Königliche Juwelen

Sonntag, 14. Februar 2016

Leopold I. von Belgien

Leopold I.
Leopold I. Georg Christian Friedrich von Belgien (* 16. Dezember 1790 auf Schloss Ehrenburg in Coburg; † 10. Dezember 1865 in Laken) war ein Prinz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (seit 1826 Sachsen-Coburg und Gotha) und von 1831 bis 1865 der erste König der Belgier.
Leopold war der jüngste Sohn des Herzogs Franz Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806), aus dessen Ehe mit Auguste (1757–1831), Tochter des Grafen Heinrich XXIV. Reuß zu Ebersdorf. Sein ältester Bruder Ernst folgte 1806 dem Vater als Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Gemeinsam mit diesem versuchte er 1807 von Napoleon eine Entschädigung für die Kriegsschäden, die im neutralen Herzogtum angerichtet worden waren, zu erwirken.
Aufgrund der Hochzeit seiner Schwester Juliane mit dem russischen Großfürsten Konstantin Pawlowitsch erhielt er 1795 im Alter von fünf Jahren den nominellen Rang eines Hauptmanns in einem russischen Garderegiment und wurde 1801 zum Obersten in der russischen Armee ernannt. Als das Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld 1806 durch napoleonische Truppen erobert wurde, ging er nach Paris. Dort wurde ihm von Napoleon die Position eines Adjutanten angeboten, doch er lehnte ab. 1812 schloss er sich der russischen Armee an und wurde dem Stab seines Schwagers Konstantin zugeteilt. Im Jahr 1816 erreichte er den Rang eines russischen Generalleutnants.
Leopold nahm am Wiener Kongress teil, wo Fürst Metternich einen tiefen Eindruck auf ihn machte. Im Gefolge des Zaren Alexander I. von Russland hielt sich Leopold im Sommer 1814 in London auf, wo er seine künftige Gemahlin kennenlernt.

Im Januar 1816 verlobte er sich und am 2. Mai 1816 fand in Carlton House die Hochzeit mit der britischen Thronanwärterin Prinzessin Charlotte Auguste (1796–1817), Tochter des späteren Königs Georg IV. statt. Zeitzeugen beurteilten die Ehe als sehr glücklich.

Leopold und Charlotte

Am 5. November 1817 erlitt Charlotte eine Totgeburt und starb am darauffolgenden Tag.
Damit war die Frage der englischen und hannoverschen Thronfolge wieder völlig offen und die jüngeren Brüder des Prince of Wales begannen hastig, Ehefrauen zu suchen. Leopold arrangierte die Heirat seiner Schwester Viktoria mit Eduard August, dem Herzog von Kent und Strathearn, diese Ehe brachte die künftige Königin Victoria hervor. Hätte seine Gemahlin überlebt, wäre Leopold die Rolle zugefallen, die später sein Neffe Albert als Prinzgemahl einnahm. Leopold blieb in beratender Funktion am britischen Hof. Er unterstützte seine Schwester Viktoria finanziell und war einer der Erzieher seiner Nichte Victoria, zu der er ein sehr enges Verhältnis entwickelte. Victoria bezeichnete ihn in Briefen stets als geliebten Onkel und Vater. Leopold arrangierte 1840 auch die Ehe zwischen seiner Nichte und seinem Neffen.
Am 2. Juli 1829 heiratete Leopold die Schauspielerin Karoline Bauer, eine Cousine seines Beraters Christian Friedrich von Stockmar. Die Hochzeit wurde jedoch ohne religiöse oder öffentliche Zeremonie begangen und ist deswegen zweifelhaft. Diese Ehe endete laut Aufzeichnungen 1831.
1830 sollte Leopold nach dem dortigen Unabhängigkeitskrieg die griechische Krone verliehen werden. Obwohl dieses Projekt durch die Whigs unterstützt wurde und Leopold bereits über diese Frage mit Ioannis Kapodistrias und Karl Wilhelm von Heideck korrespondierte, lehnte er im Mai 1830 ab. Das Angebot der belgischen Krone erschien Leopold lukrativer.
Nachdem Belgien am 4. Oktober 1830 die Unabhängigkeit von den Niederlanden verkündete, wurde Leopold vom belgischen Nationalkongress gefragt, ob er König der Belgier werden wolle. Der ursprüngliche Kandidat Louis d’Orléans, duc de Nemours wurde fallengelassen, nachdem London heftig interveniert hatte.
Am Strand von De Panne betrat Leopold dann am 17. Juli 1831 das Land, das sein künftiges Königreich sein sollte. Ein beeindruckendes Denkmal erinnert an dieses Ereignis. Am 21. Juli 1831 legte Leopold den Eid auf die Verfassung ab; seit 1890 ist dieses Datum der belgische Nationalfeiertag. Nur knapp zwei Wochen später überfielen niederländische Truppen Belgien, gefolgt von acht gefechtsreichen Jahren, bevor 1839 die belgische Unabhängigkeit von beiden Staaten vertraglich festgelegt wurde.
Leopold blieb Protestant, seine Frau Louise d’Orléans, die er 1832 geheiratet hatte, war jedoch wie die große Mehrheit der Belgier Katholikin, weshalb auch die Kinder im katholischen Glauben erzogen wurden.

