Königliche Juwelen: Bayerischer Lovers Knot

Sonntag, 22. Dezember 2019

Bayerischer Lovers Knot






Heute wollen wir uns mal den Bayerischen Lovers Knot ansehen. Diese Tiara könnte man mit dem Cambridge Lovers Knot verwechseln da sie doch sehr ähnlich sind.

Hier können wir den Unterschied gut erkennen.


links der Bayerische und rechts der Cambridge Lovers Knot

Der bayerische Loversknot gehörte einst Königin Therese von Bayern.



Therese Charlotte.Luise Friederike Amalie von Sachsen-Hildburghausen (*08.07.1792 in Seidingsstadt; +26.10.1854)
war das sechste Kind des Herzogs Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1763-1834) und seiner Ehefrau Prinzessin Charlotte (1769-1818) Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz.



Über ihre Mutter war sie eine Nichte der Königinnen Luise von Preußen und Friederike von Hannover und ihre Cousins und Cousine waren König Friedrich Wilhelm IV und Wilhelm I. von Preußen, König George V. von Hannover sowie Zarin Alexandra Fjodorowna.

Geboren wurde sie in der Sommerresidenz Jagdschloss Landsejour in Seidingstadt.




Das Schloss war ein zweistöckiger Mittelbau aus dem Jahr 1690 von Herzog Ernst von Sachsen-Holdburghausen erbaut.
Da das Schloss immer als Sommerresidenz der Herzöge galt wurde 1717 sogar eine eigene Pfarrei erbaut.
Prinzessin Therese erbte später zusammen mit ihrem Bruder Eduard das Schloss.

Das kleine Jagdschlösschen hatte 40 Zimmer, darunter ein Jagdzimmer im Mittelbau, welches durch Gemälde mit Jagdszenen und einem großen Kamin aus dem Jahr 1694 ausgestattet war.

Der Eingang zum Mittelbau wurde durch zwei Hirschgeweihe geziert, die Herzogin Christiane Sophie von Sachsen-Hildburghausen bei einer Jagd 1757 selbst geschossen hatte.

Nach mehreren wechselnden Besitzern verfiel das Schloss und wurde nach einem Brand Ende der 1970er Jahre ganz abgerissen.
Allerdings gibt es noch den Schlossgarten in dem noch regelmäßig Konzerte stattfinden. Auch existieren noch eine Jagdgemälde.

Bei ihrer Taufe am 13.07.1792 durch den Oberhofprediger Andreas Genßler erhielt die Prinzessin den Namen der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich da der Hof in jener Zeit dem österreichischen Kaiserhaus nahe stand.


Taufregister von Theresia


Die Prinzessin wuchs mit ihren Geschwistern Charlotte, Joseph, Luise, Georg, Friedrich und Eduard im Schloss von Hildburghausen auf.




Schloss Hildburghausen wurde ab dem 27.05.1685 (Grundsteinlegung) durch Herzog Ernst von Sachsen-Hildburghausen erbaut. Fertigstellung war am 24.07.1695.

In den nachfolgenden Jahren wurde das Schloss immer wieder umgebaut da es häufig von Blitzeinschlägen heimgesucht wurde.

Nach dem Wegzug des Hofes 1826 diente es zunächst als Wohnung für einige Beamte, die Schlosskirche wurde 1847 in einen Gerichtssaal umgewandelt und nach Teilabrissen wurde es 1867 umgebaut und als Kaserne des II. Bataillons des 6. Tühringischen Infanterieregiment Nr. 95 genutzt.

Am 07.04.1945 wurde es durch amerikanische Artillerie in Brand geschossen und fast vollständig zerstört. Lediglich eine Fassade und ein Teil des Treppenhauses waren noch vorhanden.
Bis 1950 wurde es dann vollständig abgerissen.

Die Ehe der Eltern galt als unglücklich.

Thereses Urgroßmutter Prinzessin George (eigentlich 
Maria Luise Albertine von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg)

soll gesagt haben das Herzog Friedrich eigentlich nur die ehelichen Pflichten mit Eifer betreibt und Charlotte die ihren Mann nie liebte unentwegt Schwanger sei. (Charlotte war insgesamt 12 mal schwanger aber nur 7 Kinder überlebten)

Durch die reduzierte Zivilliste (Als Zivilliste wird der jährliche Betrag bezeichnet, der einem Monarchenund seinen Angehörigen aus der Staatskasse gewährt wird. Darin enthalten sind die Apanage – die Abfindung der nicht regierenden Mitglieder zur Deckung eines standesgemäßen Lebenswandels – und die Aufwendungen für den herrschaftlichen Haushalt)
hatte die Familie ein entbehrungsreiches Leben.
Es gab nur selten Fleisch, es fehlte an Seife und ein Hofball musste einmal vorzeitig beendet werden da die abgebrannten Kerzen nicht erneuert werden konnten da es keine mehr gab.

