Königliche Juwelen: Die Bagration Parure

Freitag, 11. März 2016

Die Bagration Parure


Diese Tiara/Parure befindet sich in der Westminster Sammlung und besteht aus Tiara, Halskette, Ohrringe und Haarkamm.

Die Steine wirken wie Rubine sind aber rosa Spinelle.


Eingerahmt sind sie durch Diamanten. Die großen Spinelle sind birnenförmig und von feinster Qualität.
Die Tiara stammt aus den frühen 1800er Jahren und wird J.B. Fossin zugeschrieben, der Sohn des Geschäftsführers der Firma Chaumet.
Die erste Besitzerin der Tiara ist Katharina Bragation.
Prinzessin Katharina Bragation (* 7. Februar oder Dezember 1783 im russischen Kaiserreich; + 21. Mai oder 2. Juni 1856 in Venedig) war eine russische Aristokratin, die auf dem Wiener Kongress unter den diplomatischen Damen eine herausragende Rolle spielte.
Sie wurde für ihre Schönheit, Liebschaften und unverschämten Verhalten bekannt.
Sie war die älteste Tochter des Diplomaten und Grafen Pavel Martinowitsch Skavronsky (1757-1793), Chamberlain des Royal Court, und seiner Ehefrau der Hofdame Katharina Wassiljewa Engelhardt (1761-1829). Mütterlicherseits war sie eine Großnichte des Feldmarschalls Grigori Potjomkin und väterlicherseits die Großnichte der Zarin Katharina.
Nach dem frühen Tod ihres Vaters wuchs sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Maria in der Obhut der russischen Zarin Katharina II., die sie „Grand-mere“ nannte, in Sankt Petersburg auf.
Am 2. September 1800 wurde sie in Gattschina mit dem um vieles älteren General Fürst Pjotr Iwanowitsch Bragation (1765-1812) verheiratet.

Graf und Gräfin Bagration
Die Ehe, die allen Berichten zufolge unglücklich verlief, blieb Kinderlos.
Von eben diesem Gatten bekam sie als Hochzeitsgeschenk die Tiara geschenkt.

Verschiedenen Berichten zufolge ist es unklar ob es die komplette Parure war oder ob Kette, Ohrringe und Kamm später hinzugefügt wurden. 


Auch der Juwelier ist bei diesen drei Schmuckstücken unklar. Entweder war es Chaumet/Fossin oder ein russischer Juwelier.


Aber erst im Jahr 1836 tauchte die Parure erstmals in der Juwelen-Bestandsliste der Fürstin auf.

Das Paar sah sich nicht oft.

Irgendwann um 1801 lernte sie Graf Klemens Wenzel Lothar von Metternich kennen und stürzte sich bedenk los in eine Liebesaffäre mit ihm.

Aus dieser Liaison ging eine Tochter hervor. Marie-Clementine Bagration (*10. November 1803 in Dresden; + 26 Mai in Paris an den Folgen einer Fehlgeburt.)

Erst nach Jahren sah sich das Ehepaar wieder bei der Krönung von Napoleon Bonaparte.
1812 starb ihr Mann nach der Schlacht von Borodino.

Wegen ihres lockeren Lebens wurde sie auch gerne „der nackte Engel“ genannt da sie trotz Witwenschaft ein sehr tiefes Dekolleté hatte.

Beim Wiener Kongress durchtanzte sie Nächte an der Seite Zar Alexanders
und bildete den strahlenden Mittelpunkt rauschender Feste.

Sie wurde unter anderem auch von dem Kronprinzen Wilhelm von Württemberg umworben.

Nach dem Wiener Kongress lebte die Fürstin Bagration in Paris.

In zweiter Ehe heiratete sie dann am 11. Januar 1830 den britischen General und Diplomaten Sir John Hobart Cardoc, 2. Baron Howden of Howden and Grimston (1799-1875), von dem sie sich aber bald trennte.

Sie starb 1856 auf einer Reise nach Italien/Venedig.
Prinzessin Katharina Bragation hatte wohl so einigen wertvollen Schmuck den sie von Jahr zu Jahr verkaufen musste um ihren Lebensstil zu unterhalten.
Es ist unbekannt wer die Tiara/Parure während ihrer Lebzeiten oder nach ihrem Tod kaufte oder erbte.
Erst im Mai 1977 tauchte sie bei Christie in New York wieder auf und stand zu Versteigerung.
Der jetzige Herzog Grosvenor, 6. Duke von Westminister ersteigerte die Parure für damalige 121.000 Dollar.
Er schenkte sie seiner Verlobten Natalia Phillips, die nicht nur russische sondern auch englische Wurzeln hat, die sie dann als Hochzeitstiara trug.

Sie ist entfernt verwandt mit Queen Elisabeth II. und ihrem Mann Prinz Philip, Sophia Kürfürstin von Hannover, Puschkin, die Großmutter mütterlicherseits war geboren Gräfin Anastasia de Torby, Tochter eines Enkel des Zaren Nikolaus I.
Sehr verzwickte Familienverhältnisse muss ich sagen. Ich hoffe ich habe sie alle richtig erkannt und zugeordnet. (Falls ich einen Fehler gemacht habe berichtigt mich bitte).
Also in Anlehnung ihrer russischen Verbindung finde ich es eine tolle Geste ihr diese Parure zu schenken.
Tja vielleicht war ja sogar die Gräfin Bragation auch unter ihren zahlreichen Verwandten.
Nun ist also die tolle Parure in der Westminster Kollektion und ab und an wird sie hervorgeholt für Ausstellungen.

Quelle: Wikipedia, Google, Pinteres, Munn...

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