Königliche Juwelen

Montag, 6. November 2017

Stockholmer Palast



Das Stockholmer Schloss ist das königliche Schloss im Zentrum der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Es befindet sich auf der Insel Stadsholmen; nördlich ist es mit der Brücke Norrbo über den Norrström mit der Königlichen Oper und dem ehemaligen Erbfürstenpalast, dem heutigen Außenministerium, sowie mit dem Stadtteil Norrmalm verbunden.




Stadsholmen, die „Stadtinsel“, ist die größte der drei Inseln, über die sich der älteste Stadtteil Stockholms Gamla Stan erstreckt (neben Helgeandsholmen und Strömsborg ). Die Häuser und das Straßennetz aus dem Mittelalter mit kleinen, schmalen Gassen lassen den Besucher in eine längst vergangene Welt eintauchen, die in ganz Skandinavien einzigartig ist.
Gebäude

Neben dem alten mittelalterlichen Kern ist die Insel von prachtvollen barocken und klassizistischen Prachtbauten aus der schwedischen Großmachtzeit geprägt:
Das Königliche Schoss
Das Riddarhuset (Versammlungshaus des schwedischen Adels)
Das Bondesches Palais
Axel Oxenstiernas Palast
Das Tessinsche Palais
Kirchen

Prachvoll sind auch die Kirchen auf Stadsholmen:
Nikolaikirche (Storkyrka), die Domkirche Stockholms
St. Gertrud (Tyska Kyrka), die Kirche der ältesten deutschen Auslandsgemeinde
Brücken

Stadsholmen ist über mehrere Brücken mit dem Festland und den benachbarten Inseln verbunden:
Strömbron
Vasabron
Norrbron
Stallbron
Slussbroarna
Södra Järnvägsbron
Centralbron
Riddarholmsbron
Norra Järnvägsbron


Die Büros des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf und andere Mitglieder der königlichen Familie befinden sich im Schloss.

Königin Silvia  in ihrem Büro
 
König Carl Gustaf 1977 in seinem Büro

Bewohnt wird es nicht mehr seit die Königsfamilie 1982 den bisherigen Sommersitz, das Schloss Drottningholm, als Hauptwohnung bezog.

Teile des Schloss können heute besichtigt werden.
Im Schloss befinden sich mehrere Museen: Das Antikmuseum Gustaf III., das Schlossmuseum, die Schatzkammer und die Königliche Rüstkammer.

Museum Tre Kronor
 . In der Schatzkammer befinden sich die Kroninsignien und vornehmsten Würdezeichen des Reiches.

Täglich um 12:15 Uhr (Sonntags 13:15 Uhr) marschieren die neuen Wachtruppen begleitet von Musikkorps in historischen Uniformen auf und zelebrieren die Wachablösung.

Wachablösung am Schloss

Das Schloss wurde nach den Plänen des Architekten Nicodemus Tessin der jüngere ( der auch Schloss Drottningholm und weitere Schlösser sowie Kirchen erbaute) zwischen 1690 und 1750 errichtet.



Das Zentrum der regelmäßigen Vierflügelanlage bildet der quadratische Schlosshof. Der Hauptbau hat drei Geschosse und ein Mezzanin (Ein Mezzanin (von ital. mezzo = halb) ist ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes. über dem Erdgeschoss sowie unter dem Dach. Nach Osten hin umschließen niedrigere Flügelgebäude den Schlossgarten, Logården, und nach Westen hin bilden halbkreisförmige Flügelgebäude den äußeren Schlosshof, in dem sich unter anderem die Schlosswache befindet.


Das Schloss steht auf Fundamenten einer älteren Burg, die unter Gustav Wasa im 16. Jahrhundert ausgebaut wurde und vom Reichssymbol, den drei Kronen, gekrönt wurde.






Burg "Tre Kronor"

Karl XI. beschloss, die Burg " Tre Kronor" zu einem repräsentativen Schloss umbauen zu lassen und beauftragte Nicodemus Tessin d. J. mit der Arbeit.



1692 wurde mit der Arbeit an der zum Wasser hin gelegenen Nordfassade begonnen, aber 1697 brannte das Schloss beinahe völlig ab. Auf den Ruinen der abgebrannten Burg wurde in den nächsten Jahrzehnten das neue Schloss im Stil des italienischen Barock errichtet. Die Hauptfassade ist die Nordfassade, die zum Wasser gewandt ist, und deren Mittelachse auf die Brücke Norrbro ausgerichtet ist, die über die Insel Helgeandsholmen nach Norrmalm und zum Gustav Adolfs torg (Gustav Adolfs Platz) führt. Beim Nordeingang befinden sich die zwei 1702 und 1704 gegossenen Bronzelöwen, nach denen die Auffahrt Lejonbacken benannt ist.


