Königliche Juwelen

Freitag, 15. Juni 2018

Marlborough Tiara



Diese wunderschöne Tiara die wir hier sehen existiert leider nicht mehr.

Sie gehörte einst Consuelo Vanderbilt, Ehefrau des 9. Earl of Marlborough.

Consuelo Vanderbilt Balsan ( 2. März 1877 - 6. Dezember 1964) war ein Mitglied der prominenten amerikanischen Vanderbilt Familie.
Verheiratet war sie mit dem 9. Earl of Marlborough in einer lieblosen Ehe.

Geboren wurde sie am 2.03.1877 in New York als Tochter des New Yorker Eisenbahn Millionärs William Kissam Vanderbilt (12. Dezember 1849 - 22. Juli 1920) und seiner ersten Frau Alva Erskine Smith (17. Januar 1853 - 26. Januar 1933).





Das Mädchen wurde weitgehend von ihrer Mutter dominiert, die fest entschlossen war sie in eine bedeutende Ehe zu bringen so wie ihre Patentante und Namensvetterin.

Ihre Patin, Consuelo Yznaga (1853-1909), war eine Halbcubanerin(Vater Kubaner, Mutter Amerikanerin) und eine Person des Öffentlichen Lebens.
Sie war verheiratet mit George Montagu, Viscount Mandeville und später Herzogin von Manchester.



In ihrer Autobiographie beschrieb Consuelo später wie sie Z. B. eine Stahlstange tragen musste, die um Hals, Wirbelsäule und Taille geschwungen war um ihre Haltung zu verbessern.

Sie wurde vollständig von Gouvernanten und Tutoren zu Hause unterrichtet und lernte schon früh Fremdsprachen.

Sie beschrieb die Mutter als strenge Zuchtmeisterin die sie mit einer Reitgerte peitschte schon bei geringen Verstößen.

Als sie als Teenager gegen die Kleidung protestierte die ihre Mutter ihr rauslegte sagte Alva zu ihr:" Ich tue das Denken, und du tust was dir gesagt wird!


Glitter and Gold


Wie ihre Patin zog Consuelo Vanderbilt zahlreiche Titelträger an, die darauf erpicht waren, soziale Positionen gegen Geld einzutauschen. 

Ihre Mutter erhielt Berichten zufolge mindestens fünf Vorschläge für ihre Hand. 

Consuelo durfte den Vorschlag von nur einem der Männer, Prinz Franz Joseph von Battenberg, berücksichtigen, aber sie entwickelte eine sofortige Abneigung gegen ihn. 



Keiner der anderen war jedoch gut genug für Alva Vanderbilt, selbst Tochter eines Baumwollarbeiters.



Consuelo war eine großartige Schönheit mit einem Gesicht das überzeugend war so dass der Dramatiker Sir James Barrie ( Autor von Peter Pan) schrieb:" Ich würde den ganzen Tag auf der Straße stehen nur um sie in ihrem Wagen zu sehen."
Der Oxford-Student Guy Fortescue beschrieb später wie er und seine Freunde von ihrem "pikanten ovalen Gesicht auf einem langen schlanken Hals" gefangen waren, und weiter " ...ihre riesigen dunklen Augen waren von lockigen Wimpern, Grübchen und winzigen Zähnen gesäumt als sie lächelte".

Entschlossen den höchstrangigen Gefährten für ihre einzige Tochter zu gewinnen, eine Vereinigung, die die Vorrangstellung der Familie Vanderbilt in der New Yorker Gesellschaft unterstreichen würde, plante Alva ein Treffen zwischen Consuelo und dem verschuldeten Charles Spener-Churchill, 9. Herzog von Marlborough auf Schloß Benheim.





Blenheim Palace ist ein monumentales englisches Landhaus in der bürgerlichen Gemeinde von Blenheim in der Nähe von Woodstock, Oxfordshire, Großbritannien. 

Es ist der Hauptwohnsitz der Herzöge von Marlborough und das einzige nicht-königlich nicht bischöfliche Landhaus in England, das den Titel Palast trägt.

Der Palast, eines von Englands größten Häusern, wurde zwischen 1705 und circa 1722 errichtet. Blenheim Palace wurde UNESCO Weltkulturerbe im Jahr 1987.


