Heute wollen wir die Familie Harcourt näher kennen lernen.
Das Haus von Harcourt ist eine normannische Familie, die von dem Wikinger Bernard der Däne abstammt.
Benannt ist es nach seiner Seigneurie (also Lehen) von Harcourt in der Normandie benannt.
Im Jahr 911 verteilte der Wickinger Chef "Rollo" Domänen an seine Hauptbefürworter. Diese unterstützen ihn in dem Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte.
Geschlossen wurde er zwischen Karl dem Einfältigen (König Karl III. von Frankreich) und dem Wikinger Anführer "Rollo" als Schutz einer neuen Invasion durch die "Nordmänner".
Im Gegenzug bekam "Rollo" beträchtliche Ländereien die er wiederum an seine Befürworter verteilte.
Nach der Eroberung der Normandie wurde Bernard der Däne als Belohnung für seine Heldentaten beträchtliche Ländereien (insbesondere die Seigneurie von Harcourt, in der Nähe von Brionne gewährt, und von ihm stiegen sie auf die Herren von Harcourt.
Im 11. Jahrhundert folgten Errand von Harcourt und seine 3 Brüder William dem Eroberer, Herzog der Normandie, bei der normanischen Invasion von England und kamen so zu ihren Länderein in England.
Sie traten in den englischen Adelsstand ein, als Barone dann Viscounts dann Grafen.
Zuerst besaßen sie Länderein in Leicesterhire.
1191 erbte Robert de Harcourt von Bosworth das Land seines Schwiegervaters in Stanton in Oxfordshire, das später als Stanton Harcourt bekannt wurde.
Heute |
früher |
Zwischen 1756 und 1948 hatte die Familie seinen Hauptwohnsitz im Nuneham House, ebenfalls in Oxfordshire.
Heute gehört es der Universität von Oxford.
(Im September 2016 wurde das Haus und die umliegende Parklandschaft für £ 22 Millionen zum Verkauf angeboten.)
Der dritte Vicomte wurde 1749 Earl Harcourt, aber alle Titel wurden mit dem Tod des Marschalls William Harcourt, 3. Graf Harcourt im Jahre 1830 gelöscht.
Sein Cousin Edward Vernon, Erzbischof von York, erbte so die Mehrheit der Ländereien und Titel dieses Zweiges und nahm den Namen und das Wappenschild der englischen Familie Harcourt am 15. Januar 1831 durch königliche Genehmigung an.
Dies schuf den Zweig von Vernon-Harcourt, der von einer Harcourt-Frau abstammte. Der Titel Viscount Harcourt wurde ein zweites Mal im Jahr 1917 für Lewis Harcourt kreiert , doch der Titel wurde nach dem Tod seines Sohnes wieder ausgelöscht.
Inwieweit die Familie Geld und Juwelen anhäufte ist nicht bekannt.
Erst als eine Dame in das Haus Harcourt einheiratete und eine enorme Mitgift mitbrachte wurde der Name Harcourt bei Juwelen Liebhabern berühmt.
Lewis Vernon-Harcourt, 1. Viscount Harcourt, Ritter von Malta, (31. Januar 1863 - 24. Februar 1922) britischer Politiker der Liberalen Partei, einziger überlebender Sohn des Politkers Sir William Vernon Harcourt erbte die Herrschaften des Herrenhauses von Stanton Harcourt, Nuneham Courtenay, North Hinksey, Coggs, Northmoor und Shifford in Oxfordshire.
