Königliche Juwelen

Sonntag, 24. Mai 2020

Empire Saphir Diadem




Heute wenden wir unseren Blick mal zu den Juwelen der Thurn und Taxis.

Die Familie entstammt aus dem lombardischen Geschlecht und urkundlich zuerst mit Reinerius de Tasso im Jahre 1117 nördlich von Bergamo erwähnt.

Tasso ist das italienische Wort für Dachs, das Wappentier der Familie.

Eingedeutscht sagte man auch Dax oder Daxen.
Daraus entwickelte sich der Name Taxis

Im französischsprachigen Postvertrag, den die Erfindung und logistische Organisation des kaiserlichen Postwesens gehört zu den historisch herausragenden Leistungen der Familie, von 1505 zwischen Philipp dem Schönen und Franz von Taxis wurde die Familie de Tassis genannt, wie es bis heute im französischen üblich ist.

Als die inzwischen nach Brüssel übersiedelten Taxis 1624 in den erblichen Grafstand erhoben wurden, brauchten sie zur Legitimierung für den beabsichtigten weiteren Aufstieg in den Hochadel eine illustre Abstammung.

Alexandrine von Taxis, Witwe des Leonhard II von Taxis, beauftragte Genealogen, die Herkunft der Taxis zu "klären", die bislang nur als kleines, in den Kaufmannsstand gewechseltes Rittergeschlecht galten.

Diese behaupteten nun, wenn auch ohne urkundlichen Nachweis, dass die Taxis vom italienischen Adelsgeschlecht der Torriani bzw della Torre abstammten die bis 1311 in Mailand und der Lombardei geherrscht hatten.

Daraufhin beantragten die Taxis beim Kaiser eine Namensänderung.

Bei der Eindeutschung wurde der Turm (Torre) zu Thurn und der zinnenbekrönte Turm der Torriani wurde dem Dachs als Wappenmehrung hinzugefügt.


Wappen der Tassos




                           Wappen der Thurn und Taxis



Wappen der Fürsten Thurn und Taxis

Ab 1650 durften sich die Brüsseler Taxis mit Erlaubnis Kaiser Ferdinands III. von Thurn, Valsassina und Taxis nennen, woraus Thurn und Taxis wurde.
Auch der Insbrucker und der Augsburger Zweig der Familie benannte sich.

1681 wurde die Brüsseler Linie (später in Frankfurt und Regensburg) mit Eugen Alexander in den spanisch-niederländischen Fürstenstand und 1695 in den Reichsfürstenstand erhoben.

Wahrscheinlich wurden in diesen ganzen Jahren auch Schmuck und Steine angeschafft.

Da die jetzige Fürstin Gloria sehr viel Schmuck des Hauses verkaufen musste um alles zu bezahlen ist es schwierig die Juwelen aufzuspüren bzw. etwas über ein Schmuckstück herausbekommen.

Über das nachfolgende Stück wissen wir einiges.

Es ist das große Empire Saphir Diadem.





Ein wahrhaft riesiges Diadem.

Es gehörte einst Margarethe Klementine von Österreich, Großmutter des verstorbenen Johannes von Thurn und Taxis.


Hier sehen wir Margarethe mit dem großen Diadem , obwohl es mir so scheint als wären Perlen oder Diamanten verarbeitet anstelle von Saphiren, vielleicht konnten die Steine gegen die ausgetauscht werden.


Erzherzogin Margarethe Klementine Maria von Österreich (*6.07.1870 in Alcsut, Österrreich-Ungarn; +02.05.1955 in Regensburg, BRD).
Sie stammt aus dem ungarischen Zweig des Hauses Habsburg-Lothringen, der auf Erzherzog Joseph zurückging.

Am 15. 07.1890 heiratete sie Fürst Albert von Thurn und Taxis, Sohn des Erbprinzen Maximilian Anton von Thurn und Taxis und Helene (Nene) in Bayern, in Budapest.




Das Paar hatte 7 Kinder.

Franz Joseph (1893–1971) Fürst von Thurn und Taxis ⚭ 1920 Prinzessin Elisabeth von Braganza (1894–1970)

Karl August, später Fürst von Thurn und Taxis (1898–1982) ⚭ 1921 Prinzessin Maria Anna von Braganza (1899–1971) 

Ludwig Philipp (1901–1933) ⚭ Prinzessin Elisabeth von Luxemburg

Max Emanuel (1902–1994)

Elisabeth Helene (1903–1976) ⚭ 1923 Friedrich Christian Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen (1893–1968)

Raphael Rainer (1906–1993)

Philipp Ernst von Thurn und Taxis (1908–1964)

Margarethe war bis zur Novemberrevolution 1918 eine Erzherzogin von Österreich und Fürstin von Thurn und Taxis.



