Königliche Juwelen: Christies
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Sonntag, 14. April 2019

Aquamarin Tiara Mecklenburg-Schwerin




Wunderschöne große Aquamarine sind der Hingucker dieser Tiara.

Und leider wird es auch das letzte mal sein das wir sie sehen werden.

Denn diese Tiara steht bei Christie´s zum Verkauf.

Ihre einstige Besitzerin war Prinzessin Alexandra von Hannover und Cumberland.

Als Alexandra Louise Marie Olga Elisabeth Therese Vera *29.09.1882 ; + 30.08.1963) war sie die Frau von Friedrich Franz IV. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der letzte regierende Monarch von Mecklenburg-Schwerin.

Alexandra war die zweitälteste Tochter und das dritte Kind von Ernest Augustus, Kronprinz von Hannover (1845-1923) und Prinzessin Thyra von Dänemark (1853-1933).


Alexandra heiratete am 07.Juni 1904 in Gmunden, Österreich Friedrich Franz III. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin.



Das Paar hatte 5 Kinder.

Sie lebten auf dem Schweriner Schloss das ihnen groß und ungemütlich war.



1913 brach ein Feuer aus während das Paar Gäste zum Dinner hatte.
Gott sei Dank konnten sich alle in Sicherheit bringen.

Allerdings wurden zahlreiche Kunstwerke sowie wichtige Räume völlig zerstört. Es wurde ein Schaden von fast 1 Million gemeldet.

Bis heute ist nicht genau geklärt wie der Brand ausgebrochen ist.

Einige Berichten sprechen davon das ein rachsüchtiger Diener den Brand gelegt hat, offiziell aber gab ein Gericht bekannt das es sich um einen Elektroschaden handelt.

Heute dient das Schloss dem Mecklenburg-Vorpommern Landtag.

Nachdem der amtierende Großherzog Adolphus Friedrich VI. von Mecklenburg-Strelitz am 23. 02. 1918 Selbstmord begann übernahm Friedrich Franz die Regentschaft.

Dies geschah weil der vermeintliche Erbe Herzog Charles Michael zu dieser Zeit in der russischen Armee diente und angegeben hatte das er auf sein Erbrecht verzichten wolle.

Am 14.11.1918 jedoch dankte er nach der Niederlage des Deutschen Reiches im 1. Weltkrieg ab. Und so endete die Regentschaft.

Nach der Abdankung durfte die Familie nicht mehr in Mecklenburg wohnen und zogen nach Dänemark.

Doch schon 1 Jahr später durfte die Familie zurückkehren.

Allerdings nicht mehr in das große Schloss.

Die Familie besaß allerdings noch weiter Häuser in Mecklenburg die Friedrich Franz zurückeroberte.

Vor allem das Schloss Ludwigslust.



Früher als Jagdschloß genutzt bot es nun die Heimat der Familie bis zum Kriegsende 1945.

Friedrich Franz starb am 17.11.1945 in Flensburg nachdem er am 09.11.1945 von der Abteilung Nr. 6 der RAF Security verhaftet wurde. (Leider kann ich nicht sagen wer dahinter steckt).

Darauf hin verließ Alexandra Ludwigslust und ging zurück nach Dänemark.



Ob sie bis zu ihrem Tod auf Schloß Glücksburg lebte kann ich nicht sagen; jedenfalls starb sie dort am 30. August 1963 im Alter von 80 Jahren.

Die Aquamarin Tiara war ein Hochzeitsgeschenk ihres Mannes.

Allerdings kam es nicht so wie er es sich vorstellte.

Die Mutter des Großherzogs, Großherzogin Anastasia Mikhailovna war eine begeisterte Sammlerin von Faberge und riet also ihrem Sohn ein Hochzeitsgeschenk dort zu bestellen.

Im Mai 1904 schlug das Haus Faberge zwei Entwürfe für Tiaras vor und schickte dies nach Cannes wo sich die Gesellschaft vor der Hochzeit aufhielt.

Nach mehrfachem Nachfragen der Großherzogin Anastasia wurde festgestellt das die Papierentwürfe zwar abgeschickt wurden aber nie ankamen.

