Königliche Juwelen: England
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Dienstag, 25. Juli 2017

Die Cartier-Essex Tiara



Wie so viele andere Tiaras die von Cartier hergestellt wurden ist auch diese hier wieder zurück in den Schoß von Cartier gekommen.
Und auch sie wird, wie viele andere, dann und wann mal ausgeliehen.

Im Jahr 1902 kaufte George Devereux de Vere Capell, 7. Earl of Essex, seiner zweiten Frau Adele diese Tiara von Cartier.

Adele Capell, Gräfin von Essex, geb. Adele Grant, war eine Amerikanerin die in den britischen Adel einheiratete.

Nach diesem Bild wurde das Porträt "Lady in White" gemalt

Geboren wurde sie New York City und war in der Gesellschaft bekannt als "Die Schönheit" und gehörte zu den "Lovely Five" Damen, der Herzogin von Sutherland, Gräfin von Westmorland, Gräfin von Lytton und Gräfin von Warwick.

o.l. Herzogin von Sutherlan, o.r. Gräfin von Westmorland, u.l Gräfin von Lytton, u.r Gräfin von Warwick

Auch wurde sie mehrfach gemalt wie z.B. von Hubert von Herkomer 1884 in dem Portät "Lady in White".

Lady in White

Auch Edward Hughs malte ein Portät von ihr und John Sänger Sargent malte sie 1906.

Dieses Portät mit dem titel "Die Gräfin von Essex" hängt derzeit im Museum of Fine Arts in Houston. Es ist in Privatbesitz und ist eine Leihgabe für längere zeit an das Museum.

Vor ihrer Hochzeit war Adele mit Lord Cairns verlobt, aber am Vorabend der Hochzeit löste sie die Verlobung.

Am 14. Dezember 1893 heiratete sie dann George Devereux de Vere Capell, 7. Earl of Essex in der St. Margaret, Westminster.


Das Paar hatte zwei Töchter:

Dame Iris Mary Athenias de Vere Capell (1885-1977)

Lady Joan Rachel de Vere Capell (1899-1979) ver. mit Osbert Peake. 1. Viscount Ingleby

Adele und ihre zwei Töchter
Iris und Joan

Das Paar lebte auf Cassiobury Park, Watford.
1902 bekam das Paar prominenten Besuch wie z.B. der junge Winston Churchill und König Edward VII.
Zu dieser Zeit allerdings plante das Paar schon nach London zu ziehen da der Unterhalt immer teurer wurde.
1909 verkauften sie 184 Hektar Land wo Wohnraum und ein öffentlicher Park gestaltet wurde.






Als der Graf am 25. September 1916 in Stanley House, Newmark starb, er wurde von einem Taxi überfahren, ging sein Titel an seinen Sohn aus erster Ehe Algernon Capell.

Kurz nach seiner Beerdigung wurde gemunkelt das Adele sich mit dem Herzog von Connaught verlobt haben soll, doch dies wurde nie bestätigt.

Sie arbeitete während des zweiten Weltkrieges als Präsidentin der Soldaten und Seeleute Familienvereinigung.

1920 beschloßAdele mit ihrem Stiefsohn, dem 8. Earl of Essex den Cassiobury Park mit seinem gesamten Inhalt zu versteigern.

Am Donnerstag den 8. Juni 1922 um 14.30 wurde dann der Rest des Anwesen (eine Fläche von ca. 870 Hektar, 3.5 km² von Humbert & Flint in Verbindung mit Knight, Frank & Rutley versteigert.
Der Käufer ist unbekannt, wahrscheinlich die Stadt oder Landkreis.
Aber auch hier blieb es unverkäuflich.

1927 dann, nach fast 250 Jahren wurde es dann abgerissen um noch mehr Wohnraum und Park zu schaffen.

Allerdings wurde nicht alles entsorgt; Die große Treppe ging in das Metropolitan Museum of Art nach New York, andere Materialien wurden verwendet um Monmouth House in Watford High Street wieder herzustellen.


andere Materialen wurden mit Plakaten beworben. Z.B. " Für Liebhaber der antike, Architekten, Bauherren, etc. 300 Tonnen alte eiche; 100 sehr schöne alte Eichenbalken und 10.000 Tudor Periodensteine."

2009 sagte Arabella Younes vom Country Life Magazin das die geretteten Materialen damals verwendet wurden um ein neues Cassiobury Haus in den USA zu bauen.