Das Aussehen des Schlosses hat sich mehrfach gewandelt. Es hatte bis 1697 eine ähnliche braune Farbe wie heute, dann während des Neubaus bis zur Fertigstellung einen Grauton. Ab 1750 war es schließlich goldgelb. Die Fassade behielt diese Farbe bis Ende des 19. Jahrhunderts, auch wenn einzelne Teile schon vorher die Farbe mehrfach wechselten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss renoviert, wobei seine helle, goldgelbe Fassade durch eine dunkelbraune ersetzt wurde. Dieser Farbton wurde im Wesentlichen seit 1898 beibehalten, wenn auch mit kleineren Variationen. Die gegenüberliegende, über den Fluss Norrström durch die Brücke Norrbro mit dem Schloss verbundene Königliche Nationaloper ist in einer ähnlichen Farbe bemalt.

Königliche Oper
Derzeit (Stand August 2013) ist eine komplette Erneuerung der Fassade in Planung, die bis 2036 fertiggestellt werden soll. Sie soll einen mehr rosafarbenen Farbton als bislang tragen. Jedoch gibt es Diskussionen darüber, ob man stattdessen nicht zum ursprünglichen Goldgelb zurückkehren soll. Dies wurde von der zuständigen Stockholmer Bürgermeisterin unterstützt, die u.a. ins Feld führte, dass Tessin selbst diesen Farbton gewünscht habe. Im November 2014 wurde schließlich ein warmes Rosa als Farbton festgelegt.

Die Einrichtung des Schlosses ist von unterschiedlichen Epochen geprägt. Die ältesten Teile sind noch in einem vom Barock inspirierten französischen Klassizismus eingerichtet. Da das Schloss aber erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts bezogen wurde, ist ein großer Teil der Einrichtung im Rokoko und gustavianischen Stil gehalten. Die Etage König Karls XIII. und der Festsaal Vita havet wurden im 19. Jahrhundert im Empirestil gestaltet.

                               Einige Innenbilder 





Hier noch ein kleines Video 



Ein kleiner schöner Film zu Carl Gustafs 70. Geburtstag von 2016. Hier kann man auch in einigen Szenen das Schloss von innen sehen.


Sonntag, 5. November 2017

Die Würtemberger Königinnen Tiara



Erst einmal WAHNSINN diese Tiara.....

Leider wird sie nicht mehr getragen.
Sie ist allerdings im Landesmuseum Würtemberg zu bewundern.

Dieses fantastische Stück gehörte der letzten Königin von Würtemberg.

Ja, Würtemberg war mal ein Königreich.

Das Königreich Würtemberg war ein Staat des heutigen Deutschland. Es entstand am 01.01.1806 als souveränes Königreich auf Betreiben des nach politischer Hegemonie (Unter Hegemonie (von altgriechisch ἡγεμονία hēgemonía ‚ Heerführung, Hegemonie, Oberbefehl‘; dieses von ἡγεμών hēgemṓn ‚ Führer, Anführer‘) versteht man die Vorherrschaft oder Überlegenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultureller Hinsicht)
strebenden Kaisers der Franzosen, Napoleon Bonaparte.

Rot eingefärbt; Königreich Würtemberg

Von 1495 bis 1806 wurde es Herzogtum Würtemberg genannt und ging dann in das Königreich Würtemberg über bis 1918.

Das Reich hatte 4 Könige:

Der erste war Friedrich Wilhelm Karl von Würtemberg (*06.11.1745 - +30.10.1816). Er war ab 1797 als Friedrich II. Herzog, von 1803 bis 1806 Kurfürst und von 1806 bis 1816 als Friedrich I. der erste König von Würtemberg.

Friedrich I.
Der zweite König war der Sohn von Friedrich I., Friedrich Wilhelm Carl (*27.09.1781 - 25.06.1864).
Er amtierte als Wilhelm I. von 1816-1864.

König Wilhelm I.
Karl Friedrich Alexander von Würtemberg (*06.03.1823 +06.10.1891) war als einziger Sohn von König Wilhelm I. der dritte König von Würtemberg.
Als König Karl regierte er von 1864 - 1891. In seine Amtszeit fällt der Beitritt Würtembergs zum Norddeutschen Bund und auch zum Deutschen Reich.

