Erst einmal WAHNSINN diese Tiara.....
Leider wird sie nicht mehr getragen.
Sie ist allerdings im Landesmuseum Würtemberg zu bewundern.
Dieses fantastische Stück gehörte der letzten Königin von Würtemberg.
Ja, Würtemberg war mal ein Königreich.
Das Königreich Würtemberg war ein Staat des heutigen Deutschland. Es entstand am 01.01.1806 als souveränes Königreich auf Betreiben des nach politischer Hegemonie (Unter Hegemonie (von altgriechisch ἡγεμονία hēgemonía ‚ Heerführung, Hegemonie, Oberbefehl‘; dieses von ἡγεμών hēgemṓn ‚ Führer, Anführer‘) versteht man die Vorherrschaft oder Überlegenheit einer Institution, eines Staates, einer Organisation oder eines ähnlichen Akteurs in politischer, militärischer, wirtschaftlicher, religiöser und/oder kultureller Hinsicht)
strebenden Kaisers der Franzosen, Napoleon Bonaparte.
Rot eingefärbt; Königreich Würtemberg |
Von 1495 bis 1806 wurde es Herzogtum Würtemberg genannt und ging dann in das Königreich Würtemberg über bis 1918.
Das Reich hatte 4 Könige:
Der erste war Friedrich Wilhelm Karl von Würtemberg (*06.11.1745 - +30.10.1816). Er war ab 1797 als Friedrich II. Herzog, von 1803 bis 1806 Kurfürst und von 1806 bis 1816 als Friedrich I. der erste König von Würtemberg.
Friedrich I. |
Er amtierte als Wilhelm I. von 1816-1864.
König Wilhelm I. |
Als König Karl regierte er von 1864 - 1891. In seine Amtszeit fällt der Beitritt Würtembergs zum Norddeutschen Bund und auch zum Deutschen Reich.
König Karl von Würtemberg |
Der vierte und letzte König war König Wilhelm II.
Da König Karl höchstwahrscheinlich homosexuell war und keine Kinder hatte obwohl er mit der russischen Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa verheiratet war wurde nach seinem Tot sein Neffe Wilhelm König.
Da seine Eltern, Wilhelms Mutter war Karls Schwester, (beide aus dritter Ehe des Vaters) schon so eine Vorahnung hatten das Karl nie eigene Kinder haben würde, erzogen sie ihren Sohn als Thronfolger.
König Wilhem II. regierte von 1891 - 1918 als vierter und letzter König von Würtemberg.
König Wilhelm II. |
Würtemberg wurde in eine parlamentarische Demokratier umgewandelt und blieb als Volksstaat Teil des Deutschen Reiches in der Weimarer Republik.
Kommen wir nun zu der Besitzerin dieser wunderbaren Tiara die wohl mit die größte ist.
Trägerin dieser enormen Diamant Tiara war Charlotte zu Schaumburg-Lippe.
Charlotte Marie Ida Luise Hermine Mathilde, Prinzessin zu Schaumburg-Lippe (*10.10.1864 auf Schloss Ratibirice, Böhmen; +16.07. 1946 auf Schloss Bebenhausen, Würtemberg) war ein Mitglied des Hauses Schaumburg-Lippe und von 1891-1918 die letzte Königin von Würtemberg.
Prinzessin Charlotte war die älteste Tochter des Prinzen Wilhelm zu Schaumburg -Lippe und der Prinzessin Bathildis von Anhalt-Dessau.
Geboren auf Schloss Ratibořice im heutigen Tschechien...
...verbrachte sie ihre Kindheit mit ihren 4 Brüdern und drei Schwestern in der fürstlichen Herrschaft Nachod in Östbömen, heute Tschechien...
Zu diesen beiden Schlössern gehört noch Schloss Chvalkovice...
...die seit 1842 der Familie zu Schaumburg-Lippe gehörten.
Letzter Besitzer war Friedrich zu Schaumburg-Lippe...
...dessen Nachkommen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 entschädigungslos enteignet wurden.
Die Schlösser wurden verstaatlicht.
Neben Interessen wie Musik und Bildender Kunst hegte Charlotte offenbar auch sportliche wie Schwimmen, Tennisspielen, Radfahren und - für eine Frau der damaligen Zeit noch ungewöhnlich - Skifahren.
Als ausgefallen galt auch ihre Jagdleidenschaft.
Am 8. April 1886 heiratete Prinzessin Charlotte in Bückeburg, der Residenz ihres Onkel Adolf, den würtembergischen Thronfolger Prinz -Wilhelm.
Schloss Bückeburg |
Allerdings blieb diese Ehe kinderlos.
Zwischen 1886 und 1891 lebten sie zunächst in Ludwigsburg und Stuttgart.
1891 wurde ihr Mann König und sie Königin Charlotte von Würtemberg und das Paar zog in das Wilhelmspalais in Stuttgart.
Das Palais wurde zwischen 1834 und 1840 von dem Hofbaumeister König Wilhelm I., Giovanni Salucci erbaut und sollte als Wohnsitz für seine beiden Töchter sein.
Später jedoch zog der letzte König dort ein.
Das Palais vor der Zerstörung 1904. Zu dieser Zeit lebte das Königspaar noch dort.
Während der Monate Juni bis Oktober verlegte das Paar seinen Wohnsitz nach Friedrichshafen um in besserem Klima den Sommer zu verbringen
Dort wohnte das Paar dann auf dem Schloss.
