Königliche Juwelen: Aquamarine Parure der Romanovs

Sonntag, 30. Dezember 2018

Aquamarine Parure der Romanovs





Heute wollen wir wieder mal nach Russland der Zarenzeit gehen.

Wir haben hier eine wunderschöne Aquamarine Parure die einst Großfürstin Elizabeth Feodorovna ( russisch  Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna) gehörte.

Elisabeth von Hessen Darmstadt wurde am 1.11.1864 als zweite Tochter von Großherzog Ludwig und Großherzogin Alice von Hessen-Darmstadt geboren.




Ihr voller Name lautete Elisabeth Alexandra Luise Alice Prinzessin von Hesse und bei Rheine, doch sie wurde von allen nur "Ella" gerufen.

Genau wie ihre Geschwister erhielten sie eine sehr strenge Erziehung und wurden zu Bescheidenheit angehalten.

Neben einer guten Ausbildung legte der Hessische Hof Wert auf Religiosität.

Einen großen Einfluss auf die Erziehung der Kinder übte auch Königin Victori von Großbritannien , die Großmutter mütterlicherseits, aus.


Großherzog Ludwig mit seiner Schwiegermutter Königin Victoria und seinen Kindern kurz nach dem Tode seiner Frau, Februar 1879

Als Elisabeth 14 Jahre alt war, grassierte in Hessen Diphtherie.
Doch ihre 4jährige Schwester Marie und ihre 35jährige Mutter fielen der Krankheit zum Opfer und so übernahm sie zusammen mit ihrer älteren Schwester die Obhut ihrer jüngeren Geschwister.

Die Junge Prinzessin hatte viele Verehrer den sie war sehr hübsch und anmutig.




Einer der vielen Verehrer der auch um ihre Hand anhielt, war ihr Cousin, der spätere deutsche Kaiser Wilhelm II.

Zum russischen Hof bestand nicht zuletzt seit der Zarin Marie von Hessen-Darmstadt, einer Schwester ihres Großvaters, eine besonder Beziehung.

Elisabeth verliebte auf einem der zahlreichen Familientreffen in den russischen Großfürsten Sergei Alexandrowitsch Romanow, den 5. Sohn des Zar Alexander II.und Bruder von dessen Nachfolger Zar Alexander III.


Großfürsten Sergei Alexandrowitsch 
Dem jungen Mann allerdings eilte ein schlechter Ruf voraus.

Mit seiner rauen Art und seinem herrischen Auftreten galt er als Sonderling.

Elisabeths Verwandschaft stand dieser Verbindung ablehnend gegenüber.

Insbesondere Königin Victoria, die bereits den Erbprinz Friedrich von Baden als Bräutigam ausgewählt hatte erhob Einwände.


Friedrich von Baden

Doch gegen alle Widerstände setzte Elisabeth ihre Liebesheirat durch.




Das Paar heiratete am 3.jul.15. Juni 1884greg. in der Kapelle des Winterpalastes in Sankt Petersburg.




Auf ihrer Hochzeit lernte Elisabeths Schwester Alix den russischen Thronfolger Nicolaus Alexandrowitsch kennen.


Elisabeth führte mit dem grundlos eifersüchtigen Sergei eine unglückliche Ehe die kinderlos blieb.

Als jedoch ihre Schwägerin Alexandra, Ehefrau von Sergeis Bruder Paul, 1891 kurz nach der Geburt ihres zweiten Kindes verstarb, nahmen sie deren Kinder Maria und Dimitri zeitweise in Pflege.

Als Paul 1902 aufgrund seiner Heirat mit Olga Palaei ins Exil musste, kamen sie erneut zu ihnen in Pflege



Im Gegensatz zu den meisten ausländischen Ehefrauen russischer Großfürsten war Elisabeth nicht vor der Hochzeit zur russisch-orthodoxen Kirche übergetreten.

Im Oktober 1888 reiste sie gemeinsam mit Sergei nach Palästina und besuchte unter anderem die Maria-Magdalena-Kirche in Jerusalem.


Die Maria-Magdalena-Kirche ist eine russisch-orthodoxe Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem. Erbaut wurde sie 1886 durch Zar Alexander III. 

Auf dieser Reise fasste sie den Entschluss, der Konfession ihres Mannes beuzutreten.

