Königliche Juwelen: Sotherbys
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Samstag, 8. April 2017

Juwelen der Fürstin Paley



Die russische Geschichte um Juwelen lässt mich einfach nicht los.
Hier habe ich ein paar Juwelen der Gräfin Paley.

Olga Valerianowna fürstin Paley, Gräfin von Hohenfels (* 2. Dezember (jul.)/14. (greg.) Dezember 1865 in Sankt Petersburg; + 2. November 1929 in Paris) war die geliebte und spätere Ehefrau des russischen Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow.

Olga war eine Tochter von Valerian Gavrilowitsch Karnowitsch (1833-1891) und seienr Frau Olga Wassiljewna Meszaros (1830-1919).

Am 30. Mai 1884 heiratete sie den deutsch-baltischen Grundbesitzer Erich Gerhard von Pistohlkors (1853-1935).



Aus dieser Ehe, die 1901 geschieden wurde, gingen drei Kinder hervor.

Alexander (1885-1944)
Olga (1888-1963)
Marianna (1890-1976)

Bereits im Jahr 1890 lernte sie den ebenfalls noch verheirateten Großfürsten Pawel Alexandrowitsch Romanow auf einem Hotelball in Sankt Petersburg kennen und lieben.

Großfürst Pawel

Der Großfürst war seit einem Jahr (1889) mit seiner Cousine Prinzessin Alexandra von Griechenland und Dänemark verheiratet (1870-1891).

Alexandra von Dänemark

Olga verließ nach diesem Hofball ihre Familie und führte nun eine "menage a trois" (Dreiecksbeziehung).

Wie lange diese Dreiecksbeziehung gedauerte hätte ist ungewiss wenn nicht Alexandra mit nur 21 Jahren ein knappes Jahr später gestorben wäre.

Sie starb an den Folgen eines Sturzes am Ufer der Moskwa.
Sie hinterließ 2 kleine Kinder.

Nach Alexandras Tod bat er seinen Couisin Zar Nikolaus II. um die Erlaubnis, Olga heiraten zu dürfen, aber dieser lehnte auf Betreiben der Zarin Alexandra Fjodorowna den Wunsch ab.



Nach fast 10 Jahren, am 10. Oktober1902 kam es dann doch zu einer Eheschließung in Livorno zwischen Pawel und Olga. Die Eheschließung war morganatisch ( Trauung zur linken Hand, war im Adel üblich um eine Mätresse zu legitimieren, wurde 1919 abgeschafft).

Das führte natürlich zu einem Skandal; Pawel verlor seinen militärischen Rang und Stellung und wurde mit seiner Frau aus Russland verbannt, die Kinder aus erster Ehe wurden von Großfürst Sergei und Großfürstin Elisabeth in Pflege genommen.

Pawel und Olga ließen sich daraufhin in Paris nieder.

Das Paar hatte drei Kinder:

Wladimir Pawlowitsch (1897-1918)
Irina Pawlowna (1903-1990)
Natalia Pawlowna (1905-1981)


Prinzregent Luitpold von Bayern gewährte Olga und ihrer Nachkommenschaft am 29. Oktober 1904 den gräflichen Titel von Hohenfels der durch russischen Kaisererlass am 23., Juni 1905 anerkannt wurde.

1914, bei Ausbruch des 1. Weltkriegs, durften Olga und ihre Familie nach Russland heimkehren und lebten fortan in Zarskoje Selo/Russland.

Hier sehen wir einige Zimmer in denen das Paar in Zarskoje lebte

Zar Nikolaus II. gewährte Gräfin Olga und ihren Kindern mit Kaiserlichen Erlass vom 23. Juli 1915 zusätzlich den Titel Fürstin.

nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Vermögen der Romanows beschlagtnahmt und viele Familienmitglieder im Alexanderpalast unter Hausarrest gestellt, darunter auch Fürstin Olga mit ihrer Familie.

