Königliche Juwelen

Dienstag, 18. Oktober 2016

Ancona Tiara


Hier haben wir eine alte Tiara aus dem 19. Jahrhundert.

Hergestellt wurde sie für die Hochzeit von Maria Anna von Sachsen zu ihrer Hochzeit mit Großherzog Leopoldo II. der Toskana.



Marie Anna Carolina Josepha Vincentia Xaveria Nepomucena Franziska de Paula Franziska de Chantal Johanna Antonia Elisabeth Cunigunde Gertrud Leopoldina, Prinzessin von Sachsen (*15. November1799 inDresden; †24. März 1832 in Pisa) war durch Heirat eine Großherzogin der Toskana.

Marie Anna war die dritte Tochter von Prinz Maximilian von Sachsen, Sohn des Kurfürsten Friedrich Christian, und seiner ersten Ehefrau Caroline von Bourbon-Parma, der Tochter des Herzogs Ferdinand von Parma.
Prinzessin Maria Anna heiratete am 16. November 1817 in Florenz Erzherzog Leopold von Österreich, Erbgroßherzog der Toskana, den Sohn von Großherzog Ferdinand III. der Toskana und Luisa Maria von Neapel-Sizilien, Prinzessin von Bourbon und beider Sizilien. Maria Annas ältere Schwester Maria vermählte sich 1821 mit Großherzog Ferdinand III. und wurde somit Maria Annas Schwiegermutter. 

Am 18. Juni 1824 folgte Leopold seinem verstorbenen Vater in der Regierung und Maria Anna wurde nun Großherzogin von Toskana.
Maria Anna zeigte während ihres kurzen Lebens eine starke Begeisterung für antike Malereien und Gedichte. So erwarb sie für eine unbekannte aber wohl sehr hohe Summe den Liber Interitus des antiken Schriftstellers Horaz (Q. Horatius Flaccus). Wohl durchgnostische Schriften inspiriert, soll sie einen kurzen Gedichtband mit Namen Chuchotet d'Archont verfasst haben, der jedoch erst posthum veröffentlicht wurde.
Obwohl Maria Annas Ehe anscheinend gut verlief, war sie dadurch belastet, dass aus ihr in den ersten fünf Jahren keine Kinder hervorgingen und danach zwar drei Mädchen, aber keine Söhne geboren wurden.



Karolina Augusta von Österreich (1822–1841)

Auguste Ferdinande von Österreich (1825–1864) ∞ 1844 Prinz Luitpold von Bayern (1821–1912)

Maria Maximiliane von Österreich (1827–1834)



Daher würde die Toskana, da ihre Weitervererbung innerhalb der Sekundogenitur gemäß dem habsburgischen Familienvertrag nur in männlicher Linie möglich war, nach dem Tod Großherzog Leopolds II., falls er nicht doch noch einen Thronfolger bekam, an das österreichische Kaiserhaus zurückfallen.



Hier sehen wir Maria Anna mit der Tiara.

Kurz bevor Maria Anna am 24. März 1832 mit nur 32 Jahren an einem Lungenleiden in Pisa verstarb, riet sie ihrem Gatten noch, sich eine neapolitanische Bourbonin zur zweiten Gemahlin zu nehmen, da sich diese durch Kinderreichtum auszeichneten. 

Tatsächlich beherzigte Leopold II. diese Empfehlung und heiratete ein Jahr nach Marias Annas Ableben Maria Antonia von Neapel-Sizilien, die ihm zehn Kinder gebar, unter denen sich auch der Kronprinz befand.

Maria Antonia Anna von Bourbon, Prinzessin von Neapel-Sizilien (*19. Dezember 1814 in Palermo; †7. November 1898 in Gmunden) war eine geborene Prinzessin von Bourbon-Sizilien und durch Heirat die letzte Großherzogin der Toskana.



Leider habe ich kein Foto der Großherzogin mit der Tiara

Prinzessin Maria Antonia war eine Tochter von König Franz I. beider Sizilien und der Infantin Maria Isabel von Spanien.
Sie heiratete am 7. Juni 1833 in Neapel ihren Cousin, den verwitweten Großherzog Leopold II. der Toskana, Sohn von Großherzog Ferdinand III. der Toskana und Prinzessin Luisa Maria von Neapel-Sizilien.

