Königliche Juwelen

Montag, 10. April 2017

Königin Amalie von Portugal Smaragd Parure


Heute wollen wir nach Portugal.
Königin Amelie (Amalie) hatte sehr schöne Schmuckstücke die wir uns näher ansehen wollen.
In dieser Geschichte geht es um ihre Smaragd Parure.

Amelie d`Orleans (Marie Amelie Louise Helene) ( * 28. September 1866 in London-Twickenham; * 25. Oktober 1951 in Le Chesnay).
Durch ihre Heirat mit Karl I. war sie die letzte Königin von Portugal.

Amelie kam als ältestes Kind des französischen Thronprätendenten Louis Albert d `Orleans und seiner Frau Maria Isabella d `Orleans-Montpensier in Twickenham (heute ein Stadteil von London) zur Welt.

Ihre Eltern hatten sich nach der Februarrevolution dorthin ins englische Exil begeben.
Noch am Tag ihrere Geburt wurde sie getauft.

Sie wuchs gemeinsam mit 7 Geschwistern auf und erhielt eine der Ansichten der damaligen Zeit entsprechende, tief gläubige Erziehung.


Amalie mit einem Bruder
Die Beziehung zu ihrem Vater war sehr innig, zur Mutter zum Teil angespannt.

1884 machte sie eine Rundreise durch Europa. Während Amelie ihren Onkel, den spanischen König Alfons II. besuchte, pries die spanische Presse die Schönheit und Eleganz der französischen Prinzessen.
In Wien lud Erzherzogin Marie Valerie, jüngste Tochter von Kaiser Franz Josef I., Amelie zu einem Theaterstück ein wo sie in der kaiserlichen Loge sitzen sollte.
Amelie nahm diese Einladung gerne an und wusste nicht das sie dort dem Kaiser begegnete.
Schüchtern und verlegen saß sie neben ihm und wurde vom Publikum beäugt.
Die Prinzessin besuchte das Belvedere, ging auf den Prater und war begeistert von all den Neuheiten.
Nach Wien beendete sie ihre Reise in München wo ein bayrischer Prinz so hingerissen war von ihr das er ihr einen Heiratsantrag machte.
Sein Vorschlag wurde von den Eltern abgelehnt denn die Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg von 1870 waren noch zu frisch.

1884 besuchte die Herzogin Clementine von Sachsen-Coburg, Amelies Tante väterlicherseits, den königlichen Hof in Lissabon, wo sie die Qualitäten ihrer Nichte gegenüber Königin Maria Pia von Portugal lobte und der Königin ein Foto zeigte.


Dieses Bild entstand ca. 2 Jahre später
Auch Karl der Thronerbe sah das Bild und war begeistert.
Aber erst 2 Jahre später im Januar 1886 fuhr Karl nach Chantilly wo die Orleans Familie im Schloß Chantilly residierte das Amalies Großonkel Herzog von Aumale gehörte.


Schloss Chantilly
Die beiden hatten eine Gemeinsamkeit und das war das Geburtsdatum, der 28. September, allerdings war Karl 2 Jahre älter.

Während des Gala-Dinners spürten beide das sie sich nicht gleichgültig waren.
Nach diesem ersten Treffen schrieb Karl an seinen Vater:" Kein anderes Geschöpf ist schöner als sie".

Schnell verlobten sich die beiden und dies wurde mit einem großartigen Empfang in Paris gefeiert.




Zu dieser Zeit ahnte Amalies Vater nicht welche Auswirkungen diese Verlobung nach sich ziehen würde.

Die Pracht dieser Feierlichkeit ärgerte die französische republikanische Regierung so sehr, das sie millitärischen Truppen verboten hatte anwesend zu sein.

Nach den Feierlichkeiten verabschiedete sich das Paar und mehr als 10.000 Einwohner waren anwesend als sie in den Zug stiegen um nach Portugal zu reisen.

