Die Geschichte der letzten Zarenfamilie und ihrem
Schmuck fasziniert mich immer mehr.
Obwohl es ja hier eine Juwelen Seite sein soll habe ich
mich entschieden über die letzten Tage der letzten Zarenfamilie zu berichten.
Alles ist ja irgendwie mit den fantastischen Juwelen
verbunden.
Und tatsächlich wurden auch welche gefunden.
Ich hoffe ihr habt Freude an diesem doch etwas langem
Bericht. Aber ich musste ihn etwas ausführlicher schreiben.
Nikolaus II. und Alexandra Fjodorowna
Nikolaus Alexandrowitsch Romanow aus dem
Herrschergeschlecht Romanow-Holstein-Gottorp (*18. Mai 1868 im Alexanderpalast;
+ in der Nacht auf den 17. Juli 1918 in Jekaterinburg) war der letzte Zar
Russland; sein offizieller Titel lautete „ Zar Nikolaus II. Kaiser und Autokrat
aller Russen“. Regierungszeit „ 1.November 1894 bis zu seiner Abdankung am 15.
März 1917. Heiliggesprochen durch den Märtyrertod mit seiner Familie von der
russisch-orthodoxen Kirche am 20. August 2000.
Victoria Alix Helena Louise Beatrice von Hessen und bei
Rheine (*6.Juni 1872 in Darmstadt; + in der Nacht auf den 17.Juli 1918 in
Jekaterinburg) war großherzogliche Prinzessin von Hessen-Darmstadt und durch
ihre Heirat mit dem späteren Kaiser Nikolaus II. als Alexandra Fjodorowna die
letzte russische Kaiserin/Zarin von Russland.
Eigentlich sollte Alexandra, von allen nur Alix
genannt, ihren Cousin Albert Victor (ältester Sohn des späteren Königs von
Großbritannien und Irland, Eduard VII) heiraten, doch sie lehnte ab.
Ihren zukünftigen Mann Nikolaus traf sie bereits im
Alter von 12 Jahren auf der Hochzeit 1884 ihrer Schwester Elisabeth.
Später verliebten sich beide, Nikolaus liebte sie
abgöttisch, doch Nikolaus Eltern waren erst nicht so einverstanden.
Alexander III. und Dagmar |
Alexander III. schätzte zwar ihr ruhiges Naturell, aber
seine Frau Maria, eine geb. Prinzessin Dagmar von Dänemark, hatte eine
Abneigung gegen die Deutschen seit dem Schleswig-Holsteinischen Krieg
(1848-1851).
Zudem wollte sie eine Schwiegertochter von höherem
Stand, eine, in ihren Augen, richtige Prinzessin, Tochter eines Königs und
nicht die Tochter eines Großherzogs aus dem kleinen Herzogtum Hessen.
Doch ihr Sohn setzte sich zu Wehr und konnte seine
Mutter letztendlich überzeugen.
Auch musste noch Königin Victoria von Großbritannien
überzeugt werden.
Königin Victoria wollte eigentlich dass alle
Familienmitglieder innerhalb „Europas“ heirateten, denn Russland schien ihr
nicht lohnenswert.
Doch sie hatte schon mal einer Heirat nach Russland
zugestimmt.
Alix Schwester Elisabeth war mit dem Großfürsten Sergej
Alexandrowitsch, mit Victorias Segen, verheiratet.
Also musste sie letztendlich zustimmen.
Das Paar verlobte sich 1894 in Coburg und heiratete am
26.November 1894 im Winterpalast in Sankt Petersburg.
Leider gibt es nur ein Verlobungsfoto
Durch den vor wenigen Wochen vorher verstorbenen
Alexander III. war die Hochzeit nach damaligen Verhältnissen eher bescheiden,
da eine prachtvolle Hochzeit während der Trauerzeit unpassend gewesen wäre und
aus diesem Grund gibt es auch keine Hochzeitsfotos.
