Königliche Juwelen

Samstag, 4. Juni 2016

Die St. Edward Krone




Die St. Edwards Krone ist die älteste der britischen Königskronen und Teil der Britischen Kronjuwelen im Tower of London.

Sie wurde zunächst als Krönungskrone der englischen Monarchen verwendet und dient bis heuten zur Krönung der britischen Monarchen.

Unterschieden werden muss dabei zwischen der ursprünglichen mittelalterlichen Edwardskrone die 1649 im Zuge des englischen Bürgerkrieges eingeschmolzen wurde und der 1661 neugeschaffenen Edwardskrone, die bis heute erhalten ist.

Münze König Eduards mit byzantinischer Kaiserkrone

Der Ursprung der Krone Eduards des Bekenners, auf den sich der Name der heutigen Krone bezieht, liegt wohl im Jahr 1050.
In diesesm Jahr gab König Edward die Fertigung einer imperialen Krone  in Auftrag, für deren Fertigung große Mengen Gold und Edelsteine beschafft wurden.

Zeitgleich ließ Edward Münzen prägen die ihn mit einer Krone im Stil Byzantischer Kaiser zeigen.
Eindeutig als imperiale Bügelkrone wird die Edwardskrone seit dem späten Mittelalter beschrieben und auch die heutige Krone weist diese charakteristischen Bügelform auf.
Der Legende nach soll die Krone, jedoch noch einen viel älteren Ursprung haben.

So soll ursprünglich Alfred der Große die Krone von Papst Leo III. während seiner Krönung in Rom, überreicht bekommen haben.
Am Weihnachtstag 1066 wurde die Krone zur Krönung Wilhelms des Eroberers benutzt, als Zeichen seiner legitimen Nachfolge durch das Erbrecht, nicht durch Eroberung.

Sie wurde auch bei den Krönungen der nachfolgenden Monarchen, bei Wilhelm II. (1087), Heinrich I. (1100), Stephen (1135), Heinrich II (1154), Richard Löwenherz (1189 und 1194) und Johann Ohneland (1199) verwendet.
Bei der ersten Krönung Heinrichs III. 1216 wurde ein Chaplet statt der Krone gebraucht.

Daraus schloss der deutsche Historiker Reinhold Paili, dass die ursprüngliche Edwardskrone unter jenen Kronjuwelen war, die unter König Johann verloren gingen.

Arthur Penrhyn Stanley hielt daran fest dass die Krone und übrige Insignien bis 1642 fortbestanden und in der Schatzkammer von Westminster bis zur Regierungszeit Heinrichs VIII. aufbewahrt wurden.
Neue Forschungen belegen, dass die Krone ab dem 14. Jahrhundert sich für einige Jahre in Deutschland, und zwar in Trier befand.
Der Kurfürst und Erzbischof von Trier Balduin lieh dem König Eduard III. von England 50.000 Gulden, die er brauchte, um gegen die Franzosen im Hundertjährigen Krieg antreten zu können.

Für dieses Darlehn nahm er die Krone als Pfand.
Dieselbe Krone wurde angeblich 1533 für die Krönung von Anne Boelyn benutz.
Auf Befehl von Oliver Cromwell wurde die Krone während des Englischen Bürgerkrieges zerstört.

Die neue Krone wurde für die Krönung von Karl II. im Jahr 1661 vom königlichen Goldschmied Sir Robert Vyner nach dem Vorbild der Krone, die angeblich Teil der Kronjuwelen des Heiligen Eduards des Bekenners war und die im englischen Bürgerkrieg zusammen mit den anderen Kronjuwelen eingeschmolzen wurden, hergestellt.

Es gibt keine Einträge in den Rechnungsbüchern, die darauf hinweisen, dass der Juwelier für das Gold bezahlt wurde.
Dieses deutet darauf hin, dass es ihm aus vorgefunden Beständen geliefert wurde.

Die jetzige Krone besteht aus Gold, Silber, Perlen und insgesamt 444 Saphiren, Smaragden, Rubinen und Diamanten.
Das Design besteht aus einem breiten Kronreif, dessen oberer Rand wellenartig geschwungen ist.

Aus den 8 Wellenbergen bilden sich im Wechsel jeweils 4 Tatzenkreuze und 4 Fleur de Lys (Lilien), aus den Kreuzen entspringen vier Kronbügel, die sich nach außen wölben und sich wieder eindellen, bevor sie sich im Scheitel treffen.

Der Reif trägt 12 Edelsteinrosetten.

Der obere und der untere Rand des Reifs ist mit Perlen geschmückt.
Die Lilien und Kreuze sind ebenfalls mit diamantgerahmten Edelsteinen besetzt.
Die Bügel tragen Edelsteine in goldener Fassung sowie Edelsteinrosetten.
Über dem Scheitelpunkt befinden sich der Globus und darüber ein Tatzenkreuz.
Der Globus trägt auf seinem Äquator ein Band aus Diamanten und anderen Edelsteinen.

Ein weiteres Band dieser Art trennt die Hälfte des Globus von vorne nach hinten.
Das Kreuz trägt Diamanten und Rubine sowie eine runde Perle auf der Spitze und jeweils eine tropfenförmige an den Seiten.