Am 19. Mai 1886 kamen sie am Bahnhof von Vimierio/Portugal an.
Als sie aus dem Zug stieg hatte sich Amelie umgezogen. Sie erschien in einen Kleid aus blauer und weißer Seide und einem Hut in den Farben der portugiesischen Flagge.
Amelie war keine außergewöhnlich Schönheit aber ihre beeindruckende Größe von 1,80, ihr dunkles Haar und ihre braunen Augen beeindruckten die portugiesischen Zuschauer.
Von dort aus fuhr das Paar zum Palast Necessidades in Lissabon.



Drei Tage nach ihrer Ankunft am 22. Mai 1886 heirateten sie in der Kirche von Sao Domingos.



Es war ein herrlicher Sonnentag und die Straßen waren gesäumt von Menschen die dem Brautpaar zujubelten.
Um 14.10 kam die Braut mit ihrem Vater in die Kirche.
Ihr weises Hochzeitskleid war aus Seide mit einem langen Zug. Der Spitzenschleier war ein Geschenk von Freunden aus Frankreich. Ihr Kopfschmuck war eine Girlande aus Orangenblüten die sich über das ganze Kleid zog.
Sie trug keinen Schmuck.
Nach einer kurzen Hochzeitsreise nach Sintra bezog das Thronfolgerpaar den Palacio Nacional de Belem.



Amelies Eltern waren in der Flitterwochenzeit des Paares im Palast Necessidades geblieben.
Als das Paar im Palast ankam erfuhren sie das Amelies Eltern erneut aus Frankreich ausgewiesen wurden.
Die französische Regierung war sehr verärgert über diese Hochzeit.

Die Brauteltern gingen darauf zurück nach England.

Noch im selben Jahr gab das Paar Amelies Schwangerschaft bekannt und am 21. März 1887 kam ihr 1. Sohn Ludwig Philipp zur Welt.
So unkompliziert wie die Schwangerschaft war so kompliziert war die Geburt. Sie dauerte derart lange das Verwandte und Höflinge enorm beunruhigt gewesen waren und das schlimmste befürchteten.


Amelie und Ludwig
Im gleichen Jahr hatte Amelie Gelegenheit ihre Familie wiederzusehen.
Diese bot sich bei der ersten offiziellen Reise des Thronfolgerpaares, die es anlässlich des 50-jährigen Jubiläum von Königin Victoria in die englische Hauptstadt führte.
Anschließend reiste das Paar nach Schottland von wo aus die beiden die Nachricht von der zweiten Schwangerschaft Amelies nach Portugal schicken konnten.

Während dieser zweiten Schwangerschaft reiste das Paar von Schottland aus in den Norden Portugals.
Diese Reise erwies sich als schwierig da das Paar sich um Land und Leute bemühen wollte. Amelie hatte Wohltätige und Caritative Zwecke im Sinn und bemühte sich sehr in dieser Hinsicht.

Als sie von dieser Reise, zurückkam ging das Paar in den Palast Vila Vicosa.



Dort dachte Amelie das sie nun etwas zur Ruhe kommen konnte um ihre Schwangerschaft, (sie musste zu dieser Zeit im ca. 6-7 Monat sein) gut hinter sich zu bringen.

Doch die Ruhe war nur von kurzer Dauer denn im Kinderzimmer von Ludwig brach ein Feuer aus und der Kleine wurde fast getötet.

Im Dezember fühlte sie sich unwohl und ihr Mann orderte nach dem Arzt.
Doch auch dieser konnte die Frühgeburt nicht verhindert.
am 14. Dezember kam Tochter Maria Anna als Frühchen zur Welt und starb noch am selben Tag.
Karl und Amelie sprachen nie über den Verlust.
Ihre Gesundheit stellte sich schnell wieder ein.
Doch der Tod des Kindes konnte sie schwer verwinden.
Erst als ihre Mutter und ihre Schwester Helene zu ihr kamen begann sie sie wieder zu erholen.