Die Heiratsvermittlerin war eine minderjährige amerikanische Erbin, Lady Paget, Frau von Sir Arthur Paget.
Lady Paget, die immer knapp bei Kasse war, wurde bald zu einer Art internationaler Vermittlerin, die berechtigt war amerikanische Erbinnen britischen Adeligen vorzustellen.

Bedauerlicherweise hatte Consuelo Vanderbilt kein Interesse an dem Herzog und war heimlich mit dem Amerikaner Winthrop Rutherfurd verlobt. 
Ihre Mutter schmeichelte und flehte. Schließlich befahl sie ihrer Tochter, Marlborough zu heiraten.

Als Consuelo jedoch nicht einlenkte wurde sie in ihrem Zimmer eingeschlossen, und Alva drohte, Rutherfurd zu ermorden. Dennoch lehnte sie ab. 

Erst als Alva Vanderbilt behauptete, ihr Gesundheitszustand sei durch Consuelos Sturheit ernsthaft und unwiederbringlich untergraben und sie dem Tode geweiht, gab das formbare Mädchen nach. 

Alva erholte sich erstaunlich von ihrer Phantomkrankheit, und als die Hochzeit stattfand, stand Consuelo am Altar und weinte Berichten zufolge hinter ihrem Schleier. 

Auch der Herzog gab seinerseits die Frau zurück, die er angeblich in England geliebt hatte.

Die Wahrheit war aber das er aus Berechnung eine reiche Partie machte um das fast bankrotte Herzogtum seiner Familie zu retten.

Die Ehe der Eltern von Consuelo war zu diesem Zeitpunkt schon geschieden und eine zähe Verhandlungen begann.

Schließlich einigten sich die Parteien.

Der Herzog bekam Eisenbahnaktien (ca. 50000 Stück) im Wert von damaligen 2,5 Millionen US Doller (heute ca. 67,7 Millionen US-Dollar) sowie eine neu erbaute Villa in London, Sunderland House in der Curzon Street.
Das Haus wurde im 2. Weltkrieg zerstört.



Desweiteren bekam das Paar jährlich einen Betrag von 100.000 US-Dollar zum Leben.

Der Vertrag wurde unmittelbar nach der Hochzeit am 6. November 1895 in der St. Thomas Episcopal Church in New York unterzeichnet.


Dies soll ein Hochzeitsfoto von Consuelo sein; Ich bin mir aber nicht sicher ob sie es tatsächlich ist.

In der Kutsche , in dem das verheiratete Paar die Kirche verließ erzählte der Herzog seiner Frau das er eine andere liebe und nie mehr nach Amerika zurückkehren würde da er alles was nicht britisch war verachte.

Nach der Hochzeit siedelte das Paar um nach Schloß Blenheim.

Dort wurde sie von den armen und weniger glücklichen Mietern auf dem Gut ihres Mannes verehrt, die sie besuchte und denen sie half.

Auch wurde das Schloß von dem Geld aufwendig restauriert.

Das Paar hatte trotz allem zwei Söhne:

John Spencer-Churchill of Blandford (18. September 1897 - 11. März 1972) 10 Herzog von Marlborough

Lord Ivor Spencer-Churchill (14 Oktober 1898 – 17 September 1956)





John und Ivor

Consuelo bezeichnete sie als "Erbe und Ersatz".

Es war nur eine Frage der Zeit dieser Ehe.

Die Herzogin amüsierte sich mit dem Cousin ihres Mannes, Reginald Fellows, und der Herzog geriet in den Bann der schönen Gladys Marie Deacon.

1906 trennten sie sich endgültig, 1921 wurde die Ehe geschieden und auf Antrag des Herzogs mit Consuelos Zustimmen 1926 sogar annuliert da ihre Mutter zugab ihre Tochter in die "Ehe gezwungen zu haben". Das sagte sie einem Ermittler und weiter " ...Ich hatte immer die absolute Macht über meine Tochter".

Später pflegten Mutter und Tochter eine nähere leichtere Beziehung.

Nach der Anulierung ihrer Ehe hielt sie weiterhin regen Kontakt zu ihrem Lieblingsverwandten Winston Churchill.




Er war häufiger Gast in ihrem Schloß St. Georges Motel in der kleinen französischen Gemeinde von Dreux, 50 Meilen von Paris wo sie sich zwischen 1920 und 1940 aufhielt.
Und dort stellte Churchill auch sein letztes Gemälde vor dem Krieg fertig.



