Königliche Juwelen

Samstag, 8. April 2017

Juwelen der Fürstin Paley



Die russische Geschichte um Juwelen lässt mich einfach nicht los.
Hier habe ich ein paar Juwelen der Gräfin Paley.

Olga Valerianowna fürstin Paley, Gräfin von Hohenfels (* 2. Dezember (jul.)/14. (greg.) Dezember 1865 in Sankt Petersburg; + 2. November 1929 in Paris) war die geliebte und spätere Ehefrau des russischen Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow.

Olga war eine Tochter von Valerian Gavrilowitsch Karnowitsch (1833-1891) und seienr Frau Olga Wassiljewna Meszaros (1830-1919).

Am 30. Mai 1884 heiratete sie den deutsch-baltischen Grundbesitzer Erich Gerhard von Pistohlkors (1853-1935).



Aus dieser Ehe, die 1901 geschieden wurde, gingen drei Kinder hervor.

Alexander (1885-1944)
Olga (1888-1963)
Marianna (1890-1976)

Bereits im Jahr 1890 lernte sie den ebenfalls noch verheirateten Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow auf einem Hotelball in Sankt Petersburg kennen und lieben.

Großfürst Pawel

Der Großfürst war seit einem Jahr (1889) mit seiner Cousine Prinzessin Alexandra von Griechenland und Dänemark verheiratet (1870-1891).

Alexandra von Dänemark

Olga verließ nach diesem Hofball ihre Familie und führte nun eine "menage a trois" (Dreiecksbeziehung).

Wie lange diese Dreiecksbeziehung gedauerte hätte ist ungewiss wenn nicht Alexandra mit nur 21 Jahren ein knappes Jahr später gestorben wäre.

Sie starb an den Folgen eines Sturzes am Ufer der Moskwa.
Sie hinterließ 2 kleine Kinder.

Nach Alexandras Tod bat er seinen Couisin Zar Nikolaus II. um die Erlaubnis, Olga heiraten zu dürfen, aber dieser lehnte auf Betreiben der Zarin Alexandra Fjodorowna den Wunsch ab.



Nach fast 10 Jahren, am 10. Oktober1902 kam es dann doch zu einer Eheschließung in Livorno zwischen Pawel und Olga. Die Eheschließung war morganatisch ( Trauung zur linken Hand, war im Adel üblich um eine Mätresse zu legitimieren, wurde 1919 abgeschafft).

Das führte natürlich zu einem Skandal; Pawel verlor seinen militärischen Rang und Stellung und wurde mit seiner Frau aus Russland verbannt, die Kinder aus erster Ehe wurden von Großfürst Sergei und Großfürstin Elisabeth in Pflege genommen.

Pawel und Olga ließen sich daraufhin in Paris nieder.

Das Paar hatte drei Kinder:

Wladimir Pawlowitsch (1897-1918)
Irina Pawlowna (1903-1990)
Natalia Pawlowna (1905-1981)


Prinzregent Luitpold von Bayern gewährte Olga und ihrer Nachkommenschaft am 29. Oktober 1904 den gräflichen Titel von Hohenfels der durch russischen Kaisererlass am 23., Juni 1905 anerkannt wurde.

1914, bei Ausbruch des 1. Weltkriegs, durften Olga und ihre Familie nach Russland heimkehren und lebten fortan in Zarskoje Selo/Russland.

Hier sehen wir einige Zimmer in denen das Paar in Zarskoje lebte

Zar Nikolaus II. gewährte Gräfin Olga und ihren Kindern mit Kaiserlichen Erlass vom 23. Juli 1915 zusätzlich den Titel Fürstin.

nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Vermögen der Romanows beschlagtnahmt und viele Familienmitglieder im Alexanderpalast unter Hausarrest gestellt, darunter auch Fürstin Olga mit ihrer Familie.