Allerdings hinterließ dieser Tod trotz allem gesundheitliche Probleme die sich erst später als chronische Herzprobleme herausstellten

Im Jahr 1888 verschlechterte sich die Gesundheit von König Luis. Auf Anraten der Ärzte nahm sich der König eine Auszeit und machte ein Bootsfahrt durch Europa.

In dieser Zeit übernahm der Thronfolger Karl die Geschäfte seines Vaters und Amelie erhielt einen ersten Geschmack auf das was ihr als Königin bevor stand.
Die Presse war nicht gerade nett und kritisierte Königin Maria Pia das sie ihren Mann alleine in der Krankheit ließ und einkaufen und auf Parties ging, Amelie wurde beschuldigt eitel zu sein und sich nur mit französischer Mode beschäftigte.

Trotz allem begann das Jahr 1889 gut für das Paar.
Sie reisten für mehrere Wochen nach Spanien und widmeten sich ihren Hobbys wie jagen und Ozeanographie.

Aus diesem Urlaub kam Amelie im Februar schwanger zurück.
Es war die letzte sorglose Zeit der beiden.

Am 19. Oktober 1889 starb König Luis.
Noch bevor das Paar dann den portugiesischen Thron bestieg wurde am 15. November 1889 ihr zweiter Sohn Manuel geboren der später Manuel II. von Portugal wurde.
Am 2. Oktober bereits trat ihr Mann seine ersten offiziellen Auslandsreise an und Amelie blieb in Portugal und übernahm für diese Zeit die Regentschaft.
Doch ihr gelang es eben sowenig wie ihrem Mann dem von Parteikämpfen tief gespaltene Land die innere Ruhe wieder zu geben. Dazu gesellten sich noch zunehmend finanzielle Schwierigkeiten die 1891 schließlich im Staatsbankrott gipfelten. Dies alles führte zu einem enormen Ansehensverlust der Monarchie und des Königshauses.

Dazu kam noch die Sorge um ihre Schwiegermutter.
als dann so langsam der Telefondienst nach Porugal kam bestellte sie im Hauptpalast eine Leitung direkt zu ihrer Schwiegermutter um mit ihr sprechen zu können.

1902 musste die Königin mehrere Schicksalsschläge verkraften.
Zu Beginn des Jahres nahm sich der Erzieher ihres Sohnes Ludwig das leben weil er die am Hof kursierenden Gerüchte bezüglich seiner platonischen Leidenschaft zu Amelie nicht länger ertragen konnte.

Dazu wurde ihre Herzkrankheit immer schlimmer und gipfelte im Juni in einer ersten schweren Krankheit.
Kurz nachdem ihr älterer Sohn als Repräsentant des portugiesischen Königshauses von der Krönung des englischen Königs Eduard VII. im August 1902 zurückgekehrt war, hatte Amelie einen Schlaganfall von dessen Folgen sie sich aber wieder erholen konnte.

In den folgenden Jahren verschärften sich die politischen Kämpfe immer mehr und die sozialen Unruhen im Land mündeten immer häufiger in lokale Revolten.
Die Auseinandersetzungen und der zunehmende Hass auf das Königshaus gipfelten am 1. Februar 1908 in einem Attentat auf den König, als er gemeinsam mit Amelie und den beiden Söhnen in einer offenen Kutsche über den Praca do Comercio fuhr.
Zwei Republikaner gaben Pistolenschüsse auf das königliche Gefährt ab.
Karl I. wurde dabei tödlich am Hals getroffen und starb sofort.
Der Kronprinz Ludwig Philipp wurde ebenfalls tödlich verwundet und starb wenige Minuten nach seinem Vater.
Prinz Manuel wurde durch die Schüsse am Arm verletzt.
Amelie blieb als einzige unverletzt und versuchte im allgemeinen Tumult voller Verzweiflung, einen der beiden Attentäter mit ihrem Blumenbouquet zu verprügeln.
(Ich muss mich entschuldigen doch nun musste ich doch etwas grinsen).


