Königliche Juwelen

Sonntag, 12. November 2017

Buckingham Palast



Der Buckingham Palace ist die offizielle Residenz des jeweiligen britischen Monarchen in London. Das Gebäude im Stadtbezirk City of Westminster dient neben seiner Funktion als Wohnung von Königin Elisabeth II. und Prinz Philip auch offiziellen Staatsanlässen. So werden dort ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.

Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, über das Aufzeichnungen vorliegen, wurde Goring House genannt. 


Goring House so wie es vermutlich augesehen hat

Es wurde etwa 1633 von Georg Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. 



Das Haus, das heute das Zentrum des gegenwärtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby als seinen Familienbesitz erbauen.


John Sheffield, 1. Duke of Buckingham und Normanby

Buckingham ließ das Haus von Architekt William Winde errichten. 

Dieser schuf ein großes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin ( Ein Mezzanin (von ital. mezzo = halb) ist ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes) im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstflügeln an den Flanken.


Buckingham House ca. 1911/14

Buckinghams Haus wurde im Jahr 1762von seinem unehelichen Sohn, Sir Charles Sheffield,  (nach dem Tod seiner Frau), an König Georg III. für damalige 21.000 engl. Pfund verkauft. 


George III.
George bestieg den Thron mit 22 Jahren und heiratete am 08.09.1761 Prinzessin Charlotte von Meklenburg-Strelitz.



Für die doch überaus glückliche Ehe sollte das Haus eigentlich nur als Privater Rückzugsort dienen.

Der St. James Palast war damals die offizielle Resedenz.


St.James Palast  auf der rechten Seite

Besonders für Königin Charlotte galt das Haus als Ruhepool und nicht als offizielle königliche Residenz weil sie in der Ehe mit George 15 Kinder hatte und 14 davon in Buckingham House geboren wurden.

Zu dieser Zeit wurde es als „Queen’s House“ bezeichnet.

Während der nächsten 75.Jahre wurde der Palast nach und nach erweitert.
Hauptsächlich durch die Architekten John Nash und Edward Blore


Edward Blore


John Nash

Königin Charlotte starb im Jahr 1818 und ihr geistig umnachteter Ehemann Georg III. im Jahr 1820.
Daraufhin entschied ihr verschwenderischer Sohn König Georg IV., das von ihm bis dahin bewohnte Carlton House...




...aufzugeben und das Buckingham House zu erweitern, um es zusammen mit dem St. James's Palace zu verwenden, so wie es sein Vater getan hatte

Doch schon 1826 entschied er sich um und begann, das Haus in einen voll ausgestatteten königlichen Palast umzuwandeln. 


Er beauftragte den Architekten John Nash mit der Umsetzung seiner Pläne. Der Palast umschloss an drei Seiten ein großes Quadrat als Innenhof, mit dem früheren Buckingham House als zentralem Flügel. 

ca. 1837

Das neue Bauwerk wurde mit Bath Stone (engl. Kalkstein)verkleidet und war im französischen klassizistischen Stil gehalten. Diese Erweiterung bildet noch heute den größten Teil des Palastes. Lediglich der Flügel, der den Innenhof zur Straße The Mall abschließt, wurde später erbaut. 

An der Stelle, wo später dieser neue Ostflügel entstehen sollte, stand mit dem Marble Arch ein kolossaler Triumphbogen aus Racaccione-Marmor, der dem Konstantinbogen in Rom nachempfunden war. 


Der Bogen kostete 34.450 Pfund und diente als Eingang für Staatsgäste. Georg IV. hatte ursprünglich geplant, den Bogen mit einer bronzenen Reiterstatue von sich selbst zu krönen, doch starb er vor Abschluss der Arbeiten. 

Als das Parlament schließlich zögerlich die Rechnung für die Statue beglich, entschied es, diese auf dem Trafalger Square aufzustellen wo er heute noch steht.



Die Inneneinrichtung des Palastes wies bis dato ungekannten Glanz auf. Georg IV. wurde bei der Inneneinrichtung von Sir Charles Long beraten, der sich für großflächigen Einsatz von leuchtenden Marmormalereien und blau- und rosafarbenem Lapislazuli aussprach. Die Decken wurden mit Stuckskulpturen versehen.