Sie liebte Reiten und betätigte sich als Bildhauerin.
Im 1. als auch im 2. WK verrichtete sie Dienste einer Krankenschwester und unterstützte ihr ganzes Leben hindurch kreative Vereine.

Sie nahm ihre Geschwister, als diese in der Endphase des 2. WK 1944 Ungarn verlassen mussten bei sich in Regensburg auf.

Margarethe mit ihren Eltern und Geschwistern

Margarethe starb 3 Jahre nach dem Tod ihres Mannes am 02.05.1955 mit 84 in Regensburg.
Das große Diadem wurde mit Steinen, vielleicht auch Perlen, aus der Schatzkammer der Thurn und Taxis von dem Juwelier F. Kreuter aus Hanau hergestellt.

Das Diadem blieb in der Familie.

Der nächste Fürst war Margarethes erstgeborener Franz Joseph.
Ob seine Frau Prinzessin Elisabeth von Braganza das Diadem trug ist mir leider nicht bekannt.

Als Franz Joseph 1971 starb übernahm sein Bruder Karl August das Amt des Fürsten von Thurn und Taxis.
Auch hier ist mir nicht bekannt ob seine Frau Maria Anna von Braganza das Saphir Diadem trug.

Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor.
2 Mädchen und 2 Jungen.

Clothilde Alberta Maria Franziska Xaveria Andrea (1922–2009)⚭ Johann Moritz Prinz von und zu Liechtenstein (1914–2004)


Mafalda Theresia Franziska Josepha Maria (1924–1989)⚭ Franz Prinz von Thurn und Taxis (1915–1997)

Johannes Baptista de Jesus Maria Louis Miguel Friedrich Bonifazius (1926–1990)⚭ Mariae Gloria Gräfin von Schönburg-Glauchau

Albert (1930–1935)

Nach dem Tod von Karl August 1982 übernahm sein Sohn Johannes das Amt des Fürsten von Thurn und Taxis.

Dieser heiratete im Alter von 54 Jahren die 20jährige  Mariae Gloria Fer(di)nanda Joachima Josephine Wilhelmine Huberta Gräfin von Schönburg-Glauchau.


Gloria (+1960) ist das zweite von 4 Kindern ihrer Eltern Joachim Graf von Schönburg-Glauchau (1929-1998)  und Beatrix Szechenyi de Sarvar-Felsövidek, ein ungarischen Adelsgeschlecht (*1930)

Ihr Vater arbeitete als Auslandskorrespondent für einen Rundfunk und als er ein Angebot erhielt nach Afrika zu gehen um von dort zu berichten nahm er das Angebot an und zog mit seiner Frau und den Kindern nach Afrika.
Gloria wuchs in Togo und Somalia auf.

Dort besuchte sie eine Benediktinerinnenschule.

1970 kehrte die Familie zurück nach Deutschland und Gloria ging auf das Konrad-Adenauer Gymnasium in Meckenheim.
Danach war sie Schülerin im Mädcheninternat Kloster Wald.

1979 begegnete sie erstmals Johannes im Münchner Lokal Cafe Reitschule in Schwabing.

Die beiden heirateten trotz eines Altersunterschiedes von 34 Jahren am 31.05.1980 in Regensburg.

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Zu der Hochzeitstiara wird es einen separaten Blogeintrag geben


Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor.


Maria Theresia Wilson, geb. von Thurn und Taxis (* 28. November 1980)⚭13. September 2014 Hugo Wilson (21. August 2015: 1 Tochter, Mafalda)

Elisabeth von Thurn und Taxis (* 24. März 1982) 

Albert Maria Lamoral Miguel Johannes Gabriel von Thurn und Taxis (* 24. Juni 1983) 

Ein Jahr später wurde sie dann Fürstin Gloria von Thurn und Taxis und so fegte ein neuer frischer Wind durch die Adelsfamilie.

Denn Gloria liebte Partys und einen ganz besonderen Kleider und Haarstil.

In ihren wilden Partyjahren verwendete sie viele Schmuckstücke aus der Schatzkammer der Thurn und Taxis die man teilweise auch lange nicht mehr gesehen hatte.