Im späten Frühjahr 1918 wurde Ihr Sohn Wladimir nach Alapajewsk verbannt wie auch Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und Sergei Michailowitsch Romanow sowie die Brüder Iwan, Konstantin und Igor Konstantinowitsch Romanow. Dort wurden sie von der Tscheka in einem Minenschacht nahe der Stad ermordet.

oben von links nach rechts  Jelisaweta Fjodorowna, Sergei Michailowitsch, Iwan Konstantinowitsch
unten von links nach rechts, Konstantin und Igor Konstantinowitsch, Olgas Sohn Wladimir

Großfürst Paul wurde 1919 in der Peter und Paul Festung von Bolschewiken erschossen.

1920 floh Olga mit ihren Töchtern über Finnland nach Frankreich wo sie bis zu ihrem Tod 1929 lebte und bestattet wurde.

Noch in ihrem Sterbejahr führte sie in London einen Prozess um die Restitution von Mobiliar und Kunstgegenständen, die die sowjetische Regierung enteignete und an den britischen Kunsthändler Henry Weisz verkauft hatte.

Der Fall "Princess Paley v. Weisz ging bis vor den High Court of Justice (england und Wales), wurde auf der Grundlage der Act of State Doktrin zu ihren Ungunsten entschieden und wird bis heute als Präzidenzfall zitiert.

Einige ihrer Juwelen konnte Olga vor den Bolschewicki retten.
Darunter befanden sich wahrscheinlich zwei Tiaras, 1 Stomacher und 1 Kette und 1 Corsagenelement.


Bei dieser wunderbaren Diamant Tiara ist man sicher das sie mit ins Exil ging. 

Sie soll 121.42 Karat Diamanten habe wovon der mittlere Stein schon 27 Karat hat. Aus einigen Berichten geht hervor das sie im Jahr 1908 so hergestellt wurde, davor soll eine etwas andere Versin dieser Tiara bestehen. Sie soll auf einem Drahtgestellt aufgebaut gewesen sein und der mittlere Stein soll andersrum aufgehangen gewesen sein. Leider habe ich kein Bild davon. Es ist anzunehmen das sie von Cartier stammt.

Ob Olga sie jemals auf dem Kopf getragen ist nicht bekannt aber sie trug sie als Verschönerung am oberen Kleiderrand...


Es muss eine sehr große Tiara gewesen wenn man sich das Bild so anschaut.


Die Bilder entstanden auf dem Ungarischen Ball von Madame de Yturbe`s in Paris im Jahr 1912.
Die Dame auf dem rechten Bild, links stehend ist Infantin Eulalia von Spanien

Die Tiara ist nie wieder aufgetaucht.



Der Stomacher soll auch von Cartier sein. Wie Olga ihn bekommen hat ist unbekannt.


Hier sehen wir wie sie den Stomacher am Hut trägt.
auch dieses Stück ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Kommen wir nun zu den drei Hauptstücken die die Zeit überdauert haben und im Jahr 2009 bei Sotherbys in Genf versteigert wurden.
Hergestellt wurde sie von Cartier im Jahr 1912.

Vermutlich im Jahr 1930 wurde die komplette Aquamarin Parure von einem griechischen Banker in Paris gekauft, Demetrius Zafiropolu. 
Daraus kann sich schließen lassen das Olga, als sie in Paris lebte entweder diese Parure bei Cartier selbst verkaufte oder aber ihre Kinder nach ihrem Tod.

Wer sie zu Versteigerung gab ist nicht bekannt. Genauso wenig wie der oder die Käufer.
Es wird nur Beschrieben das sie aus einer Europäischen Kollektion stammt und vormals Olga Paley gehörte.


                                      Aigrette

Aus der Beschreibung bei Sotherbys:

Aquamarine schätzungsweise 18 Karat (birnenförmig und 20 Karat (kissenförmig), gut abgestimmt in der Farbe, lebendige Steine mit guter Brillanz
Diamanten geschätzt etwa 25 - 30 Karat HK Farbe - VS Klarheit. Verschleißerscheinung nach Alter.

LOT 283 geschätzter Wert 80.000 - 113.744 Euro
Verkauft für 379.034 Euro



                              Corsagenelement

3 Aquamarine geschätzt 23 - 25 und 28 Karat, gute abgestimmte Farbe, gute Brillanz und Glanz, Diamanten schätzungsweise 17.95 Karat in allgemein HK-Farbe, VS Klarheit, kleine Kratzer auf dem Metall die dem Verschleiß und dem Alter entsprechen, gut erhalten und selten, alle drei Steine in Ummantelung abnehmbar.