Louise d’Orléans
Die sehr liberale Verfassung Belgiens empfand der Metternich-Anhänger und Monarchist Leopold als Unsinn. Innenpolitisch konnte Leopold den katholisch-liberalen Unionismus im Laufe der Jahre nicht aufrechterhalten. Zu den einflussreichsten Männern im neuen Königreich gehörte Christian Friedrich von Stockmar, den Leopold aus Coburg mitgebracht hatte.
In der Außenpolitik setzte sich Leopold in der Deutschen Frage für eine Verständigung Österreichs und Preußens ein. Er förderte das Eheprojekt der britischen Prinzessin Victoria mit dem preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm und hielt an der unbedingten Neutralitätspolitik Belgiens fest. Ausdruck seiner ausgleichenden Politik mit Frankreich war seine offiziell zweite Ehe mit Prinzessin Louise von Orléans (1812–1850), einer Tochter von König Ludwig Philipp von Frankreich, die er am 9. August 1832 in Compiègne ehelichte.
Aus seiner Ehe mit Marie Louise von Orléans hatte Leopold folgende Kinder:

Louis Philippe Leopold (1833–1834)

Leopold II. (1835–1909), König der Belgier
∞ 1853 Erzherzogin Marie Henriette von Österreich (1836–1902)

Philipp (1837–1905), Graf von Flandern
∞ 1867 Prinzessin Maria Luise von Hohenzollern-Sigmaringen (1845–1912)

Charlotte (1840–1927)
∞ 1857 Kaiser Maximilian von Mexiko (1832–1867)

Die königliche Familie 

Mit seiner Mätresse Arcadia Claret, Baronin von Eppinghoven (1826–1897), hatte er zwei Söhne, Baron Georg von Eppinghoven (1849–1904) und Baron Arthur von Eppinghoven (1852–1940).
Leopold I. war aktiver und bekennender Freimaurer. 1813 war er in die Loge Hoffnung in Bern aufgenommen worden. In Belgien war er maßgeblich an der Schaffung der Großloge Grand Orient de Belgique (1833) beteiligt und legte die Basis für das spätere Logenwesen. Im Antwerpener Hauptbahnhof ist zum Andenken an sein freimaurerisches Wirken die Bahnhofsuhr wie eine Logenuhr gestaltet.,
Leopold veranlasste den Bau der ersten Eisenbahnlinie auf dem europäischen Kontinent, zwischen Brüssel und Mechelen, die am 5. Mai 1835 eröffnet wurde.
1841 gründete er die Compagnie Belge de Colonisation, Koloniegründungen in Santo Tomás de Castilla (Guatemala) und Rio Nunez (Guinea) oder die Übernahme der Republik Texas bzw. des Königreichs Hawaii (durch die Ladd Company) scheiterten jedoch, spätestens 1855 wurden alle Kolonialpläne aufgegeben.
1842 versuchte er ein Gesetz durchzusetzen, das die Arbeit von Frauen und Kindern regeln sollte, doch fand er keine parlamentarische Mehrheit dafür. Durch seine konsequent nationale Politik erwarb sich Leopold den Ruf eines Pater patriae.
Leopold I. wurde in der Krypta der Liebfrauenkirche zu Laeken bestattet.


Quelle: Wikipedia

Dienstag, 9. Februar 2016

Teck Türkis Parure

Heute haben wir mal wieder eine Tiara mit farblichen Steinen. Genauer gesagt sind es Türkise mit Diamanten.
1850 wurde sie für Prinzessin Mary Adelaide, Herzogin von Teck, kreiert.
Türkise waren zur damaligen Zeit „in“.
Wahrscheinlich gehörten damals auch schon Kette Broschen und Ohrringe dazu.
Als dann im Jahr 1893 ihre Tochter Mary von Teck heiratete bekam sie von ihren Eltern diese 6 teilige Parure zur Hochzeit geschenkt.