Trotz Bedenken Alix um den russisch-orthodoxen Glauben,
trat sie über und änderte ihren Namen in Alexandra Fjodorowna.
Schwere Jahre
Durch den Tod von Zar Alexander III. wurde das Paar im
Rahmen einer prunkvollen Zeremonie zum Kaiserpaar gekrönt.
Die Krönungszeremonie und ein anschließendes Fest für
die Bevölkerung in einem Park waren von mehreren blutigen Auseinandersetzungen
durch einen Massenansturm auf Kostenlose Backwaren und Getränke geprägt, was im
Nachhinein als schlechtes Omen für die Regierungszeit angesehen wurde.
Wie
wahr.
Die Hochzeitsgeschenke für Alix vielen pompöse aus.
Sie
liebte Schmuck, das wusste jeder, und häufte im Laufe ihrer Ehe eine Menge
davon an.
Niemals kaufte sie sich selber Schmuck, obwohl sie es
gekonnt hätte.
Die Höhe der Juwelen lag im Jahr 1917 bei unglaublichen
50 Millionen Dollar!!!
Und so häufte sie unbemerkt ein stattliches Vermögen
an.
Es sollte wohl für die „späteren dunklen Regentage die
da kommen können“ sein, wie sie mal bemerkte als sie auf ihre Sparsamkeit
angesprochen wurde.
Allerdings war Alix, trotz ihrer Sparsamkeit, weder am
Hof noch beim Volk sonderlich beliebt, einerseits wegen fehlender sozialer
Fähigkeiten, andererseits auf Grund ihrer deutschen Herkunft.
Sie war immer sehr schüchtern, biss sich bei Zeremonien
auf die Lippen, aus Furcht, Fehler zu machen.
Ihr Französisch, ein Muss am russischen Hof, war so
schlecht, dass die Hofdamen noch Tage später über ihr Versagen Witze machten.
Sie zog sich bei gesellschaftlichen Anlässen und
Ereignissen schnell zurück und flüchtete sich in Migräneattacken, verursacht
durch die eigene Unsicherheit.
Hinzu kam in späteren Jahren der negative Einfluss von
Rasputin auf die Zarin.
Zum 1. Weltkrieg keimte der Verdacht auf es gäbe am
Zarenhof eine Verschwörung die einen Sieg des deutschen Reiches über das
Kaisertum Russland anstrebe. Und nur weil Alix Deutsche war.
All dies trug zum Legitimverlust der Kaiserfamilie vor
der Revolution bei.
Das Paar hatte 5 Kinder:
Olga *15. November 1895
Tatjana *10. Juni 1897
Maria *26. Juni 1899
Anastasia *18. Juni 1901
Alexei * 12. August 1904
Die nächsten Jahre wurden durch den Krieg nicht
leichter.
1917 brach in Petrograd (St. Petersburg) die „Februarrevolution“
aus.
Genauer gesagt geschah das Anfang März, aber der in
Russland damals noch gebräuchliche julianische Kalender hinkte dem allgemeinen
um 12 Tage hinterher.
Die Situation für Alexandra spitze sich immer mehr zu.
Selbst der Cousin, König George V., von Alexandra und
Nikolaus weigerte sich die Kaiserfamilie nach Großbritannien zu evakuieren
obwohl er ihnen erst Asyl angeboten hatte aber auf Druck der Regierung dies
wieder zurück zog, da Auswirkungen auf seinen eigenen Thron befürchtete wurden,
da das Zarenpaar auch in seinem Land nicht sehr beliebt war.
Abdankung und Hausarrest im Alexanderpalast
Am 15. März 1917 wurde eine Provisorische Regierung
gebildet und Nikolaus II. wurde gezwungen
abzudanken.
Leider kann ich kein Russisch. Vielleicht kann mir
jemand diese Abdankung übersetzen der Russisch spricht. Wäre vielleicht auch
für die anderen Leser interessant. Danke schon mal im Voraus.