Am 12.04.1891 trat sie in die russisch-orthodoxe Kirche ein und war fortan in Russland unter dem Namen Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna bekannt.
Sie selbst behielt aber ihren alten Vornamen bei.

1891 erhob Zar alexander III. Sergei zum Generalgouverneur von Moskau.

Der konservative Sergei verwaltete Moskau in einem despotischen Stil,
Besonderes Augenmerk legte er auf die Verfolgung von Anhängern revolutionären Ideen.

So brachte er viele Leute gegen ihn auf


Dies und die infolge der Industrialisierung aufgetretenen sozialen Probleme sowie der russische-japanische Krieg führten zur Revolution von 1905. 

Am 9.jul./ 22. Januar 1905greg. kam es in St. Petersburg zu Demonstrationen von Arbeitern für eine Volksvertretung, Bodenreformen und bessere Arbeitsbedingungen, die im Petersburger Blutsonntag eskalierten. Sergeis harter Kurs in Moskau blieb vor diesem Hintergrund nicht ohne Folgen.

Am 04.02.1905 verübte Iwan Kaljajew, ein Terrorist der revolutionären Bewegung, ein Attentat auf den Großfürsten.


Im Kreml nahe dem Nicolaus Tor explodierte eine Bombe, die den Großfürsten Sergei sofort tötete.

Unmittelbar nach diesem Mord suchte die Witwe 5 Tage lang Trost im Gebet.

Vor der Beerdigung besuchte sie den Attentäter im Gefängnis und überreichte ihm eine Ikone.

Bei ihrem Gespräch bezeichnete er ihren Mann als Unterdrücker und Werkzeug der Tyrannei.
Elisabeth widersprach ihm:

"Ihr irrt, mein Mann liebte das Volk und dachte nur an dessen Wohl. Daher ist euer Verbrechen nicht gerechtfertigt. Lasst ab von eurem Hochmut und bereut."

Ihre Hoffnung der Attentäter werde sein Unrecht einsehen erfüllte sich nicht.

Trotzdem richtete sie ein Gnadengesuch an ihren Schwager Zar Nikolaus II.

Doch der Verurteilte selbst lehnte eine Begnadigung ab, da er hoffte, dass sein Tod der revolutionären Bewegung weiteren Auftrieb geben würden.

Das Attentat stellte einen Wendepunkt im Leben der Großfürstin dar.
Nach dem Trauerjahr entschied sie sich, ihr Leben den Leidennden und Armen zu widmen.

Sie teilte ihren gesamten Besitz auf und behielt nicht einmal ihren Ehering.
Ein Teil ging an die Krone, ein anderer an Verwandte und den größten Teil benutzte sie für wohltätige Arbeit.

Sie gründete an der Großen Ordynka (alter Stadtteil von Moskau) ein Kloster.

Sie hatte die Vision eines neuen Schwesterntyps, der Gebet und Sozialarbeit nach dem Vorbild der Diakonissen vereinigt.


Die Konservativen der orthodoxen Kirche betrachteten die Ideen der Großfürstin mit Argwohn und warfen ihr protestantische Tendenzen vor.

In den daraufhin angepassten Regeln für die Schwesternschaft wurde auf umstrittenen Punkte wie die Diakonissenweihe gänzlich verzichtet und die Zweifel konnten ausgeräumt werden.

So entstand die Gemeinschaft der "Schwestern der Liebe und Barmherzigkeit".
Das "Martha-Maria-Kloster der Barmherzigkeit" begann mit seiner Tätigkeit am 10.02.1909.


Die strengen Regeln und Pflichten der Schwestern galten auch für die Äbtissin Elisabeth.
Zum Kloster gehörten ein Krankenhaus, in dem Bedürftige kostenlos behandelt wurden, eine Apotheke, ein Weisenhaus sowie eine Bibliothek.

Die Schwestern versorgten Kranke unentgeltlich mit Medikamenten und speisten Arme und Bedürftige.

Als Äbtissin sah Elisabeth sich den Traditionen der russisch-orthodoxen Kirche verbunden und lehnte übertriebenen Mystizismus ab.