Georg IV. starb 1830 und die farbenfrohen und stark vergoldeten Staatsgemächer wurden erst unter der Herrschaft von König Wilhelm IV. und seiner Frau Adelheid vollendet. 
Sie bevorzugten einen bescheideneren Stil als Georg IV.




Die ausufernden Kosten und der noch immer unvollendete Palast führten zu Besorgnis im Parlament und in der Presse. 

Wilhelm IV. entließ John Nash als Architekt und stellte stattdessen nur Edward Blore ein, der in bewundernswerter Weise dem eher zurückhaltenden Geschmack des Königs entgegen kam. 

Edward Blore vertrat im Gegensatz zu Nash einen eher geschäftsmäßigen statt idealistischen Baustil. Dennoch behielt er Nashs bisheriges Werk bei und vollendete es in ähnlicher, wenn auch soliderer und weniger pittoresker Weise. 


Piano nobile also das bevorzugte Geschoss vom Buckingham Palace.

A: Speisesaal; B: Blauer Salon; C: Musikzimmer; D: Weißer Salon; E: Königliches Privatzimmer; F: Thronsaal; G: Grüner Salon; H: Cross Gallery; J: Ballsaal; K: East Gallery; L: Gelber Salon; M: Zentralraum/Balkon; N: Chinesischer Speisesaal; O: Hauptkorridor; P: Privatgemächer; Q: Dienstbereich; W: Großes Treppenhaus. Erdgeschoss: R: Botschaftereingang; T: Haupteingang. Die tieferliegenden kleinen Flügel werden durch schraffierte Wände repräsentiert. Hinweis: Der Grundriss ist nicht ganz maßstabsgerecht und dient nur zur groben Veranschaulichung. Die Größenverhältnisse einiger Räume können in der Realität leicht abweichen.

Obwohl der König und die Königin Empfänge in den Staatsgemächern abhielten und dort auch Hof hielten, so wohnten sie doch selbst nie im Palast. Sie wohnten stattdessen im Clarence House, einem bescheideneren Londoner Stadthaus, das sie vor ihrer Thronfolge hatten erbauen lassen. 



Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Buckingham Palace summierten sich auf über 719.000 Pfund. 

Als 1834 das Parlamentsgebäude abbrannte, bot der König den unvollendeten Buckingham Palace als Ersatz an. Dies deutet darauf hin, dass er von dem prunkvollen Palast weniger begeistert war als sein verstorbener Bruder. Das Angebot wurde jedoch nicht angenommen und das Parlamentsgebäude wieder neu errichtet.



Mit dem Einzug von Königin Victoria, die drei Wochen zuvor ihrem verstorbenen Onkel Wilhelm IV auf dem britischen Thron gefolgt war, wurde der Buckingham Palace am 13. Juli 1837 offiziell zur Hauptresidenz der britischen Monarchen. Während die Staatsgemächer in verschwenderischer Pracht in Gold und leuchtenden Farben gehalten waren, erwiesen sich die zum Betrieb des neuen Palastes erforderlichen Einrichtungen weniger ausgereift. Die Kamine rauchten so sehr, dass die Feuer gelöscht werden mussten. Infolgedessen fror der Hof in eisiger Pracht. Die Belüftung war so ungeeignet, dass im Inneren ein muffiger Geruch vorherrschte. Und als entschieden wurde, Gasbeleuchtung zu installieren, wurden ernsthafte Bedenken erhoben, dass sich in den unteren Stockwerken das Gas sammeln könnte. Es hieß auch, dass die Dienerschaft undiszipliniert und arbeitsscheu war, so dass der Palast schmutzig wirkte. 

Nach der Heirat der Königin mit Prinz Albert im Jahr 1840 befasste sich der Prinz mit der Reorganisation der Ämter des königlichen Haushalts und der Dienerschaft des Palasts. Auch machte er sich an die Beseitigung der Konstruktionsmängel, die noch im selben Jahr behoben werden konnten.


Der große Flügel nach der Straße The Mall wurde nach der Hochzeit des Paares errichtet. Gegen 1847 empfand das Paar den Palast als zu klein für ihre wachsende Familie und das Hofleben. So wurde der neue Ostflügel nach Plänen des Architekten Edward Blore als Abschluss des quadratischen Innenhofes errichtet. Der neue Flügel verfügt unter anderem über den Balkon, von dem aus die königliche Familie den Menschenmengen bei verschiedenen Anlässen zuwinkt. Ebenfalls in dieser Epoche wurden der Ballraumflügel und einige weitere Staatsgemächer von James Pennethrone errichtet, einem Schüler des Architekten John Nash.