Zuerst dankte er zu Gunsten seines Sohnes ab, änderte
jedoch die Abdankungsurkunde noch am selben Tag zugunsten seines Bruders.
Das Zarenpaar und ihre Kinder Olga(21), Tatjana (19),
Maria (17), Anastasia (15) sowie Alexej (12)wurden zunächst im Alexander-Palais
von Zarskoje Sselo bei Petrograd unter Hausarrest gestellt.
Der Alexander-Palast war die bevorzugte Residenz des
Kaiserpaares.
Der Palast wurde von Katharina der Großen für ihren
Lieblingsenkel, den zukünftigen Kaiser Alexander I. zu seiner Hochzeit 1793 mit
Louise von Baden in direkter Nachbarschaft zum Katharinenpalast erbaut.
Seit Alexander den Palst seinem Bruder, dem zukünftigen
Kaiser Nikolaus I. überlassen hatte, diente er allen Thronfolgern als
Sommerresidenz.
Die eigentliche Hauptresidenz der Monarchen war aber
der Winterpalast in Sankt Petersburg.
Erst nach dem Petersburger Blutsonntag 1905 verlegte
der Zar seinen ständigen Wohnsitz in den Alexanderpalast.
Und nun waren sie in ihrem eigenen Haus unter Arrest
gestellt.
Tobolsk
Da aber die provisorische Regierung die Hauptstadt vom
Feind bedroht sah und eventuell die Zarenfamilie befreien könnte wurden sie am
1. August 1917 tief ins russische Kernland nach Tobolsk in Sibirien deportiert.
Man weiß dass beim Umzug nach Tobolsk in den 50 Kisten
des Reisegepäcks neben Büchern, Kleidung, Geschirr und Ikonen auch große Teile
des kaiserlichen Schmucks enthalten war.
Bei einer Befreiung durch die „Weißen“ wäre er ein
dringend benötigtes Startkapital für das Exil gewesen.
Vorsorglich hatte die Zarin besonders wertvolle
Edelsteine in die Korsetts ihrer Töchter eingenäht.
Die Haftbedingungen waren durchaus erträglich, zumal
die Romanows ein schlichtes und einfaches Leben schätzte.
(Das, meiner Meinung
nach, wiederspricht sich gegenüber dem Anhäufen von Juwelen für schlechte
Zeiten, nun Ja).
Der Zar mit seinem Sohn Alexej |
Es war friedlich, jeden Tag läuteten die Kirchenglocken,
Einheimische versammelten sich vor dem Haus und grüßten die Zarenfamilie.
Selbst die Wachen benahmen sich nicht mehr so
feindselig.
Tatjana und Alexej
„Uns geht es gut hier, -wir leben still und friedlich“,
schreibt der Zar am 10. Dezember 1917.
|
Großfürstin Maria (18) notierte im Januar 1918 „ Wir
sind alle gesund, gehen viel auf dem Hof spazieren und fahren Schlitten über
die Berge.“
Nur Zarin Alexandra scheint von düsteren Vorahnungen
geplagt.
„ Das Leben ist Schall und Rauch wir alle bereiten uns
auf das Himmelreich vor“, berichtete sie ihrer Freundin Anna Wyrubowa am 15.
März 1918.
Zu jener Zeit hatte Russland bereits einschneidende
Veränderungen vollzogen. Am 07. November 1917 ergriffen in Petrograd die
Bolschewisten unter Führung von Wladimir I. Lenin die Macht.
Dies geschah in einem bemerkenswerten unblutigen
Staatsstreich. Was danach folgte, war freilich blutiger als alles zuvor.
Noch im Dezember 1917 brach ein Bürgerkrieg aus, in dem
zarentreue „ Weiße“ gegen Lenins „Rote“ kämpften.
Anfang 1918 hatten die Bolschewisten zwar einen Frieden
mit Deutschland geschlossen, doch nun rückten „weiße“ Armeen überall vor, auch
in Sibirien.