Und so entfremdete sie sich immer mehr von ihrer Schwester, der Zarin Alexandra, da sie den Wunderheiler Rasputin, der bei der Zarin ein und ausging, entschieden ablehnte.

1914 begann der 1. WK und einige Schwestern des Klosters begaben sich an die Front und arbeiteten in Feldlazaretten.
Die Großfürstin sammelte spenden für Kriegsversehrte und deren angehörige.

Die Februarrevolution von 1917 beendete die Zarenherrschaft in Russland hatte aber noch keinen Einfluss auf das Leben im Kloster

Erst mit der Machtergreifung der Bolschewiki 1917 gab es Konsequenzen für das Kloster.

Die Bolschewiki betrachteten das Kloster als "Brutstätte des Aberglaubens".
Bald sahen sich das Kloster und seine Äbtissin Schikanen ausgesetzt.

Ihr einstiger Verehrer Kaiser Wilhelm II. versuchte Elisabeth zur Flucht aus Russland zu bewegen doch sie lehnte ab.

Im April 1918 kam sie zuerst nach Perm und anschließend nach Jekaterienburg.

Dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees alexander Beloborodow waren im Mai zuviel Romanows in der Stadt und so ließ er unteranderem auch Elisabeth nach Alapajewsk verlegen. Dort ließ man sie mit 5 anderen Verwandten der Zarenfamilie in einer kleinen Schule wohnen.

In Perm wurde am 13.Juli Großfürst Michail öffentlich erschossen und so nahm der Gebietssowjet dieses Ereignis zum Anlass die Lebensumstände der verbannten Romanows zu verschärfen und fortan wurden sie als Gefangene betrachtet.

Am späten Abend des 17. Juli 1918, einen Tag nach der Ermordung der Zarenfamilie in Jekaterinburg, ermordete die Tscheka auch die Romanows in Alapajewsk sowie die Nonne Warwara (Barbara) Jakowlewa, die mit ihrer Äbtissin, Großfürstin Elisabeth die Verbannung geteilt hatte.



Die Todgeweihten wurden zu einer stillgelegten Grube gebracht und in einen Schacht gestoßen. Die letzten Worte die Elisabeth Fjodorowna noch zu ihren Mördern gesagt haben soll, war jener Vers aus der Bibel, den sie schon auf den Grabstein ihres Mannes Sergei hatte Setzen lassen:


"Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun"

3 Monate später stellte eine weißgardistische Untersuchungskommision fest, dass der Kopf eines der getöteten jungen Männer sorgfältig mit dem Kopftuch der Großfürstin verbunden war, die offenbar trotz ihrer eigenen tödlichen Verletzungen noch versucht hatte, die Not ihres Leidensgenossen zu lindern.

Nach der vorübergehenden Einnahme des Gebiets durch die Tschechoslowakische Legion barg diese die Leichen und identifizierte sie.

Die Getöteten wurden, nach Peking verbracht.

Die sterblichen Überreste Elisabeths und ihrer Mitschwester Barbara wurden auf Betreiben ihrer Schwester Victoria von Hesse-Darmstadt, der Marchioness of Milford Haven, 1920/21 durch die britische Regierung von Peking nach Palästina gebracht und im russisch-orthodoxen Maria-Magdalenakloster in Jerusalem begraben.




INFO:
Es existieren Bilder der Leiche von Elisabeth als diese gefunden wurde.
Ich möchte darauf verzichten sie hier zu zeigen und bitte um Verständnis

Das Moskauer Martha-Maria-Kloster der Barmherzigkeit wurde 1926 endgültig geschlossen und die Schwestern nach Zentralasien deportiert.

die erhaltenen Gebäude des Konvents an der Odynka wurden 1992 der Kirche zurückgegeben.
Nach langen auseinandersetzungen um Grundstück und Gebäude konnten die ersten Schwestern im Mai 1994 den Konvent neu gründen; sie erhielten 1995 den Segen des Patriarchen Alexus II.




Das Kloster ist heute eine Gedenkstätte für Elisabeth, aber auch ein Zentrum sozialer und karitativer Arbeit.
Bereits 1949 gründete Elisabeths Nichte, Alice von Battenberg, die Mutter von Prinz Philip, auf der griechischen Insel Tinos eine Maria-Martha-Schwesternschaft nach dem Vorbild ihrer Tante.