Die Königin und ihr Blumenbouquee
Nachdem ihr jüngerer und in Regierungsgeschäften vollkommen unerfahrener Sohn Manuel seinem ermordeten Vater am 03. Februar 1908 auf den Thron gefolgt war, sah es Amelie als ihre oberste Aufgabe an, dem jungen König mit Rat und Tat zu Seite zu stehen.




Während der folgenden zwei Jahre übte sie einen großen Einfluss auf Manuel II. aus.
So formulierte sie offizielle Verlautbarungen des Königs, die er nur unterschrieb, las berichte und Depeschen um ihm anschließend Empfehlungen zu geben und leitete sogar politische Ratsversammlungen.
Doch auch Manuel II. konnte sein Land nicht befrieden, in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1910 brachen in Lissabon und anderen großen Städten Aufstände aus..
Am 5. Oktober wurde in Porto die Republik ausgerufen.
Amelie hielt sich gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Maria Pia in Sintra auf als sie die Nachricht von den Unruhen erreichte.
Sie eilte sofort zurück nach Lissabon, musste aber, angesichts dessen, das der Palast Necessidades von Kriegsschiffen beschossen wurden mit ihrem Sohn nach Ericeira flüchten.
Weil die Situation für die königliche Familie aussichtslos war ging es von dort weiter nach Gibraltar.

Amelie ging mit ihrer Familie schließlich nach England wo sie bei ihrem Bruder Louis Phillippe auf dessen Landsitz Wood Norton Hall unterkam.


Wood Norton Hall ist heute ein Hotel

Dort erlebte sie den Ausbruch des 1. Weltkrieges und engagierte sich als Freiwillige in den Kriegslazaretten von Wandsworth und Whitechapel.

1920 verließ sie England und ging nach Frankreich.
Die Ärzte hatten ihr geraten wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit nicht noch einen weiteren kalten Winter auf der britischen Insel zu verbringen.
Sie bezog einen Herrensitz in Le Chesnay bei Versilles, das Schloss Bellevue.



Gebaut wurde es für Madame Pompadour, die Zeichnung ist aus jener Zeit um 1750. Später wurde Um- und Angebaut. Aber so kann man sich das kleine Chateau vorstellen

Dort verbrachte sie mit wenigen, kurzen Unterbrechungen die restlichen 30 Jahre ihres Lebens.
Eine dieser Ausnahmen  war im Jahr 1932 der traurige Anlass, ihren zweiten Sohn Manuel beerdigen zu müssen.
Er war im englischen Exil verstorben und gemeinsam mit Schwiegertochter Auguste Victoria von Hohenzollern-Sigmaringen organisierte sie die Trauerfeierlichkeiten in London.


Manuel und Auguste Victoria bei ihrer Hochzeit

Jedoch durfte weder sie noch Auguste Victoria am Staatsbegräbnis in Lissabon teilnehmen, das Manuel II. auf Geheiß des portugiesischen Ministerpräsidenten Antonio de Oliveira Salazar im Kloster Sao Vicente de Fora erhielt.

Zuhause im Chalet erlebte die Ex-Königin den Ausbruch des 2. Weltkrieges und die Besetzung Frankreich durch deutsche Truppen.
Noch kurz vor der Einnahme von Paris hatte die portugiesische Regierung Amelie angeboten, sie im Land aufzunehmen, doch dieses Angebot hatte sie abgelehnt.
Ihr Schloss wurde von den deutschen Besetzern als Quartier für einen General und seinen Stab akquiriert.
Auf Intervention des portugiesischen Botschafters verließen sie das Gebäude aber wieder und respektierten es fortan als neutrales portugiesisches Gebiet.
Nach Ende des Krieges lud Salazar Amelie zu einem Besuch nach Portugal ein.
Dieses Mal nahm die fast 80 jährige die Einladung an und reiste im Mai 1945 dorthin.
Bis zum 30. Juni absolvierte sie dort eine Rundreise, auf der sie noch einmal Orte besuchte die für sie als Königin von Portugal von gewesen Bedeutung war.
Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich verschlechterte sich Amelies gesundheitlicher Zustand in den folgenden Jahren immer weiter.
Nicht nur ihre Herzprobleme machten ihr zu schaffen, aufgrund ihres Alters litt sie zeitweilig auch an Depressionen und Zuständen der Verwirrtheit.