Jekaterinburg und Tod
Ende Mai 1918 wurde die Zarenfamilie vom sibirischen
Tobolsk nach Jekaterinburg am Ural verlegt, wo die Bolschewisten über eine
große Anhängerschaft verfügten.
Hier besaß die Geheimpolizei Tscheka ein „ Haus zur
besonderen Verwendung“, das von dem Kaufmann Nikolai Ipatjew beschlagnahmt
worden war und nur das Ipatjew-Haus genannt wurde.
Ipatjew-Haus |
In diesem Ipatjew-Haus musste die Zarenfamilie mit
ihren wenigen Bediensteten in völliger Isolation leben.
Um das Haus wurde ein
Palisadenzaun gezogen, sämtliche Fenster weiß getüncht.
Nur 2 Stunden täglich darf Nikolaus II. mit seiner
Familie in einem Garten verbringen, der eher einem Gefängnishof gleicht.
Das Essen kam von einem russischen Restaurant in der
Nähe aber immer viel zu wenig und zu den unterschiedlichsten Zeiten.
Auch gab es nicht genug besteckt. So gab es zum
Beispiel nur 5 Gabeln für 7 Menschen.
Der 12-jährige Zarewitsch Alexej litt an einer Blutkrankheit
und lag fast ständig im Bett.
Am 04. Juli 1918 übernahm der Tscheka-Offizier Jakow
Jurowski das Kommando im Ipatjew-Haus.
„ Wir haben den neuen Kommissar gesehen – sein Gesicht
ist sehr unangenehm“, notiert die Zarin.
1918 |
Am selben Tag sammelte er die privaten Schmuckstücke
die von der Familie getragen wurden ein.
Die Zarin schreibt in ihren letzten Notizen: …4. Juli –
der Kommandant und sein jüngerer Assistent kamen zu uns und wir sollten ihnen
unsere Schmuckstücke geben. Warum? Für wie lange? Wo? … ich sollte ihm 2
Armbänder von Onkel Leopold geben (Herzog von Albany), doch ich wollte nicht.
Also nahm er die Armbänder der Mädchen.
Auch wollte er meinen Verlobungsring von N. den ich aber nicht abbekam. Auch
nahm er unsere Schlüssel für die Kisten auf dem Dachboden weg… (Ob alle 50
Kisten aus Tobolsk mit nach Jekaterinburg mitgingen ist nicht bekannt).
5. Juli – Der Kommandant kam mit unseren Juwelen,
versiegelte sie in unserer Gegenwart in einem Umschlag und ließ sie auf unserem
Tisch. Er wird jeden Tag wiederkommen, um zu sehen dass wir das Paket nicht
geöffnet haben…
Am 16. Juli 1918 notiert Alexandra: Mit Nicky Karten
gespielt. 10.30 Uhr zu Bett. 15 Grad.“
Das sind die letzten Zeilen die von Kaiserin Alexandra
Fjoderowna geschrieben wurden…von einer Frau deren Liebe zu ihrem Mann und
seinem Land stärker waren als die angst vor dem Tod.
Die Nachtruhe war nicht von langer Dauer. „Das
Erschießungskommando stand im Nebenzimmer bereit, die Romanows argwöhnten
nichts“, rapportierte Jurowski später.
Er war zum Leiter der Mordaktion auserwählt; wie sich
nach Öffnung der Sowjetarchieve herausstellte, auf direkten Befehl Lenins und
dessen Handlanger Kakow Swerdlow.
Kurz nach Mitternacht wird der Leibarzt Dr. Jewgeni
Botkin geweckt. In der Stadt gäbe es Unruhen, alle sollen in den Keller gehen.
Der Arzt weckte die Gefangenen: außer der Zarenfamilie noch den Diener, das
Kammermädchen und den Koch. ( meine Güte wie Hinterlistig das doch alles war)
Insgesamt sind 11 Menschen in dem leeren Kellergeschoß
versammelt.