Consuelos heiratete am 04. Juli 1921 Oberstleutnant Jacques Balsan.



Er war ein Pionier der französischen Ballon-, Flugzeug- und Wasserflugzeugpiloten und arbeitet mit den Whright Brüdern zusammen.

Balsan starb 1956 im Alter von 88 Jahren.

Aus Aufzeichnungen geht hervor das Consuelo 1932 oder 1935 ein Haus in Manalapan, Florida, südlich von Palms Spring gebaut hat.

Entworfen hat es Consuelo selber und der berühmte Architekt Maurice Fatio baute es.

Es hat 26.177 Quadratmeter und ist in mediteranen Stil gebaut.

Es besitzt 7 Schlafzimmer und liegt 500 Meter vom Seeufer.



Das Haus sollte ihr und ihrem zweiten Mann als Liebesnest dienen.

Zu Ehren ihrer Mutter nannte sie es Casa Alva.

Auch Churchill war hier gern gesehen Gast.


Kurz nach dem Tod ihres Mannes soll Consuelo die Villa unmöbliert ( aus anderen Berichten geht hervor das sie es möbliert verkauft haben soll) an Bill Benjamin, der es später an den Bürgermeister der Stadt verkaufte.
Im Dezember 2012 wurde es für 6.8 Millionen Dollar verkauft obwohl es einen Wert von 23 Millionen Dollar hat.

Consuelo starb am 06.12.1964 in Southampton, Long Island, NewYork.

Sie wurde zusammen mit ihrem jüngeren Sohn, Lord Ivor, auf dem Friedhof in der St. Martins Church, Bladon, Oxfordshire, England in der Nähe ihres früheren Hauses, Blenheim Palast, beerdigt.






Kommen wir nun zu der Tiara...



Sie besteht aus 1091 Diamanten und wurde 1890 von Boucheron kreiert.

Consuelo bekam die Tiara von ihrem Vater zur Hochzeit geschenkt.

Wahrscheinlich erlebte die Tiara nur zwei große gesellschaftlichen Ereignissen.

1. Krönung König Edward der VII und Königin Alexandra 1902.

Sie war eine von 4 Personen die während der Zeremonie den Baldachin über Königin Alexandras Kopf hielt.





Auch sieht man auf dem Foto einen Gürtel der mit Diamanten in Höhe von 200 Karat bestückt ist.
Es war ein Hochzeitsgeschenk ihres Mannes.



Also wird trotz "Armut" ihres Mannes noch genügend Schmuck dagewesen sein.

2. Krönung König George V. und Königin Mary obwohl sie da schon von ihrem Ehemann getrennt war.





Nach dieser Krönung beschloß Consuelo die Tiara zu verkaufen da sie ihr "starke Kopfschmerzen" bereitete.
Nun, das kann man so oder "so" sehen.

Sie gab sie zu Christies und dort wurde sie von den Juwelieren SH Harris &Sons für 23.000 engl. Pfund. gekauft.

Leider sahen die Juweliere nicht die Geschichte dahinter oder dachten nicht darüber nach die Tiara so zu erhalten.

Ein Stück das an zwei historischen Krönungen teilgenommen hat sollte eigentlich bewahrt bleiben.

Aber die Juweliere brachen die Tiara und stellten andere Schmuckstücke her

Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest,...

Donnerstag, 29. März 2018

Die Henkel von Donnersmark Juwelen



Heute schauen wir uns die österreichisch-deutsche Familie Henkel von Donnersmark an.

Der Stammvater der Familie wird zum ersten mal im 14/15 Jahrhundert erwähnt; Henckel de Quintoforo aus Donnersmark, der heutigen Slowakai.

Der deutsche und ungarische König Sisgismund von Luxemburg verlieh der Familie, sprich den Brüdern Peter, Jakob und Nikolaus am 01.08.1417 in Konstanz ein Wappen.




Von diesem Zeitpunkt an begann die Erfolgsgeschichte der Familie.

Sie wurden Händler und erwarben Weingüter und Ländereien.
1603 beteiligten sie sich sogar an einem Kupferbergwerk und im Jahr 1623, kurz vor seinem Tod, verpfändete Kaiser Ferdinand II. die schlesischen Herrschaften Beuthen, Oderberg und Neudeck an die Familie.

1626 erwarben sie die Herrschaften ganz, sowie viele weitere Ortschaften in Ober und Niederschlesien.

