weil nun dort die Hauptstadt war.
Aber erst 1841 konnte der König in seinen Palast ziehen der von dem deutschen Friedrich von Gärtner geplant und gebaut wurde.
Am Heiligabend 1909 zerstörte ein Feuer große Teile des Schlosses, worauf der amtierende König Georg I. provisorisch in das Kronprinzenpalais zog.
Das Athener Kronprinzenpalais oder Präsidentenpalais ist heute der Amtssitz des Präsidenten der Hellenischen Republik und dient seit über 100 Jahren als Domizil der Staatsoberhäupter Griechenlands.
Foto von 1909 |
Als 1868 der Sohn von König Georg I., der spätere König Konstantin, geboren wurde, wurde entschieden das der Staat ein eigenes Schloss errichten würde um dem Kronprinzen eine angemessene Residenz bereitzustellen.
Konstantin I. und Sophie von Preussen |
Der Bau begann 1891 und dauert bis 1897.
Nach dem großen Brand 1909 im Schloss lebte die Familie also zusammen im Kronprinzenpalais.
Da es aber nun zu klein wurde und große Veranstaltungen stattfinden sollten wurde ebenfalls Ziller beauftragt eine Erweiterung in Gestallt eines Ballsaal zu entwerfen.
limks sehen wir den angebauten Teil |
Heute wird dieser Teil für Staatsempfänge genutzt.
Eine weitere Vergrößerung wurde notwendig als sich Prinzessin Sophia mit Juan Carlos in den 1960er Jahren verlobte.
Seit 1970 veranstaltet dort der Präsident am 24. Jule jeden Jahres einen Empfang zur Feier der Wiederherstellung der Demokratie.
Nach der Ermordung Georg I. im Jahr 1913 und der Thronbesteigung Konstantins wurde das Palais endgültig zur königlichen Residenz.
Nach der ersten Ausrufung das Griechenland zur Republik machte wurde das Gebäude von 1924 bis 1935 als Amtssitz des Präsidenten genutzt.
Nach Rückkehr der Monarchie zog Georg II. wieder in das Gebäude ein dessen offizielle Bezeichnung "Neuer Palast" anstatt Kronprinzenpalais war.
Die Nutzung des "Neuen Palast" war allerdings beschränkt da die meisten Mitglieder der königlichen Familie das ländliche Schloss Tatoi als ständigen Wohnsitz bevorzugten.
König George I. erwarb das Grundstück 1871 aus privaten Mitteln die er aus Dänemark mitgebracht hatte.
Erst ließ er ein einfaches Haus errichten.
Als Kaiserin Elisabeth von Österreich einmal die Familie besuchte war sie von den Zuständen schockiert und reiste gegen ihre Planung wieder ab.
1916 wurde das Haus vollständig niedergebrannt und durch Gelder von Königin Olga, die durch ihre Mitgift über mehr finanzielle Mittel verfügte,nach einem Vorbild des Zarenpalastes in Peterhof als Landhaus wieder aufgebaut.
In den 1920er Jahren wurde der Großteil des Anwesens gestohlen jedoch 1936 an Georg II. zurückgegeben.
König Paul gab dann aus Kostengründen auch den "Neuen Palast" auf und machte Tatoi zu seiner ständigen Residenz.
Einziger Luxus war ab 1957 ein unterirdischer Kinosaal, den Spyros Skours als damaliger Leiter der 20th Century Fox der Königsfamilie schenkte.
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Im ersten Stock des Gebäudes bezog die spätere spanische Königin Sophia eine Wohnung.
Nach 1974 wurde das Gebäude erneut Residenz des Präsidenten der Hellenischen Republik.
Die Nutzung durch das Staatsoberhaupt beschränkte sich vornehmlich auf das Erdgeschoss als Büro und Empfang, da bisher alle Präsidenten es bevorzugt haben, von dem Wohnrecht keinen Gebrauch zu machen und stattdessen weiterhin ihre private Wohnung zu nutzen
Danach ging es in den Privatbesitz von Konstantin II. über bis 1994 die königlichen Güter von der Regierung von Andreas Papandreou beschlagnahmt wurden.
Konstantine brachte die Angelegenheit von den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte der 2003 zu seinen Gunsten entschied, konnte die Rückgabe der Ländereien nicht erzwingen, die Regierung jedoch gesetzlich zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 12. Mio. Euro verpflichten; die entsprach nur einem Prozent seines realen Wertes.
Die Regierung zahlte seine Entschädigung aus dem griechischen Fonds für Naturkatastrophen um Konstantin in Verlegung zu bringen, in dem sie behaupteten er habe dem bedürftigen griechischen Volk Schaden zugefügt, indem er ihm Geld auszahlte.
Konstantin hingegen setzte die Gelder ein um die "Anna -Maria - Stiftung (benannt nach Königin Anna Maria) zu gründen, die bedürftigen Griechen in Zeiten der durch Naturkatastrophen verursachten Not Stipendien gewährte.
Heute ist Gebäude in einem sehr schlechten Zustand und soll zur Zeit renoviert werden.
2007 erklärte die griechische Regierung sie wolle den ehemaligen Palast und das Gelände als Museum verwandeln
In diesem Film sehen wir den Palast noch intakt mit Königin Frederike die Mrs. Kennedy 1963 empfängt.
In diesem Film sehen wir wie der Palast heute aussieht.
Die Leute die diesen Film gemacht haben sind wohl in das Gebäude rein gegangen und haben dort gefilmt.
Interessant wird es ab der 6 Minute bis zur 15 Minute.
Ich finde es sehr sehr traurig wie die griechische Regierung mit dem Besitz der königlichen Familie umgegangen ist.
Übrigens ist der einstige erste Palast heute das griechische Parlamentsgebäude.