Nikolaus der II. trägt seinen kranken Sohn auf dem Arm.
Gegen 1.30 betritt Jurowski mit seinen Gehilfen den
Kellerraum.
„ Wir haben den Auftrag, sie zu erschießen“, schreit er
und eröffnet sofort das Feuer.
Der Zar fragte noch „Was“?
Jurowski zielt auf den Zaren und „tötet ihn auf der
Stelle“.
Alle anderen anwesenden Schützen schossen daraufhin auf
die ihnen vorher zugewiesenen Person, und um übermäßiges Blutvergießen zu
vermeiden sollte direkt auf das Herz gezielt werden.
Alexandra starb auf dem Stuhl sitzend, sofort.
Wenige Sekunden später Olga, Botkin, Trupp und
Charitonow.
Da die Zarentöchter sowie die Kammerfrau Anna Demidowa
in ihren Korsetts wertvolle Edelsteine eingenäht hatten, bzw. kleine Kissen mit
wertvollem Inhalt hergestellt hatten, (leider wissen wir nicht um welche Steine
es sich handelt) prallten viele Kugeln ab. Die Kammerfrau versuchte sogar noch
die Kugeln mit den Kissen abzuwehren.
Daher dauerte der Vorgang der Ermordung an die 20
Minuten.
Sie wurden schließlich durch gezielte Kopfschüsse
ermordet, die junge Anastasia mit dem Bajonett erstochen. Als der kleine Alexej
schwer verwundet aufstöhnt, tritt Jurowski auf seinen Kopf und schießt ihm ins
Ohr.
Selbst vor dem kleinen King-Charles –Spaniel von
Anastasia machten sie kein Halt und erschossen auch ihn.
Am nächsten Tag nach der Ermordung fertigte Jurowski
über die Täter einen kurzen Bericht an:
Die 7 ausführenden Soldaten waren überwiegend jüdische
Ungarn.
Sie sprachen kein Russisch; Jurowski unterhielt sich mit
ihnen möglicherweise auf Deutsch.
Das ist eine Vermutung denn die Unterstützer
dieser These nehmen an dass das ZK
befürchtete, russische Soldaten würden nicht auf den Zaren und seine
Familie schießen.
Dieses Foto entstand nachdem die „Weißen“ Ermittler in den Keller des
Hauses kamen. Sie entfernten Tapeten und Teppiche um Beweise zu sichern.
Auch
sehen wir das der Stuhl fehlt auf dem die Zarin ermordet wurde.
Auch können wir
Einschusslöcher an der Tür erkennen sowie in der Wand.
Die schwarzen Spuren am linken Rand des Bildes
erscheinen mir wie Fehler auf dem Bild.
Nur der Küchenjunge Leonid Sednew war einige Stunden
zuvor aus dem Haus gerufen worden und entging so der Erschießung.
Die geplünderten Leichen (nun bekam Jukorowski doch
noch die Juwelen die die Kaiserin ihm nicht geben wollte und konnte, sowie die
eingenähten Steine) werden auf einer Waldlichtung beim Dorf Koptjaki geschafft,
zerstückelt und verbrannt.
Ihre Gesichter übergießt man zusätzlich mit
Schwefelsäure.
Eine zweite Version besagt das die Toten am selben Tag
zu einem Schacht auf der Waldlichtung gebracht wurden und erst am nächsten Tag
wurden 2 Tote verbrannt und die anderen in einer als Wegbefestigung getarnte
Grube verscharrt.
Als offizielle Version verbreiten die Sowjets, die
Zarenfamilie sei „ bei einem Fluchtversuch umgekommen“.
Die Gebeine der Familie wurden 1979 in der Nähe des
ehemaligen Bergwerkschachts Ganina Jama, im Waldstück „Vier Brüder“ nahe
Jekaterinburg, entdeckt.