Nach dem Tod von Prinz Albert im Jahr 1861 verließ die Königin den Buckingham-Palast und wohnte in Windsor Castle, Balmoral Castle und Osborne House.
Hatte sie dort wichtige Termine wohnte sie auch woanders.
Dadurch wurde der Palast leider vernachlässigt.

Mit der Thronbesteigung von König Eduard VII. wurde der Palast erneut belebt. 


Der König und seine Gemahlin Alexandra von Dänemark waren immer wichtiger Teil der Londoner High Society gewesen und ihre Freunde, die man "Club vom Marlbourough House" nannte, galten als die wichtigsten Vertreter dieser Epoche. Der Buckingham Palace wurde erneut zum Mittelpunkt des Britischen Weltreichs und Kulisse für Unterhaltung von majestätischen Ausmaßen.

1888

Im Jahr 1913 gestaltete der Architekt Aston Webb die berühmte östliche Hauptfassade neu, die im Jahr 1850 von Blore geschaffen worden war. Sie wurde nun zum Teil Giacomo Leonis Lyme Park in Chesire nachempfunden. 




Die neu verkleidete Hauptfassade wurde als Hintergrund für das Victoria Memorial entworfen, dem großen Marmordenkmal auf dem Vorplatz außerhalb des Haupttores.

1930

Georg V., der Eduard VII. im Jahr 1910 auf dem Thron nachfolgte, war nachdenklicher als sein Vater. 


Dies spiegelte sich im Palastleben wider: es wurde ein größerer Akzent auf die offiziellen Staatsanlässe und die königlichen Pflichten gelegt und weniger Wert auf prunkvolle Feiern und Spaß. Die Ehefrau Georgs V., Königin Mary, war Kunstliebhaberin und interessierte sich sehr für die königliche Sammlung an Möbeln und Kunstwerken. Sie ließ sie zum Teil wiederherstellen und erweitern. Königin Mary ließ auch viele Verkleidungen und Ausstattungsstücke anbringen, so zum Beispiel ein Paar Marmorkamine im Empirestil, gestaltet die im Jahr 1810 angefertigt worden waren. Die Königin ließ sie im Bogenraum im Erdgeschoss einbauen.
Der Bogenraum ist ein gewaltiger niedriger Raum in der Mitte der Gartenfassade. 

Sie war auch verantwortlich für die Gestaltung des Blauen Salons. 

Blauer Salon
Dieser Raum ist 21 Meter lang und war zuvor bekannt als der Südliche Salon. Er weist eine der schönsten von Nash geschaffenen Decken auf und wird vom Historiker Olwen Hedley in seinem Buch Buckingham Palace als der schönste des ganzen Palastes bezeichnet. Er sei großartiger und prunkvoller als der Thronsaal und der Ballsaal. 

Thronsaal 1910


Ballsaal damals
Ballsaal heute
Letzterer wurde errichtet, um die ursprüngliche Funktion des Blauen Salons zu übernehmen.

Während des 1. Weltkrieges wurde der Palast nicht beschädigt.

Im 2. Weltkrieg wurde der Palast 7 mal bombadiert.

Eine Bombe schlug in den Innenhof ein, während sich König Georg VI. und Königin Elisabeth und Königin im Gebäude aufhielten. 

Außer das  viele Schreiben die zu Bruch gingen ist nicht mehr passiert.

Die Bombardierung, die den größten Schaden anrichtete und über die am meisten berichtet wurde, war jene der Palastkapelle im Jahr 1940. Bilder der Schäden wurden in allen Kinos Englands gezeigt, um darzustellen, dass Reiche wie Arme gemeinsam litten. Der König und die Königin wurden dabei gefilmt, wie sie ihre zerbombte Wohnung in Augenschein nahmen, wobei die Königin lächelte und einen zum Hut passenden Mantel trug. 