Cassiobury Haus in den USA

1967 wurden sogar die malerisch eingezäunten Einganstore auf der Rickmansworth Road abgerissen um Platz für ein neues Verkehrssystem zu machen.

Foto von 1902

Das letzte Foto 1967



Es steht auch noch ein Haus der Grafen von Essex das nicht abgerissen wurde.
Das Little Cassiobury House. 



Gebaut im Späten 17. Jahrhundert war es vorgesehen um verwitweten und unverheirateten Mitgliedern der Familie Essex ein Heim zu bieten.
Es wurde nach 1922 verkauft und später war dort das Waterford Registrierungsbüro.
Heute steht es leer und eine Verreinigung die sich "Freunde von Cassiobury Park" nennen versuchen dem Haus wieder Leben ein zu hauchen.

Cassiobury Park heute

Die im Jahr 1912 erbauten 4 Lodges, die auch dem Earl of Essex gehörten, stehen heute noch und sind in Privatbesitz.

Zur Zeit ist eines zu verkaufen für einen Preis von 1.150.000 Pfund

.

Einige bemerkenswerte Bilder aus dem Haus hängen heute im Watford Museum

Sie zog in ihr Haus in Mayfair, 72 Brook Street wo sie nach einem Herzinfarkt in ihrem Badezimmer im Alter von 63 Jahren, am 28. Juli 1922 starb.



Kommen wir nun zu der Essex Tiara.

Hergestellt wurde sie von Cartier. Sie besteht aus 759 Brillanten und 289 rosecut Diamanten. Ein Gesamtgewicht von ca. 156 Karat.
Die Steine sollen vom Earl stammen. Er kaufte dann das fertige Kunstwerk im Jahr 1902 für seine Frau.



Inspiriert wurde die Form der Tiara von einem Malayischen Kopfschmuck.



Leider ist im Moment nicht bekannt wann die Tiara nach Cartier kam. Auch ist nicht bekannt ob Cartier die Tiara zurückkaufte und wann. Zumindest wissen wir das sie weiterhin bei Cartier ist.

Bei den Krönungsfeierlichkeiten von Elizabeth II. lieh Cartier die Essex Tiara an Clementine Churchill aus.


Desweiteren verlieh Cartier die Tiara an Kronprinzessin Margerita von Rumänien zu ihrer Hochzeit.


Auch Rhianna und ein Vogue Model trugen die Tiara für einige Shootings...


Bei dem Vogue Model können wir die enorme Größe der Tiara gut sehen.

Schön das dieses Stück sein Dasein nicht in einem Safe fristet und wir sie dann doch sehen können...





Montag, 13. Februar 2017

Die Juwelen der Alice von Battenberg



Prinzessin Victoria Alice Elizabeth Julia Marie von Battenberg (* 25. Februar 1885 in Windsor Castle; † 5. Dezember 1969 im Buckingham Palace, London) war die Mutter von Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh und somit die Schwiegermutter von Königin Elisabeth II.

Prinzessin Alice von Battenberg war die Tochter des Prinzen Ludwig von Battenberg (später Louis Mountbatten) und der Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt.

Prinz Ludwig, Prinzessin Victoria und den Töchtern Louise (rechts) und Alice (links)

Ihr Vater war zuletzt britischer Flottenadmiral und zeitweise Erster Seelord. Die Familie des Prinzen von Battenberg nahm im Jahre 1917, als während des Ersten Weltkrieges das britische Königshaus seinen deutschen Familiennamen Sachsen-Coburg und Gotha ablegte und sich seither Windsor nannte, auf Wunsch von König Georg V. ebenfalls einen englischen Namen, nämlich Mountbatten, an. Prinzessin Alice war seit ihrer Geburt taub und lernte in mehreren Sprachen Lippenlesen.



Am 7. Oktober 1903 heiratete Prinzessin Alice den Prinzen Andreas von Griechenland, den vierten Sohn des Königs Georg I. von Griechenland und seiner Gemahlin Olga Konstantinowna Romanowa und Enkel von Christian IX. von Dänemark, dem Schwiegervater Europas.

König George und Königin Olga von Griechenland


Die Trauung in Darmstadt fand dreimal statt.


Zuerst war die standesamtliche Trauung im Alten Palais am Luisenplatz, dann folgte die protestantische Trauung in der Schlosskirche und schließlich die orthodoxe in der Russischen Kapelle. 