Als einmal Thereses Tante Luise mit ihrem Mann König Friedrich Wilhelm III. von Preußen 1803 zu Besuch nach Hildburghausen kam wurde von den Verwandten ein Geldbetrag bewilligt um Wege auszubessern und die Möbel in den Zimmern zu erneuen.

Trotz den Schwierigkeiten mit dem Geld und der elterlichen Ehe hatten die Kinder ein liebevolles Zuhause und die Geschwister standen sich sehr nah.

Therese wurde im evangelisch-lutherischen Glauben erzogen lernte deutsche Literatur der Klassik und französisch und Klavier spielen.

Als Ehemann war ursprünglich ihr Onkel George vorgesehen. Der Bruder ihrer Mutter.


Aber auch stand sie auf einer "Liste" von Prinzessin die Napoleon 1809 zusammenstellen ließ um in ein altes europäischen Fürstenhaus einzuheiraten.

Allerdings war Kronprinz Ludwig von Bayern schneller.



Das lag aber eher an Napoleon und seinem Vater.

Napoleon wollte ihm eine Ehe aufdrängen sowie seiner Schwester Auguste und zum anderen riet ihm sein Vater Maximilian I. zu dieser Ehe: "... eine Prinzessin von Hildburghausen ... ist lieb, freundlich und gütig und die Heirat ist, trotz Geldmangel politisch unbedenklich..."

Vom 21. bis 24. Dezember 1809 besuchte Ludwig die herzögliche Residenz in Hildburghausen.

Seine Eltern weilten zu dieser Zeit in Paris auf Einladung Napoleon der über eine Hochzeit sprechen wollte die Ludwig eingehen sollte.

Doch das wusste Ludwig nicht.

In Hildburghausen traf Ludwig dann auf die Schwestern Therese und Luise und er wusste erst nicht für welche er sich nun entscheiden sollte.
Doch dann wählte er Therese.

Im Januar 1810 gab sein Vater die Zustimmung zu dieser Heirat und verriet seinem Sohn das Napoleon entschlossen war Therese zu heiraten doch letztendlich zurücktrat.

Am 12.02.1810 erfolgte in Hildburghausen die Verlobung mit anschließendem Ball und dort konnten die Gäste sehen wie die Liebe weiter aufflammte.

Die Hochzeit allerdings verzögerte sich etwas da Therese nicht ihren Glauben wechseln wollte.

Am 23.07.1810 erfolgte die offizielle Brautwerbung bei Hof und Therese erhielt als Brautgeschenk ein mit Brillant besetztes Porträt des Bräutigams.

Am 06.10. reiste sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach München ab.

Die Reise ging über Bamberg, wo ein Empfang durch Herzog Wilhelm in Bayern stattfand, nach Regensburg, dort wurden sie mit Kanonendonner Empfang, weiter nach St. Emmeram zu Thereses Tante Therese Mathilde Fürstin von Thurn und Taxis wo ihr ein sehnsuchtsvoller Brief Ludwigs überreicht wurde und weiter nach München.

Am Morgen des 12.10.1810 beging die königliche Familie die Namenstagsfeier König Maximilians in der St. Michaelskirche und am Abend wurde das Paar in der Hofkapelle der Residenz in München getraut.

Leider litt Therese zu dieser Zeit an starken Zahnschmerzen.

Diese Vermählung war die erste Fürstenhochzeit in München seit 1722.
Das erst 4 Jahre alte Königreich Bayern hatte also nun Gelegenheit die 5 tägige Hochzeitsfeier ausgiebig zu feiern.

Die Feierlichkeiten begannen am 13.10. mit einem Volksfest, Opern mit freiem Eintritt, Bälle, Pferderennen und vielem mehr.

Therese hatte sich zu diesen Feierlichkeiten bereits ein Kleid in den bayerischen Nationalfarben fertigen lassen und das Paar wurde auf dem Fest von 9 Bauernpaaren in Tracht begrüsst.

