Königliche Juwelen

Freitag, 7. April 2017

Saphir Kokoschnik von Ilena von Rumänien



Wie wir ja nun wissen ging diese Kokoschnik von Russland nach Rumänien zu Königin Marie von Rumänien.

Maria Pawlowna schenkte ihrer Nichte dieses grandiose Stück.

Königin Marie trug die Kokoschnik sehr oft.



Einmal entfernte sie die Steine und setzte sie in ein, sagen wir mal, seltsames Kopfgebilde ein...



Nach ihrem Tod im Jahr 1938 erbte ihre Tochter Ilena/Elena die Kokoschnik. (Der Name wird in zwei verschiedenen Schreibweisen geschrieben, ich entscheide mich für Ilena)

Prinzessin Ilena von Rumänien (* 5. Januar 1909 in Bukarest; + 21 Januar 1991 in Ellwood City, Pennsylvania, USA).

Sie war die jüngste Tochter des rumänischen Königs Ferdinand I. und seiner Frau Prinzessin Marie von Edinburgh.
Sie war somit mütterlicherseits eine Urenkelin der britischen Königin Victoria.
Allerdings wird vermutet das sie nicht die Tochter des Königs war sondern von einem Geliebten ihrer Mutter, Barbu Stirbey, sei genau wie ihr Bruder Mircea. Das ging aus einem Briefwechsel der Mutter mit einer Vertrauten hervor.


Ilena 1926

Am 26. Juli 1931 heiratete Ilena auf Schloß Peles in Sinaia/ Rumänien...


Schloss/Chatau Peles
den ehemaligen Erzherzog Anton von Österreich-Toskana (1901-1987, dritter sohn von Erzherzog Leopold Salvator und dessen Gattin, der spanischen Infantin Blanca de Castilla de Borbon.



Zwischen dem Brautpaar, hinten, sehen wir das Gesicht von Königin Marie.






Nach der Heirat wurde Ilena und ihrem Ehemann von ihrem Bruder, König Karl II. aus politischer Rücksicht auferlegt, außerhalb von Rumänien zu leben.

Das Ehepaar hielt sich daher zunächst in München und in Mödling bei Wien und später auf deren Schloss Sonnenberg in Österreich auf.



Das Paar hatte 6 Kinder:

  • Stefan (1932–1998) ∞ 1954 Mary Jerrine Soper
  • Maria-Ileana, genannt Minola (1933–1959) ∞ 1957 Jaroslaw Graf von Kotulin und Dobrzenicz (1917–1959)
  • Alexandra, genannt Sandi (* 1935) ∞ 1962–1972 Eugen Eberhard Prinz von Württemberg | ∞ 1973 Victor Freiherr von Baillou
  • Dominik, genannt Niki (* 1937), Industriedesigner ∞ 1960 Engel de Voss
  • Maria Magdalena, genannt Magi (* 1939) ∞ 1959 Hans Freiherr von Holzhausen
  • Elisabetha, genannt Herzi (* 1942) ∞ 1964 Friedrich Sandhofer





Auch während ihres Lebens im Exil blieb Ilena eine glühende Patriotin.
Während des 2. Weltkriegs diente ihr Mann bis Ende 1944 in der deutschen Wehrmacht als Pilot und nach dessen Entlassung ging er nach Törzburg wo seine Familie auf Schloss Bran lebte.

Schloß Bran

1916 fielen rumänische Truppen in Siebenbürgen ein und eroberten die Törzburg. Nach dem Anschluss Siebenbürgens an Rumänien schenkte Kronstadt das Schloss am 1. Dezember 1920 Königin Maria von Rumänien und nach ihrem Tod ging es automatisch auf ihre Tochter Ilena über.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rumänien kommunistisch, und der Staat übernahm Schloss Bran. Unter Staatspräsident Nicolae Ceausescu wurde es zur Touristenattraktion ausgebaut, die bis heute jährlich rund 560.000 Besucher anzieht.

In den Jahren von 1943-1948 engagierte sich Ilena stark im Saitätswesen und hatte durch Spenden das Spital Inima Reginei in Bran errichtet.


