Prinz Karl von Belgien, vollständiger Name Charles Théodore Henri Antoine Meinrad (* 10. Oktober 1903 in Brüssel ; † 1. Juni 1983 in Ostende) aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha war der zweite Sohn des belgischen Königs Albert und von 1944 bis 1950 Prinzregent der Belgier.
Karl war der zweite Sohn des
belgischen Königs Albert I. und seiner Frau Elisabeth in Bayern. Er hatte zwei Geschwister; Leopold, der nach dem Tode des Vater als Leopold III. den belgischen Thron
bestieg, und Prinzessin Marie Jose , die letzte Königin Italiens. Nach seiner Geburt ernannte ihn sein Vater
zum Grafen von Flandern. Am 31. Januar 1910 wurde ihm zudem durch königlichen Erlass der Titel
eines Prinzen von Belgien verliehen.
Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurde Karl 1914 zusammen mit seiner jüngeren Schwester Marie José
nach England gebracht, wo er im Haus des britischen Staatsmannes George Curzon wohnte.
Er kehrte erst nach Kriegsende nach Belgien zurück. Mit 18 Jahren trat Karl in
die belgische Armee ein. Er führte ein eher zurückgezogenes Leben und verbrachte einige
Jahre in den USA.
Das Verhalten von König Leopold III. während des Zweiten Weltkriegs und der Besatzungszeit der Nazis, sowie dessen Hochzeit mit Mary Lilian Baels führten dazu, dass der König 1945 ins Exil gehen musste. Die
Übergangsregierung ermächtigte Karl, der sich während des Kriegs dem Widerstand
angeschlossen und unerkannt auf einem Bauernhof bei Spa gelebt hatte, als Prinzregent das Königreich Belgien zu regieren.
Der Wiederaufbau des Landes fiel
zu großen Teilen in seine Regentschaft. Mittels des Marshallplans konnte die belgische Wirtschaft wieder belebt werden und Karl hatte
Anteil an der Gründung der Benelux. Während seiner Zeit schloss sich Belgien auch der NATO und der UN an.
Ebenfalls von Bedeutung ist die Einführung des Frauenwahlrechts zu den Parlamentswahlen von 1948.
Seine Regentschaft endete 1950 mit
der Rückkehr des Königs aus dem Schweizer Exil. Die Rückkehr löste erneut
Spannung in Belgien aus und so sah sich Leopold 1951 genötigt zu Gunsten seines
Sohnes Baudouin abzudanken. Karl zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, lebte
in Ostende und widmete sich der Kunst. Eine besondere Leidenschaft hegte er für die
Malerei, die er auch selbst betrieb und seine Werke mit „Karel van Vlaanderen“
zeichnete. Überwiegend malte er Landschaften.
1983 erkrankte Karl schwer und
verstarb am 1. Juni 1983 in Ostende. Er wurde in der königlichen Gruft der Liebfrauenkirche in Laeken beigesetzt.
Quelle: Wikipedia
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