Sie starb im Alter von 86 Jahren am 25. Oktober 1951 in ihrem Schloss in Le Chesnay.
Nach einer ersten Trauerzeremonie in Paris veranlasste die portugiesische Regierung die Überführung ihres Leichnams in die Familiengruft Panteao da Casa de Braganca im Kloster Sao Vicente de Fora und ordnete dreitägige Landestrauer an.



Als Amelie Königin von Portugal wurde hatte sie neben ihrer eigenen Juwelen ( die sie zur ihrer Hochzeit bekam) natürlich auch Zugriff auf die Kronjuwelen.
Kommen wir aber erst einmal zu der großen Smaragd Parure die sie am häufigsten trug auch in der Zeit als Kronprinzessin.




Die Parure war ein Geschenk ihrer Mutter zu ihrer Hochzeit.
Es könnte sein das sie es auch schon getragen hatte bzw. besaß denn das Herstellungsjahr ist um 1872 und der jewelier war Bapst
Sie besteht aus:
1 Diadem
1 Collier
1 paar Ohrringe
1 Brustschmuck
2 Schulterbroschen
Armbänder
später kam dazu:
1 Choker

Von wem der Choker ist, ist nicht bekannt, genauso wenig das Jahr.



Diadem
Das Diadem ist bestückt mit 7 großen Smaragden die unterbrochen werden von diamantbesetzten Spitzen und Schwertern.
Der oberste Smaragd ist Kissenförmig geschliffen und die anderen sind tropfenförmig.
Gesetzt ist es auf einen Basiskranz der mit Diamanten bestückt ist.



Collier
Dazu gehört eine eng an den Hals anliegendes Collier.
Auf den Fotos sehen wir das das Collier in der Mitte einen großen eckigen Smaragd hat an den 9 tropfenförmige kleinere Smaragde angebracht sind die genauso wie im Diadem unterbrochen werden von spitzen und Schwertern. Natürlich auch mit Diamanten besetzt.
Der größte Smaragde (in der Mitte)hat eine größe von 16.7mm x11 mm x 5.5 mm und hat ein Karatgewicht von ca. 6,6 ct. Die eingefassten Diamanten bringen einen Wert von ca. 5,8 ct. Zur Seite hin verjüngen sich die Steine.
Alles ist in Gold und Silber verarbeitet.
Ohrringe
1 Paar Ohrhänger mit jeweils 1 Smaragd in Tropfenform hat Amelie nie getragen da sie keine Ohrlöcher besaß



Diese 3 Teile wurden im Jahr 1961 versteigert. Leider habe ich noch keine Info dazu.
Wie wir auf dem Bild erkennen fehlt der große Smaragd in der Mitte. Er ist nicht auffindbar.






Schulterbroschen und Armbänder

Die Schulterbroschen trug Amelie meist in Verbindung mit der Parure ebenso die Armbänder.
links im Bild eine Schulterbrosche und rechts im Bild ein Armband




Corsagenschmuck
Den dazu gehörigen „Dévant de Corsage“ trug sie augenscheinlich nie oder nur privat.



Allerdings trug sie einen Corsagenschmuck den sie von ihrem Großonkel und Paten, dem Herzog von Aumale zur Hochzeit geschenkt bekam.