Zu dieser Zeit äußerte die Königin ihr berühmtes Zitat: „Ich bin froh, dass wir bombardiert worden sind. Jetzt kann ich den Leuten im East End in die Augen schauen.“ 

Der Buckingham Palace verfügt über 775 Räume.
Davon 19 Repräsentationsräume, 52 königliche und Gästeschlafzimmer, 188 Personalschlafzimmer, 92 Büros, 78 Badezimmer

Die Haupträume des Palastes liegen im Piano Nobile (Hauptgeschoss) hinter der nach Westen gerichteten Gartenfassade im hinteren Teil des Palastes. Das Zentrum dieser geschmückten Suite von Staatsgemächern bildet das Musikzimmer. Sein großer Bogen ist das herausstechende Merkmal der Fassade. Zu beiden Seiten des Musikzimmers liegen der Blaue und der Weiße Salon. 

Blauer Salon

weisser Salon

In der Mitte der Zimmerflucht befindet sich die Gemäldegalerie, die als Korridor dient und die Staatsgemächer miteinander verbindet. 

Gallery
Die Galerie verfügt über Oberlichter und ist 50 m lang. Sie zeigt unter anderen Gemälde von Rembrandt, Van Dyk, Rubens und Vermeer.

Weitere Räume, die neben der Gemäldegalerie liegen, sind der Thronsaal und der Grüne Salon. 

grüner Salon

Der Grüne Salon dient als gewaltiges Vorzimmer zum Thronsaal und ist Teil des zeremoniellen Weges vom Wachzimmer am Kopf des Großen Treppenhauses zum Thronsaal. 


Das Wachzimmer beinhaltet eine große weiße Marmorstatue von Prinz Albert , der römische Kleidung trägt und sich auf einer mit Wandbehängen drapierten Tribüne befindet.

Im Erdgeschoss unter den Staatsgemächern befindet sich eine Zimmerflucht mit etwas weniger prunkvoll ausgestatteten Räumen, die Halbstaatsgemächer genannt werden. Sie zweigen von der Marmorhalle ab und werden für weniger formelle Empfänge genutzt, wie etwa Mahlzeiten und Privataudienzen. Einige der Räume sind nach einzelnen Besuchern benannt und dekoriert, wie etwa das „Gemach von 1844“, das für den Staatsbesuch von Zar Nikolaus I. besonders dekoriert wurde. 



Im Zentrum der Zimmerflucht befindet sich der Bogenraum, den jährlich Tausende von Gästen passieren, um an den Gartenpartys der Königin in den königlichen Gärten teilzunehmen. 


Die Königin verwendet zu privaten Zwecken eine kleinere Suite im Nordflügel. 


Als Blore zwischen 1847 und 1850 den neuen Ostflügel errichtete, wurde der Royal Pavillion in Brighton erneut vieler seiner Beschläge beraubt. Infolgedessen strahlen viele Räume im neuen Flügel eine bemerkenswert orientalische Atmosphäre aus. Der rote und blaue chinesische Speisesaal ist mit Teilen der Bankett- und Musikzimmer aus Brighton ausgestattet. Der Kamin, der ebenfalls aus Brighton stammt, ist jedoch eher von indischem als chinesischem Design. 



Chinesischer Dinner Room

Der Gelbe Salon verfügt über eine Tapete aus dem 18. Jahrhundert, die im Jahr 1817 für den Salon in Brighton geliefert wurde, während der Kamin der europäischen Vorstellung davon entspricht, wie ein chinesisches Gegenstück aussehen würde. 

Gelber Salon  Aquarell von 1915
Er weist deshalb in Nischen nickende Mandarine auf sowie furchteinflößende geflügelte Drachen.

In der Mitte des Ostflügels befindet sich der berühmte Balkon, hinter dessen Glastüren der Zentralraum liegt.


Dies ist ein Salon in chinesischem Stil, der durch Königin Mary in den späten zwanziger Jahren verschönert wurde.

Chinesischer Privater Lunch Raum

Die Lacktüren wurden jedoch bereits im Jahr 1873 aus Brighton herbeigeschafft. Über die ganze Länge des Piano Nobile im Ostflügel verläuft eine gewaltige Galerie, die bescheiden als Hauptkorridor bezeichnet wird. Sie hat verspiegelte Türen und die ebenfalls verspiegelten Wände werfen Abbilder der Porzellanpagoden und anderer orientalischer Möbelstücke, die aus Brighton stammen. Der Chinesische Speisesaal und der Gelbe Salon befinden sich an den jeweils gegenüberliegenden Enden der Galerie.