Hier sehen wir die Originalzeichnung der Parure.

Das Oberteil sowie das Unterteil der Kette können abmontiert werden und auch als Broschen verwendet werden.
Auf diesem Bild können wir sehen das Mary zwei Broschen übereinander trägt, man erkennt die Fransen des unteren Teiles der Halskette.

Doch wie wir unsere Mary kennen mochte sie Veränderungen an Schmuckstücken sehr und so ließ sie 1912 vom Juwelier E.Wolff &Co. die Spitze der Tiara absenken und die Seiten etwas anheben.
Originalzeichnung von E.Wolff

Auch veränderte sie den Rest der Parure bis zum Jahr 1935.
1935 heiratete Marys Sohn, Henry 1. Duke of Gloucester, Lady Alice Christabel Montagu-Douglas-Scott (25. 12.1901 – 29.10.2004).
Durch diese Heirat wurde sie HRH Prinzessin Alice, Herzogin von Gloucester. Sie war damit die Schwägerin von König George VI. und König Edward VIII. Sie war die Tante von Königin Elisabeth II durch die Hochzeit mit ihrem Mann Henry, einem Onkel der Queen väterlicherseits.
Das Paar hatte zwei Söhne:
Prinz William von Gloucester (1941-1972) starb bei einem Flugzeugunglück
Prinz Richard Duke of Gloucester (1944-)
Am 10. Juni 1974 starb Alice Mann Henry und der zweite Sohn Richard wurde Duke of Gloucester bis zum heutigen Tag.
Die Witwe des Dukes bat ihre Nichte, die Königin, um Erlaubnis, den Titel „Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Alice, Duchess of Gloucester“ anzunehmen, und nicht „Ihre Königliche Hoheit, die Dowager Duchess of Gloucester“. Die Königin erlaubte ihr dies, zum Teil um Verwechslungen mit Brigitte, der Schwiegertochter von Alice und neuen Duchess of Gloucester zu vermeiden. Prinzessin Alice wollte dem Beispiel ihrer Schwägerin, Prinzessin Marina, Duchess of Kent, folgen. Prinzessin Marina war aber eine Prinzessin von Geburt an (und zwar von Griechenland und Dänemark). Nach britischem Recht war Alice aber als Ehefrau eines Prinzen nur Prinzessin Henry und nicht Prinzessin Alice, sie wurde nie offiziell zu einer Prinzessin von Großbritannien und Nordirland suo jure ernannt. Die Königin erlaubte ihrer Tante die Benutzung des Titels also aus reiner Höflichkeit.
Nun war die Tiara/Parure also in der Gloucester Familie.
Mary schenkte sie ihr zu ihrer Hochzeit mit ihrem Sohn. Allerdings war die Parure nun völlig verändert.

Die Tiara selbst war ja in der Gesamtform verändert worden. Hinzu kamen noch ein Ring, Armbänder Ohrringe.
Im Laufe der nächsten Jahre kam noch eine Türkis-Tropfenhalskette dazu.
Prinzessin Alice trug diese Parure sehr gerne und oft.

Hier mit der Tiara, der später hinzu gefügten Tropfenhalskette und eine Brosche am Ausschnitt, wahrscheinlich auch die Ohrringe doch es ist schwer zu erkennen da das Bild in schwarz/weiss fotografiert wurde.
Hier ein wunderbares Bild von Alice in Farbe. Man achte auf die Augenfarbe.
Im Februar 1972 verlobte sich Alice Sohn Prinz Richard mit Birgitte Eva Henriksen (geb. 20. Juni 1946 Odense, Dänemark).
Die Eheschließung fand am 8. Juli 1972.
Das Paar hat 3 Kinder.
Alice lieh die Parure gerne an ihre Schwiegertochter aus.


Am 29. Oktober 2004 starb Prinzessin Alice im stolzen Alter von 103 Jahren. All ihre Juwelen gingen an Birgitte über.
Leider wissen wir nicht was Birgitte noch alles von ihrer Schwiegermutter erbte doch zwei Teile wurden bekannt: 1 Diamant/Türkis Armreif in Gold sowie 2 alternative Diamant/Türkis Spangen.

So wunderbare Türkise sind heute schwer zu bekommen. Also wollen wir hoffen dass sie noch lange zu sehen sind.

Quelle: Wikipedia, Google, Pinterest, Munn,...
#queenmary #diadem #tiara