Ihre  Kinder:

Maria Isabella (1834–1901)
Ferdinand IV. (1835–1908), Großherzog der Toskana (1859–1860)
Maria Theresia (1836–1838)
Maria Christine (1838–1849)
Karl Salvator (1839–1892) ∞ Maria Immaculata von Neapel-Sizilien
Maria Anna (1840–1841)
Rainer (1842–1844)
Maria Luise (1845–1917) ∞ 1865, Fürst Karl II. zu Isenburg-Birstein (1838–1899)
Ludwig Salvator (1847–1915)
Johann Salvator (ab 1889 Johann Orth, 1852–?; seit 1890 vermisst, 1911 für tot erklärt)


Infolge des Sardinischen Krieges verließ Großherzog Leopold II. mit seiner Familie am 27. April 1859 die Toskana und dankte am 21. Juli zu Gunsten seines Sohns Ferdinand IV. ab. 

1860 ersteigerte er die böhmische Kammerherrschaft Brandeis. Nachdem sich die politische Situation in Italien einigermaßen beruhigt hatte, unternahm er im November 1869 gemeinsam mit seiner Gattin eine Reise nach Rom, wo er in der Nacht zum 29. Januar 1870 in den Armen seiner Gattin verstarb.
Nach dem Tod ihres Gatten in Rom zog sich Maria Antonia an den Traunsee zurück. Hier führte sie keineswegs ein einsames Leben und die rüstige Dame fuhr noch in hohem Alter zu ihrem Sohn Ludwig Salvator, der auf Mallorca lebte.

Maria Antonia starb am 7. November 1898 mit 83 Jahren.

Die nächste Besitzerin war Maria Isabella.





Sie ehelichte am 10. April 1850 in Florenz Francesco di Paola di Borbone, Graf von Trapani, Sohn von König Franz I. beider Sizilien und Maria Isabel de Borbón, Infantin von Spanien. 

Das Paar hatte 6 Kinder:

Maria Antonia (1851–1938) - verheiratet mit Prinz Alfons Maria von Neapel-Sizilien (1841–1934)

Leopold (1853–1870)

Teresa Pia (1855–1856)

Carolina (1856–1941)

Ferdinand (1857–1859)

Annunziata (1858–1873)

Hier erbte nun die älteste Tochter Maria Antonia die Perlen Tiara.

Sie vermählte sich am 8. Juni 1868 in Rom mit Prinz Alfons Maria von Bourbon-Sizilien, Graf von Caserta, einem Sohn des Königs Ferdinand II. beider Sizilien und dessen Ehefrau, der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich. Die Väter der Brautleute waren Brüder.




Aus der Ehe gingen zwölf Kinder hervor:
  • Ferdinand Pio Maria (1869–1960), Herzog von Kalabrien, Prinz von Bourbon-Sizilien
1897 Prinzessin Maria von Bayern (1872–1954)
  • Carlo Maria Francesco d’Assisi Pasquale Ferdinando Antonio di Padova Francesco de Paola Alfonso Andrea Avelino (1870–1949), Prinz von Bourbon-Sizilien, Infant von Spanien
1901 Infantin Maria de las Mercedes de Borbón (1880–1904)
1907 Prinzessin Louise Françoise Marie Laure d' Orléans-Bourbon (1882–1958)
  • Francesco di Paola (1873–1876), Prinz von Bourbon-Sizilien
  • Maria Immacolata Cristina Pia Isabella (1874–1947), Prinzessin von Bourbon-Sizilien
1906 Prinz Johann Georg von Sachsen (1869–1938)
  • Maria Christina Carolina Pia (1877–1947), Prinzessin von Bourbon-Sizilien
1900 Erzherzog Peter Ferdinand von Österreich-Toskana (1874–1948)
  • Maria Pia Chiara Anna (1878–1973), Prinzessin von Bourbon-Sizilien
1908 Prinz Louis d' Orléans-Bragança (1878–1920)
  • Maria Giuseppina Antonietta (1880–1971), Prinzessin von Bourbon-Sizilien
  • Gennaro Maria Francesco di Paola (1882–1944), Prinz von Bourbon-Sizilien
1922 Beatrice Dorothy Bordessa, Contessa di Villa Colli (1879–1963)
  • Ranieri Maria Gaetano (1883–1973), Herzog von Castro, Prinz von Bourbon-Sizilien
1923 Carolina Gräfin Zamoyska (1896–1968)
  • Filippo Maria Alfonso Antonio Ferdinando Francisco di Paola Lodovico Enrico Alberto Taddeo Francesco Saverio Uberto (1885–1949), Prinz von Bourbon-Sizilien
1916–1925 Prinzessin Marie Louise d' Orléans (1896–1973)
1927 Odette Labori (1902–1968)
  • Francesco d'Assisi Maria Ferdinando Eudo (1888–1914), Prinz von Bourbon-Sizilien
  • Gabriele Maria Giuseppe Carlo Ignazio Antonio Alfonso Pietro Giovanni Gerardo di Majella et Omni Sancti (1897–1975), Prinz von Bourbon-Sizilien
1927 Prinzessin Malgorzata Czartoryska (1902–1929)
1932 Prinzessin Cecilia Lubomirska (1907–2001)


Maria Antonia starb am 12. September 1938 mit 87 Jahren bei Freiburg im Breisgau.