LOT 281 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 195.138 Euro





                                       Halskette
Die drei Aquamarine auf der Kette wiegen schätzungsweise 41.82 Karat, der Anhänger ca. 36.10 Karat.
Farbe gut, lebendige Steine mit guter Brillanz, Diamanten wiegen schätzungsweise 32.21 Karat, gemischt in Farbe und Klarheit, zeichen der normalen Anbutzung entsprechend dem alter.
Signiert Cartier, Paris
Länge ca. 380mm
Begleitet von einer Echtheitsbescheinigung von Cartier Nr. GE2009-49

LOT 282 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 406.284 Euro




Hier sehen wir eine Dame von sotherbys die die Aquamarin Parure trägt.



Ich wünsche den Schmuckstücken das sie bei ihrem heutigen Besitzer das Sonnenlicht sehen und ihr funkeln nie verlieren...

Quelle: Google, Pinterest, Sotherbys,...

Freitag, 7. April 2017

Saphir Kokoschnik von Ilena von Rumänien



Wie wir ja nun wissen ging diese Kokoschnik von Russland nach Rumänien zu Königin Marie von Rumänien.

Maria Pawlowna schenkte ihrer Nichte dieses grandiose Stück.

Königin Marie trug die Kokoschnik sehr oft.



Einmal entfernte sie die Steine und setzte sie in ein, sagen wir mal, seltsames Kopfgebilde ein...



Nach ihrem Tod im Jahr 1938 erbte ihre Tochter Ilena/Elena die Kokoschnik. (Der Name wird in zwei verschiedenen Schreibweisen geschrieben, ich entscheide mich für Ilena)

Prinzessin Ilena von Rumänien (* 5. Januar 1909 in Bukarest; + 21 Januar 1991 in Ellwood City, Pennsylvania, USA).

Sie war die jüngste Tochter des rumänischen Königs Ferdinand I. und seiner Frau Prinzessin Marie von Edinburgh.
Sie war somit mütterlicherseits eine Urenkelin der britischen Königin Victoria.
Allerdings wird vermutet das sie nicht die Tochter des Königs war sondern von einem Geliebten ihrer Mutter, Barbu Stirbey, sei genau wie ihr Bruder Mircea. Das ging aus einem Briefwechsel der Mutter mit einer Vertrauten hervor.


Ilena 1926

Am 26. Juli 1931 heiratete Ilena auf Schloß Peles in Sinaia/ Rumänien...


Schloss/Chatau Peles
den ehemaligen Erzherzog Anton von Österreich-Toskana (1901-1987, dritter sohn von Erzherzog Leopold Salvator und dessen Gattin, der spanischen Infantin Blanca de Castilla de Borbon.



Zwischen dem Brautpaar, hinten, sehen wir das Gesicht von Königin Marie.






Nach der Heirat wurde Ilena und ihrem Ehemann von ihrem Bruder, König Karl II. aus politischer Rücksicht auferlegt, außerhalb von Rumänien zu leben.

Das Ehepaar hielt sich daher zunächst in München und in Mödling bei Wien und später auf deren Schloss Sonnenberg in Österreich auf.



Das Paar hatte 6 Kinder:

  • Stefan (1932–1998) ∞ 1954 Mary Jerrine Soper
  • Maria-Ileana, genannt Minola (1933–1959) ∞ 1957 Jaroslaw Graf von Kotulin und Dobrzenicz (1917–1959)
  • Alexandra, genannt Sandi (* 1935) ∞ 1962–1972 Eugen Eberhard Prinz von Württemberg | ∞ 1973 Victor Freiherr von Baillou
  • Dominik, genannt Niki (* 1937), Industriedesigner ∞ 1960 Engel de Voss
  • Maria Magdalena, genannt Magi (* 1939) ∞ 1959 Hans Freiherr von Holzhausen
  • Elisabetha, genannt Herzi (* 1942) ∞ 1964 Friedrich Sandhofer





Auch während ihres Lebens im Exil blieb Ilena eine glühende Patriotin.
Während des 2. Weltkriegs diente ihr Mann bis Ende 1944 in der deutschen Wehrmacht als Pilot und nach dessen Entlassung ging er nach Törzburg wo seine Familie auf Schloss Bran lebte.