So entstand das Oktoberfest in München das jährlich auf der Theresienwiese gefeiert wird.

Durch diese Hochzeit hatte das Land Sachsen-Hildburghausen mit den Kosten und die Aussteuer für die Braut eine schwere Bürde zu tragen.
Noch 1 Jahr später war die Hochzeit noch nicht voll bezahlt.

Leider war die anfängliche Euphorie Ludwigs für seine Frau bereits bei der Hochzeit schon verflogen.
Und als sie sich nach dem Ball, der vor dem Pferderennen stattfand, in die Residenz von Ludwig  zurückbringen ließ und er alleine zurückging, schrieb Ludwig später in sein Tagebuch:"...ich tat es, um meine Freiheit zu zeigen und damit meine Frau nicht glaube, ich müsse, weil sie es getan hat, wegbleiben."
An seine Schwester Charlotte schrieb er"...aber leidenschaftslos, verehelichte ich mich, es mag vorteilhafter sein für die Zukunft".


Bis 1825 lebten sie in verschiedenen Residenzen.

Bis 1816 lebten sie in Innsbruck und auf Schloss Mirabell in Salzburg.


Erbaut wurde es 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau für seine heimliche Geliebte oder Ehefrau und hieß erst Schloss Altenau.
1612 vertrieb sein Nachfolger und Neffe Markus Sittikus Frau und Kinder und benannte es um in Schloss Mirabell.

Danach lebten dort noch einige Erzbischöfe bis dann Therese und Ludwig kamen deren 1. Sohn Otto, den späteren König von Griechenland, dort geboren wurde und verließen es 1816.

1818 hinterließ ein Brand verheerende Schäden und Kaiser Franz I. ließ es wieder aufbauen. Danach lebten wieder Erzbischöfe in dem Schloss. Nach dem Tod des letzten Erzbischofs ging das Schloss gegen eine Entschädigung von 50.000 Gulden ins Eigentum der Stadt Salzburg über.

Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe.
Heute ist es Sitz der Salzburger Stadtverwaltung und der Marmorsaal wird als Konzert- und Trauungssaal genutzt.

Nachdem der Kreis Salzburg 1816 an Österreich fiel gingen Ludwig und Therese nach Würzburg.
Zeitweise lebten sie auch auf Schloss Johannisburg in Aschaffenburg.


Erbaut ca. im 14. Jahrhundert wurde es von Erzbischhöfen und Kurfürsten bewohnt.

Von 1814 bis zum Ende der Monarchie 1918 gehörte das Schloss der bayerischen Krone.
Heute ist der Freistaat Bayern der Eigentümer und die Anlage wird von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen verwaltet. auch befindet sich hier ein Schlossmuseum.
In ihrer Kronprinzenzeit gebar Therese 7 von 9 Kinder.

Maximilian II.(1811–1864)
⚭ 1842 Prinzessin Marie Friederike von Preußen (1825–1889)


Mathilde Karoline von Bayern (1813–1862)
⚭ 1833 Großherzog Ludwig III. von Hessen und bei Rhein (1806–1877)

Otto I. (1815–1867)
⚭ 1836 Herzogin Amalie von Oldenburg (1818–1875)

Theodolinde Charlotte Luise (1816–1817)

Luitpold, Prinzregent von Bayern (1821–1912)
⚭ 1844 Erzherzogin Auguste Ferdinand von Österreich-Toskana (1825–1864)

Adelgunde Auguste Charlotte (1823–1914)
⚭ 1842 Erzherzog Franz V. von Österreich-Modena (1819–1875)

Hildegard Louise Charlotte (1825–1864)
⚭ 1844 Erzherzog Albrecht von Österreich (1817–1895)

Alexandra Amalie (1826–1875), Oberste Vorsteherin und Äbtissin der königlichen Damenstifte zur Heiligen Anna in München und Würzburg, Schriftstellerin

Adalbert Wilhelm (1828–1875)
⚭ 1856 Infantin Amalia Felipe Pilar von Spanien (1834–1905)

Mit der Zeit gewöhnte sich Ludwig an seine Frau und seine anfängliche Nichtliebe schlug um in eine zarte feine Liebe denn Therese war eine feinfühlige und treu ergebene Gattin.

Trotz seiner vielen ausserehelichen Liebschaften hielt Therese immer zu ihm und das brachte ihr Respekt bei der Bevölkerung.