Das Schloss mit angrenzender Schlosskirche |
Im November/Dezember verbrachten Wilhelm und Charlotte regelmäßig einen zweiwöchigen Jagdaufenthalt im Jagdschloss Bebenhausen bei Tübingen.
Das Jagdschloss war im 12. Jahrhundert ein Zisterzienser Kloster, diente dann nach 1534 als Klosterschulen und später als Urlaubsressidenz für die Würtembergische Könige.
Heute dient es als Landtagssitz.
Der König erfreute sich größter Beliebtheit Charlotte hingegen nicht so.
Es lag teilweise an ihrer Kinderlosigkeit sowie an ihren Repräsentationspflichten die sie nicht in erwarteten Umfang erfüllte.
Ihre Geburtstage zum Beispiel feierte sie lieber in Abgeschiedenheit als sich von der Bevölkerung zu jubeln zu lassen
Militärparaden ließ sie ihren Mann alleine abnehmen und zu Kaisergeburtstagen begleitete sie ihn schon nach wenigen Jahren nicht mehr.
Allerdings zeigte sie sich allem Moderne sehr aufgeschlossen.
Von ihrer Vorgängerin übernahm sie 32 Protektorate über soziale und karitative Einrichtungen.
Sie engagierte sich für das Diakonissenwesen, den schwäbischen Frauenverein, die Zentralleitung für Wohltätigkeit, und vieles mehr.
Z.B. die Charlottenklink für Augenheilkunde in Stuttgart ist nach ihr benannt.
So zogen die Jahre ins Land.
Das Paar in Bebenhausen...
Der Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 traf den König schwer.
Er soll mit Tränen in den Augen seine Truppen in Stuttgart verabschiedet haben.
Nachdem Deutschland den Krieg erlor war es nur eine Frage der Zeit mit der Monarchie in Würtemberg.
So sah das auch der König.
Ab Ende Oktober 1918 nahmen Demonstrationen und Protestversammlungen zu in dem die Beseitigung der Monarchie gefordert wurde.
Obwohl der König von der Bevölkerung hoch geschätzt wurde verließ er schließlich am 09.11.1918 am Abend Stuttgart in Richtung Bebenhausen.
Das ihm in dieser Situation niemand beistand verwand er nie.
Am 29.11.1918 sicherte die provisorische Regierung Wilhelm eine jährliche Rente von 200.000 Mark, ein lebenslanges Wohnrecht auf Schloss Bebenhausen sowie uneingeschränktes Verfügungsrecht über sein Privateigentum zu.
Charlotte die nun auch Herzogin von Würtemberg war bekam noch zusätzlich von der Herzöglichen Hofkammer einen Zuschuss für die Hofhaltung.
Am 30. 11.1918 verzichtete er auf die Krone und nahm den Titel eines Herzogs von Würtemberg an.
Der letzte König starb am 2.10.1921 in Bebenhausen und wurde auf seinen letzten Wunsch hin um Stuttgart herumgeleitet (nach seiner Abdankung betrat er nie wieder Stuttgarter Boden) um auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg neben seiner ersten Frau und seinem Sohn in einem Erdgrab bestattet zu werden.
Herzogin Charlotte lebte noch 25 Jahre nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen in Bebenhausen.
1944 erlitt sie einen Schlaganfall der sie Zwang die beiden letzten Jahre ihres leben im Rollstuhl zu verbringen.
Schlafzimmer von Charlote mit Rollstuhl in Bebenhausen |
Die ehemalige Königin starb am 16.071946 im Alter von 81 in Bebenhausen.
Mit ihr starb nicht nur die letzte würtembergische Königin, sie war auch die längstüberlebende ehemalige deutsche Königin.
Sie wurde am 23.07.1946, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg an der Seite ihres Mannes beigesetzt.
Wie wir ja nun wissen nahm Charlotte als Königin sehr wenige royale Verpflichtungen bei denen sie Tiaras trug.
Deshalb ist es erstaunlich das sie sich eine derart große Tiara zu legte.
Auf einem Bild ist sie mit der Tiara von Königin Pauline zu sehen.
Ihre eigene trug sie wahrscheinlich nie.
Ich gehe mal davon aus das zum Zeitpunkt der Herstellung niemand damit rechnete das es irgendwann keine Monarchie in Würtemberg gibt.
Und diese Tiara sollte wahrscheinlich als Kronschatz dienen und zur Königinnen Tiara werden.
Und das Charlotte später keinen gefallen mehr am repräsentieren und funkelnden Bällen hatte, damit hat auch niemand gerechnet.
Erschaffen hat dieses Kunstwerk der Hofjuwelier Eduard Föhr im Jahr 1896.
Die Maße betragen:
H ca. 26,5 cm; L ca. 21 cm; T ca. 35 cm
Material:
Gold, Silber, Diamanten
Dank seiner raffinierten Konstruktion lässt sich der hohe Kopfputz in Einzelteile zerlegen, die als separate Schmuckstücke - als Kopfspange für den kleinen Anlass, als Broschen oder als Haarnadeln - zu tragen sind.
Gott sei Dank hat dieses wunderbare Stück die Zeiten überstanden und kann nun im Museum bestaunt werden.
Material:
Gold, Silber, Diamanten
Dank seiner raffinierten Konstruktion lässt sich der hohe Kopfputz in Einzelteile zerlegen, die als separate Schmuckstücke - als Kopfspange für den kleinen Anlass, als Broschen oder als Haarnadeln - zu tragen sind.
Gott sei Dank hat dieses wunderbare Stück die Zeiten überstanden und kann nun im Museum bestaunt werden.
Quelle: Google, Wikipedia, Miss Mertens, usw.
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