Im späten Frühjahr 1918 wurde Ihr Sohn Wladimir nach Alapajewsk verbannt wie auch Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna und Sergei Michailowitsch Romanow sowie die Brüder Iwan, Konstantin und Igor Konstantinowitsch Romanow. Dort wurden sie von der Tscheka in einem Minenschacht nahe der Stad ermordet.

oben von links nach rechts  Jelisaweta Fjodorowna, Sergei Michailowitsch, Iwan Konstantinowitsch
unten von links nach rechts, Konstantin und Igor Konstantinowitsch, Olgas Sohn Wladimir

Großfürst Paul wurde 1919 in der Peter und Paul Festung von Bolschewiken erschossen.

1920 floh Olga mit ihren Töchtern über Finnland nach Frankreich wo sie bis zu ihrem Tod 1929 lebte und bestattet wurde.

Noch in ihrem Sterbejahr führte sie in London einen Prozess um die Restitution von Mobiliar und Kunstgegenständen, die die sowjetische Regierung enteignete und an den britischen Kunsthändler Henry Weisz verkauft hatte.

Der Fall "Princess Paley v. Weisz ging bis vor den High Court of Justice (england und Wales), wurde auf der Grundlage der Act of State Doktrin zu ihren Ungunsten entschieden und wird bis heute als Präzidenzfall zitiert.

Einige ihrer Juwelen konnte Olga vor den Bolschewicki retten.
Darunter befanden sich wahrscheinlich zwei Tiaras, 1 Stomacher und 1 Kette und 1 Corsagenelement.


Bei dieser wunderbaren Diamant Tiara ist man sicher das sie mit ins Exil ging. 

Sie soll 121.42 Karat Diamanten habe wovon der mittlere Stein schon 27 Karat hat. Aus einigen Berichten geht hervor das sie im Jahr 1908 so hergestellt wurde, davor soll eine etwas andere Versin dieser Tiara bestehen. Sie soll auf einem Drahtgestellt aufgebaut gewesen sein und der mittlere Stein soll andersrum aufgehangen gewesen sein. Leider habe ich kein Bild davon. Es ist anzunehmen das sie von Cartier stammt.

Ob Olga sie jemals auf dem Kopf getragen ist nicht bekannt aber sie trug sie als Verschönerung am oberen Kleiderrand...


Es muss eine sehr große Tiara gewesen wenn man sich das Bild so anschaut.


Die Bilder entstanden auf dem Ungarischen Ball von Madame de Yturbe`s in Paris im Jahr 1912.
Die Dame auf dem rechten Bild, links stehend ist Infantin Eulalia von Spanien

Die Tiara ist nie wieder aufgetaucht.



Der Stomacher soll auch von Cartier sein. Wie Olga ihn bekommen hat ist unbekannt.


Hier sehen wir wie sie den Stomacher am Hut trägt.
auch dieses Stück ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.

Kommen wir nun zu den drei Hauptstücken die die Zeit überdauert haben und im Jahr 2009 bei Sotherbys in Genf versteigert wurden.
Hergestellt wurde sie von Cartier im Jahr 1912.

Vermutlich im Jahr 1930 wurde die komplette Aquamarin Parure von einem griechischen Banker in Paris gekauft, Demetrius Zafiropolu. 
Daraus kann sich schließen lassen das Olga, als sie in Paris lebte entweder diese Parure bei Cartier selbst verkaufte oder aber ihre Kinder nach ihrem Tod.

Wer sie zu Versteigerung gab ist nicht bekannt. Genauso wenig wie der oder die Käufer.
Es wird nur Beschrieben das sie aus einer Europäischen Kollektion stammt und vormals Olga Paley gehörte.


                                      Aigrette

Aus der Beschreibung bei Sotherbys:

Aquamarine schätzungsweise 18 Karat (birnenförmig und 20 Karat (kissenförmig), gut abgestimmt in der Farbe, lebendige Steine mit guter Brillanz
Diamanten geschätzt etwa 25 - 30 Karat HK Farbe - VS Klarheit. Verschleißerscheinung nach Alter.