Zu Zeiten der Sowjetunion konnte diese Entdeckung
jedoch nicht öffentlich gemacht werden.
In den frühen 1990er Jahren, nach Auflösung der Sowjetunion,
wurden die Körper der Romanovs lokalisiert, exhumiert und identifiziert.
Ein Bericht aus dem Jahr 1979, jedoch nicht
veröffentlicht, half bei der Lokalisierung.
Bei der Identifikation half eine DNA-Analyse. Eine
Blutprobe von Prinz Philip (Großneffe von Alexandra) wurde genutzt.
1998 wurden Alexandra, Nikolaus und ihre Kinder (außer
Alexei und eine der jüngeren Töchter (Maria oder Anastasia), deren Verbleib bis
zu diesem Zeitpunkt ungeklärt war) nach St. Petersburg überführt, wo sie mit
großer Zeremonie in der Familiengruft der Romanows beigesetzt wurden.
2007 konnten schließlich auch die sterblichen
Überrreste der beiden fehlenden Kinder anhand einer DANN-Untersuchung
identifiziert werden.
Auf den Tag genau 80 Jahre nach der Erschießung wurden
die sterblichen Überreste der Zarenfamilie in der Peter-und-Paul-Festung in St.
Petersburg beigesetzt und von der russisch-orthodoxen Kirche am 20. August 2000
heiliggesprochen.
Hier nochmal eine kleine chronologische Zusammenfassung
|
Die Gruft der Romanows |
Raub der Juwelen
Als die Familie im Jahr 1917 im Alexanderpalast unter
Hausarrest gestellt wurde hatte die Zarin wahrscheinlich all ihre Juwelen bei
sich.
Als sie dann am 1. August 1917 nach Tobolsk in Sibirien
deportiert wurden, gingen 50 Kisten, mit privaten Sachen, in der Hoffnung mit, später
damit ein normales Leben, oder vielleicht auch wieder ein Kaiserleben zu führen.
In diesen Kisten waren auch ein Teil der Juwelen.
Vielleicht ist noch ein Rest im Alexanderpalast
geblieben?
Wir wissen dass die Zarin eine Unmenge an wertvollen
Juwelen in ihrer Ehe angesammelt hatte.
Doch wie viel genau wissen wir nicht.
Sind es die Juwelen aus einer der 50 Kisten die auf
einem Tisch fotografiert wurden oder aus dem Alexanderpalast ?
1920 fotografierte und katalogisierte der Fotograf A.E.
Fersman die geraubten Juwelen.
Die Familie aber verließ 1917 ihren Palast.
Was passierte mit den Juwelen in den 3 Jahren?
Und wir wissen dass die Bolschewicki ihr Leben finanzieren
mussten und dafür den Schmuck nahmen und ihn zu Geld machten.
Nun ist mir ein Bericht zugetragen worden in dem eine
Tochter der Zarenfamilie ihr Leben in Tobolsk beschreibt.
Unteranderem spricht sie dort über Juwelen.
„… Meine vorausschauende Mama hatte die wertvollsten
unserer Schmuckstücke mit nach Tobolsk genommen und bat nun den Kammerdiener
Chemodurov diese der Mutteroberin des Ivanowski Klosters in Tobolsk zu
überbringen.
Der loyale Diener schmuggelte die Juwelen in das
Kloster, wo man sie für uns verwahren sollte.
Es waren Schmuckstücke im Wert von über 3 Millionen
Rubel, wie eine 100karätige mit Diamanten besetzte Brosche, Mamas Diademe,
Haarnadeln mit Diamanten und Perlen, Goldketten, Uhren die mit Gold verziert
waren, diamantene Armbänder, Kreuze aus Gold, Saphire und vieles mehr. Es waren
insgesamt 154 Schmuckstücke…"
(Auszug aus: Mandrifolie – Eine Tochter des Zar
Nikolaus II von Russland (Band 2)
Die Mutteroberin gab diesen Schatz an die Nonne Marfa
Uzhintseva weiter, die alles im Kloster versteckte mit den Worten „…bis eine
wirkliche Regierung zustande kommt…“
1923 mussten die Nonnen auf eine Order der Verwaltung
der Provinz hin ihr Kloster verlassen.