1636 wurde die Familie in Regensburg von Kaiser Ferdinand II. zu erbländischen Freiherren und Reichsfreiherren mit dem Namen Henckel von Donnersmark auf Gfell und Wesendord.

1651 wurde Lazarus II. von Erzherzog Ferdinand Karl in den erbländisch-österreichischen Grafenstand und 1661 von Kaiser Leopold I. in Wien zum böhmischen Grafen erhoben.

Graf Carl Lazarus aus Neudeck (1772-1864) betrieb Steinkohlebergbau und Eisen- und Zinkhütten, sowie Walzwerke.

Inwieweit bis hier die Familie Juwelen besaß ist leider nicht bekannt.

Erst durch Guido, Sohn von Graf Carl Lazarus kamen prächtige Stücke in die Familie.


Guido als junger Mann
Guido Henckel von Donnersmark (*10.08.1830 in Breslau; + 19.12.1916 in Berlin) eigentlich Guido Georg Friedrich Erdmann Heinrich Adelbert Graf Henckel Fürst von Donnersmarck war der Erbe der Henckel von Donnersmark. 1901 wurde ihm vom deutschen Kaiser Willhelm II. den preußischen Fürstentitel Graf Henckel, Fürst von Donnersmark verliehen.

Er war ein bedeutender Industrielle und einer der reichsten Männer seiner Zeit.
Er übernahm die zuvor verpachteten Unternehmen in Eigenregie und weitete sie durch Gründung von Aktiengesellschaften erheblich aus.

Er besaß 27.500 ha Land und war 1913 mit einem geschätzen Vermögen von 254 Millionen Mark die zweitreichste Person in Preußen nach Gustav Krupp von Bohlen und Halbach.

Im Mai 1916 errichtete er die Fürst Dönnersmark Stiftung.

Auch gehörte der Familie seit 1623 das Schloss Neudeck.


Das alte Schloß Neudeck




Das neue Schloß Neudeck
Es war eins der prächtigsten des deutschen Reiches und wurde im Volksmund "Klein Versailles" genannt.

1945 wurde es leider von der Roten Armee in Brand gesteckt und im August 1961 abgetragen.

Heute besteht die Anlage aus dem Schloßpark, dem Kavalierpalast, der Grabkapelle der Donnersmark sowie einigen Wirtschaftsgebäuden und Denkmäler.


Grab der Familie Donnersmark
Guido lebte von Anfang an auf großem Fuß.

Das alte Schloß war ihm wohl zu klein und so ließ er ab dem Jahr 1868-1875 das neue Schloß Neudeck bauen.

Auch so hatte er einen aufwendigen Lebenswandel und als er seine erste Frau kennen lernte und heiratete überhäufte er sie mit den schönsten Juwelen.

Seine 1. Frau war Esther Lachmann.




Geboren am 07.05.1819 in Moskau;gestorben 21.01.1884 auf Schloß Neudeck, war eine Pariser Kurtisane des 19. Jahrhundert.

Sie war das Kind armer polnischer Juden im Moskauer Ghetto.

1836 heiratete sie den Schneider Antoine Villoing mit dem sie einen sohn hatte.

Allerdings entfloh sie dieser Ehe und ließ sich in den armenviertel von Paris im 4. Arrondissement nieder wo sie sich den Namen Therese gab und nach wohlhabenen Verehrern zu suchen.

Sie ging eine Lieesbeziehung mit dem Komponisten und Klavierbau-Unternehmer Henri Herz ein.



Durch ihn hatte sie Zugang zu Künstlerkreisen.

Vermutlich, aber nicht gewiss, haben sie in London geheiratet, obwohl sie nie von ihrem 1. Mann geschiedenen wurde und hatte eine Tochter mit ihm; Henriette (ca. 1847-1859), die von Herzs Eltern aufgezogen wurde.

Durch ihre hohen Anforderungen, im geldlichen Sinn, da sie sich mit einflussreichen Personen wie z.B. Richard Wagner umgab, trieb sie ihren Mann fast in den Ruin.
Dieser versuchte in Amerika mehr Geld zu verdienen damit sie ihren aufwendigen Lebensstil fortsetzen konnte. Doch die Familie Herz machte damit Schluß in dem sie sie vor die Tür setzte.