Sie verzieh und schloss mit einigen Geliebten sogar Freundschaft.

Am meisten aber litt sie unter dem Geiz des Gatten und sie musste um alles bitten.

Trotz allem war Ludwig ein aufmerksamer Ehemann und warmherziger Familienvater der seine Frau unbestritten liebte und sich durchaus bewusst war was er an ihr hatte.

1841 schrieb er in sein Tagebuch": Keine bessere Mutter gibt es wie auch keine bessere Frau; unübertroffen ist ihre Liebe, ihre Gewissenhaftigkeit. Hätte ich zu wählen,... keine andere die ich wählen würde als sie."


Am 13.10.1825 starb König Maximilian I.Joseph.
Somit wurden Ludwig und Therese König und Königin von Bayern.

Seit Ludwigs Thronbesteigung gab es in Bayern keine Königskrone mehr, allerdings existiert ein Gemälde von Joseph Karl Stielers, das Therese, als einzige bayerische Königin, im Krönungsornat zeigt.



Sie trägt darauf die Krone der bayerischen Königin.




Auf diesem Bild sehen wir links den Reichsapfel, in der Mitte die Krone des Königs und rechts die Krone der Königin.

Nach der Gründung des Königreichs Bayern gab König Maximilian I. 1806 beim französischen Hofjuwelier Martin Biennais zwei Kronen für sich und Königin Karoline Friederike Wilhelmine in Auftrag.

Die Krone besteht aus Gold, Silber, Perlen, 6 smaragden, 2 Rubinen und Diamanten.
Sie hat am Reif einen Durchmesser von 11 cm und eine Höhe von 17 cm.
Der goldene Reif trägt an Ober- und Unterseite jeweils eine Perlenreihe.

Die Krone des Königs ist fast baugleich allerdings ist sie 20 cm im Durchmesser und 25 cm hoch.

Auch hier haben wir Diamanten, Smaragde und Rubine sowie Perlen.

Auch haben beide oben auf der Spitze einen diamantbesetzten Globus.

Bei der Krone des Königs befand sich ursprünglich auf der Vorderseite des Globus ein großer blauer Diamant "der Wittelsbacher Diamant" naturblau und 35,56 karat schwer.



Auf diesem Bild sehen wir den blauen Wittelsbacher am Globus; er zierte die Krone bis 1918.




Das Haus Wittelsbacher versuchte im Jahr 1931 diesen Stein zu veräußern. Seit 1964 war der Stein dann in Privatbesitz und am 10.12.2008 wurde er in London erneut für 16,4 Millionen Pfund (18,7 Millionen Euro) an den Londoner Juwelier Graff versteigert.

Am 07.01.2010 berichtete die New York Times, Graff habe den Stein von drei Edelsteinschleifern neu schleifen lassen, um Absplitterungen zu beseitigen und Reinheit und Brillanz besser zur Geltung zu bringen, wodurch der Stein 4 Karat verloren hat.
Der Neuschliff wurde von Experten durchgehend kritisch bewertet, da der Stein dadurch seinen historischen Charakter verloren habe.
Ein Experte bezeichnete den Neuschliff als Vandalisierung  und zu einem "königlichen Lutschbonbon " gemacht
Im Januar 2010, nun unbenannt in "Wittelsbacher-Graff" wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Juni 2011 wurde gemeldet das der Stein für eine ungenannte Summe verkauft worden sei.
Vermutlich ist der gegenwärtige Besitzer Scheich Hamad bin Chalifa Al Than vom Emirat Katar mit einer Kaufsumme von mindestens 80 Millionen Dollar.

Das vorgesetzte Diadem stammt aus der Werkstatt des Juweliers Nitot, der auch für Napoleon und Josephine gearbeitet hat.




Im Moment habe ich nicht mehr von diesem Diadem.



Hier haben wir noch ein Portät und wir sehen das Diadem mit einem zweiten Diadem am Hinterkopf. Leider habe ich darüber im Moment keine Informationen.

Doch auf dem nachfolgenden Portät sehen wir das Diadem das aussieht wie ein Kamm. Das könnte es sein.




Wahrscheinlich 1825 wurde der bayerische Lovers Knot gefertigt. Es könnte Kaspar Rieländer gewesen sein der Hofjuwelier der bayerischen Könige und Wittelsbacher.



Wer den Auftrag zu diesem Schmuckstück gab ist nicht bekannt.