Dieses hohe Diadem sieht ein wenig so aus als ob zwei übereinander gesetzt wurden.
Zwei riesige kissenförmige Saphire sind der Hingucker. Umgeben sind sie von Diamanten.

4 weiter Saphire sitzen zwischen den Diamanten und rahmen den unteren Saphir ein.

Zu diesem Diadem, das von dem renomierten Juwelier Kreuter in Hanau aus dem 19.Jahrhundert stammt, gehören noch ein Ohrringe, Brosche und Kette.

Allerdings hatte/hat das Haus Thurn und Taxis eine Menge Juwelen mit Saphiren und man weiß nicht genau wie diese Parure aussieht. Es könnte auch sein das mehrere Ohrringe Broschen und Ketten zu diesem großen Diadem gehören.



Ob es die Kombination auf dem oberen Bild kann man nicht genau sagen.

Allerdings gehe ich davon aus das Diadem und Kette zusammen gehören.




Wenn wir das Bild von Margarethe von Thurn und Taxis genau betrachten sehen wir das große Diadem sowie eine Halskette (Pfeil).

Ich bin der Meinung das sich im Diadem keine Saphire befinden sonder Perlen oder Diamanten eingesetzt sind.

Bei der Kette sehen wir auch eine Veränderung. 
Margarethe trägt sie mit Perlen oder Diamanten.



Hier sehen wir die Kette bei Gloria einmal mit Saphiren und rechts mit Diamanten/Brillanten.

Diese Kette kann also mit Steinen und auch in der Länge verändert werden.



Da Gloria gerne mit den Schmuckstücken spielte sehen wir hier die Brosche die sie kunstvoll im Haar befestigt hatte oder auch an der o.g. Kette angesteckt.




1982 erkrankte ihr Mann schwer und starb nach einer Herztransplantation 8 Jahre später.
Kurz vor seinem Tod am 14.12.1990 erteilte er Gloria die Generalvollmacht über den gesamten Besitz.

Gloria sanierte das Familienunternehmen zu dem zahllose Immobilien, Industriebeteiligungen sowie eine Brauerei.

Um auch die Erbschaftssteuern in Höhe von damaligen 45 Millionen DM bezahlen zu können ließ sie einen Teil des Erbes wozu auch Schmuck gehörte 1992 bei Sothebys versteigern.

Es ist deshalb schwierig Schmuckstücke zu finden.

Aber es scheint das sich dieses Diadem noch in der Familie befindet.







Quelle: Pinterest, Youtube, Wikipedia

Donnerstag, 30. April 2020

Die Mildford Haven Kokoshnik




Heute wollen wir wieder einen Sprung nach Russland machen.

Die Mildford Haven Kokoshnik.

So hieß sie aber nicht immer.

Ob sie damals überhaupt einen Namen hatte weiß man leider nicht.

Beim Juwelier ist man sich fast sicher das es Bolin, der Meisterjuwelier des Zaren, war.

Entstehungsdatum liegt wahrscheinlich zwischen 1890 und 1891.

Denn 1891 fand eine heimliche Hochzeit in Italien statt und die Braut sollte eine standesgemäße Tiara haben.

Es handelt sich um Großfürst Michael Nikolajewitsch von Russland und Gräfin Sophie Nikolaievna von Merenberg.


Großfürst Michail wurde als drittes von sieben Kindern des Großfürsten Michael Nikolajewitsch Romanow (1832–1909) und seiner Frau Prinzessin Cäcilie von Baden (1839–1891), geboren. 

Sein Großvater war Zar Nicolaus I.

Großfürst Michail



Gräfin Sophie Nikolaievna von Merenberg, Gräfin von Torby (1. Juni 1868 - 14. September 1927), war die ältere Tochter von Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau und seiner Frau Natalia Alexandrowna Puschkina (Tochter des Dichters Puschkin).

Gräfin Sophie Nikolaievna 

Sie wurde als erstes Kind ihrer Eltern geboren.

Da die Ehe ihrer Eltern als morganatisch angesehen wurde, war sie nicht berechtigt den Titel oder Rang ihres Vaters zu tragen.

Denn ihre Mutter war bereits einmal verheiratet mit dem  russischen General Michail Leontiewitsch von Dubelt , und hatte 3 Kinder. 

Die Ehe war sehr unglücklich.

Natalia traf Nikolaus 1856 und sie verliebten sich ineinander.
Ab 1862 versuchte Natalia sich von ihrem Mann, mit dem sie 3 Kinder hatte, zu trennen und am 18.05.1868 konnte sie sich von ihm scheiden lassen.