Daraufhin versenkte sie den Schmuck in einem
Ziehbrunnen im Klostergarten.
Kurz danach wurde sie für 18 Tage verhaftet.
In dieser
Zeit machte sie sich sehr viel Gedanken um den guten Schmuck der im Wasser Schaden
nehmen könnte.
Nach ihrer Entlassung holte sie den Schmuck aus dem
Brunnen und gab ihn an den vertrauenswürdigen Fischer Vasily Michaelovich
Kornilov der alles nun verwahrte.
1933 wurde die Nonne Marfa wieder verhaften und unter strengem Verhör gab
sie zu das sie Schmuck der Kaiserfamilie verwahrt hatte und ihn an den Fischer Vasily
Michaelovich Kornilov gab der den Schmuck im Garten seines Hauses in der
Dekabristenstr. 1 in Tobolsk vergrub.
Daraufhin wurde der Fischer zum Verhör geholt.
Dieser sagte im Verhör“… die Nonne gab mir 2 Glasgefäße
in denen was in Watte und Papier eingepackt war. Ich wusste nicht was. Wir
beide vergruben die Sachen in 1.5 m Tiefe. Ich habe später nicht nachgeschaut
oder was rausgenommen. Wenn sie es nicht genommen hat dann müsste es noch da
sein…“
(Auszug aus “ Zarenmord: Kriminalfall Jekaterinburg
1918 und der verschwundene Kronschatz ...)
Und so wurden 154 Schmuckstücke der Zarenfamilie
gefunden.
1 Brillantbrosche 100 Karat 1.200.000 Rubel
1 Brillant Halbmond mit 5 großen
Brillanten bis
70 Karat 310.000 Rubel
2 Haarstecknadeln mit Brillanten 36 Karat 700.000 Rubel
1 Brillante Anstecknadel 44 Karat 700.000 Rubel
1 Brillantcollier mit Perlen und Rubinen 50.000 Rubel
1 Brillanter Zarenadler
8 Karat 22.000 Rubel
1 Diadem aus Brillanten und Perlen 25.000 Rubel
1 Diadem mit mittelgroßen Diamanten 8 Karat 25.000 Rubel
1 Diadem mit Kunzit ? 2.000 Rubel
1 Diadem mit Almandin ? 5.000 Rubel
1 Diadem Türkisfarbene Steine ? 7.500 Rubel
Ca 40 Broschen verschied. Steine und Perlen
Ca. 21 Anhänger versch. Steine, Perlen
Ca. 5 Haarnadeln Diamanten
Ca. 15 Ketten mit Perlen, Steine, Gold
2 Damenuhren Gold
14 Armbänder versch. Steine
8 Kreuze versch. Mit Steine, Perlen Gold
2 Anhänger mit Kette
4 Anstecker/Pins versch. Steine
7 Ringe versch. Steine
Und verschiedene kleine Schmuckstücke wie Stifte,
Goldmünzen, Medaillen und Bänder mit Diamanten.
Das Gesamtgewicht soll 8 Kilo betragen haben und einen
Schätzwert von Ca. 3.2 Millionen Rubel gehabt haben.
Die Liste entstand am 20. November 1933 in Tobolsk.
Ob sie zu 100% richtig geführt wurde kann ich nicht
sagen.
Vielleicht finde ich ja noch Fotos wo die Familie
einige der Schmuckstücke trägt.
Ich habe versucht, nach für mich gründlichem
Recherchieren, das Drama was sich um die letzten Zaren Familie rankt euch näher
zu bringen.
Natürlich gibt es noch viele Geheimnisse und Theorien um
die Familie und deren Juwelen in ihren letzten Monaten.