Kurz bevor sich die Hochzeitsgesellschaft im Juni aufmachte um pünktlich am 07. Juni in Gmünden der Hochzeit bei zu wohnen erhielt die Großfürstin einen Brief in dem das Haus Faberge es bedauert die Tiara bis zum angegebenen Datum nicht fertig stellen könne, und sagte einen Termin Mitte Juni voraus.

Da jedoch die Hochzeit feststand musste eine andere Lösung gefunden werden.

Die Braut entschied sich für einen Blumenkranz und der Hannveranischen Nuptia, die Brautkrone des Hauses Hannover.

Eine kleine Krone, ähnlich wie die von Königin victoria von England.

Die Krone wird oben auf dem Haupt getragen umgeben von Blumen oder einer anderen Tiara.


Auf diesem Bild erkennt man sie .

Leider habe ich keine bessere Ansicht.

Im August dann wurde endlich die Aquamarin Tiara geliefert und Alexandra konnte nun endlich ihr Hochzeitsgeschenk bewundern.

Ihr erstes offizielles Porträt erfolgte dann auch mit dieser Tiara.





Die Birnenförmigen Aquamarine in Diamanten gefasst sitzen auf einer Diamantbasis die mit Vergissmeinnicht und Bandschleifen verbunden sind, sie bedeuten "wahre ewige Liebe", Amors Pfeile, auf den die Aquamarine sitzen bedeuten " Zärtlichkeit, Anziehungskraft und Zuneigung"



Und nun ist die Tiara in einer Versteigerung bei Christies und wird am 15. Mai 2019 in Genf versteigert.

Der geschätzte Wert liegt zwischen 230.000 bis 340.000 Dollar.

So ein wunderschönes Stück....



Quelle: christies, Wikipedia, Google, Youtube

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Manchester Tiara



Diese riesengroße Tiara gehörte Consuelo Montagu, Herzogin von Manchester.

Geboren wurde sie als Consuelo Yznage (*1853;+20. 11.1909) in New York. Ihr Vater war der Diplomat Antonio Modesto Yznag del Valle (1823-1892) und ihre Mutter Ellen Maria Clement (1823-1892).

Ihr Vater stammte aus einer alten kubanischen Familie, die eine große Plantage und Zuckermühlen in der Nähe von Trinidad, Kuba besaß. Auch hatten sie Verbindungen zu mehreren spanischen Adelsfamilien.

Ihre Mutter war die Tochter von Samuel Clement dem ein Dampfschiff gehörte sowie ein große Plantage die Ravenswood Plantation in Concordia Parish, Lousianna.

Consuelos Eltern erwarben in New York, Newport und Rhode Island Immobilien. Auch behielten sie die Plantagen auf Kuba und Louisianna.

Auch ihre Gechwister heirateten gut. Ihre Schwester Naticia heiratete Sir John Pepys Lister-Kaye, 3. Baronet vermutlich aus der Grafschaft York, und ihr Bruder heiratete Virginia "Jenni" Smith, eine Schwester von Alva Smith Vanderbillt und die beste Freundin von Consuelo.



Im Herbst 1875 traf sie George Montagu, Viscount Mandeville (1853-1892) im Landhaus ihres Vater in Morriston Town, New Jersey.






Am 22.05.1876 heirateten sie in der Grace Church, Manhatten, New York.

Nach ihrer Heirat zogen sie auf das Anwesen des Herzogs von Manchester in der Grafschaft Armagh in Irland,
Tandagree Castle



Das Haus wurde 1837 vom 6. Duke of Manchester erbaut.
Der 10. Duke of Manchester verkaufte es in den 1950er Jahren.
Heute beherbergt das Schloß Büros für die Tayto Kartoffelchips Fabrik und der Park verfügt über einen Golfplatz.

Das Paar hatte 3 Kinder.
1 Sohn und Zwillingstöchter.


William Montagu, 9. Herzog von Manchester(1877-1947), der zuerst Helena Zimmerman 1900 heiratete.
Sie ließen sich 1931 scheiden, und später im selben Jahr heiratete er Kathleen Dawes († 1966) am 17. Dezember 1931.

Lady Jacqueline Mary Alva Montagu, bekannt als "May" (1879-1895) starb an Tuberkulose

Lady Alice Eleanor Louise Montagu, bekannt als "Nell" (1879-1900) starb ebenfalls an Tuberkulose.

