Königliche Juwelen: Die griechische Smaragd Parure

Freitag, 1. April 2016

Die griechische Smaragd Parure



Diese wunderschöne Parure kam eigentlich in einzelnen Steinen von Russland nach Griechenland.

Die allererste Besitzerin dieser wunderschönen Steine war Alexandra Jossifowna, Tochter des Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg.


Alexandra Friederike Henriette PaulineMarianne Elisabeth von Sachsen-Altenburg (*8.Juli 1830 in Altenburg: + 6 Juli 1911 in Sankt Petersburg) war eine Prinzessin von Sachsen-Altenburg und durch Heirat unter dem Namen Alexandra Jossifowna russische Großfürstin.

Als Großfürst Konstantin (1827-1892) seine Schwester Olga in Stuttgart besuchte lernte er die 14-jährige Alexandra kennen.

Diese hatte bei einem Kuraufenthalt der Familie in Bad Kissingen 1844, durch ihr angenehmes Äußeres und ihren lebhaften Geist, die Aufmerksamkeit der russischen Zarenfamilie auf sich gezogen.

Konstantin war begierig darauf Alexandra zu heiraten und schrieb seinen Eltern:“Diese oder keine“.

Alexandra kam 1847 in Russland an und heiratete den Großfürsten am 11. September 1848 in St. Petersburg.
Sie trat unter dem Namen Alexandra Iosifowna zu russisch-orthodoxe Kirche über.

Das Paar hatte 4 Kinder:

Nikolai 81850-1918

Olga (1851-1926) verh. mit Georg I. der Hellenen

Vera (1854-1912)

Konstantin (1858-1915)


Von wem und wie viele Smaragde Alexandra wann bekam ist ungewiss.

Alexandra

Als ihre Tochter Olga nach Griechenland kam brachte sie wahrscheinlich einen Teil (oder alle) dieser prachtvollen Steine mit.

Großfürstin Olga Konstantinowna Romanowa (* 22. August bzw, 3. September 1851 (hat was mit dem gregorianischen Kalender zu tun) in Pawlowsk; + 18. Juni 1926 in Rom) war die Gattin König Georgs I. von Griechenland.

Olga und Georg lernten sich 1863 in Russland kennen als sich Georg bei Zar Alexander für die Unterstützung beim Wahlkampf um die griechische Krone bedankte.

Olga war damals 12 Jahre. 1867 kam Georg erneut nach Russland, diesmal um seine Schwester Dagmar zu besuchen, die den Zarewitsch Alexander ein Jahr zuvor geheiratet hatte.



Olga war 16 Jahre und die beiden verliebten sich ineinander. Noch im selben Jahr  am 27. Oktober 1867 heirateten sie.



Das Paar bekam 8 Kinder:

Konstantin (1868-1923) König von Griechenland

Georgios 1869-1957) Prinz von Griechenland

Alexandra (1870-1891 Prinzessin von Griechenland

Nikolaos (1872-1938) Prinz von Griechenland

Maria 1876-1840) Prinzessin von Griechenland

Olga (7.04.1880-2.11.1880) Prinzessin von Griechenland

Andreas (1882-1944) Prinz von Griechenland

Christoph (1888-1940) Prinz von Griechenland


Zu dieser Hochzeit brachte sie neben ihren Puppen auch einige Paruren mit sowie diese Sammlung  von Smaragde.

Ihr Sohn Christopher erzählte später:

„Meine Mutter besaß einige perfekte Smaragde, ein Cabochon war Taubenei groß.
Als ich 18 war, borgte ich ihn mir für einen Maskenball in Athen, zu dem ich eingeladen war.
Die Gäste kamen in historischen polnischen Kostümen und die Juwelen waren ein wichtiges Accessoire.
Ich hatte ihn als Brosche an meiner Kappe befestigt.
Die letzten Töne der Mazurka verklangen und ich unterhielt mich mit meinen Freunden, als meine Schwägerin Prinzessin Nicolas zu mir herüber kam und sagte:“ Das ist doch der große seltene Smaragd den du an deiner Kappe trägst. Kann ich ihn mal sehen?“… Gerade als sie ihn aus meiner Hand nahm, löste sich der Stein aus seiner Fassung in der Brosche und fällt auf den Boden.
Smaragde, im Gegensatz zu Diamanten sind sehr empfindliche Edelsteine und können zerspringen wie Glas.
So standen wir da…wie hypnotisiert, beobachteten wie das Juwel den Teppich entlang sprang, in Richtung Marmorboden rollte und befürchteten das schlimmste.
Worte können es nicht beschreiben, wie erleichtert ich war, als ich sah, das er endlich liegen blieb…unbeschädigt“

Leider kennt man diesen ungewöhnlich großen Smaragd und seine Fassung nicht, da aus Queen Olgas Zeit, keine Dokumente vorhanden sind mit einer Abbildung.

Prinz Christopher erinnerte sich jedoch, dass seine Mutter diesen fabelhaften Stein ihrem ältesten Sohn Constantine zur Ausrichtung seiner Silberhochzeitsfeier überließ.

Olga trug die Steine stets an einer Kette oder auch am Kleid.