Aus Russland hatte man für die orthodoxe Zeremonie wertvolle Kronen von Katharina II. mitgebracht, die, wie beim orthodoxen Ritus üblich, nur über das Paar gehalten wurden. 

Von der Braut wird erzählt, dass sie das Ja und Nein verwechselte und die Hochzeitsgäste zum Lachen brachte, weil sie antwortete, dass sie schon vergeben sei und den Prinzen Andreas nicht heiraten wolle.

Aus der Verbindung mit Andreas von Griechenland gingen fünf Kinder hervor:
  • Margarita (1905–1981) ∞ 1931 Gottfried Prinz zu Hohenlohe-Langenburg
  • Theodora (1906–1969) ∞ 1931 Berthold Markgraf von Baden
  • Cäcilia (1911–1937) ∞ 1931 Georg Donatus von Hessen-Darmstadt
  • Sophie (1914–2001)
1930 Christoph Prinz von Hessen (gefallen im Jahre 1943)
1946 Georg Wilhelm Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, (1915–2006)
  • Philip, Duke of Edinburgh (* 1921) ∞ 1947 Elisabeth II., Königin von Großbritannien
l.o. Theodora, l.u. Cecilie, Prinz Phillip, r.o. Sophie, r.u. Margarita

Prinzessin Alice lebte mit ihrer Familie zunächst in Athen, später auf Korfu, bevor Kriege und Revolutionen ihr Leben entscheidend veränderten.

Im Jahre 1922 wurde Prinz Andreas des Landes verwiesen, nachdem das griechische Heer durch die Türken unter Kemal Atatürk besiegt worden war. Die nun verarmte Familie ging nach Paris und Prinzessin Alice eröffnete ein Kunstgeschäft, in dem sie Handstickereien, Spitzen und Bilder verkaufte.

1930 wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Sanatorien lebte sie dauerhaft getrennt von ihrem Ehemann. Ihr Mann lebte als Privatier in Monaco, wo er 1944 starb.
Im Jahre 1937 starb ihre Tochter Cäcilie zusammen mit ihrem Schwiegersohn Georg Donatus von Hessen-Darmstadt und zwei Enkelsöhnen bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Ostende.
Während des Zweiten Weltkrieges wohnte Prinzessin Alice in Athen. Sie arbeitete beim Roten Kreuz und versteckte die jüdische Familie Cohen vor den Nazis. Prinzessin Alice kehrte später nach Griechenland zurück, entsagte im Jahre 1948 allen Titeln und trat in den Nonnenorden Maria und Martha ein, den sie nach dem Vorbild ihrer Tante, der Märtyrerin Elisabeth von Hessen-Darmstadt, gegründet hatte.



1967 musste sie nach dem griechischen Militärputsch das Land verlassen und zog zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in den Buckingham-Palast, wo sie 1969 starb.

Zuerst wurde sie in der königlichen Gruft der St. George’s Chapel von Windsor Castle beigesetzt, am 3. August 1988 aber zur Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem überführt, wie es ihr Wunsch gewesen war.

Am 31. Oktober 1994 nahmen die überlebenden Kinder an einer Zeremonie in Yad Vashem, Israel, teil, bei der Prinzessin Alice für die Hilfe, die sie der Familie Cohen im Zweiten Weltkrieg in Athen geleistet hatte, als eine Gerechte unter den Völkern mit einer Baumpflanzung geehrt wurde. 

Kommen wir nun zu den Juwelen von Alice.
Viel ist nicht mehr vorhanden. Alice hatte zu Lebzeiten alles was sie besaß verschenkt oder verkauft.

Zu ihrer Hochzeit trug Alice die Sternen Tiara umgeben von kleinen Blumen.

Alice von Battenberg

Diese Sternen Tiara war ein Geschenk von Königin Victoria an ihre Tochter Prinzessin Louise, Herzogin von Argyll die diese wiederum an ihre Patentochter Prinzessin Victoria von Hessen lieh.

Als dann Alice heiratete bekam auch sie die Sternentiara geliehen.

Wahrscheinlich stammt sie aus dem Jahr 1870 und Victoria trug sie versteckt unter dem Blumenkranz, aber das kann ich nicht mit Gewissheit sagen.