Wiederum erbte der erstgeborene Ferdinand Pio die Tiara.
Er heiratete 1897 Prinzessin Maria von Bayern.




Maria Ludwiga Theresia Prinzessin von Bayern (* 6. Juli 1872 in Lindau; † 10. Juni 1954 ebenda) war eine bayerische Prinzessin.
Maria war die Tochter von König Ludwig III. von Bayern und der Erzherzogin Marie Therese von Österreich-Este.

Das Paar hatte 6 Kinder:

Prinzessin Maria Antonietta (1898–1957)


Prinzessin Maria Cristina (1899–1985)

Roger di Borbone, Duca di Noto (1901–1914)

Prinzessin Barbara (1902–1927)

Prinzessin Lucia (1908–2001) ∞ Prinz Eugen von Savoyen-Genua (1906–1996)

Leider existiert nur ein Foto von Prinz Eugen

Prinzessin Urraca (1913–1999)

Wahrscheinlich ging dann die Tiara auf Prinzessin Lucia über die in die Savoyen-Genua Linie einheiratete.

Ihr Schwager Prinz Filiberto di Pisoia auch aus der Savoyen-Genua Linie heiratete Li(y)dia, Prinzessin von Arenberg.
Bei ihr sieht man dann auch die Perlentiara.


Das Paar hatte keine Kinder.
Allerdings hatten Lucia und Eugen 1 Tochter:

Prinzessin Maria Isabella von Savoyen (Maria Isabella Elena Barbara Anne Pace von Savoyen-Genua) (geboren am23. Juni 1943 in Rom)∞ Alberto Frioli (geb. 7. April 1943 in Rimini) 29. April 1971 in Lausanne,Schweiz.

Sie ist die letzte Nachkommin aus der Savoyen-Genua Linie da der Titel nur auf die männlichen Nachkommen übertragen werden kann.


 Maria Isabell
Aus dieser Verbindung gingen dann 4 Kinder hervor.
1999 wurde die Tiara dann versteigert. Leider habe ich dazu nicht mehr Informationen.

Doch diesmal ging eine Tiara nicht in einen privaten Safe sondern wieder in eine königliche Familie.

Camilla Crociani, Tochter des reichen Industriellen Camillo Crociani und seiner Frau Edoarda " Edy" Vessel Crociani, eine italienische Schauspielerin, geb. 1971 in Rom, heiratete am 31.Oktober 1998 Prinz Carlo von Bourbon-Neapel, Herzog von Castro.



Wahrscheinlich kauften ihre Eltern die Ancona Tiara damit ihre Tochter, die nicht adelig war, eine Tiara damit sie ihr eigenes Familienerbstück weitergeben kann.

Doch erst im Jahr 2004, zur Hochzeit von Kronprinz Frederick von Dänemark mit Mary sah man die Ancona Tiara bei Camilla wieder.



Seit dem hat die Prinzessin die Tiara nicht mehr getragen, meines Wissens, solltet ihr Infos haben dann bitte an mich.

Das Paar hat zwei Töchter:
  • Prinzessin Maria Carolina Chantal Edoarda Beatrice Januaria von Bourbon-Neapel - Sizilien , Herzogin von Palermo (23 Juni 2003)
  • Prinzessin Maria Chiara Amalia Carola Louise Carmen von Bourbon-Neapel - Sizilien, Herzogin von Capri (1. Januar 2005)
Am 20. März starb Prinz Ferdinand, Herzog von Castro und ihr Mann wurde Herzog von Castro.
Aus Prinzessin Camilla wurde die Herzogin von Castro.
Bestimmt werden wir dieses imposante Stück wiedersehen.