LOT 283 geschätzter Wert 80.000 - 113.744 Euro
Verkauft für 379.034 Euro



                              Corsagenelement

3 Aquamarine geschätzt 23 - 25 und 28 Karat, gute abgestimmte Farbe, gute Brillanz und Glanz, Diamanten schätzungsweise 17.95 Karat in allgemein HK-Farbe, VS Klarheit, kleine Kratzer auf dem Metall die dem Verschleiß und dem Alter entsprechen, gut erhalten und selten, alle drei Steine in Ummantelung abnehmbar.

LOT 281 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 195.138 Euro





                                       Halskette
Die drei Aquamarine auf der Kette wiegen schätzungsweise 41.82 Karat, der Anhänger ca. 36.10 Karat.
Farbe gut, lebendige Steine mit guter Brillanz, Diamanten wiegen schätzungsweise 32.21 Karat, gemischt in Farbe und Klarheit, zeichen der normalen Anbutzung entsprechend dem alter.
Signiert Cartier, Paris
Länge ca. 380mm
Begleitet von einer Echtheitsbescheinigung von Cartier Nr. GE2009-49

LOT 282 geschätzter Preis 128.310 Euro - 158.960 Euro
Verkauft für 406.284 Euro




Hier sehen wir eine Dame von sotherbys die die Aquamarin Parure trägt.



Ich wünsche den Schmuckstücken das sie bei ihrem heutigen Besitzer das Sonnenlicht sehen und ihr funkeln nie verlieren...

Quelle: Google, Pinterest, Sotherbys,...

Freitag, 21. Oktober 2016

Die Lusitania Tiara



Hier haben wir mal keine königliche Tiara.
Aber ich finde sie sehr schön und ich denke ihre Geschichte sollte auch erzählt werden.

Diese Tiara in griechischem Schlüsselstil wurde von Sir Hugh Allan für seine Frau Lady Allen in Auftrag gegeben.
Umrahmt werden die Schlüsselmotive die mit Diamanten besetzt sind von Perlen.
Der große mittlere Diamant kann entfernt werden.
Der Innenumfang beträgt 305 mm.
Hergestellt und auch gestempelt wurde sie von Cartier ca. 1909.

Sir Hugh Allen (13. Oktober 1860 - 26. September 1951)war ein kanadischer Bankier, Schiffseigner und ein begeisterter Sportler den den Allen Cup für kanadisches Amateur-Eishockey spendete.

Seine Frau, Lady Allen, wurde als Marguertia Ethel Mackenzie (1873 - 1957) geboren.



Am 13. Oktober 1893 heirateten sie.

Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:


  • Marguerite Martha (1895–1942), gründete das Montreal Repertory Theatre
  • Hugh Allan III (1897–1917)
  • Anna Marjory (1898–1915)
  • Gwendolyn Evelyn (1900–1915)



Im Jahre 1906 wurde Hugh Allen ein Ritter-Bachelor (als „Knight (eng. Ritter) Bachelor“ bezeichnet man einen männlichen britischen Staatsbürger, der als „Knight“ (Ritter) in den persönlichen Adelsstand erhoben wurde und das Prädikat „Sir“ als Präfix vor dem Vornamen führen darf) von König Edward VII.

Und im folgenden Jahr wurde er Commander des königlichen viktorianischen Ordens.


Zum 1. Mai 1915 buchte Lady Allan eine Passage mit der RMS Lusitania von New York nach Liverpool. 

Hier sehen wir eine Anzeige einer Tageszeitung die Warnungen an alle Schiffe herausgiebt - Die Lusitania fuhr am 01. Mai in New York ab und sollte am 29. Mai um 10 Uhr in Liverpool anlegen

Der Zweck ihrer Reise war die Organisation und Eröffnung eines Krankenhauses für kanadische Soldaten in Großbritannien. Begleitet wurde sie von zwei ihrer drei Töchter Anna Marjory und Gwendolyn Evelyn und zwei Dienstmädchen: Emily Davis und Annie Walker. Unter den Juwelen, die sie in ihre Gepäckreihe aufnahm, gehörte diese Cartier-Diamant-Tiara.
Die Allans buchten ein Ticket mit der Nummer 12933.
Lady Allen und ihre Töchter waren in der Regal-Suit B-47 und 49.
B-47 war ein Zimmer nur für Lady Allen. Die Töchter teilten sich B-49.
Die beiden Dienstmädchen Anni Walker und Emily Davis hatten die Kabinen Nr. b-79.




