Königliche Juwelen: Empire Baden Diamant Tiara

Dienstag, 18. Oktober 2016

Empire Baden Diamant Tiara



Hier haben wir mal wieder eine Tiara die meine Augen funkeln lässt.
Die Empire Diamant Tiara der Hilda von Nassau.

Von der Firma Schmidt Staub aus Pforzheim wurde das Schmuckstück um 1906/07 in Gold und Platin, wahrscheinlich für die spätere Krönung von Großherzog Friedrich II. im Jahr 1907, gefertigt.

Die fein ziselierte Fassung ist mit 457 Altschliff-Brillanten und 225 Diamanten mit einem Totalgewicht von ca. 75 Karat besetzt. Die größten elf Steine wiegen zusätzlich ca. 15 Karat, davon der mittlere ca. 5 Karat

Prinzessin Hilda von Nassau, vollständiger Name: Hilda Charlotte Wilhelmine von Nassau (*5. November ; †8. Februar 1952 in Badenweiler) war die letzte Großherzogin von Baden.



Hilda war die jüngste Tochter des Herzogs Adolph I. von Nassau (1817–1905) und dessen Gattin Prinzessin Adelheid Marie von Anhalt-Dessau (1833–1916), Tochter von Prinz Friedrich August und dessen Gattin Prinzessin Marie Luise Charlotte von Hessen-Kassel.

Ihr Vater büßte nach dem verlorenen Deutschen Krieg 1866 die Herrschaft über das Herzogtum Nassau ein, welches von Preußen annektiert wurde. 1890 wurde er Großherzog von Luxemburg. Wegen des Aussterbens im Mannesstamme des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau), gelangten die nächsten männlichen Verwandten, die früheren Herzöge von Nassau, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg.



Prinzessin Hilda von Nassau heiratete am 20. September 1885 auf Schloss Hohenburg Erbgroßherzog Friedrich, seit 1907 Großherzog Friedrich II. von Baden (1857–1928), Sohn des Großherzog Friedrich I. und dessen Gattin Prinzessin Luise von Preußen, Tochter des Deutschen Kaisers Wilhelm I.


Die Ehe blieb kinderlos.
Sie war die Schwägerin von Victoria von Baden, die spätere Königin von Schweden.

Allerdings adoptierten die beiden am 8. August 1927 Berthold, den Sohn von Max von Baden.

Berthold in jungen Jahren...adoptiert wurde er mit 21 Jahren 

Grund hierfür war der Umstand, dass das Hausvermögen sonst nach seinem Tod gemäß dem Abfindungsvertrag vom 7.Mai 1919 an die Republik Baden gefallen wäre, weil es nur im ehelichen Mannesstamm des großherzoglichen Hauses vererbbar war.

Man möge annehmen das die Tiara nun auf Berthold überging der ja nun auch das Hausvermögen erbte. Doch dem war nicht so.

Hilda von Nassau 1938
Hilda gab die Tiara, wohl kurz vor ihrem Tod 1952, weiter an ihre Nichte Antonia (Antoinette) Roberte Sophie Wilhelmine von Nassau-Weilburg, Prinzessin von Luxemburg (*7. Oktober 1899 auf Schloss Hohenburg, Königreich Bayern; †31. Juli 1954 in Lenzerheide, Schweiz). Sie war die letzte bayerische Kronprinzessin.

Während der letzten Kriegsmonate verlobte sie sich am 20. Februar 1918 mit dem 30 Jahre älteren Kronprinz Rupprecht von Bayern. Jedoch wurde diese Verbindung aus politischen Gründen bald wieder aufgelöst. Im Februar 1921 wurde die Wiederverlobung des Paares bekannt gegeben, und am 7. April 1921 fand die Hochzeit statt.



Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.

Heinrich Franz Wilhelm (* 28. März 1922; † 14. Februar 1958)
Irmingard Marie Josepha (* 29. Mai 1923; † 23. Oktober 2010)
Editha Marie Gabrielle Anna (* 16. September 1924; † 4. Mai 2013)
Hilda Hildegard Marie Gabriele (* 24. März 1926; † 5. Mai 2002)
Marie Gabriele Adelgunde Theresia Antonia (* 10. Mai 1927)
Sophie Marie Therese (* 20. Juni 1935)

Am 27. Juli 1944 verhaftete die Gestapo auf Befehl Adolf Hitlers Antonia und ihre Familie, lediglich Rupprecht konnte sich dem Zugriff entziehen. Die Familie war in „Sippenhaft“ genommen worden, weil Rupprecht ein NS-Gegner war, und wurde im Konzentrationslager Sachsenhausen sowie später in Dachau interniert, wo sie im April 1945 befreit wurden.
Antonia, die sich nicht mehr vom Aufenthalt im Konzentrationslager erholen konnte, starb mit 54 Jahren in Lenzerheide in der Schweiz. 

Sie wurde in der Kirche von Santa Maria in Domnica in Rom beigesetzt. Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Es war ein feiner Zug von Hilda von Nassa der kranken diese wunderschöne Tiara zu vermachen.
Doch leider war Antonia so krank das sie an alles dachte nur nicht an das Tragen einer Tiara.
Ob sie nun bei Lebzeiten die Tiara ihrer Tochter Editha vermachte oder ob sie wahleise von den Töchtern getragen werden konnte ist nicht bekannt.
Wahrscheinlich wurde das Empire Diadem nur einmal getragen und zwar von Editha 1956 anlässlich der Hochzeit ihrer Cousine Helene Gräfin von Toerring-Jettenbach mit dem Erzherzog von Österreich.



Danach blieb es wahrscheinlich ungetragen.

1973 wurde das Diadem dann für 250 000,-- SFR angeboten. Wer es anbot, ob es verkauft wurde, an wen und für wie viel ist mir nicht bekannt.
Die badische Landesregierung hat das Diadem dann1984 gekauft, es befindet sich im Museum in Karlsruhe und wird in einer Vitrine hinter dem Thron (etwas versteckt) ausgestellt.



Man kann gut erkennen wie groß diese Tiara war. 
Wunderbar.
Und es ist herrlich das man sie in einem Museum bewundern darf.

Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest, Badisches Landesmuseum

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Leider wurde das Diadem Ende April 2017 aus dem Museum gestohlen, und ist bisher nicht wieder aufgetaucht!
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.spektakulaerer-diebstahl-diadem-der-herzogin-hilda-gestohlen.b800b02d-3ffb-4164-9eaa-3ff18ca365b0.html