Schloß Bran

1916 fielen rumänische Truppen in Siebenbürgen ein und eroberten die Törzburg. Nach dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien schenkte Kronstadt das Schloss am 1. Dezember 1920 Königin Maria von Rumänien und nach ihrem Tod ging es automatisch auf ihre Tochter Ilena über.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rumänien kommunistisch, und der Staat übernahm Schloss Bran. Unter Staatspräsident Nicolae Ceausescu wurde es zur Touristenattraktion ausgebaut, die bis heute jährlich rund 560.000 Besucher anzieht.

In den Jahren von 1943-1948 engagierte sich Ilena stark im Saitätswesen und hatte durch Spenden das Spital Inima Reginei in Bran errichtet.


Nach dem Putsch und der Auflösung des Bündnisses Rumänien mit Deutschland, am 23. August 1944, war das Paar, deren Kinder und ihre Hausangestellten als deutsche Staatsbürger in Gefahr interniert oder des Landes verwiesen zu werden.
Erst als ihr Neffe; König Michael I. am 30. Dezember 1947 abdankte und das Land verlassen musste, wurde auch Ilenas Familie des Landes verwiesen.
Die Familie hielt sich zunächst in der Schweiz und in Argentinien auf, in den frühen 1950er Jahren zog sie mit ihren Kindern in die USA.


Sie erinnert mich ein wenig an die Schauspielerin Ingrid Bergmann...



Mit dem Verkauf der Kokoschnik kaufte sie sich ein Haus in Newton, Massachusetts.

1952 schrieb sie das Buch " I Live Again, Princess of Romania, Archduchess of Austria, Rinehart & Company Incorporated (1952).



Weiter unten werde ich einen Auszug aus diesem Buch zitieren wo es sich um die Juwelen also auch die Kokoschnik handelt.

1954 ließ sich das Paar scheiden und einige Monate später heiratete sie in Newton den Exilrumänen Stefan Nikolas Issarescu (1906-2002). 



Auch diese Ehe scheiterte und wurde 1965 geschieden.

Im Jahr 1967 gründete Ilena ein rumänisch-orthodoxes Kloster und schrieb zahlreiche religiöse, spirituelle Bücher, die heute als wichtige Literatur der rumänisch-orthodoxen Kirche gelten.



1990 konnte Ilena, mittlerweile als Nonne Maica Alexandra die Törzburg besuchen, ehe sie am 21. Januar 1991 verstarb.

Die Kokoschnik von ihrer Mutter, Königin Maria von Rumänien begleitete die Prinzessin auf all ihren Wegen bis in das Jahr 1950.

Sie verkaufte das Diadem in diesem Jahr in New York um den Unterhalt der Familie zu sichern.
Wahrscheinlich bot sie es Cartier an.

Es ist nie wieder im Handel aufgetaucht.


Hier folgt nun der Auszug aus Ihrem Buch " Ich lebe"...

In ihrem Buch das sie 1952 veröffentlichte schrieb sie in einem Kapital über das Thema Kokoschnik Tiara.

Ich werde hier nur einige wichtige Auszüge aus diesem Buch schreiben die direkt mit der Kokoschnik zu tun haben.
Ich habe versucht es so gut wie möglich zu übersetzten.

man kann sich keine Vorstellung davon machen wie die Saphir und Diamant Tiara glühte, welchen Regenbögen sie hatte...

...Das ist es was man von einer Prinzessin erwartet...

Das war ein königliches Diadem...

Meine Mutter trug sie bei ihrer Krönung im Jahr 1922. Sie wählte es aus um es bei staatlichen Anlässen und Besuchen in diesem Land (damit meinte sie die USA) zu tragen...