Sieht ein bisschen aus wie Sir Alec Guiness in " Der kleine Lord" |
Leider war er als "sexuelles Raubtier" bekannt der vor keinem Geschlecht und Alter halt machte.Seine kriminelle Perversion war bekannt und wurde in gewissen Privatquartieren geduldet. Nachdem er jedoch versucht hatte, einen 12-jährigen Jungen zu vergewaltigen ( Edward James, der zu einem großen Sammler von Surrealisten und anderer zeitgenössischer Kunst aufstieg), begann die Mutter des Jungen, die Angelegenheit öffentlich zu machen. Konfrontiert mit der Exposition der Bevölkerung begangen Harcourt Selbstmord durch eine Überdosis Beruhigungsmittel in seinem Londoner Hause in der Brook Street am 24. Februar 1922 im Alter von 59.
dort lebten z. B auch Jimmi Hendrix und die Bee Gees oder auch Georg Friedrich Händel.
heute |
Trotz dieser furchtbaren Geschichten heiratete er am 1. Juli 1899 Mary Ethel, Tochter des anglo-amerikanischen Bankiers Walter Hayes-Burns und seiner Frau Mary Lyman (geb. Morgan).
Sie war eine Schwester von J.P. Morgen ( ein reicher amerikanischer Finanzier und Banker).
Mary Ethel war also eine glänzende Partie.
(Ich frage mich ob sie wusste was für ein furchtbarer Mensch ihr Ehemann war.)
Das Paar hatte 4 Kinder:
Doris Mary Thérèse Harcourt (30. März 1900 - 1981); heiratete Alexander Baring, 6. Baron Ashburton: ihr älterer Sohn John wurde 7. Baron Ashburton
Olivia Vernon Harcourt (5. April 1902 - 2. August 1984); heiratete den Hon. John Mulholland (gest. 1948); 1 Sohn, 2 Töchter
William Edward Harcourt, 2. Viscount Harcourt (1908-1979)
Barbara Vernon Harcourt (1905-1961); verheiratet Robert Jenkinson (1900-1970; später geschieden); 3 Kinder
Mary Ethel brachte die berühmten "Harcourt Smaragde" mit in die Ehe.
Als Lieblingstochter ihres Vaters hatte sie fast jeden Wunsch frei.
Für ihre Verlobung begleitete der hingebungsvolle Vater die Tocher in die Boutique des Hauses Boucheron damit sie ihre Hochzeitskiste zusammenstellen konnte.
Der Vater wollte das sie die schönste Aussteuer hatte die jemals gesehen wurde.
Es wurde berichtet das die junge Frau mehrere Tage in der Boutique verbrachte und sich die erlesensten und funkelsten Juwelen aussuchte von denen sie immer geträumt hatte.
Für Boucheron war es die spektakulärste Kollektion die sie jemals geschaffen hatten.
Als erstes wählte sie eine Tiara, die ein Geschenk der Mutter war.
Gestaltet war sie mit Fleur de Lys Ornamenten besetzt mit Diamanten.
Im Jahr 1985 wurde sie für 250.895 UsD verkauft.
Ein Brillant von 10 1/32 ct verkauft an M. Mortimer für 15.100 frs
Ein Brillant von 8 5/8 ct verkauft an Baron de Horn für 11.800 frs
Ein Brillant von 14 1/2 ct verkauft an Boucheron für 18.000 frs
Ein Brillant von 18 2/8 ct verkauft an M.Boucheron für 56.500 frs
Ein Brillant von 17ct verkauft an Baron de Horn für 18.400 frs
A Brillant von 9 5/32 ct verkauft an M.Tiffany für 26.400 frs
Ein Brillant von 10 21/32 ct verkauft an M.Pam für 12.800 frs
Ein Brillant von 8 6/32 ct verkauft an M Tiffany für 29.000 frs
Ein Brillant von 15 1/2 ct verkauft an M. Picard für 65.000 frs
Ein Brillant von 13 10/32 ct verkauft an M.Tiffany für 35,22 frs
Ein Brillant von 6 38/32 ct verkauft an M.Boucheron für 25.000 frs
Ein Brillant von 8 2/32 ct verkauft an M .Martial Vernard für 13.000 frs
Ein Brillant von 9ct verkauft an M.Tiffany für 21.400 frs
Nach ihrer Heirat blieb Lady Harcourt eine treue Boucheron-Kundin, die im Laufe ihres Lebens eine Reihe von Stücken in Auftrag gab, darunter Diademe, Halsketten und Armbänder.