Lachmann zog nun durch London und ließ sich dort von reichen und einflußreichen Adeligen aushalten.

Dann lernte sie in Baden Baden den portugisischen Marquis Albino Francesco de Paiva-Araujo kennen.

Zwei Jahre nach dem Tod ihres 1. Ehemannes heirateten die beiden am 05.07.1851 in einer Kirche in Paris.



Am Tag nach der Hochzeit jedoch, nach den Memoiren von Graf Horace de Viel-Castel, gab die neue Madame de Païva ihrem Ehemann einen Brief, der die Ehe beendete. "Sie haben das Objekt Ihrer Begierde erhalten und es geschafft, mich zu Ihrer Frau zu machen", schrieb sie. "Ich andererseits habe Ihren Namen erworben, und wir können aufhören zu weinen. Ich habe meinen Teil ehrlich und ohne Verkleidung getan, und die Position, die ich angestrebt habe, habe ich gewonnen; aber was Sie, Mons de Paiva, betrifft Sie sind mit einer Ehefrau von schlechtestem Ruf gesattelt, die Sie keiner Gesellschaft vorstellen können, denn niemand wird sie empfangen. Lasst uns trennen, geht zurück in euer Land, ich habe euren Namen und bleibe, wo ich bin."
Die Ehe wurde 1871 annulliert.

Jetzt war Evely Lachman also eine Gräfin und machte nun ihre größte Eroberung.

Den reichen Industriellen Guido Henckel von Donnersmark, Cousin des Reichskanzlers Otto von Bismark.

Er war so vernarrt in die 11 Jähre ältere Frau das er alles für sie tat.

Er kaufte ihr 1857 das Chateau de Pontchartrain das sie nach ihren Wünschen und mit seinem Geld umbauen ließ.


Sie ließ sich das Hotel "De La Paiva" in Paris an der Champs-Elysee bauendas 1866 fertiggestellt wurde und empfing dort hochrangige Persönlichkeiten.


Bis 1871 war sie "nur" die Geliebte doch als sie die Annulierung ihrer Ehe am 16.08.1871 erhielt heiratete sie zwei Monate später Guido von Henckel-Donnersmark.

Nun hatte das arme Mädchen aus dem Moskauer Ghetto alles erreicht.

Das Hochzeitsgeschenk ihres Mannes war ein dreireihiges Perllencollier das einst Kaiserin Eugenie von Frankreich gehörte.

Dieses Perlencollier war eines der kostbarsten Stücke die die Kaiserin besaß und selbst zu ihrer Hochzeit mit Napoleon III. bekam.

Es bestand aus drei Reihen Perlen, der erste Strang enthielt 35 Perlen von 1.130 grains, der zweite Strang 39 Perlen von 1.408 grains und der dritte und längste Strang 47 Perlen mit 1.724 grains. Alles in allem 121 Perlen mit einem Gewicht von 4.262 grains.

Kaiserin Eugenie

Es könnte möglich sein das es sich um die Perlen in obigen Bild handeln denn Eugenie besaß eine Menge Perlenketten.

Nach dem Tod der Paiva verkaufte der Graf das Perlencollier 1889 an den Pariser Juwelier Kramer, nicht aus Geldmangel sondern der Erinnerungen wegen.
Er bekam damals 500.000 France.
Der Juwelier fertigte aus den Ketten mehrere einzelne und so verliert sich leider die Spur der Perlen der Kaiserin Eugenie.

Weitere wunderbare Juwelen der Paiva...

Die Donnersmark Diamanten


Der kissenförmige Fancy intensiv gelbe Diamant mit einem Gewicht von 102,54 Karat; der birnenförmige extravagante, intensiv gelbe Diamant mit einem Gewicht von 82,47 Karat.

Die Steine konnten in einem Anhänger, oder Brosche getragen werden.
Die Paiva ließ einen Stein in eine Diamant Tiara einbringen.


Und hier sehen wir auch die dreireihige Perlenkette der Kaiserin Eugenie.


Die beiden Diamanten gingen dann auf die zweite Frau des Grafen über und blieben bis 2007 in der Familie.
Im Mai 2007 wurden sie bei Sotherby zum ersten mal versteigert.
Im November 2017 wurden sie abermals bei Sotherbys für 11.664,04 Euro angeboten und nicht versteigert.

