Königliche Juwelen: Berliner Schloss

Donnerstag, 27. Februar 2020

Berliner Schloss



Leider existiert das original Berliner Schloss heute nicht mehr.

Heute wird das Schloss vom Humbold Forum wieder aufgebaut.
Die Bauarbeiten begannen im März 2013.

Am 12. Juni 2013 legte der damalige Bundespräsident Gauck den Grundstein.
Die Fertigstellung soll im September 2020 sein.

Die Humboldstiftung wird auch Eigentümerin des Gebäudes und Grundstücks




Hier erfahrt ihr mehr über die Humboldstiftung und das Projekt Berliner Schloss.

Doch wie fing alles an.

Das Residenzschloss der Hohenzoller wurde 1442 im Auftrag der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg erbaut.

Friedrich II. legte am 31. Juli 1443 den Grundstein für den ersten Schlossbau der erst 1451 fertiggestellt wurde.




Dieses Bauwerk diente nicht nur als kurfürstliche Residenz sondern auch als Wehranlage für die kreuzenden Handelswege der Spreeinsel.


Rot ist die Spreeinsel wo das Schloss steht.

Das Aussehen des damaligen Schlosses ist unbekannt und nicht verzeichnet.

Am 15.12.1451, anlässlich der Verleihung eines Burglehns, sprach der Kurfürst davon, dass er das Schloss "befestigt" habe.
Der Bau des Schlosses war eine befestigte Burg und Zitadelle gegen die Städte Berlin und Kölln mit wahrscheinlich allen zeittypischen Befestigungsanlagen einer Burg.

Beim Schlossneubau ab 1537 wurde das zitadellenartige Burgschloss geschleift um auf seinen Grundmauern ein unbefestigtes Wohnschloss zu errichten.

Im 16. Jahrhundert ließ Kurfürst Joachim II. die spätmitteralterlich Anlage weitgehen abtragen und ließ einen Bau nach Vorbild des Schlosses in Torgau errichten.


Schloss Hartenfels in Torgau


Das Berliner Schloss um 1690


Da das Schloss trotz Umbauten im 30jährigen Krieg (1618-1648) sehr gelitten hatte veranlasste Kurfürst Johann Georg gegen Ende des 16.Jahrhunderts das das Schloss wieder hergerichtet wurde.

Erst Kurfürst und späterer König Friedrich I. von Preußen ließ das Schloss zu einer Königsresidenz aus - und umbauen.


Das Schloss um 1702

Anfang des 18. Jahrhundert war das im Auftrag von Friedrich I. geschaffene Bernsteinzimmer Bestandteil des Schlosses.

Friedrich Wilhelm I. schenkte es 1716 dem russischen Zaren Peter dem Großen, der es im Katharinenpalast in Zarskoje Selo nahe Sankt Petersburg einbauen ließ.

Friedrich Wilhelm IV. bezog eine Zimmerflucht im ersten Obergeschoss entlang der Spree und dem Lustgarten.


Friedrich Wilhelm IV baute einige Innenräume um.

Das Sternzimmer als Festsaal
Der Speisesaal
Der 100 qm große Teesalon als Gesellschaftszimmer.

Der Teesalon war ein ehemaliges Konzertzimmer von Friedrich II..
Schinkel gestaltete es nach den wünschen Friedrich Wilhelm um.
Der Raum war mit zwei dutzend Sesseln und Stühlen sowie einer halbrunden Bank ausgestattet.
Dort luden Friedrich Wilhelm und seine Frau vor allem Gelehrte und Künstler zum ungezwungenen geistigen Austausch in diesen Raum ein.

Auch soll hier der Naturforscher Alexander von Humboldt dem Kronprinzenpaar den ersten Band seines Werkes "Kosmos" vorgelesen haben.

Mit Ausnahme des Baus der zentralen Kuppel über dem Eosanderportal fanden im 19. und 20. Jahrhundert am Außenbau nur noch kleine Änderungen statt.

Ein Model des Schlosses mit der Kuppel

Als Wilhelm II. den Thron bestieg, wählte er das Schloss zu seinem Wohnsitz. Zu diesem Zweck ließ er es technisch modernisieren und die Wohnräume für seine Familie einrichten.


