Königliche Juwelen

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Victoria Melittas Saphir Parure



Hier haben wir mal wieder eine wunderbare Parure mit Diamanten und Saphire aus dem russischen Haus.

Sie besteht aus einer großen Halskette, einem Stomacher und einer unbekannten Tiara.

Sie gehörte einst Prinzessin Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha.

Ducky, wie sie von allen genannt wurde,(*25. November 1876 in Valletta (Malta); †2. März 1936 in Amorbach) war als Enkelin von Königin Victoria ein Mitglied der britischen königlichen Familie. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt hatte sie den zehnten Platz in der britischen Thronfolge inne und daher den Titel „Her Royal Highness Princess Victoria of Edinburgh“. Durch ihre Ehen trug sie die Titel einer Großherzogin von Hessen und unter dem Namen Viktoria Feodorowna den einer Großfürstin von Russland.



Victoria wurde im San-Antonio-Palast auf Malta geboren, woher auch ihr zweiter Vorname rührte. Ihr Vater Alfred, zweiter Sohn von Königin Victoria, war für mehrere Jahre als Offizier der Royal Navy auf Malta stationiert. Ihre Mutter war Maria Alexandrowna, eine Tochter Zar Alexanders II. und seiner ersten Frau Marie von Hessen-Darmstadt.
Als Kind war Victoria ein schwieriger Charakter. Ihre ältere Schwester Marie beschrieb sie später als sensibel, zurückhaltend und schüchtern. Ihre Mutter erzog die Kinder streng und duldete ein derartiges Verhalten nicht. Sie behandelte die kleine Victoria hart und probierte allerlei Methoden aus, damit diese ihre Schüchternheit überwinden sollte.

Prinzessin Beatrice, Marie und Victoria Melita von Saxe-Coburg und Gotha

Als Sohn des bereits verstorbenen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha stand Victorias Vater nach seinem Bruder Edward an zweiter Stelle der Thronfolge des Herzogtums. Nachdem sein Onkel Herzog Ernst II. kinderlos starb und sein Bruder auf seinen Anspruch verzichtete, wurde Alfred zum Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha ernannt. Daraufhin zog die Familie 1889 nach Coburg. Herzogin Maria hatte viel für Deutschland übrig und bestand darauf, dass sich die Kinder ihrer neuen Heimat anpassten. So erhielten die Mädchen eine deutsche Gouvernante und wurden der lutherischen Praxis entsprechend konfirmiert, obwohl sie mit dem Anglikanischen Glauben aufgewachsen waren.

Nachdem Victorias Schwester Marie den rumänischen Kronprinzen Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen geheiratet hatte, wurde nun auch nach einem geeigneten Ehemann für Victoria gesucht. Dabei fiel die Wahl auf Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Er war über seine Mutter, Prinzessin Alice, Großherzogin von Hessen-Darmstadt ebenfalls ein Enkel Königin Victorias und ein Cousin Victorias väterlicherseits.
Königin Victoria war von der Idee einer Eheschließung zwischen ihren beiden Enkeln sehr angetan. Dies galt auch für Herzogin Maria, deren Mutter Marie ebenfalls eine Prinzessin von Hessen war. Auch wenn weder Victoria noch Ernst Ludwig viel von diesem Vorhaben hielten, gaben sie schließlich dem Druck der Familien nach. Die sogenannte Fürstenhochzeit fand am 19. April 1894 im Kreise des europäischen Hochadels in Coburg statt. Zu den Gästen zählten ihrer beider Großmutter Königin Victoria von Großbritannien, ihrer beider Cousin, der Deutsche Kaiser Wilhelm II., sowie Ernst Ludwigs zukünftiger Schwager, der spätere Zar Nikolaus II. von Russland.


Aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Elisabeth (1895–1903) hervor. Elisabeth starb nach einer Reise zu ihrer Tante Alix, der letzten Zarin von Russland, auf dem Rückweg in Skierniewice (Polen) an Typhus. 

Im Mai des Jahres 1900 brachte Victoria Melita einen tot geborenen Jungen zur Welt.