Und so kamen die Tiara und ich zweimal in den USA zusammen: Einmal im Jahr 1926, als ich auf einer königliche Party war, die in New York City einen offiziellen und eindrucksvollen Empfang hielt, und als das Diadem in geeigneter Weise gepackt und bewacht wurde; Und einmal 1950, als ich von Argentinien nach Miami flog wo ich die Tiara in mein Nachthemd gewickelt hatte....

...Vielleicht ist das nicht die Vorstellung davon, wie eine Prinzessin sich um ihre Juwelen kümmern sollte. Es war sicherlich eine Überraschung für den Zollbeamten...

...Aber das war nur ein kleines Abenteuer; ich kenne noch eine Reihe mehr davon...

...Zum Beispiel 1918 während es wegen der Revolution aus Russland geschmuggelt wurde...

...meine Mutter hat es mir 1931 gegeben als ich verheiratet war. Ich habe es ihr angeraten zum Jubiläum des Königs George V. von England zu tragen und sie ließ es dann in London wegen der unruhigen Bedingungen zuhause...

...Nach ihrem Tod hatte ich keinerlei Mühe es zu behaupten...

Ich brachte es weg aus England kurz bevor der zweite Weltkrieg tatsächlich begann. Ich behielt es in Österreich bis 1943, wo ich es dann nach Rumänien schmuggelte und es 1948 vor den Kommunisten rettet bevor ich abreiste.
Es ging mit in die Schweiz und nach Argentinien wo ich es verpfändete für ein unglückliches Geschäft das scheiterte...

...Doch ich musste es zurück bekommen um damit unsere Schulden bezahlen zu können...

Zu dieser Zeit litt ich schwer an Arthritis und ich erhielt im Mai 1950 die Erlaubnis von Argentinien nach Amerika zu reisen um medizinische Hilfe zu bekommen...

Ich verkaufte und verpfändete alles um meiner Familie Geld in Buenos Aires zu lassen und um die Tiara auszulösen;...

... ich konnte es mir nicht leisten etwas zu versichern dessen Wert einmal auf 80.000 tausend Dollar (damalige Zeit) geschätzt worden war und beschloss es mit zu nehmen. Also wickelte ich es in mein Nachthemd und tat es in eine kleine Tasche...

Mit der Tiara, 300 Dollar und einem Ticket nach Boston war ich bereit die USA ein zweites Mal zu betreten. Es war eine 30ig Stündige Fahrt mit dem Flugzeug über die Anden und schließlich über die Karibik...

Welche Prinzessin, die auch Mutter ist würde ihr Diadem nicht verkaufen um ein Haus und ein Leben für ihre Kinder zu organisieren?...

Ängstlich, Müde und voller Schmerzen kam ich in Miami an wo der lange Flug unterbrochen wurde. Ich stellte mich an die Zollkontrolle an...

...als ich an der Reihe war fragte mich der Zolldirektor ob ich was zu erklären hätte und ob ich meine Tasche auspacken könnte. Ich zögerte...

...Er dachte das ich ein Ärgerniss bin und fragte mich „ Was hast du denn da – eine Leiche?“ Wir gingen zu seinem Büro und dort öffnete ich meine Tasche und die Tiara kam zum Vorschein. Es war offensichtlich das er nicht wusste was er tun sollte als die Tiara im Gepäck auftauchte...

Er berührte den zentralen Saphir ein wenig behutsam. Da er mehr als 125 Karat wog war er fast so groß wie eine Herrentaschenuhr...

Er wollte wissen ob es echt war und ich bejahte dies. Letztendlich beschloss er das ich damit weiter reisen durfte. Wir wickelten es in Zeitungspapier und legten es in eine Schachtel die er ordnungsgemäß versiegelte. Es war mir eine Qual als ich beobachtete wie es in Gepäckraum des Flugzeugs verschwand...

...Wenn es nun verloren ging dann hatte ich nichts mehr...

...Als ich in Boston ankam war es Sonntag und alle Büros hatten zu. Also musste ich warten bis ich irgendwann an mein Paket kam...

ein Freund regelte das mein Paket in einen Safe am Flughafen gelagert wurde...