1 Klasse Schlafraum

Zu der Zeit war die Lusitania das größte und einer der schnellsten Ozeanriesen im Dienst auf diesem Weg, und man nahm an das es immun gegen Angriffe sei. Obwohl das für die Anforderung bei Kriegsausbruch in Betracht gezogen wurde, wurde es aufgrund ihrer Größe ausgeschlossen, und ihre transatlantischen Übergänge wurden verringert.

RMS Lusitania

Am 4. Februar 1915 erklärte Deutschland die Meere um die Britischen Inseln als Kriegsgebiet; Alle verbündeten Schiffe in britischen Gewässern riskierten Angriffe von deutschen U-Booten ohne Vorwarnung. Am Tag der Abreise der Allans, am 1. Mai 1915, hatte die kaiserliche deutsche Botschaft von Washington eine Warnung neben eine Zeitungsanzeige für die Rückkehr der Lusitaner gelegt, aber trotz aller Gefahren fuhr die Lusitania. Viele waren überzeugt, dass die schiere Geschwindigkeit des Schiffes sicher war - sie konnte 21 Knoten erreichen, insgesamt zehn Knoten schneller, als die deutschen U-Boote.

Die Fahrt lief ruhig.

Auch am 07. Mai 1915.

Wie jeden Tag aßen Lady Allen und ihre Töchter im Speisesaal zusammen mit Frederick Orr-Lewis, (kanadischer Geschäftsmann und Präsident von Canadian Vickers, Ltd., die kanadische Abteilung der britischen Schiffbau und Rüstungskonzern Vickers) Mrs. Frances Stephens, ( (1851 - 1915), 64, kanadische Philanthropin schottischer Abstammung) Dorothy Braithwaite ( (1890 - 1915), 24,Kanadieren, wollte ihre Schwester in England besuchen ) William Robert Grattan Holt, 15 ( von Montréal, Québec, Kanada,auf dem Weg zur Schule in Marlborough College in Wiltshire, England) sowie Mr. Orr-Lewis Diener, George Slingsby der sich gerne mit den Allen Mädchen unterhielt.

1 Klasse Dinning Room

Nach dem Mittagessen ging die Gruppe in die Lounge um Kaffee zu trinken und Zigaretten zu rauchen.

1 Klasse Drawing Room


Gegen 14.10 traf ein Torpedo das Schiff.
Mr. Orr-Lewis lief an Deck um die Lage zu sichten, danach ging er zurück in die Lounge um die Gruppe auf zu klären und hielt sie besammen.
Diener Slingsby besorgte Rettungswesten er gab Lady Allen seine obwohl er nicht schwimmen konnte.
Als sie zu den Rettungsbooten kamen müssten sie warten da eines nicht richtig abgesenkt werden konnte.
Doch in diesem Moment kippte das Schiff und fing an zu sinken.

Die Menschen stürzten ins Wasser.

Lady Allen mit ihren jüngsten Mädchen

Von dieser Gruppe überlebte Lady Allen, allerdings schwer verletzt. Sie hatte einen Schlüsselbeinbruch und das Rückrad war verletzt.
Die beiden Dienstmädchen überlebten unverletzt.
Und eine der beiden hatte, warum auch immer, die Tiara.
Auch starben Lady Allens Töchter was sie aber erst später im Krankenhaus in Dublin, Irland, erfuhr.

Gwens Körper, Nr. 218, wurde am 16. Mai gefunden und zurück nach Kanada gebracht und auf dem Montréal Mount Royal Friedhof beerdigt.
Annas Leiche wurde nie gefunden.

Es starben unter anderem auch Mrs. Frances Stephens und Dorothy Braithwhaite.

Mr. Orr-Lewis, William Robert Grattan Holt und Diener George Slingsby überlebten die Katastrophe.

Die Lusitania sank in nur 18 Minuten.