Nach dem Putsch und der Auflösung des Bündnisses Rumänien mit Deutschland, am 23. August 1944, war das Paar, deren Kinder und ihre Hausangestellten als deutsche Staatsbürger in Gefahr interniert oder des Landes verwiesen zu werden.
Erst als ihr Neffe; König Michael I. am 30. Dezember 1947 abdankte und das Land verlassen musste, wurde auch Ilenas Familie des Landes verwiesen.
Die Familie hielt sich zunächst in der Schweiz und in Argentinien auf, in den frühen 1950er Jahren zog sie mit ihren Kindern in die USA.


Sie erinnert mich ein wenig an die Schauspielerin Ingrid Bergmann...



Mit dem Verkauf der Kokoschnik kaufte sie sich ein Haus in Newton, Massachusetts.

1952 schrieb sie das Buch " I Live Again, Princess of Romania, Archduchess of Austria, Rinehart & Company Incorporated (1952).



Weiter unten werde ich einen Auszug aus diesem Buch zitieren wo es sich um die Juwelen also auch die Kokoschnik handelt.

1954 ließ sich das Paar scheiden und einige Monate später heiratete sie in Newton den Exilrumänen Stefan Nikolas Issarescu (1906-2002). 



Auch diese Ehe scheiterte und wurde 1965 geschieden.

Im Jahr 1967 gründete Ilena ein rumänisch-orthodoxes Kloster und schrieb zahlreiche religiöse, spirituelle Bücher, die heute als wichtige Literatur der rumänisch-orthodoxen Kirche gelten.



1990 konnte Ilena, mittlerweile als Nonne Maica Alexandra die Törzburg besuchen, ehe sie am 21. Januar 1991 verstarb.

Die Kokoschnik von ihrer Mutter, Königin Maria von Rumänien begleitete die Prinzessin auf all ihren Wegen bis in das Jahr 1950.

Sie verkaufte das Diadem in diesem Jahr in New York um den Unterhalt der Familie zu sichern.
Wahrscheinlich bot sie es Cartier an.

Es ist nie wieder im Handel aufgetaucht.


Hier folgt nun der Auszug aus Ihrem Buch " Ich lebe"...

In ihrem Buch das sie 1952 veröffentlichte schrieb sie in einem Kapital über das Thema Kokoschnik Tiara.

Ich werde hier nur einige wichtige Auszüge aus diesem Buch schreiben die direkt mit der Kokoschnik zu tun haben.
Ich habe versucht es so gut wie möglich zu übersetzten.

man kann sich keine Vorstellung davon machen wie die Saphir und Diamant Tiara glühte, welchen Regenbögen sie hatte...

...Das ist es was man von einer Prinzessin erwartet...

Das war ein königliches Diadem...

Meine Mutter trug sie bei ihrer Krönung im Jahr 1922. Sie wählte es aus um es bei staatlichen Anlässen und Besuchen in diesem Land (damit meinte sie die USA) zu tragen...

Und so kamen die Tiara und ich zweimal in den USA zusammen: Einmal im Jahr 1926, als ich auf einer königliche Party war, die in New York City einen offiziellen und eindrucksvollen Empfang hielt, und als das Diadem in geeigneter Weise gepackt und bewacht wurde; Und einmal 1950, als ich von Argentinien nach Miami flog wo ich die Tiara in mein Nachthemd gewickelt hatte....

...Vielleicht ist das nicht die Vorstellung davon, wie eine Prinzessin sich um ihre Juwelen kümmern sollte. Es war sicherlich eine Überraschung für den Zollbeamten...

...Aber das war nur ein kleines Abenteuer; ich kenne noch eine Reihe mehr davon...

...Zum Beispiel 1918 während es wegen der Revolution aus Russland geschmuggelt wurde...

...meine Mutter hat es mir 1931 gegeben als ich verheiratet war. Ich habe es ihr angeraten zum Jubiläum des Königs George V. von England zu tragen und sie ließ es dann in London wegen der unruhigen Bedingungen zuhause...

...Nach ihrem Tod hatte ich keinerlei Mühe es zu behaupten...

Ich brachte es weg aus England kurz bevor der zweite Weltkrieg tatsächlich begann. Ich behielt es in Österreich bis 1943, wo ich es dann nach Rumänien schmuggelte und es 1948 vor den Kommunisten rettet bevor ich abreiste.
Es ging mit in die Schweiz und nach Argentinien wo ich es verpfändete für ein unglückliches Geschäft das scheiterte...

...Doch ich musste es zurück bekommen um damit unsere Schulden bezahlen zu können...

Zu dieser Zeit litt ich schwer an Arthritis und ich erhielt im Mai 1950 die Erlaubnis von Argentinien nach Amerika zu reisen um medizinische Hilfe zu bekommen...