Prinzessin Victoria
1914 war Prinzessin Victoria bei ihrer Schwester Zarin Alexandra Feodorwna zu Besuch als der Krieg erklärte wurde.
In aller Eile musste sie nach Hause. Durch den hastigen Aufbruch schlug die Zarin vor das Victoria doch ihre Juwelen in ihrer Obhut lassen sollte.
Bei der Revolution und dem Tod der Zarenfamilie verschwanden demnach auch die Battenberg Juwelen.
Auch Königin Marie von Rumänien schickte ihre Juwelen nach Russland weil auch sie dort den sichersten Aufbewahrungsort wähnte.

Daraus ergibt sich natürlich ein ganz anderes Bild über die Unmengen an Juwelen die von den Bolschewiki beschlagnahmt wurden. (Dieser Interessanten Sache werde ich mal nachgehen).

Prinzessin Louise, Herzogin von Argyll, Victorias Tante und Patin, war so betrübt über den Verlust der Battenbergjuwelen das sie entschied sie sollte doch eine Ersatztiara bekommen.
Sie gab ihr eine Sternen Tiara die genauso aussah wie die ursprüngliche Tiara.
Für Victoria war diese Tiara nun das wichtigste Juwel.

Als dann Victorias Sohn Louis Francis,1. Earl Mountbatten of Burma, Vizekönig von Indien 1922 Lady Edwina Ashley heiratete gab sie die Sternen Tiara an ihre Schwiegertochter weiter, die allerdings die Tiara nicht zu ihrer Hochzeit trug.

Louis und Edwina

Mitte der 1930er Jahre ließ Edwina die Tiara zu einem moderneren Stil aufbauen.



Weiter ging die Sternenreise. Die nächste Trägerin war dann ihre Tochter Patricia Edwina Victoria Knatchbull.2 Countess Mountbatten of Burma bei ihrer Hochzeit.


So ging es weiter. Die Tiara wurde hauptsächlich zur Hochzeitstiara.


Ihren bisher letzten Auftritt hatte die Tiara 2016 als Alexandra Knatchbull, Tochter von Norton Knatchbull, erster Sohn von Patricia, heiratete.


Prinz Charles führte die Braut in die Kirche.
Auch die Queen und Prinz Phillip waren bei dieser Hochzeit anwesend.



Die Aquamarin Tiara

Die Vermählung von Alice und Prinz Andreas von Griechenland wurde dreimal gefeiert.
Am 07.10.1903 um 12.00 fand die standesamtliche Trauung im alten Palais in Darmstadt statt.
Vollzogen wurde die Trauung von Stadtrat Dr. Glässing in Vertretung des Oberbürgermeisters.

Als Trauzeugen fungierten König Georg von Griechenland und Prinz Ludwig von Battenberg. Anwesend waren ferner Königin Alexandra von England, Königin Olga von Griechenland, Viktoria von Battenberg, die Mutter der Braut, und der griechische Minister Namgabe. 

Die kirchliche Trauung fand am 08.10.1903 statt.
Erst nach evangelischem dann nach griechisch-ortodoxem Ritus.

Das Hochgzeitsgeschenk des Zarenpaares an das Brautpaar bestand aus 1 Millionen Rubel (2,530.000 Mark) in bar.
Dazu kamen noch Schmuckstücke an die Braut die einen Wert von 250.000 Mark hatten.

Das schönste Geschenk jedoch war ein Diadem, Halskette, Brosche und Armband des Zarenpaares.

Besetzt waren die Schmuckstücke mit Diamanten und Aquamarine.
Von der Tiara konnten die obersten Steine abgenommen werden so das nur noch ein diamantbesetzter Kreis des Kopf schmückte.
Die Kette konnte verkürzt oder durch das Armband verlängert werden.

Hier sehen wir die Kette in zwei Versionen
 
Hier sehen wir die Brosche

Allerdings gibt es verschiedene Meinung über die Farbe und Art der Steine.
Damals berichteten mehre Zeitungen( Bozener Nachrichten; Hamburger Börsennachrichten; Walsall Advertiser 1903) über diese Hochzeit und sprachen von Aquamarinen in hellgrüner Farbe.

Hier sehen wir einen Boca-Rica Aquamarin

Das intensive, ins Türkis gehende Blau dieses Aquamarins ist wirklich außergewöhnlich. Sein bis ins Grün reichende Blau verleiht ihm klare blau-grüne Nuancen, ganz wie die Farbe auf einer Urlaubs-Postkarte. Diese Farbe entzückt diejenigen, die bläuliche Grüntöne und die Türkis-Nuancen einer Lagune lieben.

