Kopie des Steines |
Le Beau Sancy
Dieser Stein ist ein 34,98-karätiger Diamant und er war
der Stern unter den Kronjuwelen der preußischen Hohenzollern.
Er wurde von der Königin von Preußen getragen.
Er wird auch der „kleine Sancy“ oder „le beau Sancy“
genannt und soll nicht verwechselt werden mit dem größeren Sancy mit 55,23
Karat.
Bei dem Diamanten handelt es sich um wohl den ersten
Stein, der mit 8-facher Anordnung der 110 Facetten geschliffen wurde.
Er hat eine Höhe von 22,3 mm und eine Breite von 19,5
mm und ist in Tropfenform geschliffen, die alte Silberfassung aus der Zeit um
1600 mit goldenen Krappen ist original erhalten.
Später wurde eine brillantgefaßte Öse appliziert.
Der Stein stammt wahrscheinlich aus den Minen in der
Region der indischen Stadt Golkonda, der Fundstelle berühmter Diamanten wie
Hope, Koh-i-Noor und Regent.
Einer der ersten Besitzer des Beau Sancy war Nicolas de
Harlay de Sancy.
Er stand im Dienst des französischen Königs Heinrich
III. und als Botschafter am Hofe des Sultans Selim II. als er Ende des 16.
Jahrhundert den Diamanten in Konstantinopel erwarb.
Durch ihn erhielten der große und der kleine Sancy
ihren Namen.
1589 bot er beide Steine dem Herzog von Mantua an, 1596
erwarb Elisabeth I. von England den großen Stein.
Im Jahr 1604 wurde der Beau
Sancy für nur 75.000 Livres von Heinrich IV von Frankreich gekauft, der ihn
seiner Frau Maria de Medicis schenkte, der Stein wurde bei ihr inventarisiert.
Maria de Medici mit dem BeauSanci ganz oben in der Krone |
Hier sehen wir den Stein ganz oben in der Krone sitzen
die sie anlässlich ihrer Krönungsfeier 1610 trug.
Als Witwe dann musste sie später wegen ihrer
Verschuldung den Stein verkaufen.
Gekauft wurde er für 80.000 Gulden von Friedrich
Heinrich von Oranien-Nassau. Dies war seine bedeutendste Staatsausgabe 1641 der
Vereinigten Niederlande.
Der Diamant diente als Brautgabe in der arrangierten
Ehe zwischen seinem Sohn Willem, dem späteren Willem II. von Oranien-Nassau,
und Maria Henrietta Stuart.
Diese zog 1650 nach dem Tod ihres Gatten mit dem
Schmuck zurück nach England.
1662 wurde der Beau Sancy verpfändet, um ihre
hinterlassenen Schulden zu begleichen.
Im Jahre 1677, anlässlich der Hochzeit von Willem III.
von Oranien-Nassau und Maria Stuart II. ging der Diamant an die Braut und als
das Paar 1689 den Thron von England bestieg, in die britischen Kronjuwelen.
Da die Ehe kinderlos blieb, erhielt nach ihrem Tod das Haus
von Oranien-Nassau das Juwel zurück.
Bei den Auseinandersetzungen um die sogenannte
oranische Erbschaft erstritt sich 1702 Friedrich I. König von Preußen neben ein
paar Grafschaften den Beau Sancy und ließ ihn in die preußische Königskrone
einfügen; mit der er sich im Vorjahr in Königsberg selbst gekrönt hatte.
Friedrich II, der für sich selbst jede Demonstration
von Juwelenpracht ablehnte, überließ den Stein 1740 seiner Gemahlin Elisabeth
Christine zur freien Verfügung.
Sie arrangierte ihn als Mittelpunkt in einer Schleife
und auch in einem Bouquet als Pendeloque (eine Art Anhänger)
In dieser Form haben später auch andere weibliche
Mitglieder des preußischen Königshauses den Diamanten bei wichtigen Anlässen,
insbesondere bei ihrer Einheirat in das Haus Hohenzollern, getragen.
Besonders gerne schmückt sich Königin Luise mit dem Diamant.
Nach ihrem Tode wurde er zum ersten Mal von Prinzessin Alexandrine von Preußen
beim Brautschmuck verwendet, als Pendoloque an einem Diamantcollier.
Dies ist kein Hochzeitsfoto, auch habe ich keines gefunden
das sie beim Tragen des Sancy zeigt.
So trug ihn auch Kaiserin Augusta, nachdem sie den
Diamanten zunächst bei ihrer Krönung 1861 in Königsberg als Pendaloque an ihrer
großen Corsage hatte befestigen lassen.
Ich habe versucht Bilder mit dem Sancy bei Auguste zu
finden, dies ist das einzige und ich meine das sie ihn hier befestigt hat.
Sicher bin ich mir leider nicht (trotz Lupe)
So ging der Edelstein von Generation zu Generation und
blieb auch 1918, nach dem Ende der Monarchie in Deutschland, im Besitz der
Hohenzollern und wurde weiterhin von der Familie an wichtigen königlichen
Anlässen, und schmückte ebenso das Kleid einer jeden neuen königlichen Braut am
Tag ihrer Hochzeit.
Als dann der letzte deutsche Kaiser und König Willhelm II. von Preußen 28. November 1918 abdankte
und ins Exil nach Holland floh, blieben die Kronjuwelen, zu denen nun auch vermutlich
der Beau Sancy gehörte wahrscheinlich im Kaiserlichen Palast zurück.