Auch wissen wir nicht genau ob Ohrringe und Kette mit dazu gehören oder ob sie nur dabei getragen wurden.



Zumindest werden alle Schmuckstücke auf einem Display gezeigt.

Bei dem Krönungsbild trägt sie die Ohrringe meiner Meinung nach.




Auf anderen Portäts trägt sie die Kette und Ohrhänger mit nur eine Perle.


Am 19.03.1848 dankte Ludwig I. im Rahmen der Lola Montez Affäre zugunsten seines Sohnes Maximilian ab.
Elizabeth Rosanna Gilbert, bekannt als Lola Montez (1821-1861) war eine irische Tänzerin.


Lola Montez arbeitet als Tänzerin in ganz Europa und wurde wegen ihrer zahlreichen Affären jedesmal des Landes verwiesen.

Am 05.10.1846 kam Lola von Paris nach München und suchte nach einer Arbeit.
Da aber bei den Intendanten der Name bekannt war wollte sie niemand.
Auch nicht der Intendant der Münchener Hofbühne.
Entschlossen dort zu Tanzen suchte sie König Ludwig auf der sie am 07.10.1846 empfing.
Bereits am 10.10. gab sie ein Gastspiel am Münchener Hof und Nationaltheater.
Am 14.10. hatte sie dort ihren zweiten Auftritt.

Die 25-jährige war nun die Geliebte des 60-jährigen Königs.
Nach nur knapp 2 Monaten ließ der König sein Testament ändern. Darin wurde ihr eine Auszahlung von 100.000 Gulden zugesagt, falls sie bei seinem Ableben weder verheiratet noch Witwe wäre. Außerdem sollten ihr bis zu einer Verehelichung jährlich 2.400 Gulden gezahlt werden.
Tatsächlich erhielt sie bis zum Ende des Verhältnisses im Jahr 1850, 158.084 Gulden und ein Palais in der Barer Straße Nr. 7. Dort zog sie 1847 ein.
Der König besuchte sie dort oft zwischen 17 und 22 Uhr.

Das Verhältnis wurde schnell bekannt und allgemein missbilligt.
Als der König auch noch verlangte die bayerische Staatsbürgerschaft für Lola Montez zu bekommen lief das Fass über und alle Minister traten zurück.
Es wurde ein neues Kabinett gegründet und Lola Montes erhielt die Staatsbürgerschaft.
Und als sie am 25.08.1847 zur Gräfin von Landsfeld ernannt wurde brachen Tumulte aus.
Lola Montez, sehr unbeliebt unter der Münchner Bevölkerung, trieb es weiter auf die Spitze.

Sie lief Zigarre rauchend durch die Stadt und legte sich eine studentische Leibgarde zu und hatte mit dem Vorsitzenden der studentischen Verbindung ein Verhältnis.
Die Studenten waren in verschiedene Lager gespalten. Professoren und hohe Beamte wurden entlassen.
Es kam sogar zu Handgreiflichkeiten einer aufgebrachten Menge als man Lola auf der Strasse erkannte.
Daraufhin schloss Ludwig am 09.02.1848 die Universität bis zum Wintersemester 1848/49 und befahl allen Studenten, die Stadt binnen 3 Tagen zu verlassen.
Am 10.02.1848, also einen Tag später zogen Studenten und andere Bürger vor die königliche Residenz und es kam zu Unruhen in der Stadt.
Nach heftigen Protesten der Geschäftsleute, Vermieter und Bürger wurde die Universität einen Tag später wieder geöffnet und es erging der Befehl, dass Gräfin Landsfeld die Stadt binnen einer Stunde zu verlassen habe.


Sie flüchtete angeblich am 11.02.1848 in einer Kutsche unter den Augen der aufgebrachten Bevölkerung über Schloss Blutenburg nach Lindau und in die Schweiz.
Im Kronrat gab Ludwig am 16.03. die Erklärung ab, das Lola Montez nicht mehr bayerische Staatsangehörige sei.

Am 17.03. wurde ein Fahndungsaufruf erlassen.
Gerüchten zu Folge jedoch soll sie am 20.03 bereits heimlich nach München zurückgekehrt sein und das führte zur Abdankung des Monarchen.

Letztendlich lebte sie nun in der Schweiz und erhoffte sich ein Wiedersehen mit Ludwig der ihr wilde Liebesbriefe schrieb.
Sie hingegen bettelte ständig um Geld.
Als Ludwig von einer Affäre mit einem anderen Mann erfuhr kühlte das Verhältnis ab.