Nach ihrer Scheidung heirateten Natalia und Prinz Nikolaus morganatisch am 01.07.1868 in London.




Da war die kleine Sophie bereits 1 Monat alt.

Da ihr aufgrund ihrer Vorgeschichte kein Titel zustand schuf Nikolaus`s Schwager Georg Victor, Prinz von Waldeck und Pyrmont am 29.07.1868 den Titel Gräfin von Merenberg für sie und ihre Kinder.

Die beiden hatten 3 Kinder zusammen.
  • Sophie von Merenberg, Gräfin von Torby (1868–1927) ⚭ Großfürst Michail Michailowitsch Romanow (1861–1929)
  • Alexandra Gräfin von Merenberg (1869–1950) ⚭ Maxime de Elia
  • Georg Nikolaus Graf von Merenberg (* 13. Februar 1871; † 31. Mai 1948)⚭ 12. Mai 1895 Prinzessin Olga Alexandrowna Jurjewskaja (* 8. November 1873; † 10. August 1925) Tochter von Kaiser Alexander II. von Russland und ⚭ 2. Januar 1930 Adelheid Moran-Brambeer (* 18. Oktober 1875; † 12. Mai 1942)



Ab 1869 bis zum Tod wohnte das Paar in einer stattlichen Villa in Wiesbaden.

Aber auch in Nizza war das Paar gern gesehene Gäste.

Und so wuchs ihre Kinder zwischen Wiesbaden und Nizza auf.

Michail und Sophie lernten sich in Nizza kennen als ein Pferd mit ihr durchging und Michail sie rettete. Das Jahr ist mir leider nicht bekannt.

Sie verliebten sich ineinander und wollten heiraten.

Doch durch die morganatische Ehe der Eltern von Sophie war es klar das es von Seiten der Familie des Großfürsten keine Zustimmung geben würde und er dachte auch gar nicht daran zu fragen.

Das Paar heirate heimlich am 26.02.1891 in San Remo.Als seine Mutter von der Heirat erfuhr erlitt sie einen Herzanfall und starb kurze Zeit später.

Diese Ehe galt nicht nur als morganatisch sondern auf Grund der fehlenden Genehmigung nach den Regeln der Zarenfamilie auch als illegal und verursachte trotz der adligen Herkunft einen großen Skandal am Hof.

Michail verlor alle seine militärischen Ehren und wurde gleichzeitig seiner Stellung am Hof enthoben. Zudem wurde ihm lebenslang untersagt nach Russland zurückzukehren.

Trotz allem verlieh der Zar dennoch an Sophie den erblichen Titel Gräfin Torby.
Andere Quellen besagen das der Titel Gräfin von Torby 1891 von ihrem Onkel Adolphe, Großherzog von Luxemburg stammt.
Jedenfalls wurde der Titel auf die Nachkommen ausgedehnt.


Da Michail auf Lebenszeit aus Russland verbannt war durfte er nicht an der Beerdigung seiner Mutter teilnehmen.

Mit seiner Frau und den Kindern lebte er abwechselnd in London, Paris und Nizza.

Die beiden hatten 2 Töchter und einen Sohn


Gräfin Anastasia Mikhailovna de Torby , bekannt als "Zia" (9. September 1892 - 7. Dezember 1977); heiratete 1917 Major Harold Augustus Wernher (später Generalmajor Sir Harold Wernher, 3. Baronet).

Gräfin Nadejda Mikhailovna de Torby , bekannt als "Nada" (28. März 1896 - Januar 1963); heiratete 1916 Prinz George von Battenberg (später den 2. Marquess of Milford Haven ).


Graf Michael Mikhailovich de Torby (8. Oktober 1898 - 8. Mai 1959); ein Künstler, der nicht verheiratet war.
Michail mit seinen 3 Kindern

Ab 1900 mietete er das Herrenhaus Keele Hall bei Newcastle-under-Lyme im Norden der englischen Grafschaft Staffordshire.



Auf dem jetzigen Gelände stand erst um 1580 ein repräsentatives Herrenhaus im Tudorstil das um 1643 auf Anordnung des Parlaments und den lokalen Behörden geplündert wurde.



Um 1851 wurde das alte Herrenhaus durch einen neugotischen Bau ersetzt.

Ab dem Jahr 1900 wurde es dann von Großfürst Michail gemietet.