Dieser hatte ihn wahrscheinlich von seiner Mutter Königin Maria Amalia von Frankreich vererbt bekommen.
Bei diesem Schmuckstück wissen wir das es nach Amalies Tod in der Sammlung der Fürsten von Orleans und Braganca blieb.
Das heisst das ihre Patentochter Prinzessin María de la Esperanza de Borbón-Dos Sicilias y Orléans diese Devant de Corsage von ihr erbte sowie Armreif und Brustschmuck.
Diese gab die dann die Smaragde ihrer Tochter Prinzessin Maria da Glória weiter als sie Prinz Alexander von Jugoslawien heiratete
Am 09. und 10. Dezember 1981 ließ sie zumindest die Brosche bei Sotherbys mit der LOS Nr. 430 versteigern.
Ob sie da noch in ihrem Originalzustand war kann ich leider nicht sagen.
Ersteigert wurde sie dann wohl von Gabriele Murdock.
Denn diese oder ihre Verwandten, versteigerte dieselbe Brosche im Dezember 1999 bei Sotherbys mit der LOS NR. 625


Das ist der Brustschmuck nachdem die Teile entfernt wurden
Leider gibt es mehrer Gabriele Murdocks also kann ich nicht sage um welche es sich genau handelt.
Ich gehe aber davon aus das es sich um die Bankiersfrau Murdock handelt die allerdings lange vor der Versteigerung gestorben ist.
Dann wurde die Brosche nochmals im Jahr 2005 versteigert, und soll 240.000 USD erbracht haben, im Moment ist es unklar wo sie ist.
Dort wird sie beschrieben mit 3 Smaragden mit einem Gewicht
von 12.22, 3,43, 2,95 Karat die Diamanten bringen zusammen ein Gewicht von 23.00 Karat Montiert auf Silber und Gold. 2 rosafarbene Diamanten sind defekt.
Leider kann man auf dem Bild nicht erkennen wo sich dieses rosafarbenen Diamanten befinden.



Chocker
Der Choker kam erst später dazu so um 1900.
Wo er geblieben ist ungewiss.




Auf diesem Foto kann man schön erkennen das Amelie auch im fortgeschrittenen Alter sehr an ihrer Parure hin allerdings verzichtete sie auf das Collier und trug dafür den Smaragd Chocker, sowie es zur damaligen Zeit üblich war.

Quelle: Google, Pinterest, Wikipedia,...

Samstag, 8. April 2017

Juwelen der Fürstin Paley



Die russische Geschichte um Juwelen lässt mich einfach nicht los.
Hier habe ich ein paar Juwelen der Gräfin Paley.

Olga Valerianowna fürstin Paley, Gräfin von Hohenfels (* 2. Dezember (jul.)/14. (greg.) Dezember 1865 in Sankt Petersburg; + 2. November 1929 in Paris) war die geliebte und spätere Ehefrau des russischen Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow.

Olga war eine Tochter von Valerian Gavrilowitsch Karnowitsch (1833-1891) und seienr Frau Olga Wassiljewna Meszaros (1830-1919).

Am 30. Mai 1884 heiratete sie den deutsch-baltischen Grundbesitzer Erich Gerhard von Pistohlkors (1853-1935).



Aus dieser Ehe, die 1901 geschieden wurde, gingen drei Kinder hervor.

Alexander (1885-1944)
Olga (1888-1963)
Marianna (1890-1976)

Bereits im Jahr 1890 lernte sie den ebenfalls noch verheirateten Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow auf einem Hotelball in Sankt Petersburg kennen und lieben.

Großfürst Pawel

Der Großfürst war seit einem Jahr (1889) mit seiner Cousine Prinzessin Alexandra von Griechenland und Dänemark verheiratet (1870-1891).

Alexandra von Dänemark

Olga verließ nach diesem Hofball ihre Familie und führte nun eine "menage a trois" (Dreiecksbeziehung).

