Hier haben wir eine wunderschöne Halskette die wir noch
nie getragen gesehen haben und wahrscheinlich auch nie sehen werden.
Diese Halskette gehört zu den englischen Kronjuwelen.
1851 bekam Queen Victoria einen roten Stein, betitelt
als Rubin, von Indien als Geschenk.
Und dieser Stein hat eine enorme Geschichte.
Er wiegt unglaubliche 352,5 Karat und galt bis 1851 als
der größte bekannte Rubin in der Welt.
Doch dieser Rubin ist gar kein Rubin, sondern ein
Spinell. Aber dazu später mehr.
Und ungewöhnlich ist das einige Besitzer ihre Namen auf
den Stein gravieren ließen.
Als erster Besitzer wird der große asiatische Eroberer
Timur (1336-1405) oder Tamerlan genannt. Wo er ihn her hatte ist leider
unbekannt.
Dieser vererbte ihn an seinen Sohn Shah Rukh und dessen
Sohn Ulugh Beg.
Timur, Shah Rukh und Ulugh Beg |
Während der Herrschaft Begs gab es viele Kriege mit den
Persern und irgendwann fiel der Stein in die Hände von Shah Abbas I.
Dieser gab ihn an seinen engen Freund Jahangir, Mogul
Kaiser von Indien.
Dieser war wohl der erste der seinen Namen sowie den
Namen seines Vaters in den Stein eingravieren ließ.
Er soll gesagt haben: „… Dieses Juwel wird in die
Geschichte eingehen auch wenn das Haus von Timur fällt… doch es wird immer
einen König geben solange dieses Juwel sein ist….“ So sagt die Legende.
Danach wurde der Stein auf des Kaisers Enkel Aurangzeb
vererbt der das Mogulreich zu einem der größten in der Geschichte machte.
Weiter ging es an seinen Sohn Bahadur Shah
und deren ältesten Sohn Jahandar Shah
sowie an Farrukhsiyar
der eine Inschrift in den Stein gravierte:“… Dies ist
der Rubin aus 25.000 authentische Juwelen vom König der Könige Sultan Sahib
Qiran Tamerlan…“
Weiter ging die Reise an Rafi-ul Darija
ein entfernter Verwander der zum 10 Moguhl Kaiser
gekrönt wurde.
Sein ältester Bruder Rafi du Daulah, auch Shah Jahan
II.
war der nächste Besitzer aber leider nur für 1 Jahr.
Denn er wurde ermordet und der Thron und auch der Stein kamen zu Bahadur Shah
I.
Enkel von Muhammad Shah – der letzte Besitzer des sogenannten
Rubin aus dem Hause Timur.
1738 wurde das zunehmend schwächere Mogulreich von
Nader Shah erorbert, Shah von Iran und Gründer der Afshand Dynastie.
Es folgten epische Schlachten und nur an einem Tag
wurden 30.000 Inder getötet.
Bis dahin war Mohammad Shah unerbittlich doch jetzt bat
er um Gnade.
Nadar Shah wollte sich nur dann zurückziehen wenn er
den Schlüssel zur königlichen Schatzkammer bekam um sich das auszusuchen was
ihm gefiel.
Und er plünderte ordentlich. Das Mogulreich verlor
einige seiner größten Edelsteine – darunter der Timur Ruby
Darya-ye-Noor
und den Pfauenthron.
(der leider als verschollen gilt)
der als Symbol der
Macht diente.
Der Pfauenthron von dem kein Bild existiert, man nimmt
an das er so ähnlich wie auf dem Bild aussieht, war mit Blattgold verziert und
besetzt mit 26.733 Edelsteinen.
Die Beute war so groß das er in seinem Reich für 3
Jahre keine Steuern forderte.
Doch im Jahr 1747 wurde er ermordet und der Stein ging
in den Besitz von Ahmad Shah Durrani
Gründer des gleichnamigen Reiches, der auch als
Begründer des modernen Staates von Afghanistan angesehen wird.
Ahmad war dann auch der letzte der seine Inschrift in
den Stein verewigen ließ und wahrscheinlich ließ er auch einen oder mehrere
Namen darauf entfernen. Aber genau ist es nicht bekannt.
Der Timur Rubin blieb nicht lange in Persien.
Ahmad Shahs
Enkel Sah Schudscha Durrani
wurde aus seiner Heimat vertrieben und gezwungen Zuflucht
in Punjab zu suchen wo in der Maharadja Ranjit Singh, Gründer des Sikh Reiches,
in zwang das Juwel an ihn ab zu geben.
1849 dann kamen alle Staats-Juwelen unter die
Gerichtsbarkeit der british East India.
Zur Weltausstellung im Jahr 1851 wurde der Timur Rubin
dann im indischen Raum mit anderen Schmuckstücken ausgestellt.
Da Queen Victoria die Schirmherrschaft über die
Weltausstellung inne hat präsentierte der Direktor der East Indian Company ihr
wunderbare Schmuckstücke.
Als Geschenk gab es unter anderem den Timur Rubin. Am
23. Oktober schrieb sie in ihr Tagebuch:“… der eine ist der größte in der Welt,
also noch bemerkenswerter als der Koh-I-Noor.“
Wohl zu diesem Zeitpunkt hatte noch niemand bemerkt dass
es sich nicht um einen Rubin handelte.
Wann man es herausgefunden hat kann ich leider nicht
sagen, aber ich meine mal gelesen zu haben das es in jüngster Zeit passiert ist
als die Juwelen der Queen gesichtet und katalogisiert wurden.
1853 wurde Garrads beauftragt eine Halskette zu
fertigen inklusive diesem Stein.
Sie schufen eine Halskette in orientalischer Anlehnung aus
Gold und Diamanten und 4 Rubinen davon der große vermeintliche Rubin als Herzstück
dieser Kette. Sowie 4 Diamantanhänger die auch aus der Provinz Lahor/Indien
stammen. (Daher der Name der Steine).
Schon zwei Monate später im April 1853 wurde die Kette
erneut bearbeitet.
Ich denke das geschah auf Geheiß von Prinz Albert, der
es liebte für seine Victoria die bestmöglichen Schmuckstücke zu kreieren.
Die Steine wurde so gearbeitet das sie auch als
Broschen getragen werden konnten und der große Rubin/Spinell wurde ausgetauscht
gegen den Koh-I-Noor der vorher wieder mal kaputt gearbeitet wurde weil Prinz Albert
an diesem Stein immer was auszusetzten hatte. (Na wenn er gewusst hätte was er
da macht).
1858 wurden dann 3 von den 4 Lahor Diamanten die in der
Mitte des großen Spinell hingen für Alternative Verwendung entfernt und nur
einer blieb an der Kette und zwar oben an der Schließe.
Also fehlen uns noch zwei Lahore Diamanten die
wahrscheinlich irgendwo verarbeitet wurden.
Ich finde es ist ein wunderschöne Kette die es verdient
hat gezeigt zu werden.
Übrigens hatte Queen Victoria und auch die jetzige
Queen einmal gesagt das man dazu ein passendes Kleid braucht.
2 Kommentare:
interessant
mfg
thomas von schmuck-20
Toller Beitrag!
LG
Steffi
Damenschmuck
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