König Karl von Würtemberg

Der vierte und letzte König war König Wilhelm II.
Da König Karl höchstwahrscheinlich homosexuell war und keine Kinder hatte obwohl er mit der russischen Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa verheiratet war wurde nach seinem Tot sein Neffe Wilhelm König.
Da seine Eltern, Wilhelms Mutter war Karls Schwester, (beide aus dritter Ehe des Vaters) schon so eine Vorahnung hatten das Karl nie eigene Kinder haben würde, erzogen sie ihren Sohn als Thronfolger.

König Wilhem II. regierte von 1891 - 1918 als vierter und letzter König von Würtemberg.

König Wilhelm II.
Infolge der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution von 1918 verzichtete König Wilhelm II. von Würtemberg als einer der letzten deutschen Monarchen auf den Thron.
Würtemberg wurde in eine parlamentarische Demokratier umgewandelt und blieb als Volksstaat Teil des Deutschen Reiches in der Weimarer Republik.

Kommen wir nun zu der Besitzerin dieser wunderbaren Tiara die wohl mit die größte ist.



Trägerin dieser enormen Diamant Tiara war Charlotte zu Schaumburg-Lippe.

Charlotte Marie Ida Luise Hermine Mathilde, Prinzessin zu Schaumburg-Lippe (*10.10.1864 auf Schloss Ratibirice, Böhmen; +16.07. 1946 auf Schloss Bebenhausen, Würtemberg)  war ein Mitglied des Hauses Schaumburg-Lippe und von 1891-1918 die letzte Königin von Würtemberg.


Prinzessin Charlotte war die älteste Tochter des Prinzen Wilhelm zu Schaumburg -Lippe und der Prinzessin Bathildis von Anhalt-Dessau.

Geboren auf Schloss Ratibořice im heutigen Tschechien...


...verbrachte sie ihre Kindheit mit ihren 4 Brüdern und drei Schwestern in der fürstlichen Herrschaft Nachod in Östbömen, heute Tschechien...

Zu diesen beiden Schlössern gehört noch Schloss Chvalkovice...


...die seit 1842 der Familie zu Schaumburg-Lippe gehörten.
Letzter Besitzer war Friedrich zu Schaumburg-Lippe...


...dessen Nachkommen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 entschädigungslos enteignet wurden.
Die Schlösser wurden verstaatlicht.

Neben Interessen wie Musik und Bildender Kunst hegte Charlotte offenbar auch sportliche wie Schwimmen, Tennisspielen, Radfahren und - für eine Frau der damaligen Zeit noch ungewöhnlich - Skifahren.
Als ausgefallen galt auch ihre Jagdleidenschaft.


Am 8. April 1886 heiratete Prinzessin Charlotte in Bückeburg, der Residenz ihres Onkel Adolf, den würtembergischen Thronfolger Prinz -Wilhelm.

Schloss Bückeburg
Charlotte war die zweite Frau des Thronfolgers und galt in Würtemberg, ebenso wie ihre Vorgängerin Marie zu Waldeck und Pyrmont, als politisch unbedeutende Partie.
Allerdings blieb diese Ehe kinderlos.



Zwischen 1886 und 1891 lebten sie zunächst in Ludwigsburg und Stuttgart.

1891 wurde ihr Mann König und sie Königin Charlotte von Würtemberg und das Paar zog in das Wilhelmspalais in Stuttgart.

Das Palais wurde zwischen 1834 und 1840 von dem Hofbaumeister König Wilhelm I., Giovanni Salucci erbaut und sollte als Wohnsitz für seine beiden Töchter sein.

Später jedoch zog der letzte König dort ein.

Das Palais vor der Zerstörung 1904. Zu dieser Zeit lebte das Königspaar noch dort.


Während der Monate Juni bis Oktober verlegte das Paar seinen Wohnsitz nach Friedrichshafen um in besserem Klima den Sommer zu verbringen
Dort wohnte das Paar dann auf dem Schloss.

Das Schloss mit angrenzender Schlosskirche

Im November/Dezember verbrachten Wilhelm und Charlotte regelmäßig einen zweiwöchigen Jagdaufenthalt im Jagdschloss Bebenhausen bei Tübingen.


Das Jagdschloss war im 12. Jahrhundert ein Zisterzienser Kloster, diente dann nach 1534 als Klosterschulen und später als Urlaubsressidenz für die Würtembergische Könige.
Heute dient es als Landtagssitz.


Der König erfreute sich größter Beliebtheit Charlotte hingegen nicht so.
Es lag teilweise an ihrer Kinderlosigkeit sowie an ihren Repräsentationspflichten die sie nicht in erwarteten Umfang erfüllte.