Während ihrer Ehe engagierte sie sich in wohltätigen Bereichen. die Armut war ihr ein anliegen und sie interessierte sich auch für Bildung und Gesundheit.

Leider verlief ihre Ehe nicht besonders gut und in den 1890er Jahren trennte sich das Paar, da ihr Ehemann eine heimliche Liebesaffäre mit der Theaterschauspielerin und Sängerin Bessi Bellwood hatte.
Sie ließen sich aber nie scheiden.




Als Consuelos Mann im Alter von nur 39 Jahren im August 1892 starb wurde sein Sohn William der 9. Herzog von Manchester.


Die Herzogin von Manchester war eine berühmte Schönheit und wurde in der Gesellschaft gefeiert.



Sie gehörte zu dem engen Kreis von Edward VII.
Kurz vor ihrem Tod unterhielt sie König Edward und Nikolaus II., Zar von Russland als dieser England besuchte.

Als ihr Bruder starb im Jahr 1901 hinterließ er ihr 2 Millionen Dollar.

Consuelo starb am 20.11.1909 an Neuritis, eine Entzündung des peripheren Nervensystems.

Ihr Nachlass im Wert von kanp 2.5 Millionen Dollar wurden auf verschiedene Familienmitglieder verteilt.

Allerdings lebte die Familie immer auf großen Fuß.

Im Jahr 1903 gab Consuelo Cartier den Auftrag eine Tiara herzustellen.




Laut den Aufzeichnungen von Cartier lieferte die Herzogin dazu 400 Diamanten im Rosenschliff.
Die restlichen diamanten in Rosenschliff wurden von Cartier hinzu gefügt.

An den Enden der Tiara befindet sich jeweil eine Art Schriftrolle die jedoch aus Pastensteinen bestehen, Pastensteine sind eigentlich Glassteine.




Alles Steine sind in Gold und Silber hinterlegt.

In den 7 Herzen hängen freischwingend jeweils 3 Diamanten.






Ihren richtig großen Auftritt hatte die Tiara im Jahr 1911 zur Krönung von König George V. und Königin Mary.

Leider erlebte Consuelo diese Krönung nicht mehr.

Aber ihre ungeliebte Schwiegertochter Helena, Herzogin von Manchester trug diese Tiara.



Consuelos Sohn William heiratete sie am 14.11 1900 heimlich und darüber war Consuelo enorm entsetzt.

Zu dieser Tiara trug Consuelo und auch Helena eine Art Halskette sowie ein Chokker.











Die beiden Teile hatte beide Frauen miteinander Verbunden da die Halskette eigentlich eine Diamantcorsage war.

Das Halsband ist in Gold und Silber und hat eine Länge von 38.5 cm.

Die Diamantcorsage in Form einer Girlande hat 6 birnenförmige Diamanten frei schwingend und haben einen Karatwert von oben: 3,56 und 3,03; in der Mitte: 3.36, 4.41,3.16; der untere hat 2.48 Karat.
Alles gesetzt in Silber und Gold.
die obere Kette kann entfernt werden und stammt ca. von 1880 und der untere Teil ca. aus 1900

Beide Teile wurden 2008 und 2015 von Christie´s versteigert.

Bei der Tiara verhielt es sich allerdings anders.

Wie ich bereits erwähnte lebte die Familie auf großem Fuß.

William der 9. Herzog war ein notorischer Verschwender wie seine beiden Vorfahren. Das Vermögen wurde immer weniger.
Er wich seinen Gläubigern aus und versuchte sich von reichen Freunden Geld zu leihen.

Er starb 1947 und sein Sohn Alexander George Francis Drogo Montagu wurde 10. Herzog.

Er heiratete 2 mal und hatte 2 Söhne aus der ersten Ehe.

Alexander wurde Offizier und nach dem Krieg kehrte er England den Rücken und zog 1946 nach Kenia. Dort bewirtschaftete er ein anwesen von 10.000 Hektar. 
Nach dem Tod seines Vaters erbte er das Herzogtum.

In den 1950er Jahren verkaufte er den Familiensitz Kimbolton Castle.