Ich verkaufte und verpfändete alles um meiner Familie Geld in Buenos Aires zu lassen und um die Tiara auszulösen;...

... ich konnte es mir nicht leisten etwas zu versichern dessen Wert einmal auf 80.000 tausend Dollar (damalige Zeit) geschätzt worden war und beschloss es mit zu nehmen. Also wickelte ich es in mein Nachthemd und tat es in eine kleine Tasche...

Mit der Tiara, 300 Dollar und einem Ticket nach Boston war ich bereit die USA ein zweites Mal zu betreten. Es war eine 30ig Stündige Fahrt mit dem Flugzeug über die Anden und schließlich über die Karibik...

Welche Prinzessin, die auch Mutter ist würde ihr Diadem nicht verkaufen um ein Haus und ein Leben für ihre Kinder zu organisieren?...

Ängstlich, Müde und voller Schmerzen kam ich in Miami an wo der lange Flug unterbrochen wurde. Ich stellte mich an die Zollkontrolle an...

...als ich an der Reihe war fragte mich der Zolldirektor ob ich was zu erklären hätte und ob ich meine Tasche auspacken könnte. Ich zögerte...

...Er dachte das ich ein Ärgerniss bin und fragte mich „ Was hast du denn da – eine Leiche?“ Wir gingen zu seinem Büro und dort öffnete ich meine Tasche und die Tiara kam zum Vorschein. Es war offensichtlich das er nicht wusste was er tun sollte als die Tiara im Gepäck auftauchte...

Er berührte den zentralen Saphir ein wenig behutsam. Da er mehr als 125 Karat wog war er fast so groß wie eine Herrentaschenuhr...

Er wollte wissen ob es echt war und ich bejahte dies. Letztendlich beschloss er das ich damit weiter reisen durfte. Wir wickelten es in Zeitungspapier und legten es in eine Schachtel die er ordnungsgemäß versiegelte. Es war mir eine Qual als ich beobachtete wie es in Gepäckraum des Flugzeugs verschwand...

...Wenn es nun verloren ging dann hatte ich nichts mehr...

...Als ich in Boston ankam war es Sonntag und alle Büros hatten zu. Also musste ich warten bis ich irgendwann an mein Paket kam...

ein Freund regelte das mein Paket in einen Safe am Flughafen gelagert wurde...

...Nach zehn Tagen Ruhe und Krankenhausbehandlung konnte ich endlich zum Zollgebäude um nach meinem Paket
zu fragen. Nach langen Suchen wurde es dann in einem Safe im Nebengebäude gefunden. Mir wurde erklärt das das Paket nur mit einem Customhouse Broker geöffnet werden könne. Da ich aber keinen kannten und auch nicht wusste was es war zuckte ich mit den Schultern. Die Beamten deuteten aus dem Fenster. Dort fiel mein Blick auf ein Haus an dem in großen Buchstaben stand :“ Stone & Downer, Custom House Brokers.“ also ging ich dort hin und wir verabredeten uns für den nächsten Tag...

...Wir trafen uns am nächsten Tag im Zollhaus auf der Atlantic Avenue und öffneten endlich das Paket...

...Als die Tiara plötzlich im Licht erschien und ihr blau weises Feuer verstrahlte hatte ich, wie immer, eine innere Erregung und Freude ob dieses wunderbare Blinken und Blitzen...

...die Männer waren erstaunt und keuchten bei diesem Anblick. „ Du hast es doch versichert, oder,“ wurde ich gefragt. „ Oh nein „ antwortete ich, „ Warum sollte ich. Es ist den Nazis und Kommunisten sicher entkommen und natürlich habe ich nicht erwartet es hier zu verlieren“. Sie waren sich alle nicht einig ob sie lachen oder mich schellten sollte. Doch von diesem Moment an waren wir Freunde. Einer der Männer bat mich in ihrem Besucherregister ein Autogramm zu geben „ mit allen Titeln „ Ich tat dies und malte noch eine kleine Skizze von der Tiara in das Buch...

...anschließend nahm ich das zerknautschte Päckchen unter den Arm und ging zu State Street wo die Post war. Dort schickte ich es nach New York zu einem Juwelier...

Schließlich wurde es für eine Summe unter Wert verkauft. Aber es war Ok denn ich hatte bedürftige Kinder...