Als nächsten suchte sie sich eine komplette Parure aus Türkisen , einschließlich Tiara, Chocker und Ohrstecker aus.
Das war das Geschenk des Vaters.
Allerdings ist diese Parure im Moment nicht mehr auffindbar.
Was Mary Ethal letztendlich zu ihrer Hochzeit trug ist nicht genau bekannt.
Einige Quellen berichten das sie die Diamant Tiara trug und eine sagenhafte Halskette.
Andere wiederum berichten das sie nur eine einzelne Perlenkette, ein Geschenk von J.P. Morgan und große Perlenohringe trug.
Allerdings soll das Kleid schon ein Hingucker gewesen sein.
Es war aus weißem Satin, die Ärmel aus Brüssler Spitze.
Der Schleier war aus feiner Spitze und über das Kleid gewebt mit gewebten Perlenblumen verziert und sehr sehr lang.
Als Kopfschmuck trug sie eine Krone aus Orangenblüten.
Ob sich darunter die Diamanttiara befand ist leider nicht bekannt.
Allerdings bekam sie über 700 kostspielige Hochzeitsgeschenke wie Broschen mit Diamanten, Goldarmreif, Ketten mit Diamanten und Saphire usw.
Das spektakulärste war aber die Halskette, natürlich von Boucheron kreiert.
Die 28 Diamanten die darin verarbeitet sind stammten aus einem Kamm von Kaiserin Eugenie die später zu den französischen Kronjuwelen zählten.
Hier sehen wir eine Zusammenfassung der Juwelen von Kaiserin Eugenie die alle versteigert wurden.
Oben rechts befindet sich der Kamm mit den Diamantketten.
Hergestellt wurde dieser prachtvolle Kamm für die Taufe 1856 des Prinzen Imperial, Sohn der Kaiserin Eugenie.
Juwelier Bapst entwarf diesen wunderschönen Kamm.
Er hatte 9 Pampillen oder Fransen die mit Diamanten besetzt waren.
Hier sind einige große Diamanten aus dem Kamm die später verkauft wurden, wobei Tiffany auch die kleinen Steine kaufte die hier nicht aufgelistet sind:
Ein Brillant von 10 1/32 ct verkauft an M. Mortimer für 15.100 frs
Ein Brillant von 8 5/8 ct verkauft an Baron de Horn für 11.800 frs
Ein Brillant von 14 1/2 ct verkauft an Boucheron für 18.000 frs
Ein Brillant von 18 2/8 ct verkauft an M.Boucheron für 56.500 frs
Ein Brillant von 17ct verkauft an Baron de Horn für 18.400 frs
A Brillant von 9 5/32 ct verkauft an M.Tiffany für 26.400 frs
Ein Brillant von 10 21/32 ct verkauft an M.Pam für 12.800 frs
Ein Brillant von 8 6/32 ct verkauft an M Tiffany für 29.000 frs
Ein Brillant von 15 1/2 ct verkauft an M. Picard für 65.000 frs
Ein Brillant von 13 10/32 ct verkauft an M.Tiffany für 35,22 frs
Ein Brillant von 6 38/32 ct verkauft an M.Boucheron für 25.000 frs
Ein Brillant von 8 2/32 ct verkauft an M .Martial Vernard für 13.000 frs
Ein Brillant von 9ct verkauft an M.Tiffany für 21.400 frs
Oben in der Mitte wurde der "Hortensia Diamant" gesetzt.
Es ist ein 5seitiger Stein mit einer herrlichen rosa Farbe.
Er stammt vermutlich aus dem Jahr 1643 und wurde vermutlich von Louis XIV. Edelsteinhändler Alvarez geschnitten und vom König gekauft.
Er hat 20 Karat und wurde während der französischen Revolution zweimal gestohlen und konnte dann bei der Versteigerung des Kammes gerettet werden und gehört heute zu den Kronjuwelen die noch da sind.