Quelle: Google, Pinterst, Wikipedia


Mittwoch, 7. September 2016

Königin Alexandrine von Dänemark



Alexandrine Auguste, Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin (* 24.12.1879 in Schwerin; + 28.12.1952 in Kopenhagen) war durch Heirat Kronprinzessin und von 1912 bis 1947 Königin von Dänemark sowie Königin von Island von 1918-1944.



Alexandrine war die älteste Tochter des Großherzogs Friedrich Franz III. Von Mecklenburg-Schwerin (1851-1897) und dessen Ehefrau, der Großfürstin Anastasia Michailowna Romanowa (1860-1922), sowie Urenkelin des russischen Zaren Nikolaus I.



Alexandrine wuchs zusammen mit ihren Geschwistern Friedrich Franz und Cecilie im Schweriner Schloss auf. 



Wegen des schlechten Gesundheitszustandes ihres Vaters hielt sich die Familie außerdem in Italien und vor allem im französischen Cannes auf. Auch in Russland, dem Heimatland ihrer Mutter, verbrachte Alexandrine regelmäßig Zeit.

Sie erhielt eine umfassende Bildung. Neben Deutsch und Russisch, den Muttersprachen ihrer Eltern, sprach sie sehr gut Französisch und Englisch.

In ihrer Erziehung spielte Sport eine große Rolle; sie lernte unter anderem Tennis, Golf, Rudern und Segeln.

Am 26.04.1898 heiratete sie in Cannes den dänischen Kronprinzen Christian X. Aus dem Hause Glücksburg, den ältesten Sohn von König Frederik VIII.



Aus dieser Ehe, die allen Berichten zu folge als harmonisch galt, gingen 2 Söhne hervor:



Frederik (IX.) ( 1899-1972) – Prinzessin Ingrid von Schweden (1910-2000)
Knud Christian (1900-1976) – Prinzessin Caroline Mathilde von Dänemark (1914-1995)



Ihre Enkelkinder sind die regierende dänische Königin Margarethe II., die ehemalige griechische Königin Anne-Marie, Prinzessin Benedikte zu Say-Wittgenstein-Berleburg, Prinzessin Elisabeth zu Dänemark, Ingolf Graf von Rosenborg, sowie Christian Graf von Rosenborg (+2013).




Alexandrine füllte ihre repräsentative Rolle voll aus. Gemeinsam mit ihrem Mann unternahm sie Reisen in alle dänischen Landesteile und besuchte auch die dänischen Außengebiete Grönland, Island und die Färör.
Die bis heute stattfindende jährliche Dänemark-Rundreise der Königsfamilie auf der Yacht Dannebrog wurde durch Christian X. Und Alexandrine begründet. Alexandrine taufte das Schiff 1931.




Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Alexandrine je politischen Einfluss gesucht hat.
Ihr Wirken konzentrierte sich auf die damals schon lange üblichen Bereiche der Wohltätigkeitsarbeit. Hierfür zeigte sie großes Interesse und nahm lebendig Anteil.



Ihre Begeisterung für Musik zeigte sie als Schirmherrin der Musikforenigen i Köbenhaven und der Danske Richard Wagner-Forening.



Während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg wurde die Königsfamilie zu einem nationalen Symbol, und Alexandrine zeigte sich uneingeschränkt loyal.



Die Bevölkerung begegnete Alexandrine in der Zeit danach deshalb mit besonderer Herzlichkeit.
Schloss Amalienborg diente Alexandrine und Christian als Kopenhagener Residenz.
Viel Zeit verbrachten sie außerdem auf Schloss Sorgenfri in Lyngby bei Kopenhagen. Hier kamen auch ihre beiden Söhne zur Welt.

Schloss Sorgenfrie
Weitere Residenzen lagen in Jütland: in Aarhus stand ihnen Schloss Marselisborg zur Verfügung, das für sie erbaut wurde, als sie noch Kronprinzenpaar waren.
In Skagen ließen sie das kleine Schloss Kitgarden errichten.




Als der König 1947 starb, behielt Alexandrine als erste in der dänischen Geschichte ihren titel als Königin und musste sich nicht als Königinwitwe bezeichnen, wie es der bisherigen Etikette entsprochen hätte.
Alexandrine hielt sich in ihren späten Jahren immer länger auf Schloss Marselisborg in Jütland auf.
Sie blieb bis zu ihrem Lebensende sehr aktiv und setzte ihre Arbeit als Schirmherrin und ihr wohltätiges Engagement fort.



Königin Alexandrine starb am 28.12.1952 nach längerer Krankheit und wurde am traditionellen Begräbnisort der königlichen Familie im Dom von Roskilde bestattet.