Ausländische Staatsoberhäupter, die während eines Staatsbesuches im Buckingham Palace zu Gast sind, bewohnen Räume der sogenannten 'belgischen Suite'. Diese Zimmerflucht befindet sich im Erdgeschoss der nach Norden weisenden Gartenfront. Diese Räume wurden für Prinz Alberts Onkel Leopold I., dem ersten König der Belgier, ausgestattet. Während seiner kurzen Herrschaft lebte König Eduard VIII. in diesen Räumen.



Der Palast befindet sich nicht im privaten Eigentum der Königin, sondern gehört mitsamt seiner Kunstsammlung dem britischen Staat. Die unschätzbaren Möbel, Gemälde, Wandbeschläge und anderen Kostbarkeiten, darunter viele Faberge-Schmuckstücke, sind Teil der Königlichen Sammlung Royal Collection.








Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest...

Samstag, 11. November 2017

Devonshire Intaglio Parure



So eine Parure sieht man auch nicht oft. Ich bin schwer beeindruckt.
Es ist eine wunderbare Arbeit und sehr wertvoll.

Es ist ein Meisterstück der Viktorianischen Juweliers- und Goldeschmiedekunst.

Diese Pracht gehört zu der Juwelensamlung der Herzöge von Devonshire.


Sie besteht aus 7 Teilen.
2 Diademe
1 Kamm
1 Stomacher
1Halskette
1Armband
1Armreif

Wie ich ja schon in voran gegangenen Berichten erzählt  habe ist die Familie Cavendish enorm reich und die Herzöge aus den früheren Jahrhunderten waren fleissige Sammler von prächtigen und funkelnden Edelsteine.
Einer dieser Steine ist ein wunderbarer Smaragd mit einer enormen Größe.

ein besonders fleißiger Sammler war William George Spencer Cavendish, der VI. Herzog von Devonshire



William George Spencer Cavendish, 6. Duke of Devonshire  (* 21.05.1790 in Paris; † 18.01.1858 in Harwick Hall).

Bekannt als der Bachelor Duke, der „Junggesellen-Herzog“, er hat nie geheiratet und war vom 5. Mai 1827 bis 21. Januar 1828 und vom 22. November 1830 bis 14. November 1834 Lord Chamberlain of the Houshold bei König Willam IV.( Kammerdiener am britischen Hof). 

Trotz seiner Taubheit die er von Kindesalter an hatte war er Großzügigkeit und Freigiebig sowie Vornehm bei gleichzeitiger Verbundenheit mit den einfachen Menschen.

Er reiste ausgiebig, und unter seinen Freunden waren der Zar Nikolaus I. von Russland, Charles Dickens und Antonio Canova.

Durch seine vielen Reisen entwickelte er sein Hobby; Mineralogie.

Im Jahr 1831 traf der Duke auf Peter I. Kaiser von Brasilien.

Kaiser von Brasielien und König von Portugal; Peter I.


Peter I. reiste nach Europa und war auf der Suche nach politischer und Militärischer Unterstützung um den Thron Portugals wo er seit 1822 zusätzlich als König Peter I regierte, von seinem Bruder Don Miguel zurück zu fordern.

Während dieser Reise kam er nach England und traf den 6. Herzog von Devonshire. 

Es wird angenommen, dass Kaiser Don Pedro dem Herzog von Devonshire den "Herzog von Devonshire Emerald" geschenkt hat, aber es gibt keine Originaldokumente, die diesen Glauben stützen könnten.

Nach einem anderen Glauben wurde der "Herzog von Devonshire Emerald" von Don Pedro I. an den 6. Herzog von Devonshire verkauft, aber Details der Transaktion sind nicht verfügbar. 

Die zweite Version scheint ziemlich plausibel zu sein, da die Reise von Don Pedro I nach Europa, hauptsächlich zum Zwecke der Beschaffung von Mitteln für den Kauf von Waffen und Rekrutierung von Männern für die Eroberung von Portugal war. 

Es ist möglich, dass Don Pedro nicht nur den "Herzog von Devonshire Emerald", sondern auch einige andere Smaragde, Diamanten und Edelsteine ​​nach Europa brachte, um Geld für seine Sache zu sammeln.

Wie es auch immer war; der Stein kam zum Herzog und blieb.