Als es bei mir war hat es uns nicht gefüttert noch bekleidet und es wärmte uns auch nicht. Auch konnte ich es nicht einmal mehr tragen...

...ich war dankbar als es dann endlich weg war. Obwohl ich mich als Verräter fühlte an der Vergangenheit. Ob sich die Vorfahren in den Gräbern umdrehten?...

Aber ich bedauerte nicht. Es war ein Geschenk meiner Mutter und ich konnte meine Schulden von zwei Jahren bezahlen ein Haus in Neuengland kaufen und meine Kinder nach Amerika holen...

...Es ist notwendig das Leben zu konfrontieren, denn das Leben liebt die Tapferen“; so schrieb es einst meine Mutter einmal in ein Buch das sie einem Freund gewidmet hatte...

...Das Diadem hat mich durch die Vergangenheit gebracht und wird mich nun durch die Zukunft führen. Es ist nur ein kleiner Eindruck was es heißt Prinzessin zu sein - eine Prinzessin mit einem Saphir-Diamantdiadem...

Ich muss dabei sagen das eine Prinzessin nicht den ganzen Tag mit einem Diadem verbringt obwohl die Hoffunktionen in Bukarest immer schön waren. Ich selbst trug die schöne Saphir – und Diamant Tiara nur bei einer staatlichen Angelegenheit. Und das war bei einem großen Ball den die Legitimistische Partei in der Hofburg in Wien gab, vier Jahre nach meiner Hochzeit. Selbst bei meiner Hochzeit trug ich nur ein kleines Diadem was ich von meinem Schwiegervater bekam; allerdings war es geeignet für den Anlaß als der Titel „ Erzherzogin von Österreich meinem Namen zugefügt wurde weil das Diadem ursprünglich ein Geschenk von Napoleon an Maria Louisa war, die auch eine Erzherzogin von Österreich war. Das Bandeau war 3-4 cm breit. Aber leider ist es verloren...


Hier endet also die Geschichte zu der tollen Kokoschnik.

Was wird wohl mit ihr passiert sein?
Schade denn diese Geschichte ist einfach nur toll und man sollte eigentlich so ein Stück in Museen bewundern dürfen.
Aber vielleicht liegt es ja noch bei Cartier ( wenn es dieser Juwelier war) und schlummer dort im Safe.


Montag, 27. März 2017

Saphir Kokoschnik von Maria Pawlowna Großherzogin Vladimir



Wie wir ja erfahren haben gehörte die Kokoschnik Kaiserin Alexandra Feodorovna
Allerdings hatte sie eine andere Form.


Alexandra Feodorovna

Die nächste Trägerin war Marie Alexandrine Elisabeth Eleonore zu Mecklenburg (-Schwerin) (* 14. Mai 1854 in Ludwigslust; +6. September 1920 in Contrexeville, Frankreich) auch " Maria Pawlowna die Ältere" genannt, war durch ihre Heirat Großfürstin von Russland.


Maria 1886

Sie war die Tochter von Großherzog Friedrich Franz II. (er war ein Enkel von Zar Paul I.) von Mecklenburg-Schwerin und Prinzessin Auguste Reuß zu Köstritz.


Friedrich und Auguste
Als sich Wladimir und Maria zu ersten mal trafen war sie bereits verlobt.
Ob es es nun eine Liebesheirat oder eine Vernunftsehe war sei dahingestellt. 
Fest steht das Maria die Verlobung löste.


Verlobungsfoto von Maria und Wladimir
Da Maria, oder "Miechen" wie sie genannt wurde, sich weigerte, zum orthodoxen Glauben überzutreten, dauerte es noch 3 Jahre bis Alexander II. die Erlaubnis erteilte , sie auch ohne Übertritt zu Heiraten.

Am 28. August 1874 heiratete sie Wladimir Alexandrowitsch, Sohn von Zar Alexander II. und Enkel von Kaiserin Alexandra Feodorovna.

Im Verlaufe der Ehe konventierte sie dann doch.

Das Paar hatte 5 Kinder:

Großfürst Alexander Wladimirowitsch (1875-1877)
Großfürst Kyrill Wladimirowitsch (1876-1938)
Großfürst Boris Wladimirowitsch (1877-1943)
Großfürst Andrei Wladimirowitsch (1879-1956)
Großfürstin Jelena Wladimirowitsch (1882-1957)



Bis 1905 war das Leben für Maria "normal".
Das änderte sich als ihr Sohn Kyrill heiratete.