Nach diesem Schicksalsschlag trennte sich das Paar im Jahr 1900. Versuche, die Eheleute einander wieder näher zu bringen, scheiterten. 
Die Ehe wurde am 21. Dezember 1901 geschieden. Die Scheidung sorgte für viel Aufsehen in europäischen Adelskreisen. 

Victoria zog nach der Scheidung zu ihrer Mutter in deren Haus an der französischen Riviera.
Bereits 1891 reiste Victoria mit ihrer Mutter zur Beerdigung der Großfürstin Alexandra Georgijewna, der Frau ihres Onkels mütterlicherseits, Großfürst Paul Alexandrowitsch. 

Dort traf sie zum ersten Mal auf ihren Cousin, Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow. 


Zwar waren die beiden einander sehr zugeneigt, jedoch untersagte ihre Mutter Victoria, in die russische Zarenfamilie einzuheiraten, zumal Ehen zwischen Cousins und Cousinen ersten Grades laut russischem Hausrecht verboten waren.

1896 reiste Victoria erneut nach Russland, um der Krönung Nikolaus' zum Zaren beizuwohnen. Während ihres Aufenthaltes wurde ihr Interesse an Kyrill wiedererweckt. Er wurde dadurch ebenfalls in den Scheidungsskandal einbezogen und Ernst Ludwigs Schwester, Zarin Alexandra Fjodorowna, verlangte vom Zaren, Kyrill ins Exil in den fernen Osten zu schicken. Kyrill kehrte als Kriegsheld nach Moskau zurück, nachdem er einen Angriff auf die russische Flotte während des Russisch-Japanischen Krieges 1904 überlebt hatte. Der Zar gestattete ihm die Ausreise aus Russland und Kyrill ging nach Coburg, um bei Victoria zu sein.

Am 8. Oktober 1905 erfolgte in Tegernsee unter strenger Geheimhaltung nach russisch-orthodoxem Ritus die Hochzeit zwischen Victoria, die sich jetzt Viktoria Fjodorowna nannte, und Kyrill. Es war eine schlichte Feier ohne Anwesenheit königlicher Gäste. 

Als „Hochzeitsgeschenk“ erhielt Kyrill von Nikolaus II. die Aberkennung seiner königlichen Privilegien und seines Titels innerhalb der Marine.
Das Paar hatte zusammen drei Kinder:
  • Maria (* 2. Februar 1907; † 27. Oktober 1951) ∞ Karl zu Leiningen (1898–1946)
  • Kira (* 9. Mai 1909; † 8. September 1967) ∞ Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994)
  • Wladimir Kirillowitsch Romanow (* 30. August 1917; † 21. April 1992)


Nach einigen Todesfällen in der russischen Zarenfamilie war Nikolaus gezwungen, Kyrill wieder in die kaiserliche Familie aufzunehmen. 

Somit stand er jetzt an dritter Stelle der Thronfolge. Das Paar wurde nach Russland zurückgeholt, und Victoria wurde der Titel einer Großfürstin von Russland verliehen. Sie lebte sich schnell in die russische Gesellschaft ein und genoss das Leben am Hof mit seinen glanzvollen Empfängen und Bällen.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Victoria als Krankenschwester und organisierte erste motorisierte Krankentransporte, die die Arbeit um einiges beschleunigten. Wie viele andere Mitglieder der Familie, standen auch Victoria und Kyrill der Beziehung des Zarenpaares zu Rasputin sehr kritisch gegenüber. Nachdem Rasputin im Dezember 1916 ermordet worden war, wurde beim Zaren eine Petition eingereicht mit der Bitte um Begnadigung für Rasputins Mörder, Großfürst Dimitri Pawlowitsch. Der Zar lehnte ab. Wenige Wochen darauf musste der Zar abdanken, und das Land wurde zur Republik. Am 14. März 1917 schworen Kyrill und seine Marineeinheit der Duma die Treue in der Hoffnung, die alte Ordnung wiederherzustellen und die Monarchie zu retten. Die kaiserliche Familie empfand dies jedoch eher als Hochverrat, was für viel Kritik sorgte. Victoria stand aber zu ihrem Mann, der ihrer Meinung nach das richtige getan hatte.
Während der russischen Revolution 1917 flüchtete Victoria mit ihrer Familie nach Finnland, wo sie bis 1919 bleiben sollten. 