1849 kehrte sie nach London zurück und heiratete ein britischen Offizier. Erst da brach Ludwig die Beziehung zu ihr ab.

Für Therese war diese Affäre eine der schwierigsten und sie beukotierte in diesen Jahren gemeinsame Auftritte mit ihrem Mann.
Doch schon nach der Ausweisung Lola Montez aus Bayern stand sie schon wieder loyal an der Seite ihres Mannes obwohl sie wusste das die Beziehung noch nicht zu ende war.
Ich muss sagen eine tolle Frau die Therese.
Therese hatte auch einen Lieblingssohn und das war Otto ihr dritt geborener.
Otto wurde 1832 1. König von Griechenland bis 1862.


1836 am 22. November heiratete Otto in Oldenburg Herzogin Amalie von Oldenburg.

Eine beeindruckendes Diadem
Therese schenkte ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter das bayerische Lovers Knot Diadem.


Bis zu ihrem Tod besuchten sich Mutter und Sohn oft und auch mit der Schwiegertochter hielt Therese einen regen Briefkontakt.

Therese starb am 26. 10.1854 an der Cholera nachdem sie in München an einem Dankgottesdienst für das Ende einer Epidemie in München teilgenommen hatte bei der 9000 Opfer zu beklagen waren.
Ludwig schrieb an seinen Sohn Otto am 04.11:" Lieber Otto, du hast die beste Mutter, ich die beste Frau verloren...innerhalb von 12 Stunden noch ohne Lebensgefahr und tot! ...Sanft wie deiner Mutter Leben war, war ihr Sterben, schmerzlos schlummerte sie hinüber..nach 44-jähriger Ehe..."
Seiner Schwiegertochter Amalie schrieb er:" Habe den Thron...die Eltern und Geschwister verloren, aber was ist das alles gegen den Verlust meiner Lebensgefährtin!"
Therese hinterließ ein 26-seitiges Testament in dem sie Ludwig mit Liebevollen Worten bedachte.
Ludwig überlebte sie noch 14 Jahre.

1862 endete Ottos Herrschaft als König von Griechenland und er musste mit seiner Frau ins Exil nach Bayern.
Gott sei dank konnte er noch persönlichen Schmuck mit nehmen. 

Denn als er 1832 durch die Großmächte zum König von Griechenland bestimmt wurde, brachte er aus seinem persönlichen Schatz der Wittelsbacher eine Krone, ein Zepter und ein Schwert für seine Krönung nach Griechenland mit.
Otto starb am 26.07.1867 in Bamberg.
Amalie starb am 20.05.1875 ebenfalls in Bamberg.
Das Paar war Kinderlos.

Wer den Nachlass von Otto verwaltete kann ich leider nicht sagen und erst 1918 wurde er in die Schatzkammer Münchens übertragen.
Was ist mit dem Lovers Knot nach Ottos Tod passiert?
Gehörte er nie Amalie?
Was stand in Ottos Testament über den Lovers Knot?
Wie wissen das Ludwig III. aus dem Haus Wittelsbach der letzte König von Bayern war.
Nach 738 Jahren Herrschaft endete die Wittelsbacher-Dynastie über Bayern.
1918 endete seine Herrschaft als König.


Daher nehme ich an das der Wittelsbacher Schmuck, Gott sei dank, zusammengehalten wurde und nicht an weitere Königinnen, Nichten, Neffen, Cousins oder Cousinen weitergereicht wurde.
Und nur so konnte auch der Bayerische Lovers Knot erhalten bleiben.
Und da wir auch wissen das erst 1918 der Nachlass König Ottos in die Schatzkammer kam wurde er bis dahin sicher bei den letzen Königen von Bayern aufbewahrt.


UPDATE

Nach nochmaligem Recherchieren habe ich herausgefunden das der Bayerische Lovers Knot doch noch nach 1918 getragen wurde.

Die erste Trägerin war Antonia Roberte Sophie Wilhelmine von Nassau-Weilburg, Prinzessin von Luxemburg (*07.10.1899 auf Schloss Hohenburg, Königreich Bayer; *31.07.1954 in Lenzerheide, Schweiz.



Antonia, genannt Toni, wurde als vierte der sechs Töchter von Großherzog Wilhelm IV. von Luxemburg und Infantin Maria Anna von Portugal geboren.