Smaragdcollier

Dieses wunderschöne Collier mit Smaragden und Diamanten ist auch in Aufzeichnungen von Boucheron vertreten.

Ob es auch ein Geschenk ihres Mannes war ist nicht klar.

15 rechteckig geschliffene Smaragde, getrennt durch Diamanten in 18 Karat Gold montiert.

Die Länge beträgt 39 cm.
Das Collier wurde 2007 für 1.845,319 Dollar verkauft.

Weiter Schmuckstück die bereits der "La Paiva" gehörten sind auch in den Aufzeichnungen von Boucheron:


- Kleeblattbrosche mit 3 Smaragden und Brillant im Zentrum (evtl eine Brosche die auch als Armbandoberteil getragen wurde, 2 Smaragde von 144ct+59ct) 

- Smaragdbrosche mit Brillantkranz - achteckiger Smaragd, 31,17 Karat, von Altschliff-Diamanten umgeben, montiert in Silber und Gold, um 1880, 4,3 cm lang (2007 für 311.872 $ versteigert)



- Anhänger mit großem Saphir und 2 kl. Brillanten

- Ohrboutons mit großen Saphiren-28ct und 30ct - und Brillanten - 

- Brosche Stiefmütterchen mit Saphiren, Brillanten und 2 Blättern

- Epingle mit Saphir

- Armband mit Saphir

- Tulpe mit Saphir

- Türkisbrosche mit 12 Brillanten

- Ohrboutons mit Türkisen und Brillanten

- Anhänger "Talismann" mit Türkis und Brillanten

- große Applikation mit großen Brillanten und großem Saphir im Zentrum und kalibrierten Rubinen

- Brosche Stil Louis XVI mit Rubinen und großen Brillanten

- Rivière mit abwechselnden Rubinen und Brillanten

- Ohrboutons mit Rubinen und Brillanten

- Tulpe mit Brillanten und Rubinen

- Agraffe mit Brillanten und Rubinen

- kleine Brosche mit Kirschmotiv - Rubine und Brillanten

- Opalbrosche doppelt karmoisiert mit Opalanhänger doppelt karmoisiert

- Stabbrosche mit Saphir und Brillanten und Girlande




Esther Lachmann, Gräfin Henckel von Donnersmarck, starb am 21. Januar 1884 im Alter von 64 Jahren auf Schloss Neudeck.

Das Paar hatte keine Kinder.

Der Legende nach soll ihr Ehemann ihren Körper in Einbalsamierungsflüssigkeit auf einem Dachboden in Schloss Neudeck aufbewahrt haben. 

Er wurde Berichten zufolge später von seiner zweiten Frau Katharina Slepzóv (1862-1929) entdeckt.

Über seine zweite Frau weiß man nicht viel

Katharina Slepzov geb. am 16.02.1862 in St. Petersburg; gestorben 10.02.1929 in Koslowagora, war die Tochter des russischen Staatsrat Wassili Alexandrowitsch Slepzow.

Sie heiratete am 11.05.1887 in Wiesbaden Guido von Henkel Donnersmark.


Mit der über 30 Jahren jüngeren Russin Katharina hatte Guido 2 Kinder:

Guido Otto Karl Lazarus Graf Henckel Fürst von Donnersmarck (23.05.1888, Berlin-23.12.1959, Rottach-Egern);

Kraft Raul Paul Alfred Ludwig Guido Graf Henckel von Donnersmarck (12.03.1890, Berlin-01.09.1977, Rottach-Egern am Tegernsee) 

Auch sie bekam wunderschöne Schmuckstücke ihres Mannes.

Die Wasserfall Tiara



Die Tiara fertigte Chaumet im Auftrag von Guido Henckel Donnersmark an.

Im Jahr 1908 fertigte Cartier eine fast gleiche Wasserfalltiara an die für die Grossfürstin Wladimir von Russland war.


Großfürstin Wladimir

Doch die beiden Tiaras unterscheiden sich unter anderem in der Form einiger Diamanten.

Smaragd Tiara
Diese Tiara ist etwas besonderes.

Als diese Tiara erstmals am 15.11.1979 bei Sotherbys in Zürich versteigert wurde hieß in den Fußnoten des Kataloges das die 11 birnenförmigen Smaragdtropfen mit den französischen Kronjuwelen verband sind.

In Paris 1887, siebzehn Jahre nach dem Sturz der Monarchie, verkaufte die französische Regierung die Kronjuwelen bei einer öffentlichen Versteigerung. 