...Nach zehn Tagen Ruhe und Krankenhausbehandlung konnte ich endlich zum Zollgebäude um nach meinem Paket
zu fragen. Nach langen Suchen wurde es dann in einem Safe im Nebengebäude gefunden. Mir wurde erklärt das das Paket nur mit einem Customhouse Broker geöffnet werden könne. Da ich aber keinen kannten und auch nicht wusste was es war zuckte ich mit den Schultern. Die Beamten deuteten aus dem Fenster. Dort fiel mein Blick auf ein Haus an dem in großen Buchstaben stand :“ Stone & Downer, Custom House Brokers.“ also ging ich dort hin und wir verabredeten uns für den nächsten Tag...

...Wir trafen uns am nächsten Tag im Zollhaus auf der Atlantic Avenue und öffneten endlich das Paket...

...Als die Tiara plötzlich im Licht erschien und ihr blau weises Feuer verstrahlte hatte ich, wie immer, eine innere Erregung und Freude ob dieses wunderbare Blinken und Blitzen...

...die Männer waren erstaunt und keuchten bei diesem Anblick. „ Du hast es doch versichert, oder,“ wurde ich gefragt. „ Oh nein „ antwortete ich, „ Warum sollte ich. Es ist den Nazis und Kommunisten sicher entkommen und natürlich habe ich nicht erwartet es hier zu verlieren“. Sie waren sich alle nicht einig ob sie lachen oder mich schellten sollte. Doch von diesem Moment an waren wir Freunde. Einer der Männer bat mich in ihrem Besucherregister ein Autogramm zu geben „ mit allen Titeln „ Ich tat dies und malte noch eine kleine Skizze von der Tiara in das Buch...

...anschließend nahm ich das zerknautschte Päckchen unter den Arm und ging zu State Street wo die Post war. Dort schickte ich es nach New York zu einem Juwelier...

Schließlich wurde es für eine Summe unter Wert verkauft. Aber es war Ok denn ich hatte bedürftige Kinder...

Als es bei mir war hat es uns nicht gefüttert noch bekleidet und es wärmte uns auch nicht. Auch konnte ich es nicht einmal mehr tragen...

...ich war dankbar als es dann endlich weg war. Obwohl ich mich als Verräter fühlte an der Vergangenheit. Ob sich die Vorfahren in den Gräbern umdrehten?...

Aber ich bedauerte nicht. Es war ein Geschenk meiner Mutter und ich konnte meine Schulden von zwei Jahren bezahlen ein Haus in Neuengland kaufen und meine Kinder nach Amerika holen...

...Es ist notwendig das Leben zu konfrontieren, denn das Leben liebt die Tapferen“; so schrieb es einst meine Mutter einmal in ein Buch das sie einem Freund gewidmet hatte...

...Das Diadem hat mich durch die Vergangenheit gebracht und wird mich nun durch die Zukunft führen. Es ist nur ein kleiner Eindruck was es heißt Prinzessin zu sein - eine Prinzessin mit einem Saphir-Diamantdiadem...

Ich muss dabei sagen das eine Prinzessin nicht den ganzen Tag mit einem Diadem verbringt obwohl die Hoffunktionen in Bukarest immer schön waren. Ich selbst trug die schöne Saphir – und Diamant Tiara nur bei einer staatlichen Angelegenheit. Und das war bei einem großen Ball den die Legitimistische Partei in der Hofburg in Wien gab, vier Jahre nach meiner Hochzeit. Selbst bei meiner Hochzeit trug ich nur ein kleines Diadem was ich von meinem Schwiegervater bekam; allerdings war es geeignet für den Anlaß als der Titel „ Erzherzogin von Österreich meinem Namen zugefügt wurde weil das Diadem ursprünglich ein Geschenk von Napoleon an Maria Louisa war, die auch eine Erzherzogin von Österreich war. Das Bandeau war 3-4 cm breit. Aber leider ist es verloren...


Hier endet also die Geschichte zu der tollen Kokoschnik.

Was wird wohl mit ihr passiert sein?
Schade denn diese Geschichte ist einfach nur toll und man sollte eigentlich so ein Stück in Museen bewundern dürfen.
Aber vielleicht liegt es ja noch bei Cartier ( wenn es dieser Juwelier war) und schlummer dort im Safe.