Sie war außerdem die Schwester von zwei Großherzoginnen; Charlotte und Marie-Adelheid von Luxemburg.

links Charlotte; rechts Marie-Adelheid

Während der letzten Kriegsmonate verlobte sie sich am 20.02.1918 mit dem 30 Jahre älteren Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Rupprecht war der Sohn des letzten Königs von Bayern Ludwig III.


Nach bekannt werden musste sie aber aus politischen Gründen aufgelöst werden.

Mit der Novemberrevolution 1918 endete am 8. November die Königherrschaft der Wittelsbacher in Bayern und Rupprecht verlor seine Anwartschaft auf den Thron. 


Erst im Februar 1921 durfte sich das Paar erneut verloben und am 07.04.1921 fand die Hochzeit statt. Es war Rupprechts zweite Hochzeit. In erster Ehe war er mit Herzogin Marie Gabriele in Bayern (1878-1912) verheiratet.

Da das Haus Wittelsbach nach der Revolution Entschädigungsansprüche gegenüber dem Staat erhob richtete dieser schließlich im Jahr 1923 als Kompromiss die Stiftung Wittelsbacher Ausgleichsfonds ein.

Ausgestattet vor allem mit Immobilien und Geld, dient dieser seitdem zur Versorgung der Mitglieder des Hauses Wittelsbach und zur Erhaltung der dem Fonds zugewiesenen Kunstobjekte.


Das Paar hatte 6 Kinder:


Heinrich Franz Wilhelm (1922–1958) ⚭ 1951 Anne Marie de Lustrac (1927–1999)

Irmingard Marie Josepha (1923–2010) ⚭ 1950 Ludwig Karl Maria von Bayern (1913–2008)

Editha Marie Gabrielle (1924–2013)
⚭ 1946 Tito Tommaso Brunetti (1905–1954)
⚭ 1959 Prof. Dr. Gustav Schimert (1910–1990)

Hilda Hildegard Marie (1926–2002) ⚭ 1949 Juan Bradstock 
Edgart Lockett de Loayza (1912–1987)

Gabrielle Adelgunde Marie (1927–2019) ⚭ 1953 Carl von Croÿ (1914–2011)

Sophie Marie Therese (* 1935) ⚭ 1955 Jean Engelbert von Arenberg (1921–2011)

Nach dem Attentat auf Adolf Hitler durch den Deutschen Wiederstand vom 20.07.1944 wurde bei der Wehrmacht nach Mitwissern und deren Familien gesucht, welche zur christlich-konservativen "Reaktion" gezählt wurde und gegen den nationalen Sozialismus eingestellt waren.

So geriet auch Generalfeldmarschall a.D. Rupprecht als frühzeitiger NS-Gegner ins Visier der Gestapo, konnte sich jedoch im italienischen Florenz verstecken.

Am 27.07.1944 wurde Antonia mit ihren Kinder in "Sippenhaft" genommen und im Konzentrationslager Sachsenhausen, sowie später in Dachau interniert, wo sie im April 1945 befreit wurden.

Antonia, die sich nicht mehr vom Aufenthalt im Lager erholen konnte, starb mit 54 Jahren in Lenzerheide, in der Schweiz.
Sie wurde auf dem Campo Santo Teutonico in Rom beigesetzt.
Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der königlichen Gnadenkapelle von Altötting.

Wann und zu welchem Anlass sie den Lovers Konto getragen hat ist unbekannt.


Die zweite bekannte Trägerin war Antonias Tochter Irmingard.

Ebenso wie ihre Schwestern Hilda und Gabriele wurde Irmingard in der Sommerresidenz der Familie in Berchtesgarden geboren.



Nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Kanzler und seitdem dieser ebenfalls in Berchtesgarden den Berghof bezog, änderte die Familie ihre Gewohnheit dort ihre Sommerferien zu verbringen da Ruppert eine Begegnung mit Hitler vermeiden wollte.

Seither wurde die Sommer im Schloss Hohenschwangau in den bayerischen Alpen verbracht.


Seit 1923 bis heute gehört das Schloss dem Wittelsbacher Ausgleichsfond und wird als Museum genutzt, jedoch können Familienmitglieder sich gelegentlich dort aufhalten.
Bald mussten die angehörigen der Wittelsbacher die Verfolgung durch die Nationalsozialisten erleiden.
Das Regime betrieb die schleichende Verstaatlichung des Familienvermögens.
Bereits zu Anfang des NS-Diktatur wurde das Wittelsbacher Palais in München konfisziert.