So könnten die Schmucksteine ausgesehen haben.
Im Jahre 1974 wurde ein sehr ähnliches Collier mit den gleichen Mustern in einer russischen Auktion angeboten.
Punziert waren sie mit der Meistermarke von A. Holmström, dem Werkmeister von Faberge, einer der Hofjuweliere des Zaren.


Da wir ja wissen das Alice einige ihrer Schmuckstücke verkauft oder verschenkt hat könnte man annehmen das es sich um diese Kette handelt.

Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder wurde eine zweite identische Kette damals von A. Holmström angefertigt mit Saphiren oder aber bei der Kette damals wurden mehrere Steine mitgeschenkt die dann ausgewechselt werden konnte.

Allerdings glaube ich an die zweite Theorie nicht.
Denn die Zeitungsreporter waren damals ja nicht Farbenblind.
Und auf dem Hochzeitstisch waren damals mit Sicherheit kleine Kärtchen die die Hochzeitsgeschenke erklärten.

Sicher ist das das Alice die Tiara bis zu der Hochzeit ihres Sohnes Prinz Phillip in ihrem Besitz hatte und sie ihm übergab damit er daraus einen Verlobungsring und ein Armband für seine Frau Elisabeth herstellen lassen konnte.

Das Armband wir heute oft von Herzogin Karte getragen

Weiter heißt es in den Berichten von Damals:
Das neuvermählte Paar gedenkt noch 8 Tage auf Schloß Heiligenheim bei Jugenheim zu verweilen.


Danach möchte das Paar zum Jagdschloss Wolfsgarten reisen um noch einige Wochen mit den Hochzeitsgästen unter ihnen Großherzog von Hessen, das russische Zarenpaar und Prinz und Prinzessin Heinrich von Preussen zu verbringen.


Die Reise nach Griechenland soll, mit einigen Unterbrechungen, mittels des von Zar Nicolaus geschenkten Automobiles unternommen werden.


Die Meander Tiara

Alice besaß auch eine Mäander Tiara die heute im Besitz von Royal Princess Anne ist.


Eine weitere Tiara/Bandeau bestand aus sescheckigen Sternen Motiven die ihrer Mutter gehörte.
Wahrscheinlich konnte man das Bandeau auch als Kette tragen
Allerdings ist darüber leider nichts bekannt genauso wie der Aufenthaltsort.


So, ein langer Bericht geht zu Ende. 
Die Mountbatten sind eine interessante Familie und ich werde mich auf die Suche nach anderen Schmuckstücken machen...


Quelle: Google, Pinterest...

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Victoria Melittas Saphir Parure



Hier haben wir mal wieder eine wunderbare Parure mit Diamanten und Saphire aus dem russischen Haus.

Sie besteht aus einer großen Halskette, einem Stomacher und einer unbekannten Tiara.

Sie gehörte einst Prinzessin Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha.

Ducky, wie sie von allen genannt wurde,(*25. November 1876 in Valletta (Malta); †2. März 1936 in Amorbach) war als Enkelin von Königin Victoria ein Mitglied der britischen königlichen Familie. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt hatte sie den zehnten Platz in der britischen Thronfolge inne und daher den Titel „Her Royal Highness Princess Victoria of Edinburgh“. Durch ihre Ehen trug sie die Titel einer Großherzogin von Hessen und unter dem Namen Viktoria Feodorowna den einer Großfürstin von Russland.



Victoria wurde im San-Antonio-Palast auf Malta geboren, woher auch ihr zweiter Vorname rührte. Ihr Vater Alfred, zweiter Sohn von Königin Victoria, war für mehrere Jahre als Offizier der Royal Navy auf Malta stationiert. Ihre Mutter war Maria Alexandrowna, eine Tochter Zar Alexanders II. und seiner ersten Frau Marie von Hessen-Darmstadt.
Als Kind war Victoria ein schwieriger Charakter. Ihre ältere Schwester Marie beschrieb sie später als sensibel, zurückhaltend und schüchtern. Ihre Mutter erzog die Kinder streng und duldete ein derartiges Verhalten nicht. Sie behandelte die kleine Victoria hart und probierte allerlei Methoden aus, damit diese ihre Schüchternheit überwinden sollte.

