Diese Tiara/Parure befindet sich
in der Westminster Sammlung und besteht aus Tiara, Halskette, Ohrringe und
Haarkamm.
Die Steine wirken wie Rubine
sind aber rosa Spinelle.
Eingerahmt sind sie durch
Diamanten. Die großen Spinelle sind birnenförmig und von feinster Qualität.
Die Tiara stammt aus den frühen
1800er Jahren und wird J.B. Fossin zugeschrieben, der Sohn des Geschäftsführers
der Firma Chaumet.
Die erste Besitzerin der Tiara
ist Katharina Bragation.
Prinzessin Katharina Bragation
(* 7. Februar oder Dezember 1783 im russischen Kaiserreich; + 21. Mai oder 2.
Juni 1856 in Venedig) war eine russische Aristokratin, die auf dem Wiener
Kongress unter den diplomatischen Damen eine herausragende Rolle spielte.
Sie wurde für ihre Schönheit,
Liebschaften und unverschämten Verhalten bekannt.
Sie war die älteste Tochter des
Diplomaten und Grafen Pavel Martinowitsch Skavronsky (1757-1793), Chamberlain
des Royal Court, und seiner Ehefrau der Hofdame Katharina Wassiljewa Engelhardt
(1761-1829). Mütterlicherseits war sie eine Großnichte des Feldmarschalls
Grigori Potjomkin und väterlicherseits die Großnichte der Zarin Katharina.
Nach dem frühen Tod ihres
Vaters wuchs sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Maria in der Obhut der
russischen Zarin Katharina II., die sie „Grand-mere“ nannte, in Sankt
Petersburg auf.
Am 2. September 1800 wurde sie
in Gattschina mit dem um vieles älteren General Fürst Pjotr Iwanowitsch
Bragation (1765-1812) verheiratet.
Graf und Gräfin Bagration |
Die Ehe, die allen Berichten
zufolge unglücklich verlief, blieb Kinderlos.
Von eben diesem Gatten bekam
sie als Hochzeitsgeschenk die Tiara geschenkt.
Verschiedenen Berichten zufolge
ist es unklar ob es die komplette Parure war oder ob Kette, Ohrringe und Kamm
später hinzugefügt wurden.
Auch der Juwelier ist bei
diesen drei Schmuckstücken unklar. Entweder war es Chaumet/Fossin oder ein
russischer Juwelier.
Aber erst im Jahr 1836 tauchte
die Parure erstmals in der Juwelen-Bestandsliste der Fürstin auf.
Das Paar sah sich nicht oft.
Irgendwann um 1801 lernte sie
Graf Klemens Wenzel Lothar von Metternich kennen und stürzte sich bedenk los in
eine Liebesaffäre mit ihm.
Aus dieser Liaison ging eine
Tochter hervor. Marie-Clementine Bagration (*10. November 1803 in Dresden; + 26
Mai in Paris an den Folgen einer Fehlgeburt.)
Erst nach Jahren sah sich das
Ehepaar wieder bei der Krönung von Napoleon Bonaparte.
1812 starb ihr Mann nach
der Schlacht von Borodino.
Wegen ihres lockeren Lebens
wurde sie auch gerne „der nackte Engel“ genannt da sie trotz Witwenschaft ein
sehr tiefes Dekolleté hatte.
Beim Wiener Kongress
durchtanzte sie Nächte an der Seite Zar Alexanders
und bildete den strahlenden
Mittelpunkt rauschender Feste.
Sie wurde unter anderem auch
von dem Kronprinzen Wilhelm von Württemberg umworben.
Nach dem Wiener Kongress lebte
die Fürstin Bagration in Paris.
In zweiter Ehe heiratete sie
dann am 11. Januar 1830 den britischen General und Diplomaten Sir John Hobart
Cardoc, 2. Baron Howden of Howden and Grimston (1799-1875), von dem sie sich
aber bald trennte.
Sie starb 1856 auf einer Reise
nach Italien/Venedig.
Prinzessin
Katharina Bragation hatte wohl so einigen wertvollen Schmuck den sie von Jahr
zu Jahr verkaufen musste um ihren Lebensstil zu unterhalten.
Es
ist unbekannt wer die Tiara/Parure während ihrer Lebzeiten oder nach ihrem Tod
kaufte oder erbte.
Erst
im Mai 1977 tauchte sie bei Christie in New York wieder auf und stand zu
Versteigerung.
Der
jetzige Herzog Grosvenor, 6. Duke von
Westminister ersteigerte die Parure für damalige 121.000 Dollar.
Er
schenkte sie seiner Verlobten Natalia Phillips, die nicht nur russische sondern
auch englische Wurzeln hat, die sie dann als Hochzeitstiara trug.
Sie
ist entfernt verwandt mit Queen Elisabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip,
Sophia Kürfürstin von Hannover, Puschkin, die Großmutter mütterlicherseits war
geboren Gräfin Anastasia de Torby, Tochter eines Enkel des Zaren Nikolaus I.
Sehr
verzwickte Familienverhältnisse muss ich sagen. Ich hoffe ich habe sie alle
richtig erkannt und zugeordnet. (Falls ich einen Fehler gemacht habe berichtigt
mich bitte).
Also
in Anlehnung ihrer russischen Verbindung finde ich es eine tolle Geste ihr
diese Parure zu schenken.
Tja
vielleicht war ja sogar die Gräfin Bragation auch unter ihren zahlreichen
Verwandten.
Nun
ist also die tolle Parure in der Westminster Kollektion und ab und an wird sie
hervorgeholt für Ausstellungen.
Quelle: Wikipedia, Google, Pinteres, Munn...
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