Kimbolton Castle ist ein ehemaliger Herrensitz in Cambridgeshire. Es wurde als letzter Aufenthaltsort von Katharina von Aaragon, der 1. Frau von Heinrich VIII. bekannt.

Von 1615 bis 1950 war es der repräsentative Wohnsitz der Herzöge von Manchester.

Heute ist es eine Schule.

Auch verkaufte er die Burg Tandragee Castle in Irland.

Bis in die 1960er Jahre hatte er auch die meisten Ländereien in England verkauft.
Er lebte weiterhin in Kenia ist aber wohl in London am 23.11.1977 gestorben.

Ihn beerbte sein ältester Sohn Sidney Arthur Robin George Drogo Montagu als 11. Herzog von Manchester.



Er lebte in Südafrika und hatte keine Kinder.

1983 verklagte er seine Stiefmutter Elisabeth, von der er glaubte das sie im Besitz von mehreren Familienerbstücken sei. Was dabei herausgekommen ist kann ich leider nicht sagen.

Der Herzog starb am 3. Juni 1985 plötzlich auf der Robin Hood Ranch in Tennesee und er wurde am 13. Juni in der Kimbolton Pfarrkirche beerdigt.

Dadurch das er keine Kinder hatte wurde sein Bruder Angus Charles Drogo Montagu 12. Herzog von Manchester.



Angus hatte ein unstetes Leben er zog oft um.

Als Kimbolton verkauft wurde zog er zu seinem Vater nach Kenia. Er ging dort in die örtliche Schule aber er wurde dort nicht gemocht und verließ die Schule.

Von dort wurde er nach Wales geschickt um dort seine Schule zu beenden. Doch auch hier verließ er die Schule 1956 ohne jegliche Qualifikation.

In den Ferien reiste er regelmäßig nach Kenia.

Er begann seinen Dienst bei der Royal Navi aber als unqualifizierter Mann hatte er es dort sehr schwer.
Nach seiner Entlassung hatte er verschiedene Jobs, in der Ölindustrie.

1959 zog er nach Australien und hatte dort Jobs wie, Kleiderverkäufer, Barmann und Krokodilbekämpfer.

Unter anderem zog es ihn nach Singapur und Ceylon wo er einige Zeit in einem Kloster verbrachte. Später sagte er das es keine schöne Zeit gewesen sei denn die Nonnen waren keine angenehmen Leute.

Später ging er nach Kanada und zog 1968 nach Bedford in der Nähe von Kimbloton in ein Wohnheim.

Allerdings konnte er, da er das Herzogtum erbte in das "House of Lords" einziehen. Dort hielt er flammende Reden und war beliebt.

Da die Unternehmungen seines Vaters in Kenia scheiterten und das Familienvermögen sich auf 70.000 engl. Pfund reduzierten war er durch seine herzliche und aufgeschlossene Persönlichkeit sehr anfällig für Betrüger.

1985 wurde Angus wegen Verschwörung verhaftet weil er wohl bei einem Betrug gegen die National Westminster mit dabei gewesen sein soll wo es um einen Betrag von 38.000 engl. Pfund ging.

Während seiner Inhaftierung erbte er das Herzogtum.

Das Urteil lautete "Freispruch" nachdem er als unzureichend kompetent und intelligent eingestuft wurde.
Der Richter begründete in seinem Urteil das er nicht in der Lage sei so einen Betrug durchzuführen und er dazu gebracht wurde da auf einer Skala von 1-10 in geschäftlichen Dingen der Herzog eine 1 oder weniger hat.

Im Jahr 1991 wurde der Herzog Ehrenvorsitzender des Tampa Bay Lightning Eishockey Team und versprach das Budget auf 25 Millionen Dollar zu erhöhen. 
Auch hier war er wieder zu leichtgläubig.

Und so wurde er wegen Betruges zu 33 Monate verurteilt von denen er 28 Monate absaß.

Das Verhältnis zu seinem Bruder dem 11. Herzog war nie besonders.

Als dann seine Schwägerin starb entdeckte er 1996 das sie das Testament geändert hatte, so das das restliche Vermögen ihrem ältesten Sohn, (Stiefsohn des 11. Herzogs) geht und der 12. Herzog nichts erhält.

Der Herzog starb ohne großes Vermögen am 25. Juli 2002 im Alter von 63 Jahren.