Er wird im Louvre ausgestellt.
Die Auktion fand im Jahr 1887 statt und 1 Woche später erwarb Junius Spencer Morgan (1813-1890) der Großvater von Mary Ethal 28 Steine aus diesem legendären Kamm von Tiffanys und verwahrte sie in einem Safe auf.
Der Kaufvertrag über die Diamanten |
Leider erlebte der Großvater die Hochzeit nicht mehr und so erbte Mary Ethal die Steine die Boucheron zu dieser prachtvollen Kette verarbeitete
Da die Harcourts Mitglieder des Marlborough Hauses waren mussten natürlich nur die besten Juwelen her um zu zeigen was man hat.
Und das tat Mary Ethal.
Kommen wir zu den Smaragden.
Wo sie herstammen ist unbekannt.
Es könnte möglich sein das diese Steine von ihrer Mutter Mary Lyman (geb. Morgan) stammen.
Die Tiara
Sie wurde um 1900 oder 1904 von Boucheron gefertigt für Mary Ethal.
Sie ist in Silber und Gold gefasst.
Ca. 1920 wurde die Tiara komplett umgebaut.
Welche Version gefällt euch besser.
Ich bin für die erste Version. Sie ist so schön filigran und offen.
Wohl zum ersten mal öffentlich trug Mary Ethal sie zur Krönung von George VI.
Ihren zweiten großen Auftritt hatte die Tiara bei der Krönung von Queen Elisabeth II.
Hier wurde sie von Doris May Harcourt, Lady Ashburton getragen.
Leider wurde die Tiara danach nie wieder gesehen.
Erst im Jahr 2005 erschien sie bei Christies und wurde für 1.583,553 Doller versteigert.
Sie ging an den Juwelier Laurence Graff.
Wir wir auf beiden Bilder erkennen können trug beide ein und die selbe Smaragdkette
Ich habe an Hand von Buocheron die Karatzahl der Smaragde hingeschrieben. Ca. 150 Karat.
Dieses Collier wurde als erstes versteigert. Und zwar am 21.Juni 1989.
Für 1.870.000 engl. Pfund ersteigerte Juwelier Graff das Geschmeide.
Der berühmte Schmucksammler und Juwelier Graf erschuf aus diesen beiden Sachen ein wunderschönes einzigartiges Collier.
Hier könnt ihr euch die wunderschönen Stücke von Graff anschauen.
Darauf angesprochen warum er die beiden Schmuckstücke zerbrach antwortete er:
"...ich war von den Steinen fasziniert darum polierte ich sie und war verzückt. Wenn man darüber nachdenkt, stammen die Smaragde der beiden Schmuckstücke wahrscheinlich aus anderen Stücken. Steine werden werden immer recycelt und erhalten neues Leben. Meine Herausforderung ist es große Juwelen zu kaufen und sie an meine Kunden weiter zu geben...."
Ein weiteres Smaragdstück aus dem wahrscheinlichen Erbe der Mutter ist ein Diamant-Smaragd Bandeau das auch als Halsschmuck getragen werden kann und wurde auch von Boucheron hergestellt.
Der Verbleib ist nicht bekannt.
Leider gibt es wenige Informationen über weitere Kinder und Juwelen.
Allerdings sollen sich noch geschichtsträchtige Diamanten in der Familie befinden.
1795 heiratete der Prinz von Wales,der spätere Georg IV., Caroline von Braunschweig.
Der Prinz war so angeekelt von seiner Frau das er wütend einige Juwelen an den damaligen Viscount Harcourt verschenkte.
Vielleicht kommt daher der Spruch: "Er raufte sich die Haare".
Es sollte sich dabei um einige größere Diamanten aus einem Anhänger der an seinem Hut war handeln sowie ein Diamantknopf.
Ob diese Diamanten in Schmuckstücke verarbeitet wurden ist leider nicht überliefert.
Eine sehr interessante Familiengeschichte, doch leider zu wenig Infos.
Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest...
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