Kyrill und Melitta

Seine Auserwählte war Cousine Victoria Melita, eine Tochter von Wladimirs Schwester Großfürstin Maria Alexandrowna.
Zar Nikolaus II. missbilligte diese Ehe, da Victoria erst kurz zuvor von seinem Schwager, Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, geschieden worden war.

Zarin Alexandra Fjoderowna war im Vorfeld schon nicht begeistert von Kyrill und ihre ehemalige Schwägerin Victoria Melita. Und jetzt auch noch diese Hochzeit.
Man nimmt an das sie die treibende Kraft war und den Zaren gegen diese Ehe aufbrachte.

Kyrill wurden daraufhin seine besonderen Privilegien sowie sein militärischer Status aberkannt.

Dies führte zum Streit zwischen dem Zaren und Wladimir. Auch Maria war von dieser Situation nicht begeistert.
Nachdem es in der kaiserlichen Familie jedoch zu mehreren Todesfällen kam, erhielt Kyrill seinen Titel und Status zurück und stand nun an der dritten Stelle der russischen Thronfolge.
Die Situation schien entspannt.
Als dann am 17. Februar 1909 Marias Mann Wladimir starb keimte die Hoffnung auf das Kyrill Zar werden könnte.

Ab sofort lag Marias Bestreben darin ihren Sohn Kyrill als Zar zu sehen.
Im Winter 1916/1917 zog sie mit ihren Söhnen einen Staatsstreich in Erwägung um dessen Abdankung zu erzwingen.
Der amtierende Zar, zu dieser Zeit Nikolaus II., war ihr Neffe.
Dessen einziger Sohn Alexei war schwer Blutkrank und so hoffte sie das dann ihr Sohn Kyrill den Thron besteigen konnte.

Und auch nur deswegen konventierte sie zum orthodoxen Glauben.

Den Staatsstreich begann sie dann nicht aber sie hatte immer noch Hoffnung das ihr Sohn eines Tages Zar würde.


Kyrill
Im Jahr 1917 war sie mit ihren zwei jüngsten Söhnen 
Großfürst Boris und Großfürst Andrei im vom Krieg zerrütteten Kaukasus.
Dort bekam sie dann auch die Abdankung des Zaren am 15.03.1917 durch die Bolschewicki mit.

Auch Kyrill erfuhr natürlich von der Abdankung da er sich wahrscheinlich zu dieser Zeit im Königlichen Palast von Sankt Petersburg befand.
Er gelobte der provisorischen Regierung seine Loyalität, in dem er das rote Band auf seiner Uniform trug.

Nach der Oktoberrevolution flohen Kyrill und seine Familie erstmal nach Finnland und dann nach Coburg zu Victorias Familie.

Zu guter letzt gingen sie nach Frankreich wo sie bis zu ihrem Tod blieben.

Mit dem Vordringen der Bolschewiki floh Maria mit einem Boot nach Anapa im südlichen Russland, wo sie auf ihrem Sommersitz unter Hausarrest stand.
Am 13. Februar 1920 flüchtete sie mit ihrem Sohn Andrei dessen Geliebte Mathilda Felixowna und deren Sohn Wladimir an bord eines italienischen Schiffes Richtung Venedig.



Im Hafen von Noworossijsk stieg außerdem noch Großfürstin Olga hinzu. Sie war die jüngste Schwester von Zar Nikolaus II. von Russland.




Von Venedig ging es über die Schweiz nach Frankreich, wo Maries ohnehin schon angeschlagene Gesundheit sich nach der anstrengenden Reise noch verschlechterte, sodass sie am 24. August 1920 im Kreise der Familie in  Contrexeville starb.

Somit war die letzte adelige Emigrantin, die Russland kurz nach dem 1. Weltkrieg verließ und die erste die im Exil starb.

Anzumerken sei noch das sich im Jahr 1924 Kyrill in Paris zum (Kaiser im Exil) ernannte.
Entsprechend den Thronfolgergesetzen des Zarenhauses wurde er nach der Ermordung Nikolaus II. zum Thronprätendenten.


Kyrill 1930

Natürlich gab es Anhänger sowie Feinde.

Kyrill starb im Jahr 1938 und wurde in Coburg bestattet.
als Oberhaupt des Hauses Romanow und russischer Thronprätendenten folgte ihm sein einziger Sohn Wladimir Kirillowitsch.