Während seines Aufenthaltes in Keele, eignete er sich den Lebensstil eines englischen Landedelmanns an; der Stadtrat von Newcastle-under-Lyme würdigte  dies durch Verleihung des Titels Lord High Steward of the Borough an ihn.

Während des 2. WK wurde es von der britischen Army requiriert und beherbergte militärische Einrichtungen.

1948 wurde es der Army durch Spendengeldern abgekauft um auf dem Gelände das University College of North Staffordshire zu gründen.

1962 erhielt es den Universitätsstatus unter dem neuen Namen The University of Keele.

Heute dient es unter anderem auch als Konferenzzentrum für wissenschaftliche Tagungen.

Michail beteiligte sich 1909-1911 an der Finanzierung des Hotel Carlton in Cannes.



Unter anderem lebten sie auch von 1910 an im Kenwood House in Hampstead, London.



Während des 1. WK blieben sie in England und Michail veröffentlichte später seine Korrespondenz mit dem letzten russischen Zaren.

Die russische Revolution 1917-1923 reduzierte erheblich ihre Finanzen aber trotzdem blieben sie weiterhin Freunde von König George V. und Königin Mary und nahmen weiterhin an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil.

1903
Sophie starb am 13.09.1927 in London und wurde auf dem Friedhof in Hampstead beigesetzt.

Großherzog Michail folgte ihr am 26.04.1929 im Alter von 67.
Er starb an Influenza und wurde neben seiner Frau bestattet.


Trotz allen Widrigkeiten wollte Großfürst Michail seiner Frau eine fast königliche Hochzeit bereiten und schenkte ihr eine Tiara in Form einer Kokoshnik so wie in Russland die übliche Tiaraform ist.


Ob die Braut sie trug ist nicht bekannt...ich gehe aber davon aus.

Die Kokoshnik ist aus Gold und gefasst mit Rubine und Diamanten.



Wie wir hier auf der Rückseite der Kokoschnik sehen können sind kleine Ösen an den einzelnen Teilen.

Diese Ösen könnten für mehrer Möglichkeiten stehen.

Die einzelnen Teile können entfernt werden und an der Kleidung als Brosche angebracht werden.

Wie z.B. auf diesem Bild. ich denke dort ist der mittlere Teil an ihrem Kleid befestigt.









Oder aber es ist für die Befestigung an einer Kokoshnikform.

Vielleicht auch um sie mit Klammern an den Haaren stärker zu befestigen.



Nachdem ich mir die Bilder genau angesehen habe komme ich zu dem Entschluss das sie nicht nur die Kokoshnik bekam sondern auch die Halskette oder diese später dazu kam.




Ich finde sie ist genau so filigran gearbeitet wie die Kokoshnik und bei den Steinen denke ich das es sich auch um Rubine handelt.

Also eine kleine Parure vielleicht?

Leider finde ich keine Bilder die sie beim Tragen der Kokoshnik zeigt.

Die nächste Trägerin war dann ihre zweitgeborene Tochter Gräfin Nadejda Mikailovna de Torby.

Denn Nadejda heiratete in die königliche Familie von England ein.



Nadejda wurde am 28.03.1896 in Cannes, Frankreich, geboren.

Sie lebte mit ihren Eltern in Frankreich und England.

Wo sie ihren Prinzen traf ist nicht bekannt. Es wird vermutet das sie sich in Cannes kennenlernten.

Prinz George war der älteste Sohn von Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven und Prinzessin Victoria von Hessen und am Rhein (eine Enkelin von Königin Victoria von England).



George hatte noch drei Geschwister darunter Prinzessin Alice von Griechenland, ihr Sohn ist heute der Ehemann von Königin Elisabeth von England.

"Nada" wie Nadejda liebevoll genannt wurde heiratete am 15.11.1916 Prinz George von Battenberg in London.


Diese Hochzeit war eine große Sache und nicht heimlich wie die ihrer Mutter.

George V. und Königin Mary sowie Königinmutter Alexandra nahmen an der Hochzeit teil.

Die Hochzeit wurde in zwei Zeremonien aufgeteilt.

Die erste fand nach vollem russischen Ritual in der russischen Botschaftskapelle statt.

Die zweite war ein Gottesdienst in der Royal St. James Palace Chapel statt.

Das Brautkleid war aus silbernem Satin wobei Kleid und Zug in einem geschnitten war.
Unter dem Kleid das vorne, am Saum, etwas höher geschnitten war war eine Art Petticoat aus silberner Spitze.
Um die Hüfte war ein silberner Gürtel mit Fransen gebunden.