Auch sie wurde später im russisch-orthodoxen Maria-Magdalenakloster in Jerusalem beigesetzt.

Elisabeth wurde 1981 aufgrund der Umstände ihres Todes gemeinsam mit anderen Opfern des Kommunismus von der russisch-orthodoxen Exilkirche zur Heiligen erklärt.

Das Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche folgte der Auslandskirche 1992.

Das Heiligenbildnis Elisabeths ist ein von 10 Märtyrern des 20. Jahrhunderts die über dem Westportal der Westminster Abbey angebracht worden.

Elisabeth ist die 1. von links

Wieder eine traurige Geschichte der Zarenfamilie. einfach schrecklich.

Kommen wir nun zu der herrlichen Aquamarin Parure.


Aquamarine sollen nach einer alten Überlieferung eine glückliche Ehe bewirken und seine Trägerin reich (damit ist nicht der geldliche Reichtum gemeint) machen...
Doch alles traf in diesem Fall nicht zu.

Elisabeth hatte eine unglückliche Ehe und kinderlos.
Allerdings überhäufte ihr Mann sie mit kostbaren Schmuck.
Vielleicht fand sie ihren "Reichtum" in Form ihres Nonnendaseins..., allerdings war sie eine der schönsten Frauen ihrer Zeit.

Ihre Nichte beschrieb ihr Aussehen "Engelsgleich" und war fasziniert von der Farbe einer eisig schimmernden Hoftracht der Großfürstin, die sie an Aquamarine erinnerte.

Es ist nicht bekannt von wem die Großfürstin diese Garnitur bekam.
Es könnte möglich sein das sie die Parure von ihrer Familie erhielt.
Vielleicht von ihrem Bruder?
Denn an ihn gab sie sie als sie ihren Besitz/Schmuck aufteilte.

Elisabeth hatte 2 Brüder.

Friedrich der allerdings mit 3 Jahren verstarb und Ernst Ludwig *25.11.1868; +9.10.1937, letzter Großherzog von Hessen und bei Rhein.



Beim Diadem ist die Herkunft unbekannt, vielleicht war es Farberge; bei der Halskette ist es klar, sie stammt von Farberge von Werkmeister August Wilhelm Holmström; Länge 355 mm

Das Armband vermutlich auch Faberge hat eine Länge von 175 mm.

Hinzu kamen noch Ohrstecker mit Diamanten.

Sie gehörten nicht zu der Parure und wurden von Koch Ffm/ Baden-Baden angefertigt.

Nach dem Tod von Ernst Ludwig ging die Parure auf seinen Sohn aus 2. Ehe, Ludwig von Hessen und bei Rhein, mit Eleonore von Solms-Hohensolms-Lich über.

Als Prinzessin Dorothea von Hessen,die Nichte Ludwigs, am 01.04.1959 Friedrich, Fürst von Windisch-Graetz heiratete, stellte er ihr die Parure zur Verfügung.

Zur Zeremonie trug sie die Parure nicht; zumindest sah man keine Tiara unter ihrem Schleier (dieses Bild kann ich leider nicht posten da es mit dem Aufdruck einer bekannten Fotoagentur versehen ist) allerdings gibt es ein Foto das sie, vielleicht am Abend nach der Trauung?, Schmuck trägt der der Aquamarin Parure nahe kommt.


Beim näheren betrachten erscheint es mir als wenn das Bandeau in ihrem Haar das Armband ist.
Bei der Halskette bin ich mir allerdings sicher das es sich um die von Elisabeth handelt.

Was ist eure Meinung dazu?

Da Ludwigs Ehe kinderlos blieb und er 1968 starb vermute ich das die Parure bei Dorothea blieb oder sie von ihm erbte.

Denn am 10.10.1996 wurde die Parure bei Sotheby´s in London versteigert.

Leider existiert kein Foto von royalen Personen die diese Tiara trägt.

Das untere Foto allerdings soll von 1997 sein. Ein Model trägt bei einer Versace Frühlings Modenschau diese Tiara.

Da wir nun nicht wissen wer die Parure bei Sothebys ersteigert hat könnte man vermuten das Versace der Käufer war; es könnte aber auch sein das er sie sich von den neuen Besitzern ausgeliehen hat.