Die Familie im Exil

In den folgenden Jahren lebten sie in Nizza und waren gelegentlich in Coburg. 

Sie unterstützte den 1923 während des Hitlerputschs getötetenMax Erwin von Scheubner-Richter beim Sammeln von Spenden für die NSDAP.


Den Rest ihres Lebens verbrachte das Paar ab 1925 in seinem Wohnsitz in Saint-Briac-sur-mer in Frankreich. Victoria starb am 2. März 1936 und wurde am 6. März 1936 im Mausoleum der herzoglichen Familie in Coburg beigesetzt. 

Am 7. März 1995 wurden ihre sterblichen Überreste zusammen mit denen ihres 2. Ehemannes Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow in die Familiengruft der Romanows in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg überführt.


Zu ihrer ersten Hochzeit im Jahr 1875 bekam sie unter anderem von ihren Eltern diese Saphier Parure geschenkt.

Von ihrem Vater, Alfred von Sachsen-Coburg, soll sie die Saphier Halskette und die Doppelbrosche, die eingehangen einen Stomacher ergeben, bekommen haben.
Die floralen Elemente sind eine Homage an das englische Königshaus; Rosen für England, Disteln für Schottland und Kleeblätter für Irland.

Das große Diadem soll von ihrer Mutter Marija Alexandrowna Romanowa stammen.

Ob dieses Juwelen schon vorher so verarbeitet waren ist leider nicht bekannt.
Fest steht aber das die Saphire aus der legendären Sammlung der Romanow Saphiere stammen.


Wahrscheinlich trug sie diese prachtvolle Parure nie in ihrere ersten Ehe.
Aber in der zweiten Ehe die glücklich war sah man Victoria Melita des öfteren mit einem oder allen Teilen.




Die Großfürstin verkaufte dieses Collier und die 2-teilige grosse Brosche aus zwei Saphiren und einem Triangel Diamant als Element des 3-blättrigen Kleeblattes, nach der Revolution an Cartier.

Leider ist über den Verbleib des Diadems nichts bekannt.
Wahrscheinlich ist, das auch dieses verkauft wurde um das Überleben der Familie zu sichern.
Leider können wir es nicht genau wissen.

Dienstag, 18. Oktober 2016

Empire Baden Diamant Tiara



Hier haben wir mal wieder eine Tiara die meine Augen funkeln lässt.
Die Empire Diamant Tiara der Hilda von Nassau.

Von der Firma Schmidt Staub aus Pforzheim wurde das Schmuckstück um 1906/07 in Gold und Platin, wahrscheinlich für die spätere Krönung von Großherzog Friedrich II. im Jahr 1907, gefertigt.

Die fein ziselierte Fassung ist mit 457 Altschliff-Brillanten und 225 Diamanten mit einem Totalgewicht von ca. 75 Karat besetzt. Die größten elf Steine wiegen zusätzlich ca. 15 Karat, davon der mittlere ca. 5 Karat

Prinzessin Hilda von Nassau, vollständiger Name: Hilda Charlotte Wilhelmine von Nassau (*5. November ; †8. Februar 1952 in Badenweiler) war die letzte Großherzogin von Baden.



Hilda war die jüngste Tochter des Herzogs Adolph I. von Nassau (1817–1905) und dessen Gattin Prinzessin Adelheid Marie von Anhalt-Dessau (1833–1916), Tochter von Prinz Friedrich August und dessen Gattin Prinzessin Marie Luise Charlotte von Hessen-Kassel.

Ihr Vater büßte nach dem verlorenen Deutschen Krieg 1866 die Herrschaft über das Herzogtum Nassau ein, welches von Preußen annektiert wurde. 1890 wurde er Großherzog von Luxemburg. Wegen des Aussterbens im Mannesstamme des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau), gelangten die nächsten männlichen Verwandten, die früheren Herzöge von Nassau, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg.



Prinzessin Hilda von Nassau heiratete am 20. September 1885 auf Schloss Hohenburg Erbgroßherzog Friedrich, seit 1907 Großherzog Friedrich II. von Baden (1857–1928), Sohn des Großherzog Friedrich I. und dessen Gattin Prinzessin Luise von Preußen, Tochter des Deutschen Kaisers Wilhelm I.