Wie lange diese Dreiecksbeziehung gedauerte hätte ist ungewiss wenn nicht Alexandra mit nur 21 Jahren ein knappes Jahr später gestorben wäre.

Sie starb an den Folgen eines Sturzes am Ufer der Moskwa.
Sie hinterließ 2 kleine Kinder.

Nach Alexandras Tod bat er seinen Couisin Zar Nikolaus II. um die Erlaubnis, Olga heiraten zu dürfen, aber dieser lehnte auf Betreiben der Zarin Alexandra Fjodorowna den Wunsch ab.



Nach fast 10 Jahren, am 10. Oktober1902 kam es dann doch zu einer Eheschließung in Livorno zwischen Pawel und Olga. Die Eheschließung war morganatisch ( Trauung zur linken Hand, war im Adel üblich um eine Mätresse zu legitimieren, wurde 1919 abgeschafft).

Das führte natürlich zu einem Skandal; Pawel verlor seinen militärischen Rang und Stellung und wurde mit seiner Frau aus Russland verbannt, die Kinder aus erster Ehe wurden von Großfürst Sergei und Großfürstin Elisabeth in Pflege genommen.

Pawel und Olga ließen sich daraufhin in Paris nieder.

Das Paar hatte drei Kinder:

Wladimir Pawlowitsch (1897-1918)
Irina Pawlowna (1903-1990)
Natalia Pawlowna (1905-1981)


Prinzregent Luitpold von Bayern gewährte Olga und ihrer Nachkommenschaft am 29. Oktober 1904 den gräflichen Titel von Hohenfels der durch russischen Kaisererlass am 23., Juni 1905 anerkannt wurde.

1914, bei Ausbruch des 1. Weltkriegs, durften Olga und ihre Familie nach Russland heimkehren und lebten fortan in Zarskoje Selo/Russland.

Hier sehen wir einige Zimmer in denen das Paar in Zarskoje lebte

Zar Nikolaus II. gewährte Gräfin Olga und ihren Kindern mit Kaiserlichen Erlass vom 23. Juli 1915 zusätzlich den Titel Fürstin.

nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Vermögen der Romanows beschlagtnahmt und viele Familienmitglieder im Alexanderpalast unter Hausarrest gestellt, darunter auch Fürstin Olga mit ihrer Familie.

Im späten Frühjahr 1918 wurde Ihr Sohn Wladimir nach Alapajewsk verbannt wie auch Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und Sergei Michailowitsch Romanow sowie die Brüder Iwan, Konstantin und Igor Konstantinowitsch Romanow. Dort wurden sie von der Tscheka in einem Minenschacht nahe der Stad ermordet.

oben von links nach rechts  Jelisaweta Fjodorowna, Sergei Michailowitsch, Iwan Konstantinowitsch
unten von links nach rechts, Konstantin und Igor Konstantinowitsch, Olgas Sohn Wladimir

Großfürst Paul wurde 1919 in der Peter und Paul Festung von Bolschewiken erschossen.

1920 floh Olga mit ihren Töchtern über Finnland nach Frankreich wo sie bis zu ihrem Tod 1929 lebte und bestattet wurde.

Noch in ihrem Sterbejahr führte sie in London einen Prozess um die Restitution von Mobiliar und Kunstgegenständen, die die sowjetische Regierung enteignete und an den britischen Kunsthändler Henry Weisz verkauft hatte.

Der Fall "Princess Paley v. Weisz ging bis vor den High Court of Justice (england und Wales), wurde auf der Grundlage der Act of State Doktrin zu ihren Ungunsten entschieden und wird bis heute als Präzidenzfall zitiert.

Einige ihrer Juwelen konnte Olga vor den Bolschewicki retten.
Darunter befanden sich wahrscheinlich zwei Tiaras, 1 Stomacher und 1 Kette und 1 Corsagenelement.


Bei dieser wunderbaren Diamant Tiara ist man sicher das sie mit ins Exil ging. 