Und heute über 20 Jahre später wissen wir nicht wo sich diese Parure befindet. Oder ob sie überhaupt noch in ihrer Ursprungsform existiert.

Ich kann immer wieder nur sagen wie schade es ist das solch geschichtsträchtigen Stücke auf nimmer Wiedersehen verschwinden oder zerstört werden.

Weitere Schmuckstücke der Großherzogin die bekannt sind...



Eine Halskette mit Diamanten und Brillanten von Faberge.


Da Elisabeths Ehe kinderlos blieb kümmerte sie sich um die Kinder ihrer Schwägerin Alexandra, Maria und Dmitri, die kurz nach der Geburt des Sohnes starb.

Am 03.05.1908 heiratete Maria den schwedischen Prinzen Wilhelm, Herzog von Södermannland, 2. Sohn von König Gustaf V. und Viktoria von Baden.

Nach 1908 - 1909 sah man die Halskette von Elisabeth an Maries Hals. Das war die Zeit als sie das Kloster gründete.

Hier sehen wir Maria in großer schwedischer Robe und sie trägt die Kette ganz oben am Hals.

Allerdings hielt diese Ehe nicht und 1913 verließ sie Mann und Sohn und ging nach Russland.
Was dann mit der Kette geschah ist nicht ganz genau bekannt.
Man spricht davon das die Kette nach Dänemark ging zu Königin Louise von Schweden und Norwegen, diese wiederum gab die Kette an ihre Tochter Louise weiter die sie mit in die Ehe mit Prinz Friedrich zu Schaumburg-Lippe nahm.
Der weitere Verbleib ist nicht bekannt.


An ihrem 20. Hochzeitstag bekam sie von ihrem Mann Sergei diese wunderschöne Ametyst Brosche.

Er beauftragte Faberge und ließ den Ametyst in ein Quadrat mit Diamanten setzen. Auf dem oberen Rand wurde 2 X gesetzt, die römische Zahl für 20 sowie links und rechts davon Elisabeths Initialien in kyrillisch und oben auf thronte eine Krone.
Beim genauen Hinsehen erkannt man das die kleinen Diamanten in Herzen ausgearbeitet wurden.

Die Brosche ist heute in Privatbesitz.



Hier handelt es sich um eine Krönungsbrosche die Elisabeth anläßlich der Krönung von Nicolaus II. und Alix von Hesse-Darmstadt 1896 bekam.

Sie wurde von Faberge hergestellt.
Ihr Verbleib ist unbekannt.

Die Smaragd Tiara




Wie wir wissen hatte die Zarenfamilie ein Fable für Smaragde und sie hatten auch die schönsten und besten Steine in großer Menge.
Die Smaragde wurden den einzelnen Familienmitglieder immer wieder zur Verfügung gestellt so das wir einige Ketten, Armbänder Tiaras usw. an verschiedenen Mitgliedern sehen.

Natürlich kam es auch vor das Smaragde an die angeheirateten Frauen verschenkt wurden.

Elisabeth besaß eine Smaragdkokoschnik die sie zu ihrer Hochzeit am 04.06.1884 bekam.

Der genau Juwelier ist nicht bekannt aber es wird angenommen das es sich um den Hofjuwelier Bolin in St. Petersburg handelt.

Auch die Herkunft der Smaragde ist nicht unbedingt klar.

Elisabeths Mann Sergei war der zweitjüngste Sohn von Zar Alexander und seiner ersten Gemahlin Maria Alexandrowna, geborene Prinzessin Marie von Hessen-Darmstadt.



Da sie noch zu Lebzeiten veranlasste was mit ihren persönlichen Juwelen passieren sollte wurden sie nach ihrem Tod 1880 zwischen ihren 6 Kindern aufgeteilt.
Und so wird angenommen das Sergei die Smaragde der Mutter erbte und sie seiner Frau dann zur Hochzeit schenkte.




Was noch alles zu der Kokoschnik Tiara kann nicht genau gesagt werden...die Brosche die wir auf dem oberen Bild sehen gehört auf jedenfall dazu.
Maße 4 x 4,5 cm, aus Gold, einem Smaragd Carbochon und Diamanten.