Im Gegensatz zu seiner Mutter, Georgiana Cavendish, Duchess of Devonshire , die sich auch schon mit Mineralien beschäftigte und alles akribisch aufschrieb,listete und pflegte, tat er es nicht.

Im nachhinein ist es gut denn der Smaragd, den er vom Kaiser von Brasilien erhielt, blieb in seiner gefundenen Form.
Er wurde nie bearbeitet und behielt so seine ursprüngliche Größe so wie er in der Muzo-Mine in Kolumbien gefunden wurde.



Demnach wiegt er 1383,95 Karat (ca. 276,79 Gramm) und ist 5 Zentimer hoch.

Auch die Farbe ist wunderbar - ein sattes, tiefes Grün, das bei entsprechender Beleuchtung in ein kräftiges Flaschengrün bei durchsichtiger Transparenz übergeht, die an einigen Stellen im Kristall von Unreinheiten unterbrochen wird.

Die Form des Kristalls ist trotz Naturbelassenheit nicht minder schön.




Der Smaragd zeigt par exellence, wie ursprünglicher Smaragdkristall aussieht; hexagonal, d.h. säulenartig und sechseckig in der Aufsicht.

So blieb er also in der Sammlung der Herzöge und wurde erst im Jahr 1851 auf der Weltausstellung in London zu Schau gestellt nach dem man festgestellt hatte was da im Chatsworth House schlummerte.

1911 lieh sich der Kurator des British Museum of Natural History, GF Herbert Smith den Smaragd in Zusammenhang mit der Krönung von Georg V am 22.Juni 1911 aus.

Erst 1915 gab das Museum den Stein wiederstrebend zurück da das Museum eine gute Einnahmequelle durch die Besucher verlor die dieses fantastische Exemplar bestaunen wollten.

Erst 1936 ging der Smaragd wieder in das Museum und blieb dort bis Januar 1950, mit einem Zwischenstopp 1949 bei der Ausstellung der Gemological Association.
Danach verschwand der Stein wieder im sicheren Gewölbe von Chatsworth House.

Am 28. November 2007 wurde das neue Gewölbe des Natural History Museum eröffnet.
Es bot die maximale Sicherheit für für wichtige und teure Mineralien da das alte Gebäude 2005, wegen einer Warnung das in kürze ein Raubüberfall stattfinden solle, geschlossen wurde.

Zur Eröffnung des Gebäude wurden neben dem Devonshire Smaragd noch 11 weiter wichtige und teuere Steine ausgestellt:

1) Der historische Smaragd von Devonshire, einer der weltweit größten und bekanntesten ungeschnittenen Smaragde.

2) Der "Star of South Africa" ​​oder der "Dudley Diamond" ein birnenförmiger, dreiseitiger Sternbrillant, der einst dem Earl of Dudley gehörte und dessen Entdeckung 1869 in der Region um den Orange und Vaal Rivers veranlasste die Prospektoren zu einem Diamantenrausch in die Region.

3) Die Aurora Collection, die umfassendste Sammlung von natürlich gefärbten Diamanten in der Welt, bestehend aus 296 Diamanten, mit einem Gesamtgewicht von 267,45 Karat, zusammengestellt von den New Yorker Diamantensammlern Alan Bronstein und Harry Rodman.

4) Heron Allen's Cursed Amethyst, allgemein bekannt als der violette Saphir, wurde von einem Offizier der Bengalischen Kavallerie nach England gebracht, der sie während der indischen Meuterei von 1855 geplündert hatte. Der berüchtigte Edelstein hatte eine berüchtigte Geschichte und brachte Unglück, wer auch immer handhabte es.

5) Der La-trobe-Nugget aus kristallisiertem Gold.

6) Der Nakhla-Felsen, ein Meteorit vom Mars, der 1911 in Ägypten fiel und einen Hund tötete, der einzige bekannte Todesfall, der durch ein Objekt von einem anderen Planeten verursacht wurde.

7) Die Siderite Box Epimorph, ein perfekter hohler Würfel mit weißen Quarzkristallen im Inneren, ein Mineral britischer Herkunft, entdeckt in der Virtuous Lady Mine in Devon.

8) Ein südafrikanischer Sperrylitkristall

9) Hope's Nase Devon Gold, ein weiteres Mineral britischer Herkunft.

10) Rhodocrosite aus der Mineraliensammlung von Bryan Lees.