Das Kleid erinnert mich an ein nicht besonders gut sitzendes Charleston Kleid der 20er Jahre.

Leider kann man den Kopfschmuck nicht genau definieren.

Der Hauptbestandteil waren wohl silberne Blätter und Orangenblüten. Ob der lange Tüllschleier an der Kokoshnik befestigt war kann man leider nicht erkennen.




Denn unter den über 200 Geschenken die das Brautpaar erhielt soll auch die Diamant-Rubin Kokoshnik gewesen sein.

Was man aber weiß ist das ihre Schwester Gräfin Anastasia die selbe Kokoshnik bekam die allerdings mit Saphieren besetzt war.
Wo sich diese heute befindet habe ich noch nicht rausgefunden.

An der Kette die Nada bei ihr Hochzeit trug hingen große Aquamarine.



Wahrscheinlich stammten die Steine, in Leihgabe für diesen Tag, von ihrer Schwägerin Prinzessin Alice von Battenberg.

Sie wurden dann an eine Kette montiert. 


Nada und George, der spätere 2. Marquess of Milford Haven, hatten zwei Kinder.

Lady Tatiana Elizabeth Mountbatten (16. Dezember 1917 in Edinburgh, Schottland - 15. Mai 1988 Northhampton, England), die starb unverheiratet

David Michael Mountbatten, 3. Marquess of Milford Haven (12. Mai 1919 - 14. April 1970), Vater des heutigen Marquess

Am 15.01.1924 fand in London die Parlamentseröffnung statt an der auch Nada teilnahm.

Und hier trug sie die Kokoshnik.




Das Paar lebte im Lynden Manor das aus dem 13. Jahrhundert stammt.

George Mountbatten starb im Alter von 45 Jahren an Knochenkrebs und wurde auf dem Bray Friedhof in Berkshire beigesetzt.

Nada starb am 22.01.1963 mit 66 Jahren in Cannes und auch sie wurde auf dem Bray Friedhof beigesetzt.

Die Kokoshnik blieb in der Familie.

Den ersten öffentlichen Auftritt den sie dann hatte war die Hochzeit von Lord Ivar Mountbatten, dem Enkel von Nada und George.

Ivar ist der Sohn von David Mountbatten, 3. Marquess of Milford Haven aus 2. Ehe. 
Sein Bruder, der auch aus dieser 2. Ehe stammt ist heute George Mountbatten, 4. Marquess of Milford Haven.

Ivar heiratete Penelope Anne Vere Thompson am 23.04.1994 in der Kirche St. Peter und St. Paul in Clare, Suffolk.

Die Braut trug die Kokoshnik.



Die beiden haben 3 Töchter.


Ella Louise Georgina Mountbatten 20. März 1996) - Patentochter von Prinz Edward, Earl of Wessex

Alexandra Alix Nada Victoria Mountbatten (8. Mai 1998) - Patentochter von Sophie, Gräfin von Wessex .

Louise Luli Xenia Rose Mountbatten (30. Juli 2002).

Das Paar trennte im September 2010 und ließ sich einvernehmlich im November 2011.

Im September 2016 gab er bekannt das er in einer Beziehung mit James Coyle ist.

Das Paar heiratete in einer privaten Zeremonie am 22.09.2018 in Bridwell Park, dem Zuhause von Ivar. 

2015 verwandelte er das Haus in einen exclusiven Veranstaltungsort für Hochzeiten, Firmenfeiern und Geschäftsveranstaltungen.

Allerdings blieb ein Teil des Hauses Privatbesitz in dem heute die gesamte Familie wohnt.

Seine geschiedene Frau Penolope führte  Lord Ivar  den Gang zum Traualtar hin und übergab ihn an seinen zukünftigen Mann.
Dieser Vorschlag soll von den gemeinsamen Kindern gekommen sein.

Lord Ivar ist der Patenonkel von Louise Windsor, Tochter von Edward und Sophie Wessex.

HIER ist ein interessanter Bericht der Mail Online über Lord Ivar und seine Familie

2004 wurde die Kokoshnik in der Eremitage, Kunstmuseum, in St. Petersburg ausgestellt.

Ob wir sie wiedersehen ist ungewiss.

Denn Quellen besagen das die Kokoshnik kurz nach der Ausstellung in Russland von der Familie verkauft worden sei.