Die Innenräume

Die Innenräume des Schlosses veränderten sich im Laufe der Jahre.
Erwähnenswert sind vor allem die dekorativen Arbeiten von Nahl dem Älteren, Carl von Gontard, Carl Gonthard Langhans, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Karl Friedrich Schinkel und Ernst von Ihne.

Das Schloss umfasste einschließlich Kellergeschoss, Nebenräume und Dachgeschoss zuletzt insgesamt rund 1200 Innenräume, davon ca. 100 Repräsentationsräume der brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutsche Kaiser.







Erdgeschoss





Polnische Kammern

Die Polnischen Kammern lagen im Lustgartenflügel östlich von Portal V. und waren nach August dem Starken benannt, dem König von Polen. Sie wurden vermutlich um 1700 von andreas Schlüter erbaut. Zu den wichtigsteen Räumen zählt der Korridor und das Schlafzimmer.




Mecklenburgische Kammern

Dieses Kammern lagen im Westflügel nördlich von Portal III und waren nach Alexandrine von Mecklenburg benannt, einer Schwester Wilhelms I. Zu den bedeutendsten Räumen zählt das Schlafzimmer, der Salon, das Schreibzimmer und der Salon der Petit Apartments.





Staatsratszimmer

Diese Zimmer lagen im Schloßplatzflügel westlich von Portal II. und diente als Behördensitz.
Hervorzuheben waren hier das Arbeitszimmer des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und der Sitzungssaal des Preußischen Staatsrat.

Erstes Obergeschoss




Königskammern

Die Königskammern Friedrich Wilhelm II. gehörten zu den Meisterwerken des deutschen Klassizismus.
Erbaut 1787-1789 von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf und Carl von Gontard, lagen sie im Lustgartenflügel östlich von Portal V.
Die gartenseitige Raumabfolge bestand aus dem Garde-du-Corps-Saal über Portal V, der Rotdamastenen Kammer, der Gründamastenen Kammer, dem Thronzimmer, dem Großen Säulensaal über Portal IV, dem Speisesaal, der Grünen Französischen Kammer und der blauen Französischen Kammer.
Die hofseitige Raumabfolge bestand aus dem Bunten Gang, dem Parolesaalmit der Prinzessingruppe von Johann Gottfried Schadow, dem Weißen Zimmer und dem Konzertzimmer.


Die lebensgroßen Figuren stellen Königin Luise zusammen mit ihrer Schwester Frederike dar. Anfangs waren sie aus Gips, später aus Marmor. Diese Ausführung steht im Schinkelmuseum.
Das Original aus Marmor steht in der Alten Nationalgalerie in Berlin


Wohnung Königin Friederikes

Diese Wohnung war ein weiteres Meisterwerk des deutschen Klassizismus.
Sie wurde in den Jahren 1789-1791 nach Plänen von Carl Gotthard Langhans erbaut und lag im Schloßplatzflügel westlich von Portal II.
Zu den wichtigsten Räumen zählten der Pfeilersaal über Portal II. die Rote Marmorkammer, das Gesellschaftszimmer und der Marmorsaal.





Wohnung Friedrich Wilhelm IV.

Sie gehört auch zu den Meisterwerken des deutschen Klassizismus.

Erbaut in den Jahren 1824-1828 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel reichte sie von der Mitte des Ostflügels bis Portal I des Schloßplatzflügels.
Zu den bedeutendensten Räumen zählt die als Arbeitszimmer des Königs dienende Erasmuskapelle, das Schreibzimmer (ehemaliges Schreibzimmer Friedrich des Großen), das Wohnzimmer, der Teesalon, das Speisezimmer und der Sternsaal über Portal I.




Kaiserliche Wohnung

Sie lag im Schloßplatzflügel westlich von Portal I und diente als Wohnung von Kaiser Wilhelm II.
Sie bestand aus dem Empfangszimmer (ehemaliges Audienzzimmer von Friedrich dem Großen), dem Arbeitszimmer (ehemaliges Arbeitszimmer von Friedrich dem Großen), dem Vortragszimmer, dem kleinen Ankleidezimmer, dem Vorzimmer der Kaiserin, der Marmortreppe, dem Speisesaal, der Bibliothek des Kaiserpaares, dem großen Ankleidezimmer, der Fürstentreppe und dem Joachimsaal, der als einziger Raum der Wohnung im 2. Obergeschoss über Portal II lag.