11) Ein pink-oranger Padparadscha-Saphir aus Sri Lanka.

12) Ein rosa Morganit Beryl aus Madagaskar.
 

Seit diesem Jahr befindet sich der Devonshire Smaragd in diesem Museum als Leihgabe.

Hier einige Steine der Ausstellung...

o.l. der Star of south Afrika, o.r. Heron Allen's Cursed Amethyst
u.l. und r. Aurora Collection mit und ohne UV Licht

Hiermit will ich sagen das der 6. Herzog in seiner Sammelleidenschaft einzigartig war.

Kommen wir nun zu der prachtvollen Intaglio Parure.

Auch diese ist auf den 6. Herzog zurück zu führen.

Intaglio nennt man Edelsteine die kunstvoll geschnitten werden damit eine bildliche Darstellung entsteht.

Die Intaglio-Technik wird üblicherweise bei Siegelstempel und den Steinen von Siegelringen angewandt, damit der Abdruck erhaben erscheint.

Im Jahr 1856 stand die Krönung von Alexander II. von Moskau an.

So wollte auch William Cavendish diese Zeremonie besuchen.
Allerdings wollte er nicht alleine gehen.

Er bot seiner Nichte Lady Henrietta Elizabeth Cavendish an ihn mit ihrem Mann Granville Leveson-Gower, 1 Earl Granville nach Moskau zu begleiten.

Dafür musste aber ein angemessenes Schmuckstück her.

Er nahm also unbehandelte Steine aus der Sammlung der Cavendish die teilweise 200 Jahre alt waren und ließ durch den Architekten und Bildhauer Henry Hugh Armstead eine atemberaubende Parure zeichnen.


Wann die Steine geschnitten wurden kann ich nicht sagen.

Als der Entwurf fertig war wurde er an den Juwelier C.F.Hancock in London geben der nun dieses Prachtstücke fertigte.


Das muss im Krönungsjahr des Zaren gewesen sein.

Die Parure bestand also aus 7 Teilen. Insgesamt wurden 88 verschiedene Arten Intaglio und Kameen verwendet plus 320 Diamanten.
Das alles wurde in Gold gefasst.
















Eine unglaubliche Parure.

Leider ist nicht überliefert welche Stücke die Herzogin wann getragen hat.

Gräfin Granville hatte je nach Wichtigkeit der verschiedenen Anlasse, die die Krönung umgab, ausgewählt welche Stücke sie zu welchem Kleid, zu welcher Frisur und Anlass trug.

Alle sieben Stücke wurden nie auf einmal getragen.

Und laut dem jetzigen 12. Duke wurde sie auch nicht im 20. Jahrhundert getragen.

3 Ausnahmen wurden jedoch gemacht.

Die erst Ausnahme war der Devonshire Kostümball 1897.

Herzogin Louise, die Gastgeberin verkleidete sich als Zenobia, Königin von Palmyra

links sehen wir ein Portät der Königin von Palmyr und rechts Herzogin Louise als Zenobia

Herzogin Louise trug zumindest den riesen Stomacher. allerdings schlecht zu erkennen.
Ob sie weitere Teile verarbeitet hat ist leider nicht überliefert.




Auch ihr Ballkleid ist im Devonshire House ausgestellt...


Ein zweites Mal trug Herzogin Deborah Teile der Parure für das Fraueninstitute für die Kampagne:" The Oldest Miss World in the World"


Hier können wir sehen wie riesig der Stomacher ist.
Debby schrieb dazu in ihren Memorien unter anderem "...die Parure ist sehr stachelig..."



Es ist schön das so geschichtsträchtige Teile nicht irgendwo verschwinden sondern das sie bewundert und ausgestellt werden können.

Im April 2017 trug dann die Schwiegertochter des heutigen Herzogen Paares Lady Burlington für ein Vogue-Shooting : "House Style: 5 Jahrhunderte der Mode bei Chatsworth" die Halskette aus der Parure sowie am Revers 2 Insekten die sie mit Sicherheit von Debby erbte oder geschenkt bekam.

Ich könnte mir auch vorstellen das in diesem Jahrhundert die Parure von der nachvolgenden Generation auf irgend eine Art und Weise getragen wird.



In diesem Film berichten der Herzog und die Herzogin von Devonshire über diese Parure.



Quelle: Pinterest, Wikipedia, Google, Devonshire...