Es konnten nur 6 von 48 Rettungsbooten gesenkt werden.
Von 1.989 Passagieren überlebten nur 791.

Zwei Jahre später, im Jahr 1917, erlitt das Paar ein weiteres Unglück, als ihr Sohn, Hugh Allan im Krieg auf seiner ersten Patrouille mit dem Royal Navy Air Service in Belgien starb.
Ihre überlebende Tochter Marguerite Martha, fuhr fort, das Montreal Repertory-Theater zu gründen, und starb 15 Jahre vor ihrer Mutter Lady Allan.

Was für eine Tragödie.

Lady Allen

Als Lady Allen im Jahre 1957 im Alter von 85 starb, vermachte sie die Tiara Elspeth Paterson Dawes, ihre Cousin ersten Grades.
Diese wiederum gab sie dann später an ihre Enkelin
Elspeth Bourne Straker, die in Northumberland, England lebt.
Sie entschied sich die Tiara zur Versteigerung zu bringen."Ich bin traurig sie aus der Familie zu bringen", sagte sie in einem Telefongespräch."Ich wuchs mit der Geschichte auf.
Aber in dem Moment ist der 100. Jahrestag des Krieges und nun wird es Zeit los zu lassen. "

Hier sehen wir 2 Mitarbeiterinnen von Sotherbys


Am 11.11.2015 wurde sie bei der Auktion in Genf mit der LOT Nummer 498 für 802.000 Schweizer Franken ( ca. 739.124,56Euro) verkauft an Unbekannt.



Sir und Lady Allen wurden neben ihrer Tochter auf dem Montréal Mount Royal Friedhof beerdigt.


Quelle: Wikipedia, Goggle, Pinterest...

Sonntag, 26. Juni 2016

Die Preußischen Juwelen und ihre Geschichte Teil 1

Kopie des Steines


                                            Le Beau Sancy


Dieser Stein ist ein 34,98-karätiger Diamant und er war der Stern unter den Kronjuwelen der preußischen Hohenzollern.
Er wurde von der Königin von Preußen getragen.
Er wird auch der „kleine Sancy“ oder „le beau Sancy“ genannt und soll nicht verwechselt werden mit dem größeren Sancy mit 55,23 Karat.
Bei dem Diamanten handelt es sich um wohl den ersten Stein, der mit 8-facher Anordnung der 110 Facetten geschliffen wurde.
Er hat eine Höhe von 22,3 mm und eine Breite von 19,5 mm und ist in Tropfenform geschliffen, die alte Silberfassung aus der Zeit um 1600 mit goldenen Krappen ist original erhalten.


Später wurde eine brillantgefaßte Öse appliziert.


Der Stein stammt wahrscheinlich aus den Minen in der Region der indischen Stadt Golkonda, der Fundstelle berühmter Diamanten wie Hope, Koh-i-Noor und Regent.

Einer der ersten Besitzer des Beau Sancy war Nicolas de Harlay de Sancy.


Er stand im Dienst des französischen Königs Heinrich III. und als Botschafter am Hofe des Sultans Selim II. als er Ende des 16. Jahrhundert den Diamanten in Konstantinopel erwarb.

Durch ihn erhielten der große und der kleine Sancy ihren Namen.

1589 bot er beide Steine dem Herzog von Mantua an, 1596 erwarb Elisabeth I. von England den großen Stein.

Im Jahr 1604 wurde der Beau Sancy für nur 75.000 Livres von Heinrich IV von Frankreich gekauft, der ihn seiner Frau Maria de Medicis schenkte, der Stein wurde bei ihr inventarisiert. 

Maria de Medici mit dem  BeauSanci ganz oben in der Krone
Hier sehen wir den Stein ganz oben in der Krone sitzen die sie anlässlich ihrer Krönungsfeier 1610 trug.

Als Witwe dann musste sie später wegen ihrer Verschuldung den Stein verkaufen.

Gekauft wurde er für 80.000 Gulden von Friedrich Heinrich von Oranien-Nassau. Dies war seine bedeutendste Staatsausgabe 1641 der Vereinigten Niederlande.