Laut ihrem Testament hinterließ Königin Olga jedem Kind eine Juwelengarnitur:

Die Rubin Parure für Prinz Nicolas

Die Türkise an Prinz Christoph (Im Moment ist noch nicht klar woher diese Türkis Parure stammt).

Aber mit Sicherheit gehörte sie Königin Olga.

(Prinz Christoph heiratete in 2. Ehe Prinzessin Françoise Isabelle Louise Marie von Orléans (1902–1953). Nach seinem Tod musste die Prinzessin einige Schmuckstücke verkaufen und darunter war auch die Türkis Parure die sie bei Guillomet veräußerte.)


Die Smaragde an König Constantin I. der zu diesem Zeitpunkt schon gestorben war (1923), seiner Frau, Königin Sophie gehörten die Smaragde zu keiner Zeit und sie gingen direkt an den ältesten Sohn. König George II.

Am 27. Februar 1921 heiratete George Prinzessin Elisabeth von Rumänien (1894-1956).

Am 27. September 1922 bestieg Georg II., König der Hellenen, nach Abdankung seines Vaters König Konstantin den Thron.

Zu dieser Zeit waren die Smaragde noch im Besitz von Olga.

Erst als sie im Jahr 1926 starb gingen die wunderbaren Steine an Elisabeth die sich mit ihrem Mann zu dieser Zeit im Exil befand.
Elisabeth mit den Ohrringen
Erst 1935 wurde König Georg II. wieder in seine angestammten Thronrechte eingesetzt.

In diesem Jahr ließ sich das Paar scheiden. Die Ehe blieb kinderlos.

Elisabeth war diejenige die die Steine in Fassungen setzen ließ.

Als erstes ließ sie ein Stirnband mit einem einzigen zentralen Smaragd herstellen sowie die langen Ohrringe der Zeit entsprechend.


Als nächstes ließ sie auf eine Diamantenbasis mehrere Smaragde aufsetzten.


Als nächstes arbeitete Garrard aus 5 Steinen eine Tiara in Kokoshnik Form.

Leider kann man auf den Bilder nicht erkennen dass in diese Form das große „E“ für Elisabeth eingearbeitet wurde das auch heute noch in der Tiara zu sehen ist.


Leider gibt es keine größeren Fotos im Moment.

Auch ließ sie eine Brosche arbeiten die bis heute in der gleichen Form besteht.
Leider habe ich kein Bild dass sie beim Tragen der Brosche zeigt.

Die Smaragde blieben nach der Scheidung in der griechischen Familie.

Im Januar 1938 heiratete der Bruder von George II., Paul, Friederike, Prinzessin von Hannover, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg.

Wann nun die Smaragde in Friederikes Besitz gekommen ist unbekannt.
Am 1. April 1947 folgte Paul seinem Bruder auf den Thron. Und nun waren die Smaragde bei Friederike.

Auch sie ließ die Smaragde umbauen.

Der Kokoschnikrahmen wurde abmontiert und Friederike trug es als Collier.
Auch konnte es als Tiara getragen werden.

Ein seltenes Bild von Königin Friederike mit der Smaragd Tiara.




Hier sehen wir Friederike mit der Tiara als Collier ( die Größe der Steine ist enorm), man kann schön die „E“ erkennen sowie die unveränderte Brosche mit den 4 runden und 5 tropfenförmigen Smaragden, sowie die unveränderten Ohrringe von Königin Elisabeth und der Diamant Tiara (link einfügen).
Das war ihre Lieblingskombination.


Auf diesem Bild erkennen wir auf ihrer rechten Seite zwei große Broschen. Leider gibt es dieses Bild nicht in Farbe, aber ich denke das es zwei Smaragde sind die wahrscheinlich aus dem Collier herausgenommen wurden und später wieder eingefügt werden. 


Am 18 September 1964 heiratete Friederikes Sohn Konstantin Anne-Marie von Dänemark.
Zu Hochzeit bekamen sie unter anderem die Smaragd Parure von Friederike geschenkt.

Anne-Maries Hochzeitsgeschenk

Anne-Marie trug die Tiara nie als Collier.

Sie spielte lieber mit der großen Smaragd-Brosche die sie in den verschiedensten Variationen trägt.
Meistens benutzt sie dafür eine Diamant-Kette die einst Königin Alexandrine gehörte, Anne-Maries Großmutter.

Die Kette war einst doppelt so lang und wurde später von Ingrid, Annes Mutter in zwei Teile geteilt. Ein Teil bekam Anne-Marie das andere Teil ihre Schwester Benedikte.

Hier sehen wir nur ein paar Variationen der Brosche und natürlich die Tiara.



Es ist herrlich dass diese Stücke noch in der Familie sind und getragen werden.

Hoffentlich bleibt es noch viele Jahre so.

Quelle: Wikipedia, Google, Munn, Pinterest...

2 Kommentare:

CLaudia Mertens hat gesagt…

Sehr interessante Ausarbeitung! Sie geben sich immer so viel Mühe, aber es macht auch so viel Freude Ihre Ausführungen über die Juwelen und Schmuckstücke zu lesen! Viele Grüsse!

Gräfin von Mainberg hat gesagt…

Vielen Lieben Dank