Die zweite Kokoschnik die sie besaß gehörte zu der traditionellen Hoftracht.




Alle Familienmitglieder hatten eine in ihrem Schnitt einheitliche Hoftracht die sich allerdings von der Farbe und Stoffwahl unterschied.

Dazu gehörte auch die Kokoschnik die traditionell aus einem festen Rahmen bestand der passend zur Robe mit dem selben Stoff überzogen wurde.

Sie wurde dann mit einem Schleier auf dem Hinterkopf plaziert.

Vorne konnten dann Juwelen jeglicher Art aufgesteckt werden.

Elisabeth entschied sich für ihre Smaragde aus der Kokoschnik Diamant Tiara.

Die russische Hofjuweliere waren auf solche Umwandlung von Schmuck und Steinen schon lange vorbereitet und haben schon früh ein Mechanismus entwickelt um verschieden Schmuckstücke und Steine zu tauschen lösen und stecken...

Der Mechanismus befindet sich auf der Rückseite, ein kleiner unauffälliger Schraubstift bzw. Scharnier mit denen die Abnehmbaren Ornamente festgezogen wurden.

 Auch wurden Steine gerne auf Kleidung genäht was auch ein Mechanismus benötigte.

Ab dem 20. Jahrhundert wurden auch Broschierungen vom Juwelier mitgeliefert um Steine dort zu befestigen und sie als Brosche zu tragen.

Auch wurden schiffchenförmige Diamantelemente von Juwelieren hergestellt die zwischen die einzelnen Steine auf die Kokoschnik angebracht werden konnten, die allerdings immer zum Kronschatz gehörten.
Auf dem oberen Bild können wir die kleinen Diamantschiffchen gut sehen.

Der Zarenhof besaß auch sehr viele Perlenketten und Stränge in den verschiedensten Längen und Perlengröße.

Auch hiermit wurde viel an Kleidern und Kopfschmuck gearbeitet.


Bei den restlichen Schmuckstücken die Elisabeth auf dem Bild trägt nimmt man an das einiges von ihrer Schwiegermutter stammt, es geht hier um diese tollte Smaragdkette.




Die anderen Schmuckstücke stammen wahrscheinlich vom Familienschmuck.

Als nun Elisabeth entschloss als Nonne zu Leben gab sie ihren privaten Schmuck ja weg.

Einiges ließ sie bei der Krone und anderes verteilte oder verkaufte sie.

So auch die Kokoschnik Diamanttiara.




Ihre nächste Trägerin war ihre Ziehtochter Großherzogin Maria.




Maria bekam sie zu ihrer Hochzeit 1908 von ihrer Tante und Ziehmutter kurz bevor sie in ihr Kloster ging.




Es scheint auch so das sie hier diese prächtige Kette trägt die auch Elisabeth trägt.

Da Maria nach der 2. Scheidung Geld brauchte verkaufte sie ihren Schmuck und darunter auch die Kokoschnik.

Der Käufer war Alexander I. König, der Serben, Kroaten und Slowenen. der es seiner Frau Maria von Rumänien zur Hochzeit 1922 schenkte.





Als dann ihr ältester Sohn Peter II. von Jugoslawien Alexandra von Griechenland 1944 heiratete ging die Tiara auf sie über.
Leider kann ich nicht sagen ob dies vor ihrem Tod war oder danach.
Es ist mir auch kein Bild bekannt in dem Alexandra die Tiara trägt.

Die nächste Trägerin war dann Prinzessin Elisabeth von Jugoslawien.

Allerdings gehörte die Kokoschnik nicht mehr dem Königshaus.

Sie gehörte nun Van Cleef und Arpels und die Prinzessin lieh sie sich aus.


Da die gesamte königliche jugoslawische Familie ins Exil musste wurde die Tiara 1953 von Van Cleef und Arpels gekauft.

Der Juwelier entfernte die Originalsteine und ersetzte sie durch Pastesteine.

Die Originalsmaragde wurde an einen unbekannten Käufer verkauft.

Und so verleiht der Juwelier die Tiara auch mal auf Ausstellungen.







Ich muss sagen sie kommt mir so wahnsinnig riesig vor.



Wieder mal eine traurige Geschichte aus Russland.

Quelle: Wikipedia, Pinterest, Google, 

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