Zum Zeitpunkt seines Todes wog er 140 Kg und besaß 22 Nierensteine.

Ihm folgte sein Sohn aus erster Ehe als 13. Herzog von Manchester.

Ab hier möchte ich mich nicht mehr äußern und auch keinerlei Bilder zu dem 13. Herzog posten.

Fest steht allerdings das die Tiara im Jahr 2007 von der britischen Regierung eingezogen wurde und heute ist sie ausgestellt im Victoria und Albert Museum in London.

Mich wundert das die Tiara die ganzen Jahre über in einem Stück blieb und nicht verkauft oder auseinandergenommen wurde um etwaige Schulden zu tilgen oder das Leben zu bestreiten.

Ein Glück denn so kann sie noch weiterhin viele Jahre in einem Stück bewundert werden.

Quelle: Google, Wikipedia,...


Freitag, 25. November 2016

Die Saphire Kaiserin Marie-Louise von Frankreich


Diese Tiara sowie Broschen und Armband wurde am 15.11.2016 bei Christis versteigert.

Allerdings ist die genau Herkunft bzw. das Herkunftsjahr unbekannt.
Laut Experten ist die Parure die wir hier sehen in dieser Form erst nach dem Tod der Kaiserin entstanden.
Das bedeutet das die Teile nicht so in ihrer heutigen Form der Kaiserin gehörte, sie aber als solche betitelt werden.
Doch genaues kann nicht gesagt werden.



Marie-Louise von Österreich (*12. Dezember 1791 in Wien; †17. Dezember 1847 in Parma), eigentlich Maria Ludovica Leopoldina Franziska Therese Josepha Lucia von Habsburg-Lothringen, später (seit 1817) auch Maria Luigia d’Asburgo-Lorena, Duchessa di Parma, Piacenza e Guastalla, war die Tochter von Franz II./I. und zweite Ehefrau Napoleons I.
Marie-Louise von Österreich war die erste Tochter des österreichischen Kaisers Franz II./I. und seiner zweiten Ehefrau Maria Theresia von Neapel-Sizilien, Tochter König Ferdinands I. beider Sizilien und seiner Gattin Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Sie war eine Urenkelin Maria Theresias sowie eine Großnichte der französischen Königin Marie Antoinette, die knapp zwei Jahre nach Marie-Louises Geburt in der französischen Revolution ihren Kopf unter der Guillotine verlor.

Marie Louise von Österreich (Porträt von Francois Gerard)

Durch die Verheiratung mit Napoleon Bonaparte erhoffte sich ihr Vater Franz II./I. die Festigung der politischen Verhältnisse zwischen dem Kaiserreich Frankreich und dem Kaisertum Österreich, Napoleon hingegen die Legitimation seines Kaiserreichs. Am 11. März 1810 fand eine Ferntrauung zwischen der damals achtzehnjährigen Erzherzogin und dem Kaiser der Franzosen statt. Die offizielle Hochzeit wurde am 1. April in der Kapelle des Louvre vollzogen.


Leidtragende war Marie Louise selbst, denn seit Jahren verabscheute sie Napoleon, der ihren geliebten Vater mehrmals militärisch gedemütigt hatte. Sie besaß sogar eine nach Napoleon benannte Puppe, an der sie ihren Zorn über den Antichrist, wie sie ihn nannte, abreagierte. Außerdem hatte sie sich bereits in jungen Jahren in Erzherzog Franz von Modena-Este verliebt, einen Bruder ihrer Stiefmutter, der Kaiserin Maria Ludovika. Eine Hochzeit war jedoch von Anfang an ausgeschlossen, da sie als Kaisertochter von ihrem Vater für Höheres bestimmt war.
Zu dieser Hochzeit bracht die Braut sehr wertvollen Schmuck mit.
Unter anderem wohl ca. 46 lichtblaue, leicht rosa schimmerde Saphire gleicher Tönung und von abgestufter Größe, in Hunderten von Brillanten feinster Qualität, montiert in Schmuckstücke.

Es handelt sich um das eigentliche Hochzeitsgeschenk des Kaisers an seine Tochter, mit dem er den glanzvollen Abschluss der Verbindung des österreichischen mit dem französischen Kaiserreich besiegelte.