Prinzessin Beatrice, Marie und Victoria Melita von Saxe-Coburg und Gotha

Als Sohn des bereits verstorbenen Prinzen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha stand Victorias Vater nach seinem Bruder Edward an zweiter Stelle der Thronfolge des Herzogtums. Nachdem sein Onkel Herzog Ernst II. kinderlos starb und sein Bruder auf seinen Anspruch verzichtete, wurde Alfred zum Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha ernannt. Daraufhin zog die Familie 1889 nach Coburg. Herzogin Maria hatte viel für Deutschland übrig und bestand darauf, dass sich die Kinder ihrer neuen Heimat anpassten. So erhielten die Mädchen eine deutsche Gouvernante und wurden der lutherischen Praxis entsprechend konfirmiert, obwohl sie mit dem Anglikanischen Glauben aufgewachsen waren.

Nachdem Victorias Schwester Marie den rumänischen Kronprinzen Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen geheiratet hatte, wurde nun auch nach einem geeigneten Ehemann für Victoria gesucht. Dabei fiel die Wahl auf Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Er war über seine Mutter, Prinzessin Alice, Großherzogin von Hessen-Darmstadt ebenfalls ein Enkel Königin Victorias und ein Cousin Victorias väterlicherseits.
Königin Victoria war von der Idee einer Eheschließung zwischen ihren beiden Enkeln sehr angetan. Dies galt auch für Herzogin Maria, deren Mutter Marie ebenfalls eine Prinzessin von Hessen war. Auch wenn weder Victoria noch Ernst Ludwig viel von diesem Vorhaben hielten, gaben sie schließlich dem Druck der Familien nach. Die sogenannte Fürstenhochzeit fand am 19. April 1894 im Kreise des europäischen Hochadels in Coburg statt. Zu den Gästen zählten ihrer beider Großmutter Königin Victoria von Großbritannien, ihrer beider Cousin, der Deutsche Kaiser Wilhelm II., sowie Ernst Ludwigs zukünftiger Schwager, der spätere Zar Nikolaus II. von Russland.


Aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Elisabeth (1895–1903) hervor. Elisabeth starb nach einer Reise zu ihrer Tante Alix, der letzten Zarin von Russland, auf dem Rückweg in Skierniewice (Polen) an Typhus. 

Im Mai des Jahres 1900 brachte Victoria Melita einen tot geborenen Jungen zur Welt.

Nach diesem Schicksalsschlag trennte sich das Paar im Jahr 1900. Versuche, die Eheleute einander wieder näher zu bringen, scheiterten. 
Die Ehe wurde am 21. Dezember 1901 geschieden. Die Scheidung sorgte für viel Aufsehen in europäischen Adelskreisen. 

Victoria zog nach der Scheidung zu ihrer Mutter in deren Haus an der französischen Riviera.
Bereits 1891 reiste Victoria mit ihrer Mutter zur Beerdigung der Großfürstin Alexandra Georgijewna, der Frau ihres Onkels mütterlicherseits, Großfürst Paul Alexandrowitsch. 

Dort traf sie zum ersten Mal auf ihren Cousin, Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow. 


Zwar waren die beiden einander sehr zugeneigt, jedoch untersagte ihre Mutter Victoria, in die russische Zarenfamilie einzuheiraten, zumal Ehen zwischen Cousins und Cousinen ersten Grades laut russischem Hausrecht verboten waren.

1896 reiste Victoria erneut nach Russland, um der Krönung Nikolaus' zum Zaren beizuwohnen. Während ihres Aufenthaltes wurde ihr Interesse an Kyrill wiedererweckt. Er wurde dadurch ebenfalls in den Scheidungsskandal einbezogen und Ernst Ludwigs Schwester, Zarin Alexandra Fjodorowna, verlangte vom Zaren, Kyrill ins Exil in den fernen Osten zu schicken. Kyrill kehrte als Kriegsheld nach Moskau zurück, nachdem er einen Angriff auf die russische Flotte während des Russisch-Japanischen Krieges 1904 überlebt hatte. Der Zar gestattete ihm die Ausreise aus Russland und Kyrill ging nach Coburg, um bei Victoria zu sein.

Am 8. Oktober 1905 erfolgte in Tegernsee unter strenger Geheimhaltung nach russisch-orthodoxem Ritus die Hochzeit zwischen Victoria, die sich jetzt Viktoria Fjodorowna nannte, und Kyrill. Es war eine schlichte Feier ohne Anwesenheit königlicher Gäste. 