Die Ehe blieb kinderlos.
Sie war die Schwägerin von Victoria von Baden, die spätere Königin von Schweden.

Allerdings adoptierten die beiden am 8. August 1927 Berthold, den Sohn von Max von Baden.

Berthold in jungen Jahren...adoptiert wurde er mit 21 Jahren 

Grund hierfür war der Umstand, dass das Hausvermögen sonst nach seinem Tod gemäß dem Abfindungsvertrag vom 7.Mai 1919 an die Republik Baden gefallen wäre, weil es nur im ehelichen Mannesstamm des großherzoglichen Hauses vererbbar war.

Man möge annehmen das die Tiara nun auf Berthold überging der ja nun auch das Hausvermögen erbte. Doch dem war nicht so.

Hilda von Nassau 1938
Hilda gab die Tiara, wohl kurz vor ihrem Tod 1952, weiter an ihre Nichte Antonia (Antoinette) Roberte Sophie Wilhelmine von Nassau-Weilburg, Prinzessin von Luxemburg (*7. Oktober 1899 auf Schloss Hohenburg, Königreich Bayern; †31. Juli 1954 in Lenzerheide, Schweiz). Sie war die letzte bayerische Kronprinzessin.

Während der letzten Kriegsmonate verlobte sie sich am 20. Februar 1918 mit dem 30 Jahre älteren Kronprinz Rupprecht von Bayern. Jedoch wurde diese Verbindung aus politischen Gründen bald wieder aufgelöst. Im Februar 1921 wurde die Wiederverlobung des Paares bekannt gegeben, und am 7. April 1921 fand die Hochzeit statt.



Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor.

Heinrich Franz Wilhelm (* 28. März 1922; † 14. Februar 1958)
Irmingard Marie Josepha (* 29. Mai 1923; † 23. Oktober 2010)
Editha Marie Gabrielle Anna (* 16. September 1924; † 4. Mai 2013)
Hilda Hildegard Marie Gabriele (* 24. März 1926; † 5. Mai 2002)
Marie Gabriele Adelgunde Theresia Antonia (* 10. Mai 1927)
Sophie Marie Therese (* 20. Juni 1935)

Am 27. Juli 1944 verhaftete die Gestapo auf Befehl Adolf Hitlers Antonia und ihre Familie, lediglich Rupprecht konnte sich dem Zugriff entziehen. Die Familie war in „Sippenhaft“ genommen worden, weil Rupprecht ein NS-Gegner war, und wurde im Konzentrationslager Sachsenhausen sowie später in Dachau interniert, wo sie im April 1945 befreit wurden.
Antonia, die sich nicht mehr vom Aufenthalt im Konzentrationslager erholen konnte, starb mit 54 Jahren in Lenzerheide in der Schweiz. 

Sie wurde in der Kirche von Santa Maria in Domnica in Rom beigesetzt. Ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Es war ein feiner Zug von Hilda von Nassa der kranken diese wunderschöne Tiara zu vermachen.
Doch leider war Antonia so krank das sie an alles dachte nur nicht an das Tragen einer Tiara.
Ob sie nun bei Lebzeiten die Tiara ihrer Tochter Editha vermachte oder ob sie wahleise von den Töchtern getragen werden konnte ist nicht bekannt.
Wahrscheinlich wurde das Empire Diadem nur einmal getragen und zwar von Editha 1956 anlässlich der Hochzeit ihrer Cousine Helene Gräfin von Toerring-Jettenbach mit dem Erzherzog von Österreich.



Danach blieb es wahrscheinlich ungetragen.

1973 wurde das Diadem dann für 250 000,-- SFR angeboten. Wer es anbot, ob es verkauft wurde, an wen und für wie viel ist mir nicht bekannt.
Die badische Landesregierung hat das Diadem dann1984 gekauft, es befindet sich im Museum in Karlsruhe und wird in einer Vitrine hinter dem Thron (etwas versteckt) ausgestellt.



Man kann gut erkennen wie groß diese Tiara war. 
Wunderbar.
Und es ist herrlich das man sie in einem Museum bewundern darf.

Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest, Badisches Landesmuseum