Königliche Juwelen

Dienstag, 19. Juli 2016

Huis ten Bosch



Huis ten Bosch wurde im 17. Jahrhundert erbaut und liegt in dem parkähnlichen Waldstück Haagse Bos nordöstlich von Den Haag.

Das Schloß dient seit 1981 als Residenz des niederländischen Königshauses.

Ab 1645 ließ Stadthalter Friedrich Heinrich das Schloss als Sommerresidenz für sich und seine Familie errichten.

Stadthalter Friedrich Heinrich und seine Frau Amalie
Das Grundstück erhielt seine Frau Amalia zu Solms von den Generalstaaten als Geschenk die auch intensiv am Bauprozess beteiligt war.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. September 1645 durch Elisabeth Stuart, der ehemaligen Kurfürstin von der Pfalz, der Amalie früher als Hofdame gedient hatte.

Nach dem Tod ihres Mannes 1647 entscheidet sich Amalie, den Bau als Denkmal für den verstorbenen Stadthalter zu vollenden.

Sie nutzte das neue Schloss deshalb nicht sondern wohnte weiterhin im Paleis Noordeinde.

Palast Noordeinde

Nach Amalies Tod 1675 wurde das Schloss gemeinschaftlicher Besitz ihrer vier Töchter, allerdings wurde es nur von Albertine Agnes bewohnt, die als Witwe von Prinz Wilhelm Friedrich die einzige Tochter war, die in den Niederlanden lebte.

Albertine Agnes
1668 erwarb Stadthalter Wilhelm III., ein Enkel Friedrich Heinrichs das Schloss.
Seine Frau die englische Prinzessin Maria, wohnte in dem Schloss, bis sie und ihr Mann 1689 Königin und König von England wurden.

Wilhelm III. und Maria

1702 erbte König Friedrich I. von Preußen das Schloss, ein weitere Enkel von Friedrich Heinrich.

König Friedrich I. von Preussen

Dessen Sohn Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, gab es 1732 an Prinz Wilhelm IV. von Oranien zurück.

Friedrich Wilhelm I. und Wilhelm IV von Oranien

Dieser begann 1734 anlässlich seiner Hochzeit mit der britischen Prinzessin Anne mit einem großen Umbau.
Fortan diente es als Residenz für Wilhelm IV. und seinen Nachfolger als Stadthalter Wilhelm V.

Wilhelm der V. mit Familie

Nach der Besetzung der Niederlande durch die französischen Revolutionstruppen wurde das Schloss 1795 als Besitz des Stadthalters beschlagnahmt und zum Nationaleigentum erklärt und die Einrichtung verkauft.

Der östliche Flügel wurde ab 1800 als Wirtshaus vermietet.

Ab 1806 diente das Schloss als Wohnsitz von König Ludwig, der es im Empirestil neu einrichtete, aber schon 1807 nach Utrecht und 1808 in das zum königlichen Palast umgebauten Rathaus von Amsterdam zog.

Louis Bonaparte, König von Holland 
Viele der damaligen Möbel befinden sich immer noch im Palast.

Nach dem Ende der französischen Herrschaft und der Einführung der Monarchie 1815 diente das Schloss König Wilhelm I. 

König Wilhelm I.

und später Königin Sophie, der ersten Frau von König Wilhelm III. als Sommerresidenz.

Königin Sophie

Während des 2. Weltkriegs wurde das Schloss schwer beschädigt.

1943 wollten die deutschen Besatzungstruppen das Schloss abreißen um Platz für Panzergräben und andere Verteidigungsstellungen zu schaffen, doch wurde dies in letzter Minute verhindert.

Gegen Ende des Krieges wurde das Schloss durch Fliegerangriffe weiter beschädigt und war nach der Befreiung unbewohnbar.

1950 wurde das Schloss restauriert, aber in den folgenden Jahren nur gelegentlich von Königin Juliane genutzt, wenn sie sich in Den Haag aufhielt.

Königin Juliane und Prinz Bernhard

Nach einer größeren Renovierung ab 1977 zog am 10. August 1981 Königin Beatrix mit ihrer Familie in das Schloss ein, das ihr und ihrer Familie bis 2013 als Wohnsitz diente.




Heute wohnen dort König Willem und Königin Maxima mit ihren Kindern.


Montag, 18. Juli 2016

Königlicher Palast in Brüssel



Der Königliche Palast im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel ist der offizielle Palast des Königs der Belgier.
Er befindet sich gegenüber dem Palast der Nation am anderen Ende des Königlichen Parks und symbolisiert die konstitutionelle Monarchie.
Einst ragte an dieser Stelle auf dem Koudenberg die Hofburg der Burgunder und Habsburger  auf, die 1731 niederbrannte. An ihre Stelle trat eine kleinere Residenz. Wilhelm I. König der Niederlande, entschied 1815, dass die ehemals vier Häuser zu einem königlichen Palast  ausgebaut werden sollten. Dies wurde 1829 vollendet. Ein Jahr später wurde Belgien unabhängig und der neue belgische König Leopold I  wählte diesen Palast zu seiner Residenz.

Sein Nachfolger Leopold II. verlieh dem neobarocken Schloss die heutige Gestalt. Diese Umwandlung endete 1903. Bis zum Tod von Königin Astrid 1935 wurde der Palast als Residenz des belgischen Königshauses genutzt.
v.l.n.r. Prins Albert, Prinses Paola, Prinses Beatrix, Boudewijn I van België
Danach siedelte der damalige König Leopold III. in das Schloss Laeken über, wo die königliche Familie bis heute wohnt. Der Palais Royal im Zentrum Brüssel ist heute das Büro des Königs und der Wohnsitz des Prinzen. Außerdem beherbergt der Palast heute ein Museum mit einer Sammlung über die königlich-belgische Dynastie.