Sie soll 121.42 Karat Diamanten habe wovon der mittlere Stein schon 27 Karat hat. Aus einigen Berichten geht hervor das sie im Jahr 1908 so hergestellt wurde, davor soll eine etwas andere Versin dieser Tiara bestehen. Sie soll auf einem Drahtgestellt aufgebaut gewesen sein und der mittlere Stein soll andersrum aufgehangen gewesen sein. Leider habe ich kein Bild davon. Es ist anzunehmen das sie von Cartier stammt.

Ob Olga sie jemals auf dem Kopf getragen ist nicht bekannt aber sie trug sie als Verschönerung am oberen Kleiderrand...


Es muss eine sehr große Tiara gewesen wenn man sich das Bild so anschaut.


Die Bilder entstanden auf dem Ungarischen Ball von Madame de Yturbe`s in Paris im Jahr 1912.
Die Dame auf dem rechten Bild, links stehend ist Infantin Eulalia von Spanien

Die Tiara ist nie wieder aufgetaucht.



Der Stomacher soll auch von Cartier sein. Wie Olga ihn bekommen hat ist unbekannt.


Hier sehen wir wie sie den Stomacher am Hut trägt.
auch dieses Stück ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Kommen wir nun zu den drei Hauptstücken die die Zeit überdauert haben und im Jahr 2009 bei Sotherbys in Genf versteigert wurden.
Hergestellt wurde sie von Cartier im Jahr 1912.

Vermutlich im Jahr 1930 wurde die komplette Aquamarin Parure von einem griechischen Banker in Paris gekauft, Demetrius Zafiropolu. 
Daraus kann sich schließen lassen das Olga, als sie in Paris lebte entweder diese Parure bei Cartier selbst verkaufte oder aber ihre Kinder nach ihrem Tod.

Wer sie zu Versteigerung gab ist nicht bekannt. Genauso wenig wie der oder die Käufer.
Es wird nur Beschrieben das sie aus einer Europäischen Kollektion stammt und vormals Olga Paley gehörte.


                                      Aigrette

Aus der Beschreibung bei Sotherbys:

Aquamarine schätzungsweise 18 Karat (birnenförmig und 20 Karat (kissenförmig), gut abgestimmt in der Farbe, lebendige Steine mit guter Brillanz
Diamanten geschätzt etwa 25 - 30 Karat HK Farbe - VS Klarheit. Verschleißerscheinung nach Alter.

LOT 283 geschätzter Wert 80.000 - 113.744 Euro
Verkauft für 379.034 Euro



                              Corsagenelement

3 Aquamarine geschätzt 23 - 25 und 28 Karat, gute abgestimmte Farbe, gute Brillanz und Glanz, Diamanten schätzungsweise 17.95 Karat in allgemein HK-Farbe, VS Klarheit, kleine Kratzer auf dem Metall die dem Verschleiß und dem Alter entsprechen, gut erhalten und selten, alle drei Steine in Ummantelung abnehmbar.

LOT 281 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 195.138 Euro





                                       Halskette
Die drei Aquamarine auf der Kette wiegen schätzungsweise 41.82 Karat, der Anhänger ca. 36.10 Karat.
Farbe gut, lebendige Steine mit guter Brillanz, Diamanten wiegen schätzungsweise 32.21 Karat, gemischt in Farbe und Klarheit, zeichen der normalen Anbutzung entsprechend dem alter.
Signiert Cartier, Paris
Länge ca. 380mm
Begleitet von einer Echtheitsbescheinigung von Cartier Nr. GE2009-49

LOT 282 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 406.284 Euro




Hier sehen wir eine Dame von sotherbys die die Aquamarin Parure trägt.



Ich wünsche den Schmuckstücken das sie bei ihrem heutigen Besitzer das Sonnenlicht sehen und ihr funkeln nie verlieren...

Quelle: Google, Pinterest, Sotherbys,...