Als „Hochzeitsgeschenk“ erhielt Kyrill von Nikolaus II. die Aberkennung seiner königlichen Privilegien und seines Titels innerhalb der Marine.
Das Paar hatte zusammen drei Kinder:
  • Maria (* 2. Februar 1907; † 27. Oktober 1951) ∞ Karl zu Leiningen (1898–1946)
  • Kira (* 9. Mai 1909; † 8. September 1967) ∞ Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994)
  • Wladimir Kirillowitsch Romanow (* 30. August 1917; † 21. April 1992)


Nach einigen Todesfällen in der russischen Zarenfamilie war Nikolaus gezwungen, Kyrill wieder in die kaiserliche Familie aufzunehmen. 

Somit stand er jetzt an dritter Stelle der Thronfolge. Das Paar wurde nach Russland zurückgeholt, und Victoria wurde der Titel einer Großfürstin von Russland verliehen. Sie lebte sich schnell in die russische Gesellschaft ein und genoss das Leben am Hof mit seinen glanzvollen Empfängen und Bällen.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Victoria als Krankenschwester und organisierte erste motorisierte Krankentransporte, die die Arbeit um einiges beschleunigten. Wie viele andere Mitglieder der Familie, standen auch Victoria und Kyrill der Beziehung des Zarenpaares zu Rasputin sehr kritisch gegenüber. Nachdem Rasputin im Dezember 1916 ermordet worden war, wurde beim Zaren eine Petition eingereicht mit der Bitte um Begnadigung für Rasputins Mörder, Großfürst Dimitri Pawlowitsch. Der Zar lehnte ab. Wenige Wochen darauf musste der Zar abdanken, und das Land wurde zur Republik. Am 14. März 1917 schworen Kyrill und seine Marineeinheit der Duma die Treue in der Hoffnung, die alte Ordnung wiederherzustellen und die Monarchie zu retten. Die kaiserliche Familie empfand dies jedoch eher als Hochverrat, was für viel Kritik sorgte. Victoria stand aber zu ihrem Mann, der ihrer Meinung nach das richtige getan hatte.
Während der russischen Revolution 1917 flüchtete Victoria mit ihrer Familie nach Finnland, wo sie bis 1919 bleiben sollten. 

Die Familie im Exil

In den folgenden Jahren lebten sie in Nizza und waren gelegentlich in Coburg. 

Sie unterstützte den 1923 während des Hitlerputschs getötetenMax Erwin von Scheubner-Richter beim Sammeln von Spenden für die NSDAP.


Den Rest ihres Lebens verbrachte das Paar ab 1925 in seinem Wohnsitz in Saint-Briac-sur-mer in Frankreich. Victoria starb am 2. März 1936 und wurde am 6. März 1936 im Mausoleum der herzoglichen Familie in Coburg beigesetzt. 

Am 7. März 1995 wurden ihre sterblichen Überreste zusammen mit denen ihres 2. Ehemannes Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow in die Familiengruft der Romanows in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg überführt.


Zu ihrer ersten Hochzeit im Jahr 1875 bekam sie unter anderem von ihren Eltern diese Saphier Parure geschenkt.

Von ihrem Vater, Alfred von Sachsen-Coburg, soll sie die Saphier Halskette und die Doppelbrosche, die eingehangen einen Stomacher ergeben, bekommen haben.
Die floralen Elemente sind eine Homage an das englische Königshaus; Rosen für England, Disteln für Schottland und Kleeblätter für Irland.

Das große Diadem soll von ihrer Mutter Marija Alexandrowna Romanowa stammen.

Ob dieses Juwelen schon vorher so verarbeitet waren ist leider nicht bekannt.
Fest steht aber das die Saphire aus der legendären Sammlung der Romanow Saphiere stammen.


Wahrscheinlich trug sie diese prachtvolle Parure nie in ihrere ersten Ehe.
Aber in der zweiten Ehe die glücklich war sah man Victoria Melita des öfteren mit einem oder allen Teilen.




Die Großfürstin verkaufte dieses Collier und die 2-teilige grosse Brosche aus zwei Saphiren und einem Triangel Diamant als Element des 3-blättrigen Kleeblattes, nach der Revolution an Cartier.

Leider ist über den Verbleib des Diadems nichts bekannt.
Wahrscheinlich ist, das auch dieses verkauft wurde um das Überleben der Familie zu sichern.
Leider können wir es nicht genau wissen.