Erbaut wurde es zwischen 1843 und 1848 als Kronprinzenpalais für den späteren König Maximilian II. von Bayern.

Ab Oktober 1933 war es Hauptquartier der Gestapo und ab 1934/35 Gestapo-Gefängnis in dem auch Sophie und Hans Scholl inhaftiert waren.

Bei den Luftangriffen auf München 1944 brannte das Palais aus und der Südflügel stürzte ein.
1964 wurde es dann komplett abgerissen.


Auch Schloss Leutstetten, die auch eine Sommerresidenz der Familie war wurde mit Kriegsbeginn ebenfalls konfisziert.

Das Schloss wurde von einem Mitglied einer bayerischen Patrizierfamilie um 1552 erbaut.

Bis 1875 hatte das Haus wechselnde Besitzer bis es an Prinz Ludwig von Bayern verkauft

Mit Beginn des 2. WK konfiszierte die NSDAP das Schlösschen für einen NSDAP-Funktionär der es liebte sich an beschlagnahmten Gegenständen zu bereichern und einen barocken Lebenstiel pflegte.
Nach Kriegsende 1945 diente es zweitweise als Unterkunft für heimatlose Menschen.
Später wurde das Schloss an das Haus Wittelsbach zurückgegeben und blieb im ewigen Eigentum der Familie.

Ab 1936 wurde die damals 13-jährige Irmingard mit ihrer Schwester Editha für ungefähr 2 Jahre auf ein Internat nach England geschickt. Weitere Schulen in Belgien und im italienischen Padua folgten.
 Die größte Zeit des 2. WK verbrachte sie dann auf Einladung des italienischen Königs Vittorio im Exil in Italien.

Doch all diese Vorsichtsmaßnahmen nutzen nichts denn wenige Tage nach dem Attentat auf Hitler 1944 wurde auch sie und mit ihr viele Angehörige der Wittelsbacher in Sippenhaft genommen und als sogenannte Ehrenhäftlinge in Konzentrationslager verschleppt.

Die 19-Jährige versuchte noch allein über die Alpen in die neutrale Schweiz zu fliehen, doch sie erkrankte an Typhus und wurde im September 1944am Gardersee von der Gestapo verhaftet.
Nach mehreren Krankenhausaufenthalten unter Bewachung und Verhöre wurde sie nach Sachsenhausen gebracht wo bereits der Rest ihrer Familie war.

Ende Februar 1945 wurde sie mit ihrer Familie in das Konzentrationslager Flossenbürg gebracht.
Am 08. 04. kamen sie nach Dachau und kurze Zeit später in das Hotel Ammerwald bei Reutte das eine Aussenstelle des KZ Dachau war wo sie dann befreit wurden.

Am 19.07.1950 heiratete sie ihren Cousin Ludwig Karl Maria Prinz von Bayern.

Bei ihrer Hochzeit trug sie den Lovers Knot.


Das Paar hatte 3 Kinder von denen nur der erstgeborene überlebte.

Luitpold Rupprecht Heinrich von Bayern (* 14. April 1951) ⚭ 1979: Kathrin Beatrix Wiegand (* 1951)

Maria Prinzessin von Bayern (* u. † 3. Januar 1953)

Philippa Prinzessin von Bayern (* u.† 26. Juni 1954)

1955 erwarb sie die Schlossbrauerei Kaltenberg und führte sie als Schloßbrauerei Kaltenberg Irmingard Prinzessin von Bayern GmbH fort.

1976 übernahm Irmingards Sohn Luitpold die Brauerei die dann später umfirmiert wurde und heute in Kooperation mit der Warsteiner Brauerei floriert.
Luitpold ist bis heute Geschäftsführer.

Bis ins Hohe Alter hat sich Irmingard unter anderem als Kurationsmitglied des Kulturvereins "Brücke 7" für die Erinnerung an den Holocaust engagiert.
2008 wurde sie mit dem "Weltfriedenstag-Gedenkpreis ausgezeichnet.

Sie verstarb 2010 im Alter von 87 auf Schloss Leutstetten.

Ob wir den Lovers Knot noch einmal getragen sehen werden bezweifel ich.
Aber zumindest ist er ja noch da und kann bewundert werden.


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