Königliche Juwelen: Die Kamee der vergessenen Prinzessin

Paläste

Donnerstag, 24. November 2016

Die Kamee der vergessenen Prinzessin


Bei Christie in Genf wurden am 15.11.2016 wieder einmal königliche Juwelen versteigert.

Unter ihnen eine herrliche Kamee der Prinzessin Lobanoff de Rostoff, geb. Prinzessin Dolgorouky (1836 – 1914), einer der ältesten Familien Russlands.
Leider bin ich mir nicht sicher ob es Prinzessin Vera ist da ich keine Bilder gefunden habe aus diesem.
(Der Gründer des Dolgorukov Zweig ist Prinz Iwan Andrejewitsch Oblenskiy (15. Jahrhundert), dem für seine Rachsucht den Spitznamen Dolgorukiy gegeben wurde, also "der mit einem langen Arm".
Obolensk wurde in den Ausbau des Großherzogtum Moskau einbezogen im Jahre 1494, und das Haus von Dolgorukov wurde zu einer mächtigen Adelsfamilie im Zarentum von Russland und dem russischen Reich.)
Viel ist über diese scheue und diskrete Frau nicht bekannt.



Daher ist es sehr schwierig alle historischen Details über die sehr diskret Prinzessin zu finden.Sie wurde sogar in einigen Genealogien von ihrer eigenen Familie vergessen, in dem sie einfach nicht aufgeführt wurde.

Im Jahre 1858 (ist aber auch nicht ganz gewiss) heiratete Prinzessin W(V)era Dolgorouky ein sehr reicher Mann, Prinz Jacques Lobanoff de Rostoff. Sie hatten keine Kinder.

Die Prinzessin wurde schon nach zwei Jahren Witwe und entwickelte durch diese Situation ihre Leidenschaft für prächtigen Schmuck.

Nur an besonderen Tagen, aber doch sehr selten zeigte sich die Prinzessin in diesen schönen Schmückstücken ihren engsten Freunden.

Bald nach der Revolution von 1905 entschied sie sich für immer ihr Land zu verlassen.Sie zog nach Paris, in ein prächtiges hôtel particulier (Stadthaus aus dem 17. und 18. Jahrhundert das für den Adel vorbehalten war), und in die Schweiz, in der Villa "Zina" in Vevey ( wo sie auch verstarb).
Ihre Freunde , waren alarmierten als sie sahen wie viele Juwelen sie kauften und die Prinzessin antwortete:“ Ich warte nicht auf mein Glück, ich baue mir einfach ein zweites.“sowie:“ Das sind lohnende Anlagen. Ich verschwende nichts, im Gegenteil, ich baue ein zweites Vermögen auf."

Prinzessin Wera Lobanoff de Rostoff starb im April 1919 und wurde in Paris auf dem berühmten Pere Lachaise Friedhof ( Liste der Berühmtheiten die dort liegen)begraben.
Dort liegen unter anderem Jim Morrison, Oscar Wilde, Edith Piaff und viele andere.



Die Figuren sollen Mutter, Prinzessin Dolgorouky und Tochter Vera Lobanoff darstellen.


Ihr Grab wurde kürzlich renoviert und die beiden Marmorfrauen die auf ihm stehen sind nun durch dicke Glasscheiben geschützt.

Die großartige Schmucksammlung der Prinzessin Vera Lobanoff von Rostoff, von Fachleuten wie von Edelstein-Liebhabern gleichermaßen bewundert, stand zum Verkauf. 

Diese Kollektion, einzigartig sowohl in ihrer Auswahl und Vielfalt, als auch durch das Feingefühl und Wissen, mit der sie zusammengestellt worden ist, verdient besondere Aufmerksamkeit: sie ist das Lebenswerk dieser Dame mit viel Geschmack, die ständig versuchte, ihre Sammlung durch weitere Objekte zu vervollständigen.
Ihr Sekretär, Herr Charles Decker, war damals der Vollstrecker ihres Vermögens ,und auf seinen Wunsch wurden ihre Juwelen vom 12.01. - 17.01.1920 in Lausanne versteigert.


















Das müssten alle Schmückstücke sein die damals versteigert wurden.


Der vorliegende Smaragd Kamee Anhänger, Los 234 der ursprünglichen Auktion wurde zu der Zeit für den hohen Preis von 12.500 Schweizer Franken gekauft.

40 Jahren später, im Mai 1964 wurde sie in einer anderen Auktion, gehalten von der Galerie Jürg Stuker in Bern unter anderem mit 20 weiteren Schmuckstücken aus der Sammlung von Prinz Nikolaus von Rumänien, der es von seiner Mutter geerbt haben könnte. Der legendären Königin Marie von Rumänien.

Doch wie die Kamee nun dahin kam ist im Moment nicht bekannt.

Und jetzt, 52 Jahre später, ist sie wieder auf einer Auktion zu finden.



Diese Brosche war ein außergewöhnlicher Bestandteil der Prinzessinen Sammlung.

Schätzungsweise 120 Karat ist der Smaragd in seiner Mitte "ungewöhnlich groß" und perfekt erhalten.

Sie hat einen abnehmbarer Anhänger-Ring, 6,0 cm.

Obwohl der Edelstein bekanntlich schwer zu schnitzen ist, verfügt er über feine Details mit eine elegant-gewölbten Stirn und krausen Locken – und intakt nach mehr als einem Jahrhundert.

Kameen wie diese stellen oft Personen da die dem Besitzer sehr nahe standen, ein geliebter Mensch, eine religiöse Figur oder sogar eine königliche, doch leider ist nicht erkennbar wen es darstellen soll und ob diese Kamee für die Prinzessin hergestellt wurde,“ sagt Max Fawcett, Junior-Spezialist bei Christie 's Genf, Schmuck.

Hier können wir gut die Größe erkennen
Unter dem LOS 53 wurde die Kamee angeboten mit einem Schätzpreis zwischen 60.000 – 80.000 CHF
Versteigert wurde sie an Unbekannt für 182.567 USD.
Das sind 172.942,74 Euro.



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