Ob es sich um die dargestellte Parure handelt wird von den Experten bezweifelt.
Auch ich habe kein Bild gefunden das sie beim Tragen eines oder mehrere Stücke aus dieser Parure zeigt.
Wahrscheinlich wurden nur die Steine wieder verwendet um die jetzigen Stücke herzustellen.
Aber das passierte wohl erst nach dem Tod der Kaiserin.

Marie Louise fügte sich in ihr Schicksal, sie betrachtete es als eine Art persönliches Opfer für das Haus Habsburg.
Aus dieser Verbindung ging 1811 der von Napoleon ersehnte Thronfolger hervor: Napoléon François Charles Joseph Bonaparte, genannt Napoleon II. Napoleon, der sich während seiner ersten Ehe nicht gerade durch Monogamie ausgezeichnet hatte, hielt ihr jedenfalls offiziell die Treue bis zu seinem Tod, denn so lange waren sie auf dem Papier verheiratet.

Marie-Louise und ihr Sohn Napoleon Franz, der spätere Herzog von Reichstadt

Nach der Abdankung Napoleons 1814 floh Marie Louise zunächst mit ihrem Sohn über Blois nach Wien, wo sie von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen wurde. Am 21. Mai 1814 gelangte sie nach Schönbrunn; dieses wurde ihr als Aufenthaltsort zugewiesen. Von Kaiserin Maria Ludovika wurde sie erleichtert empfangen, mit dem Stiefenkel, dem kleinen Napoleon Franz, konnte Maria Ludovika aber nur wenig anfangen. Zwar empfand sie ihn als auffallend hübsch, jedoch erinnerte sie sein Anblick immer an seinen allzu verhassten Vater. Hätte sie zu entscheiden gehabt, hätte das Kind, um keinerlei politische Probleme heraufzubeschwören, später Priester werden müssen.

Auf dem Wiener Kongress 1814/15 wurden ihr die Herzogtümer Parma und Piacenza sowie Guastalla zugesprochen. Dabei wurden ihre Interessen vom Grafen Adam Albert von Neipperg (1775–1829) vertreten, mit dem sie dann in Parma zusammenlebte, obwohl sie noch Gattin Napoleons war.

Adam Albert Graf von Neipperg

Mit dem Grafen hatte sie auch mehrere Kinder, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten: die 1817 geborene Albertine sowie der 1819 geborene Wilhelm Albrecht.
Ihre Kinder gab sie gleich nach der Geburt einem Arzt namens Dr. Rossi in Obhut, und auch um ihren Erstgeborenen, den Sohn von Napoleon, kümmerte sie sich nicht mehr.

Die Kinder Wilhelm Albrecht und Albertine

Erst nach dem Tode Napoleons wurde ihre Verbindung mit Neipperg 1821 durch eine morganatische Heirat legitimiert. 

Die Kinder aus dieser Verbindung erhielten den Namen Montenuovo und wurden später zu Fürsten erhoben, wobei Montenuovo die italienische Entsprechung zu Neuberg ist, der möglichen Namensherkunft der Grafen von Neipperg.

Ihre dritte Ehe schloss sie 1834 als 43-Jährige mit dem Grafen Charles-René de Bombelles (1785–1856), Obersthofmeister und Minister am Hof von Parma. In dieser Ehe entwickelte sie sich bis zu ihrem Tod 1847 zu einer echten Landesmutter.

Marie-Louise als Herzogin von Parma, kurz vor ihrem Tod (um 1847)

Im Dezember 1847 verstarb sie in Parma an einer Brustfellentzündung. 
Sie verabschiedete sich von ihren Untertanen und dem Staatsrat mit den Worten „Addio, amici miei“ („Lebt wohl meine Freunde“). 
Nach dem Tod Marie-Louises erfolgte die Leichenkonservierung: Nach der Entfernung von Herz, Gehirn und Innereien wurde eine Lösung aus einem Kilogramm Arsenik und zehn Litern Alkohol durch die Halsschlagader eingeleitet.
Der Leichnam wurde dann sechs Tage im Palazzo Ducale in Parma auf einem Paradebett aufgebahrt. 