Der Diamant diente als Brautgabe in der arrangierten Ehe zwischen seinem Sohn Willem, dem späteren Willem II. von Oranien-Nassau, und Maria Henrietta Stuart.

Diese zog 1650 nach dem Tod ihres Gatten mit dem Schmuck zurück nach England.

1662 wurde der Beau Sancy verpfändet, um ihre hinterlassenen Schulden zu begleichen.

Im Jahre 1677, anlässlich der Hochzeit von Willem III. von Oranien-Nassau und Maria Stuart II. ging der Diamant an die Braut und als das Paar 1689 den Thron von England bestieg, in die britischen Kronjuwelen.

Da die Ehe kinderlos blieb, erhielt nach ihrem Tod das Haus von Oranien-Nassau das Juwel zurück.

Bei den Auseinandersetzungen um die sogenannte oranische Erbschaft erstritt sich 1702 Friedrich I. König von Preußen neben ein paar Grafschaften den Beau Sancy und ließ ihn in die preußische Königskrone einfügen; mit der er sich im Vorjahr in Königsberg selbst gekrönt hatte.

Friedrich II, der für sich selbst jede Demonstration von Juwelenpracht ablehnte, überließ den Stein 1740 seiner Gemahlin Elisabeth Christine zur freien Verfügung.


Sie arrangierte ihn als Mittelpunkt in einer Schleife und auch in einem Bouquet als Pendeloque (eine Art Anhänger)

In dieser Form haben später auch andere weibliche Mitglieder des preußischen Königshauses den Diamanten bei wichtigen Anlässen, insbesondere bei ihrer Einheirat in das Haus Hohenzollern, getragen.

Besonders gerne schmückt sich Königin Luise mit dem Diamant. Nach ihrem Tode wurde er zum ersten Mal von Prinzessin Alexandrine von Preußen beim Brautschmuck verwendet, als Pendoloque an einem Diamantcollier.


Dies ist kein Hochzeitsfoto, auch habe ich keines gefunden das sie beim Tragen des Sancy zeigt.

So trug ihn auch Kaiserin Augusta, nachdem sie den Diamanten zunächst bei ihrer Krönung 1861 in Königsberg als Pendaloque an ihrer großen Corsage hatte befestigen lassen.


Ich habe versucht Bilder mit dem Sancy bei Auguste zu finden, dies ist das einzige und ich meine das sie ihn hier befestigt hat. Sicher bin ich mir leider nicht (trotz Lupe)

So ging der Edelstein von Generation zu Generation und blieb auch 1918, nach dem Ende der Monarchie in Deutschland, im Besitz der Hohenzollern und wurde weiterhin von der Familie an wichtigen königlichen Anlässen, und schmückte ebenso das Kleid einer jeden neuen königlichen Braut am Tag ihrer Hochzeit.

Als dann der letzte deutsche Kaiser und König  Willhelm II. von Preußen 28. November 1918 abdankte und ins Exil nach Holland floh, blieben die Kronjuwelen, zu denen nun auch vermutlich der Beau Sancy gehörte wahrscheinlich im Kaiserlichen Palast zurück. 

Der Kaiser gab nie die Hoffnung auf den Thron wieder zu besteigen.

Die Kronjuwelen umfassen unteranderem:

Königskrone Friedrichs I. von 1701; hergestellt für die Krönung des brandenburgischenKurfürsten und preußischen Herzogs zum König in Preußen in Königsberg, wie die folgenden Stücke auch. Die Krone besitzt praktisch keine Juwelen mehr, denn die Juwelen wurden nur zu besonderen Anlässen angebracht damit man sie zu anderen Zeiten anderswo verwenden konnte. Teile der Juwelen fanden dann später in der Krone Wilhelms II. Verwendung

Krone Wilhelms II., auch Hohenzollernkrone, angefertigt für die nie erfolgte Krönung Wilhelms zum König von Preußen. Es handelt sich hierbei nicht um eine Kaiserkrone, eine solche besaß das Deutsche Reich zwar seit 1875 im Modell für Kaiser Wilhelm I. aus Silber und Strass (ebenso wie ein Modell der Krone der Kaiserin Augusta von 1877) jedoch wurde nie tatsächlich Kronen für das Kaiserpaar gefertigt. Die oben genannte letzte Preußische Königskrone enthält unter anderem einen großen Saphir, ein diamantgeschmücktes goldenes Kreuz, 142 Diamanten, 18 große Brillanten und 8große Perlen. Die Krone besitzt 8 Bügel

Das Zepter Friedrichs I. ebenfalls von 1701. Für dieses Objekt wurde ein existierendes goldenes Zepter um einen preußischen Adler und diverse andere Teile angereichert.