Wladimir mit seinen Eltern und seiner Schwester.
Am 05. Juni 1991 wurde Wladimir vom Zentristischen Block der Linken und der Russischen Nationalen Partei zum "Zaren Wladimir I." proklamiert.
Als er im Jahr 1992 überraschend an einem Herzinfarkt in Florida starb, wurde er mit allen Ehren als erster Romanow nach dem Ende der Zarenherrschaft in der Peter und Paul Festung in Sankt Petersburg beigesetzt.

Nach Wladimirs tod gab es natürlich Erbstreitigkeiten.
Georg Friedrich von Preußen, der Enkel von Wladimirs Schwager, Louis Ferdinand wäre beinahe gemeinsamer Erbe der Hohenzollern und der Romanows geworden.



Doch nach Wladimirs Tod proklamierten orthodoxe Nationalisten Georgi Michailowitsch Romanow von Preußen, den 1981 geborenen Enkel Wladimirs ( Sohn seiner Tochter und Franz Wilhelm von Preußen) zum russischen Thronanwärter.


Grand Duchess Maria Wladimirowna Romanow mit ihrem Sohn Georgi Michailowitsch Romanow

Die Romanows...eine unendliche Geschichte...

Die Kokoschnik blieb in ihrer Form, seit Alexandra Feodorowna sie zum letzten mal getragen, wahrscheinlich ungetragen in der russischen Schatzkammer.

Später erbte dann der Enkel (Zeitpunkt unbekannt) der Zarin Alexandra, Wladimir dieses Stück.

Eigentlich war es am russischen Zarenhof so das einige Schmuckstücke aus früheren Jahren umgearbeitet wurden wenn es nicht mehr in die jeweilige Zeit passte.
Doch bei diesem Stück passierte das erst nicht.
Wladimir wollte oder konnte diese Tiara nicht umarbeiten.

Erst nach seinem Tod 1909 ließ seine Frau die Kokoschnik von Cartier umarbeiten.
In der Mitte befand sich ein Saphir von 137,20 Karat der auch als Brosche getragen werden konnte.

Maria Pawlowna gab auch noch einige seltene kostbare Saphire zum Umarbeiten an Cartier.

Ach ließ sie die große Brosche Umarbeiten.



Hier können wir schön erkennen wie die Stücke umgebaut wurden.

Im Jahr 1903 nahm die Großherzogin an einem Winter-Kostümball teil wo wir erkennen können das sie von der großen Brosche das Mittelstück als kleinere Brosche trug.
Also wurde zumindest dieses Stück getragen.


Kostümball 1903

Auf diesem nachcolorierten Foto sehen wir fälschlicherweise eine grüne Farbe der Brosche.

Der Maler Boris Kustodiev malte 1913 dieses berühmte Bild der Großherzogin.



Auf diesem Gemälde sehen wir die Saphire in ihrer schönen Pracht.
Unter anderem trägt sie hier eine Saphirkette die sie auch schon in jüngeren Jahren trug.
Auch trägt sie hier die kleinere Brosche von der großen Brosche.

Wie wunderschön wäre es wenn es damals schon Farbbilder gegeben hätte.







Wie so viele Schmuckstücke konnte auch diese Kette verändert werden.

Und auf dem gemalten Portät sehen wir das sie einen riesen tropfenförmigen Saphir angehängt hat.

Diese Kette finden wir auch in ihrem Kostüm auf dem Winterball 1903 auf ihrer Haube wieder.



Im Jahr 1913, als das Gemälde gestaltet wurde sehen wir sie wohl zum letzten Mal in dieser Saphir Pracht.

Als dann die Revolution begann schaffte es die Großherzogin einige Schmuckstücke mit zu nehmen.

Auch der Familienfreund Albert Stopford schaffte einige Juwelen aus Russland.

Um im Exil überleben zu können verkaufte sie einige Stücke.

Die Kokoschnick ging an ihre Nichte Marie von Edingburgh. Hier könnt ihr die Geschichte zu dieser tollen Frauen lesen.


Königin Marie

Auf diesem Bild kann man schön die Größe des Mittelsteines erkennen der so groß wie eine Herren-Taschenuhr gewesen sein soll.

Marie gab dann die Kokoschnik an ihre Tochter Ilena/Elena.

Wie es mit der wunderbaren Kokoschnik weitergeht erfahrt ihr im nächsten Bericht.

Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest,...