Sollten meine Leser noch andere Beweise oder Theorien
haben dann teilt sie mir bitte mit.
Ich hoffe euch hat dieser lange Bericht gefallen...
Ganz toll und sehr informativ. Danke!!!!!
AntwortenLöschenSehr schön !!!! Danke für die schöne Geschichte von der Zaren -Familie !!!!!!
AntwortenLöschenIch bedanke mich für die Kommentare...vieleicht kommen ja noch mehr...
AntwortenLöschenin einem Bericht im TV hat man auch ein Foto gezeigt wo die 4 Zarentöchter in Gefangenschaft zu sehen waren. Sie hatten schwarze lange Röcke an und schlichte weiße Blusen. Besonders seltsam fand ich das alle Glatzen hatten! Eine "Vorbereitung" auf ihren Tod?
AntwortenLöschenHallo das ist mir neu das sie kahlgeschoren waren...können sie sich erinnern wie der Bericht hieß...Danke im voraus und schön das sie kommentiert haben
LöschenNein, Glatzen hatten die Zarentöchter, weil sie vorher an Typhus erkrankt waren und ihnen die Haare abrasiert wurden.
LöschenEine sehr informative Dokumentation über die letzte Zarenfamilie, sehr ergreifend und unglaublich traurig. Auf den meisten Bildern sieht man die Zarenfamilie mit sehr ernsten und traurigen Gesichtern. Da fragt man sich, ob sie von einem traurigen Schicksal geahnt haben. Mich macht ihre Geschichte sehr betroffen. Danke für diesen bemerkenswerten Bericht.
AntwortenLöschenIch finde es ergreifend, Berichte über die Zarenfamilie zu erfahren. Aber hier mal ein Hinweis: Zum 100. Todestag der Romanow`s wird im erzgbirgischem Zwönitz eine Sonderausstellung gezeigt. In einem kleinen Dorf bei Zwönitz beschäftigt man sich sehr mit der Historie der Romanows. Ab September 2018 werden in dem unscheinbaren Museum des Ortes, Schmuckstücke großfürstlicher Häuser Russlands in der Replik gezeigt. Die "Blutdiamanten der Romanow`s" sicherlich ein außergewöhnliches Event.
AntwortenLöschenHallo, ich wollte zu der Recherche der Romanows eine etwas unglaubwürdige Geschichte erzählen. Und sie ist höchstwahrscheinlich doch wahr. Meine Tante erzählte uns vor ihrem Tod, dass meine Uroma Juliane Wilde als Zofe beim russischen Zar Nikolaus II. gearbeitet hat. Diese hatte ein Verhältnis mit ihm und wurde von ihm schwanger. Sie floh daraufhin nach Ostpreußen und behielt die Geschichte erstmal geheim, da die Zarenfamilie verfolgt und ermordet wurde. Das Kind das daraus entstand ist mein Opa. Es sind viele Jahre vergangen und nie hat aus unserer Familie es jemand geschafft dass irgendwie nachzuweisen. Vielleicht weiß jemand an wen man sich mit dieser Geschichte wenden kann, dass wir Nachfolger von dem letzten Zaren sind. Uns ist auch nicht klar in wie fern sich die Presse auf die Geschichte stürzen würde und wo man einen DNA Test machen könnte um letzte Klarheiten zu verschaffen. Danke für jede Unterstützung!
AntwortenLöschenIch würde empfehlen sich an den Duke von Edinburgh, den Duke of Kent oder Prince Michael of Kent zu wenden. Das britische Könogshaus ist über mehrere Mitglieder mit den Romanow verwandt & der Duke of Edinburgh gleich 2 Mal, er ist nämlich auch über das griechische Königshaus mit der russischen Zarenfamilie verwandt
AntwortenLöschenhttps://creativedestructionmedia.com/investigations/2019/03/08/anastasias-resting-place/
AntwortenLöschenDas Buch Mandrifolie ist reine Fiktion....!!!!
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