Der Kaiser
gab nie die Hoffnung auf den Thron wieder zu besteigen.
Die Kronjuwelen umfassen unteranderem:
Königskrone
Friedrichs I. von 1701; hergestellt für die Krönung des
brandenburgischenKurfürsten und preußischen Herzogs zum König in Preußen in
Königsberg, wie die folgenden Stücke auch. Die Krone besitzt praktisch keine
Juwelen mehr, denn die Juwelen wurden nur zu besonderen Anlässen angebracht
damit man sie zu anderen Zeiten anderswo verwenden konnte. Teile der Juwelen
fanden dann später in der Krone Wilhelms II. Verwendung
Krone
Wilhelms II., auch Hohenzollernkrone, angefertigt für
die nie erfolgte Krönung Wilhelms zum König von Preußen. Es handelt sich
hierbei nicht um eine Kaiserkrone, eine solche besaß das Deutsche Reich zwar
seit 1875 im Modell für Kaiser Wilhelm I. aus Silber und Strass (ebenso wie ein
Modell der Krone der Kaiserin Augusta von 1877) jedoch wurde nie tatsächlich
Kronen für das Kaiserpaar gefertigt. Die oben genannte letzte Preußische
Königskrone enthält unter anderem einen großen Saphir, ein diamantgeschmücktes
goldenes Kreuz, 142 Diamanten, 18 große Brillanten und 8große Perlen. Die Krone
besitzt 8 Bügel
Das
Zepter Friedrichs I. ebenfalls von 1701. Für dieses Objekt
wurde ein existierendes goldenes Zepter um einen preußischen Adler und diverse
andere Teile angereichert.
Reichsapfel
Friedrichs I.
Reichssiegel
Friedrichs I.
Reichsschwert
Friedrichs I.
Krone
der Königin, auch sie ein Stück, das eigens für die
Krönungszeremonie von 1701 angefertigt wurde.
Originale
Kurhut des Kurfürstentums Brandenburg sowie ein weitere
brandenburgischer Kurhut des Großen Kurfürsten mit 4 Perlenbesetzten Bügeln
Zepter
des Kurfürstentum Brandenburg, der kurbrandenburgische
Kommandostab und das brandenburgische Kurschwert.
Die
Karkassen (Metallrahmen) der Kronen von Wilhelm I. und Königin
Augusta von 1861
Nach dem endgültigen aus gingen die Kronjuwelen 1927
zum überwiegenden Teil in den Besitz der Familie über und waren zunächst im
Berliner Schloss Monbijou ausgestellt.
Während des 2. Weltkrieges wurden sie zuerst 1944 nach
Königsberg ausgelagert, dann jedoch nach Thüringen in das Bergwerk Bernterode
verbracht, von wo die Amerikanische Besetzungsmacht sie mit anderen
aufgefundenen Kulturgütern nach Hessen transportierte und schließlich an die
Familie zurückgab.
Die letzte preußische Königskrone (Wilhelms II.) wurde
unter bis heute mysteriösen Umständen in einer Wand der Krypta einer
westfälischen Dorfkirche (Kleinbremen) nahe Minden eingemauert.
Sie wurde ebenfalls später an die Hohenzollern
zurückgeben.
Die meisten erhaltenen Stücke sind heute im Schloss
Charlottenburg in Berlin ausgestellt, lediglich die Krone Wilhelms II. ist auf
Burg Hohenzollern zu besichtigen.
Die für König Wilhelm I. und Königin Augusta anlässlich
der Krönung und Erbhuldigung in Königsberg 1861 gefertigten Kronkarkassen aus
dem Kronschatz der Hohenzollern im ehemaligen Schloss Monbijou in Berlin sind
bis heute ebenso verschollen wie die berühmte Hochzeitskrone (FOTO) der preußischen
Prinzessinnen und die oben erwähnte Modelle der Kaiser- und Kaiserinnenkrone.
Was nun genau mit dem Beau Sancy in der ganzen Zeit
geschah ist nicht genau bekannt.
Eine These sagt das der Diamant irgendwann nach dem 2.
Weltkrieg dem Sohn des letzten Kaisers, Kronprinz Wilhelm (1882-1851) übergeben
wurde und dieser an seinen ersten Sohn
Prinz Louis Ferdinand (1907-1994).
2005 wurde der Beau Sancy in München bei einer
Ausstellung „Schatzhäuser Deutschlands. Kunst in adeligem Besitz“ im Haus der
Kunst gezeigt.
Nach dessen Tod ging der Stein an den Enkel Georg
Friedrich Prinz von Preußen, dem aktuellen Oberhaupt des königlichen Hauses
Preußen.
Dessen Braut Sophie von Isenburg soll den Diamant,
nicht sichtbar, zu ihrer Hochzeit im Jahr 2011 getragen haben.
Am 15. Mai 2012 gab das Haus Hohenzollern den Diamant
zu Sotherby´s nach Genf zu einer Versteigerung, bei der er für 9,04 Mio.
Schweizer Franken (ca. 7.52 Mio. Euro) von einem unbekannten Bieter erworben
wurde.
Wie wir nun wissen sind die meisten Teile der
Kronjuwelen da;
was nur noch fehlt ist der passende Kaiser dazu….
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