Hohenzollernwohnung

Diese Wohnung lag im Südteil des Westflügels und diente als Wohnung von Karl Anton von Hohenzollern, dem preußischen Ministerpräsidenten während der Neuen Ära.
Zu den wichtigsten Räumen zählten der Salon, das Kabinett und das Wohnzimmer.




Wilhelmsche Wohnung

Sie lag im Nordteil des Westflügels und diente als Wohnung des Prinzen Wilhelm.
Zu den bedeutensten Räumen zählten das Prinz-Wilhelm-Zimmer, das Erste Schlafzimmer, der Salon, das Zweite Schlafzimmer, das Badezimmer und das Gästeschlafzimmer (ehemalige Bibliothek Friedrich Wilhelms II.).




Hausbibliothek

Dieses Zimmer lag im Spreeflügel des Schlosses. Sie war auf mehrere Bibliotheksräume im Turm Kurfürst Friedrichs II., in der Galerie des Großen Kurfürsten, im Herzoginhaus und im Grünen Huf verteilt.

Zweites Obergeschoss




Paradekammern


links oben: Großes Treppenhaus (Wendeltreppe) im Ostflügel, rechts oben: Rittersaal mit Silberbuffet, Blick in Richtung Südosten, um 1900,
links unten: Bildergalerie, Blick in Richtung Kapitelsaal, 1936, rechts unten: Rittersaal mit Königsthron, Blick in Richtung Südwesten


links oben: Bildergalerie, Blick in Richtung Weißer Saal, um 1900. links unten: Weißer Saal mit Treppe im Westflügel, vor 1945,
rechts: Schlosskapelle unter der Kuppel, um 1900

Die Paradekammern Friedrichs II. gehörten zu den Meisterwerken des europäischen Barock.

Erbaut in den Jahren 1698-1713, reichten sie von der Mitte des Ostflügels über den gesamten Lustgartenflügel bis zur Mitte des Westflügels.

Als östlicher Zugang diente das Große Treppenhaus hinter dem Schlüterportal, als westlicher Zugang die Weiße-Saal-Treppe neben dem Eosanderportal.

Den auftakt der Paradekammern bildeten der Schweuzersaal, die Erste Paradevorkammer und die zweite Paradevorkammer im Ostflügel.
Im Lustgarten folgten das Königszimmer, die Drap-d´or-Kammer, die Rote-Adler-Kammer, der Rittersaal, die Schwarze-Adler-Kammer, die Rote-Samt-Kammer, der Kapitelsaal, die Bildergalerie, der grüne Salon und das Königszimmer.

Den Abschluss der Paradekammern bildeten der Weiße Saal und die Schlosskapelle im Westflügel.

Höhepunkt der Paradekammern war der besonders prachtvolle Rittersaal über Portal V.Er war 17 m lang, 13 Meter breit, 9,75 Meter hoch und lag in der sichtachse Unter den Linden.
Die Türwand im Süden schmückte der Trompeterchor (Orgel), die Fensterwand im Norden eine Wappenkartusche mit den Initialien "FR".

An der Ostwand stand das Silberbuffett (aktuell im Schloss Köpenik ausgestellt), an der Westwand ein Königsthron.



Weiter Fotos findet ihr HIER.

Elisabethkammern

Diese Kammern waren nach der Königin Elisabeth Christine benannt und reichten von der Mitte des Ostflügels bis Portal I des Schloßplatzflügels. Sie wurde vermutlich um 1700 begonnen und umfassten das vom Schweizersaal der Paradekammern aus zugängliche Vorzimmer, das Rote Zimmer, das Samtzimmer, das Eckzimmer, das Blaubartzimmer und den Elisabethsaal über Portal I.



Prinzess-Marie-Kammern

Sie waren nach einer Großnichte Friedrich Wilhems IV benannt und reichten von Portal I bis Portal II. des Schloßplatzfügels.

Sie folgten auf den Elisabethsaal und bestanden aus dem Kabinett (ehemaliges Geburtszimmer Friedrich des Großen), dem Östlichen Zimmer, dem Mittelzimmer und dem Wetlichen Zimmer (auch Prinzess-Marie-Saal genannt) über Portal II.