Palazzo della Pilotta

Schließlich wurde die Tote in einen mit violettem Samt ausgeschlagenen Holzsarg gelegt, der in einen bleiernen und einen hölzernen Übersarg verschlossen wurde, und nach Österreich überführt. Marie-Louise wurde, wie viele ihrer Verwandten aus dem Hause Habsburg, in der Kaisergruft in Wien beigesetzt.

Kupfersarkophag Marie-Louises († 1847) in der Kaisergruft

Während ihrer Regierungszeit als Herzogin von Parma (1816-1847) wurde der Schmuck dort aufbewahrt und kam erst nach ihrem Tode zurück in die private Schatzkammer des österreichischen Kaisers.
Da Marie Louise aus der Linie Habsburg-Lothringen entstammt wurde ihr Schmuck wohl an diese Seite vermacht.
Wer das beschloss oder ob sich die Habsburg-Lothringen Familienmitglieder den Schmuck nahmen ist nicht bekannt.
Eine Möglichkeit ist Erzherzog Karl Salvator von Habsburg-Toscana. Er heiratete Prinzessin Immaculata von Bourbon -zwei Sizilien.


Einige ihrer Nachkommen tragen den Titel Herzog und Herzogin von Habsburg-Lothringen und könnten wohl die letzten Besitzer des Schmucks sein.

Aber all das sind nur Vermutungen.

Auf diesem Foto sehen wir die Tiara sowie die Halskette.
Leider ist mir im Moment die Dame unbekannt.
Es könnte sich um eine Herzogin von Habsburg-Lothringen handeln.
Falls mir jemand sagen kann wer es ist bitte schreibt mir.
Trotz heftigem Suchen habe ich nichts gefunden.



Die Parure beinhaltet die Tiara, ein Armband, zwei kleine und eine große Brosche und eine Halskette.

Der geübte Betrachter merkt das die Teile irgendwie nicht zueinander passen, also als Komplett Parure.

Die zwei kleinen Broschen stellen die Fleur-de-lis dar. Die große die Florentiner Lilie.
Man könnte annehmen das sie vielleicht anlässlich einer Hochzeit gemacht wurden.

Also zwischen der Bourbon Dynastie aus Frankreich, Parma of Two Sicilies (die fleur-de-lis)


und einem Mitglied des Toscana Zweigs der Habsburger Famile (Florentier Lilie)


Doch das sind alles nur Vermutungen.




Bereits am 12. Juli 1961 wurde die Suite bei Christies in London versteigert von einem deutschen Adeligen.
Ob es sich hier um einen Habsburg-Lothringer handelte?
Der Käufer damals war unbekannt aber man nimmt an das es August von Finck war, ein deutscher Bankier.

August von Finck (r.), sein Sohn August von Finck jr. und Marianne Strauss, bei einem Essen zum 100-jährigen Bestehen der Bank Merck, Finck & Co.

Sein Vater war Georg Heinrich von Finck der im Jahr 1911 in den bayerischen erblichen Adelsstand erhoben wurde und der das Bankhaus Merck Finck & Co sowie die Münchner Rück und die Allianz Versicherungs AG ins Leben gerufen hat.
Die Familie gehört zu den reichsten der Welt.
Warum sollten sie Schmuck versteigern? 
Bestimmt nicht wegen des Geldes.

Es ist mir ein Rätsel Schmuckstücke mit Geschichte zu veräußern wenn ich das Geld nicht zwingend brauche.
Auch wenn sie mir nicht gefallen dann stelle ich sie aus und berichte darüber.
Es sei denn ein Familienangehöriger ist oder war in Geldnot.

Am 14. November 2012 wurde die Suite wiederum bei Christies versteigert. Eigentümer war diesmal ein deutscher Adeliger.

Wahrscheinlich handelt es sich hierum um die Nachkommen von August von Finck.

Die Tiara 42500 CHF

Armband 42500 CHF

2 Broschen 92500 CHF

große Brosche 74500 CHF

Kette 230500 CHF

Käufer unbekannt

Am 15.11.2016 kam dann die Schmuck-Kollektion wiederum bei Christies zur Versteigerung, allerdings ohne die große Brosche und die Kette aus der Sammlung eines Privatmannes

Tiara 40000 CHF

Armband 48750 CHF

2 kleine Broschen 81250 CHF