Reichsapfel Friedrichs I.

Reichssiegel Friedrichs I.

Reichsschwert Friedrichs I.

Krone der Königin, auch sie ein Stück, das eigens für die Krönungszeremonie von 1701 angefertigt wurde.

Originale Kurhut des Kurfürstentums Brandenburg sowie ein weitere brandenburgischer Kurhut des Großen Kurfürsten mit 4 Perlenbesetzten Bügeln

Zepter des Kurfürstentum Brandenburg, der kurbrandenburgische Kommandostab und das brandenburgische Kurschwert.

Die Karkassen (Metallrahmen) der Kronen von Wilhelm I. und Königin Augusta von 1861



Nach dem endgültigen aus gingen die Kronjuwelen 1927 zum überwiegenden Teil in den Besitz der Familie über und waren zunächst im Berliner Schloss Monbijou ausgestellt.

Während des 2. Weltkrieges wurden sie zuerst 1944 nach Königsberg ausgelagert, dann jedoch nach Thüringen in das Bergwerk Bernterode verbracht, von wo die Amerikanische Besetzungsmacht sie mit anderen aufgefundenen Kulturgütern nach Hessen transportierte und schließlich an die Familie zurückgab.

Die letzte preußische Königskrone (Wilhelms II.) wurde unter bis heute mysteriösen Umständen in einer Wand der Krypta einer westfälischen Dorfkirche (Kleinbremen) nahe Minden eingemauert.

Sie wurde ebenfalls später an die Hohenzollern zurückgeben.

Die meisten erhaltenen Stücke sind heute im Schloss Charlottenburg in Berlin ausgestellt, lediglich die Krone Wilhelms II. ist auf Burg Hohenzollern zu besichtigen.

Die für König Wilhelm I. und Königin Augusta anlässlich der Krönung und Erbhuldigung in Königsberg 1861 gefertigten Kronkarkassen aus dem Kronschatz der Hohenzollern im ehemaligen Schloss Monbijou in Berlin sind bis heute ebenso verschollen wie die berühmte Hochzeitskrone (FOTO) der preußischen Prinzessinnen und die oben erwähnte Modelle der Kaiser- und Kaiserinnenkrone.

Was nun genau mit dem Beau Sancy in der ganzen Zeit geschah ist nicht genau bekannt.

Eine These sagt das der Diamant irgendwann nach dem 2. Weltkrieg dem Sohn des letzten Kaisers, Kronprinz Wilhelm (1882-1851) übergeben wurde und dieser an seinen ersten  Sohn Prinz Louis Ferdinand (1907-1994).

2005 wurde der Beau Sancy in München bei einer Ausstellung „Schatzhäuser Deutschlands. Kunst in adeligem Besitz“ im Haus der Kunst gezeigt.

Nach dessen Tod ging der Stein an den Enkel Georg Friedrich Prinz von Preußen, dem aktuellen Oberhaupt des königlichen Hauses Preußen.

Dessen Braut Sophie von Isenburg soll den Diamant, nicht sichtbar, zu ihrer Hochzeit im Jahr 2011 getragen haben.


Am 15. Mai 2012 gab das Haus Hohenzollern den Diamant zu Sotherby´s nach Genf zu einer Versteigerung, bei der er für 9,04 Mio. Schweizer Franken (ca. 7.52 Mio. Euro) von einem unbekannten Bieter erworben wurde.

Wie wir nun wissen sind die meisten Teile der Kronjuwelen da;

was nur noch fehlt ist der passende Kaiser dazu….