Kurfürstenzimmer

Die Kurfürstenzimmer lagen im Nordteil des Spreeflügels und wren nach dem Großen Kurfürsten benannt, unter dessen Herrschaft ihr Bau begann.
Zu den wichtigsten Räumen zählten die Kleine Galerie, die Kugelkammer, die Betkammer, die Brautkammer, das Kronkabinett und das Chinesische Kabinett.
Sie wurden seit Friedrich Wilhelm I. zum Trauungszeremoniell der preußischen Könige benutzt.


links: Friedrich Wilhelm von Brandenburg; rechts Friedrich Wilhelm I.


Braunschweigische Kammern

Diese Kammern lagen im Südteil des Spreeflügels und waren nach den Herzögen bon Braunschweig benannt, die sie als Gästezimmer nutzten.
Zu den bedeutendsten Räumen zählten die Braunschweigische Galerie und die ehemalige Kapelle der Kurfürstin, die als erster Barockraum Norddeutschlands galt.

Drittes Obergeschoss



Dort lagen vor allem Nebenräume, aber auch geschossübergreifende Innenräume.
Dazu gehörten der Elisabethsaal über dem Portal I , der Joachimsaal über dem Portal II, die Schlosskapelle über dem Eosanderportal, der Weiße Saal, die Bildergalerie, der Kapitelsaal, der Rittersaal über dem Portal V und der Schweizer Saal der Paradekammer.

Am 16.10.1918 verließ Kaiser Wilhelm II. auf Anraten Berlin und damit das Berliner Schloß und reiste nach Spa (Belgien).


Wilhelm in Armeeuniform, um 1915

Wilhelm II. dankte offiziell am 28.11.1918 ab, 19 Tage nach ausrufen der Republik, nach eigener Aussage in der Hoffnung, die Situation im Reich zu stabilisieren.
Er gab nie den Wunsch auf, wieder auf den Thron zurückzukehren.




„Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde Ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben Amerongen, den 28. November 1918.
Wilhelm“


HIER ist die Abdankungsurkunde. Habe leider kein freies Bild gefunden.

Am 27.03.1920 veröffentlichte das Preußische Innenministerium einen Erlass, mit dem alle Symbole der Monarchie - einschließlich der Kaiserbilder - aus dem öffentlichen Raum zu entfernen waren.

Es ist sooooooooo traurig.............


Die Zerstörung des Schloßes

Während des 2. WK brannte das Schloss bei dem schweren Luftangriff vom 03.02.1945 auf das Berliner Stadtzentrum bis auf den Nordwestflügel aus.
Das Feuer hatte nahezu alle Prunkräume im Nord- und Südflügel vernichtet.Weitere Schäden an der Schlossplatzfassade entstanden Ende April während der Schlacht um Berlin durch Artilleriebeschuss.

Blick auf das Portal II nach Kriegsende 1945/1946

Erhalten blieben die Außenmauern mitsamt dem plastischen Schmuck, die tragenden Wände und größtenteils die Haupttreppenhäuser.

Der gering beschädigte Flügel mit dem Weißen Saal diente weiterhin dem Kunstgewerbemuseum Berlin als Magazin und Verwaltungssitz.

In anderen erhalten gebliebenen Teilen des Schlosses befanden sich Abteilungen des Landesdenkmalamtes und der preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten.

Im unzerstörten Erdgeschoss des Schlossplatzflügels mit Schinkels Staatsratssaal hatte eine Baufirma ihren Sitz, die Sicherungs- und Bergungsarbeiten im Schloss und seiner Umgebung ausführte.

Der im Mai 1945 von der sowjetischen Militärregierung eingesetzte und von der KPD dominierte Magistrat Werner stimmte den vom Stadtbaurat Hans Scharoun sofort beantragten Erhaltungsmaßnahmen nur widerwillig und teilweise zu, sodass durch Witterungseinflüsse weitere Schäden entstanden.

Seit der Teilung Berlins im Sommer und Herbst 1948 verhinderte der nur für das Schloss verantwortliche SED-geführte Ost-Berliner Magistrat nach und nach die weitere Benutzung sowie Sicherheitsarbeiten und Beheizung.

Die Volkspolizei kündigte im Oktober 1948 den im Schloss untergebrachten Institutionen die Räumung an.
Im März 1949 sperrte die Bauaufsichtsbehörde das Schloss, obwohl eine Sachverständigenkommision es für nicht einsturzgefährdet erklärt hatte.

Im Oktober 1949 zerstörten Sowjetsoldaten bei Dreharbeiten zum sowjetischen Film "Die Schlacht um Berlin" mehrere Skulpturen und noch erhaltene Ausstattungsstücke sowie hunderte Glasfenster des Schlosses.