Trotz der Tatsache, dass Kaiserin Eugénie Smaragde verehrte, gab es im illustrierten Verkaufskatalog nur sehr wenige Schmuckstücke mit Smaragden und keine mit Steinen besetzt, die den birnenförmigen Tropfen dieser Tiara ähnelten. 



Im Jahr 1872 allerdings umfasste der Verkauf der privaten Schmucksammlung der Kaiserin Eugénie 25 polierte Smaragdtropfen. 

Eine kommentierte Kopie des Verkaufskatalogs wird im Victoria & Albert Museum in London aufbewahrt, wo der Käufer jedes Loses identifiziert kann. 

1872 allerdings kaufte niemand diese Smaragdtropfen.

Wo sie die ganze zeit blieben ist nicht überliefert

Wie nun die Tropfen und die "Tiara" zusammenkamen ist leider nicht bekannt.



Allerdings hatte Guido Henckel Donnersmark ja schon einmal über zwei Agenten Perlen von Kaiserin Eugenie gekauft.

Vielleicht ist es hier auch irgendwie der Fall. Oder Zufall?

Zumindest sind die Smaragdtropfen abnehmbar.



Und die Tiara verwandelt sich in ein Bandeau.

Man könnte viel Spekulieren und eine Menge an Möglichkeiten finden.
Doch erfahren werden wir es wohl nie.



Die Tiara wurde am 17.05.2011 von Sothebys angeboten und von einem Privatmann für fast 12 Millionen Euro ersteigert.



Nochmal Perlen...


Kaiserin Eugenie

Auch diese große Perlenkette gehörte Kaiserin Eugenie.


Als Eugenie durch internationale Händler ihren Schmuck 1872 versteigern ließ könnte auch diese Kette dazu gehört haben.


Hier trägt die La Paiva mehrere Perlenketten die wahrscheinlich aus dem 3 Reihigen Collier bestehen und wahrscheinlich noch eine Perlenkette der Kaiserin Eugenie allerdings ohne die angehängten Perlen.


Auf diesen Bildern sehen wir die zweite Frau, Katharina, beim tragen der Perlen.


Was wir noch beobachten können ist bei den Bildern, dass  Kaiserin Eugenie mehr Perlen an ihrer Kette trägt als Katharina.

Und beim genauen hinsehen erkennt man in der Spitze der Diamanttiara eine große Perle.


Interessant ist das die Tiara beim Tragen auf dem Kopf diese eine Perle enthält.

Ich denke das es sich um eine Anhängerperle handeln könnte

Hergestellt wurde sie von Boucheron und sie kann auch umgekehrt als Halsschmuck getragen werden.

In dieser Version befinden sich an der Spitze 3 Perlen, weiß, schwarz, weiss.


Also können auch hier wieder Teile abgenommen und umgeändert werden.

Mir gefällt die Halsschmuckversion fast besser als die Tiaraversion.

Allerdings könnte ich es mir sehr starr und unangenehm vorstellen sie am nackten Hals zu tragen. 

Um ein hochgeschlossenes Kleid allerdings war es bestimmt angenehm und ein echter Hingucker.

Über eine weiter Tiara im Hause Donnersmark wissen wir auch leider nicht viel.


Sie wurde 2007 bei Sotherbys angeboten und versteigert an Privat für 112.000 Euro.

Datiert wird sie auf ca. 1905.

Die Runden Element sind herausnehmbar und als Brosche zu benutzen.

Der untere Rand mit den 7 Diamanten lässt sich abnehmen und kann z. B. als Halsband benutzt werden.

Ob sie zu den Juwelen von Guido Henkel zu zahlen ist ist leider nicht bekannt.

Wahrscheinlich gehört sie zu einer anderen Linie der Donnersmark.

Das sind die bekannten Juwelen von Donnersmark, vieleicht kommen ja noch einige mehr an Tageslicht um dann schnell wieder zu verschwinden.

Und wer sagt"Huch deer Name Henkel von Donnersmark kommt mir bekannt vor", der hat recht.

Florian Henkel von Donnersmark gewann 2007 einen Oskar für seinen Film "Das Leben der anderen".



Allerdings stammt er aus einer anderen Linie der Donnersmark ab.


Quelle: Wikipedia, Google, Sotherbys, Youtube,...