Ihre Geburtstage zum Beispiel feierte sie lieber in Abgeschiedenheit als sich von der Bevölkerung zu jubeln zu lassen
Militärparaden ließ sie ihren Mann alleine abnehmen und zu Kaisergeburtstagen begleitete sie ihn schon nach wenigen Jahren nicht mehr.

Allerdings zeigte sie sich allem Moderne sehr aufgeschlossen.
Von ihrer Vorgängerin übernahm sie 32 Protektorate über soziale und karitative Einrichtungen.

Sie engagierte sich für das Diakonissenwesen, den schwäbischen Frauenverein, die Zentralleitung für Wohltätigkeit, und vieles mehr.

 Z.B. die Charlottenklink für Augenheilkunde in Stuttgart ist nach ihr benannt.

So zogen die Jahre ins Land.

Das Paar in Bebenhausen...




Der Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 traf den König schwer.

Er soll mit Tränen in den Augen seine Truppen in Stuttgart verabschiedet haben.

Nachdem Deutschland den Krieg erlor war es nur eine Frage der Zeit mit der Monarchie in Würtemberg.
So sah das auch der König.

Ab Ende Oktober 1918 nahmen Demonstrationen und Protestversammlungen zu in dem die Beseitigung der Monarchie gefordert wurde.

Obwohl der König von der Bevölkerung hoch geschätzt wurde verließ er schließlich am 09.11.1918 am Abend Stuttgart in Richtung Bebenhausen.

Das ihm in dieser Situation niemand beistand verwand er nie.

Am 29.11.1918 sicherte die provisorische Regierung Wilhelm eine jährliche Rente von 200.000 Mark, ein lebenslanges Wohnrecht auf Schloss Bebenhausen sowie uneingeschränktes Verfügungsrecht über sein Privateigentum zu.

Charlotte die nun auch Herzogin von Würtemberg war bekam noch zusätzlich von der Herzöglichen Hofkammer einen Zuschuss für die Hofhaltung.

Am 30. 11.1918 verzichtete er auf die Krone und nahm den Titel eines Herzogs von Würtemberg an.

Der letzte König starb am 2.10.1921 in Bebenhausen und wurde auf seinen letzten Wunsch hin um Stuttgart herumgeleitet (nach seiner Abdankung betrat er nie wieder Stuttgarter Boden) um auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg neben seiner ersten Frau und seinem Sohn in einem Erdgrab bestattet zu werden.


Herzogin Charlotte lebte noch 25 Jahre nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen in Bebenhausen.
1944 erlitt sie einen Schlaganfall der sie Zwang die beiden letzten Jahre ihres leben im Rollstuhl zu verbringen.

Schlafzimmer von Charlote mit Rollstuhl in Bebenhausen

Die ehemalige Königin starb am 16.071946 im Alter von 81 in Bebenhausen.

Mit ihr starb nicht nur die letzte würtembergische Königin, sie war auch die längstüberlebende ehemalige deutsche Königin.

Sie wurde am 23.07.1946, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg an der Seite ihres Mannes beigesetzt.



Wie wir ja nun wissen nahm Charlotte als Königin sehr wenige royale Verpflichtungen bei denen sie Tiaras trug.

Deshalb ist es erstaunlich das sie sich eine derart große Tiara zu legte.

Auf einem Bild ist sie mit der Tiara von Königin Pauline zu sehen.

Ihre eigene trug sie wahrscheinlich nie.

Ich gehe mal davon aus das zum Zeitpunkt der Herstellung niemand damit rechnete das es irgendwann keine Monarchie in Würtemberg gibt.
Und diese Tiara sollte wahrscheinlich als Kronschatz dienen und zur Königinnen Tiara werden.

Und das Charlotte später keinen gefallen mehr am repräsentieren und funkelnden Bällen hatte, damit hat auch niemand gerechnet.



Erschaffen hat dieses Kunstwerk der Hofjuwelier Eduard Föhr im Jahr 1896.

Die Maße betragen:
H ca. 26,5 cm; L ca. 21 cm; T ca. 35 cm
Material:
Gold, Silber, Diamanten
Dank seiner raffinierten Konstruktion lässt sich der hohe Kopfputz in Einzelteile zerlegen, die als separate Schmuckstücke - als Kopfspange für den kleinen Anlass, als Broschen oder als Haarnadeln - zu tragen sind.

Gott sei Dank hat dieses wunderbare Stück die Zeiten überstanden und kann nun im Museum bestaunt werden.



Quelle: Google, Wikipedia, Miss Mertens, usw.