Das innere der Krone ist mit einer Haube aus purpurnem Samt ausgekleidet, die eine Umrandung aus Hermelinfell hat.

Der Durchmesser beträgt 20,9 cm, die Höhe von 30,5 cm, das Gewicht 2.155 kg.

Ursprünglich wurden die Edelsteine zur jeweiligen Krönung von anderen Artefakten genommen oder sogar geliehen, seit der Krönung von Georgs V. 1911 blieben die Steine in der Krone.

Die Perlen stammen vermutlich aus dem Besitz von Königin Elisabeth I.
Während der Krönung wird normalerweise die Edwardskrone für den eigentlichen Krönungsakt benutzt, während Ende der Zeremonie die Imperial State Crown getragen.

George I. trug nur die Staatskrone.
Victoria und Eduard VII. wählten wegen des geringen Gewichts die Imperial State Crown.
Georg IV. trug während der Krönung eine eigens für ihn angefertigte Krone, erst bei George V. kam die Edwardskrone wieder zum Einsatz.



Auch George VI. und Elisabeth II. ließen sich mit ihr krönen.


Samstag, 7. Mai 2016

spanische Rubin Parure




Eine wunderbare Rubin-Puzzle-Parure haben wir hier.

Und das gehörte einst nach Spanien.

Wie ich schon in einem anderen Post erwähnte, sollten in jedem Königshaus die 3 königlichen Steine „ Rubin, Smaragd, Saphier“ vorhanden sein.
Und mit dieser Parure haben/hatten wir alle drei.

Saphier Parure von Königin Maria Christina von Spanien sowie diese Rubin Parure und die Smaragd/Perlen Parure von Königin Ena.

Königin Maria Christina bekam zu Ihrer Hochzeit mit König Alfonso XII. von Spanien mehrere Hochzeitsgeschenke. Darunter Schmuckstücke mit Rubinen die sie von Kaiser Franz Josef von Österreich bekam.

Da ihr Mann allerdings schon nach 6 Jahren Ehe an Tuberkulose starb sah man die Königin danach nur noch in schwarz gekleidet mit nur einer Diamant-Tiara(Lilientiara worüber ich noch keinerlei Infos habe) sowie Perlen in Weiß und als Ausnahme die Rubine die sie an ihren geliebten Onkel Kaiser Franz Josef erinnerte.

Hier trägt sie die Lilientiara

Später gingen die Rubine auf ihre Tochter Maria de las Mercedes von Asturien, die sie wahrscheinlich nicht trug, und danach auf ihren Sohn Don Alfonso von Bourbon-Sizilien der 1930 Chaumet beauftragte die jetzige Parure herzustellen für seine Braut Alice von Parma.

Foto von Juwelier Chaume

Kollier

Das Kollier und der Anhänger sind mit 27 kissenförmigen Rubine von ca. 31 Karat und Diamanten von ca. 50 Karat. Der Anhänger ist ca. 61 cm lang.
Die Seitenteile können abgenommen und als Armbänder getragen werden.
Der Anhänger kann ebenfalls abgenommen werden und als Brosche getragen werden.
Auch kann es als Diadem genutzt werden.

Armband

Das Armband ist mit kissenförmigen Rubinen von 15 Karat und 154 Diamanten von 22 Karat besetzt.
Raffiniert ist, das die Endstücke des Armbandes als Seitenteile für das Collier benutzt werden und als Diadem zusammengesteckt werden können.

Brosche

Die Brosche ist sichelförmig und besteht aus 5 kissenförmigen Rubinen von ca. 3.5 Karat und sind umgeben von Baguettegeschliffene Diamanten
Die Brosche ist auch das Mittelstückes des Diadems
Ein sehr raffiniertes Puzzle was Chaume damals herstellte.

Ohrringe

Die Ohrringe sind in Form einer Blüte mit je einem kissenförmigen Rubin von 4,9 Karat. Umgeben sind sie mit Diamanten Und sind aufgehangen an zwei Reihen Diamanten.

Don Alfonso und Alice von Parma hatten 3 Kinder:

Theresa di Borbone

Carlos di Borbone

Ines Maria Alice di Borbone

Der nächste Auftritt dieser Parure war von Ines Maria Alice di Borbone bei der Hochzeit von Juan Carlos und Sofia von Griechenland Im Jahr 1962.

Dona Ines

Theresas Töchter  Beatrix und Delia Moreno de Borbon trugen das Diadem dann zu ihrer Hochzeit im Jahr 1995 und 2005.


Beatrix 1995

Sie trug nur die Tiara.

Delia 2005
Hier trägt Delia auch nur die Tiara aber, wie ich finde, nicht schön angebracht.
Vor allem sieht es schief aus und der Schleier ist nicht richtig durchgezogen, völlig lieblos.

Was nun verwirrend ist, ist die Tatsache dass die Rubin Parure 1997 bei Sotherbys in St. Moritz versteigert wurde.

Aber Delia trug das Diadem 2005 zu ihrer Hochzeit.

Sollte es sich wieder im Besitz der Familie befinden?

Das wäre grandios. 

Quelle: Google, Pinterest, Wikipedia...