Mit der Gründung der DDR war die Zuständigkeit für den Wiederaufbau des Berliner Stadtzentrums an eine Abteilung des Ministeriums für Aufbau übergegangen.
Auf dem III. Parteitag der SED gab am 23. Juli 1950 Walter Ulbricht den bevorstehenden Abriss des Schlosses bekannt.

Am 07.09.1950 , dem Tag des Volkskammerbeschluss, begann die abschnittsweisen Sprengungen des Schlosses.

Von erfolglosen Protesten begleitet endeten sie am 30.12.1950 mit der Niederlegung des Eosanderportals, Zerkleinerungssprengungen von Kapitellen, anderen größeren plastischen Teilen und Kelleranlagen endeten im März 1951

Westseite des Schlosses nach der Sprengung der Südwestecke am 19. September 1950

Das Portal III Eosanderportal noch mit dem schmiedeeisernen Toren am 2. Januar 1951

Die Schuttmassen wurden am Rande des Tierparks Friedrichsfelde, im Volkspark Friedrichshain, in ehemaligen Kiesgruben und auf einem Privatgrundstück in Berlin-Schmöckwitz verteilt.



Bis zur Feier am 01.05.1951 war der Platz abgeräumt, eingeebnet und mit rotem Ziegelsplitt bedeckt.

An seiner Ostseite erhob sich mit dem Rücken zur Spree eine Tribüne.


Die Tribüne an der Stelle des Schlosses auf dem Marx-Engels-Platz im Alltagszustand, Sommer 1952

Der um den bisherigen Schlossplatz und den Lustgarten aufgeweiteten Platz erhielt zu Ehren der Theoretiker des Kommunismus Karl Marx und Friedrich Engels den Namen Marx-Engels-Platz.

In den folgenden Jahren blieben Pläne für die Nutzung unausgearbeitet. Ab und an fanden Demos, Militärparaden und Massenveranstaltungen statt.

Nachdem die Bergung des Portals V von dessen Balkon aus Karl Liebknecht am 09.11.1918 die "sozialistische Republick" ausgerufen hatte, bei der Sprengung des Schlosses 1951 fehlgeschlagen war, wurde stattdessen das ähnliche Portal IV geborgen und wurde dann als "Liebknechtportal" ausgegeben und ins Staatsratgebäude eingebaut.




1971 ließ dann Erich Honecker auf dem Marx-Engels-Platz bis 1976 den "Palast der Republik erbauen.

Nach der Wende erfolgten im umbauten Bereich des Schlossareals archäologische Grabungen wobei ein Teil der Schlossfundamente und Kellerbereiche freigelegt wurden.





Bis 1994 erhielt der Marx-Engels-Platz wieder seine ursprünglichen Namen Lustgarten und Schloßplatz zurück.

Nach seiner Asbestsanierung von 1997 bis 2002 erfolgte zwischen 2006 und 2008 der Abriss des Palastes der Republik.

Beim Wiederaufbau werden drei der vier Fassaden, die Kuppel mitsamt Kreuz, ein Eckrondell an der Ostfassade, drei von vier Seiten des Schlüterhofs, die Innenseite des Eosanderportals sowie die Innenportale des Stellahofs (Schlossforum) rekonstruiert.

Die Innenarchitektur wird zeitgemäß, ebenso die Ostfassade zur Spree.
Nicht rekonstruiert werden die zwei flankierenden Türmchen über der Westfassade und die historische Burganlage an der Spree.

Auch die Innenräume werden vorerst nicht wiederhergestellt. 

Langfristig ist aber die Rekonstruktion der monumentalen "Wendeltreppe" am Schlüterhof geplant.

Darüber hinaus ist der Lustgartenflügel im Inneren so gebaut, das eine Wiederherstellung einzelner Schlossräume möglich sein wird.
Blick auf das Schloss­areal vom Fernsehturm aus, Juni 2015

Handgefertigte Sandsteinornamente an der Fassade, 2018
Es ist ein Trauerspiel was mit dem Schloss passiert ist.
Was ich nun von dem sogenannten nachbau halten soll weiß ich im Moment noch nicht.
Man muss abwarten bis es fertig ist.
Schade nur das soviel verloren gegangen ist.

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