Heute wollen wir mal nach Frankreich gehen. Dort waren auch wunderbare
Juwelen.
Marie Therese Charlotte von Frankreich, u.a. genannt Madamme Royale
(19.12.1778 in Versaille – 19.10.1851 in Schloss Fhosdorf bei Lanzenkirchen)
war ab 1799 Herzogin von Angouleme, von 1824-1830/36 Dauphine (Dauphin hieß der jeweilige
Thronerbe des Königs von Frankreich zur Zeit
der Dynastien der Valois und der Bourbonen) , und von 1836-1844 Titularkönigin von Frankreich (Titularkönig bzw Titularkönigin ist
die Bezeichnung eines nicht regierenden Monarchen. Diese Situation entsteht
entweder als Ehepartner eines regierenden Königs (Royal Consort) oder als Herrscher eines durch einen Regenten verwalteten Königreiches oder eines nur formal
bestehenden Königreiches. Analog zu Titularkönig existiert der Titel des Titularherzogs bzw.
des Titular-Landgrafen.
Marie Therese Charlotte war das älteste
Kind von König Ludwig XVI. von Frankreich und seiner Gemahlin Marie Antoinette
von Österreich und wuchs am Hof von Schloss Versailles auf.
Im Zuge der Französischen Revolution
wurde sie mit ihrer Familie nach einem missglücktem Fluchtversuch aus den
Tuilerien (frühers Stadtschloss der
französischen Herrscher) im Temple (Temple ist
die Bezeichnung für das seinerzeit außerhalb von Paris gelegene Ordensgebiet, in Paris inhaftiert.
Das Mädchen überlebte als einziges Kind des Königspaares
die Gefangenschaft und wurde schließlich durch ihre Verwandten am Wiener Hof
gegen französische Gefangene ausgetauscht.
Marie Thérèse wurde nun als einzig
überlebendes Kind des ehemaligen französischen Königspaares zum Spielball der
Politik. Am 18. Dezember 1795 übergab man sie bei Basel im Austausch für französische Kriegsgefangene, unter
ihnen war etwa Armand
Gaston Camus. Danach ist der weitere Lebensweg
allerdings unklar. Die bisher offizielle Version legt dar, dass Marie Thérèse
an den Wiener Hof gebracht wurde und, gegen den Willen ihres Cousins, des
deutschen Kaisers Franz II., am 10.
Juni 1799 ihren französischen Cousin Louis-Antoine
de Bourbon, duc d’Angoulême heiratete.
Louis-Antoine Duc d´Angouleme und Marie Therese |
Da sie die einzige Überlebende der
Königsfamilie war, sollte somit das Auslandsvermögen der Bourbonen für die
restliche Familie erhalten bleiben. Sie lebte dann als „Madame Royale“ bis zu
ihrem Tod 1851 in Österreich.
Diese wunderbar gestaltete Tiara mit
Smaragden und Diamanten wurde im Jahr 1818 von Louis-Antoine
de Bourbon duc d’Angoulême für seine Frau in Auftrag gegeben.
Entworfen wurde es von dem königlichen Hofjuwelier Evrard und Frederic
Bapst, die im Jahre 1819 hingerichtet wurden.
Es besteht aus 1021 Diamanten und 44 Smaragde in Gold gefasst.
Ein großer Kissenförmiger Smarad in der Mitte ist von 18 Brillanten
umgeben.
14 dieser Smaragde sollen aus der Schatulle der Königs sein.
Da außer diesen 14 Smaragden alle anderen Materialien wie die Diamanten und
das Gold die Staatskasse zur Verfügung stellte blieb dieses Diadem Eigentum des
Französischen Staates.
Marie Therese verwendete diese Tiara bis 1830 als sie beschloss mit
ihrer Familie ins Exil nach
Großbritannien zu gehen.
Leider gibt es keine Bilder die sie beim tragen zeigt.
Vor ihrer Abreise gab sie die Smaragd und Diamant Tiara der
Fränzösischen Staatskasse zurück.
Dort blieb sie bis Napoleon an die Macht kam.
Als er 1853 Gräfin Eugénie de Montijo heiratete trug diese
die Tiara sehr gerne.
Während der preußischen
Invasion in Frankreich im Jahre 1870 wurden die Kronjuwelen nach Brest zur
sicheren Aufbewahrung gebracht. Brest
war ein wichtiger Hafen und Marinestützpunkt im Nordwesten Frankreichs, in
geschützter Lage, nicht weit von der westlichen Spitze der Halbinsel Breton. Die Kronjuwelen blieb in Brest bis
1872 bis sie wieder in die französischen Gewölbe des Finanzministerium
einzogen.
1878 kamen die Kronjuwelen dann
zu Weltausstellung nach Paris.
Weiter ging es dann 1884 wo die
Juwelen in einer Sonderausstellung im Louvre „Ecole des Arts Industriels (
Schule der Industriekunst)gezeigt wurden die auch ein großer Erfolg.
Kurz danach wurde von höchster
Stelle beschlossen das die Kronjuwelen weg müssen.
Man hatte Angst vor den Royalisten
und den Bonapartisten.
Bloß keine Monarchie mehr.
Francois Paul Jules Grevy
Präsident der dritten Republik ordnete den Verkauf aller Kronjuwelen an um den
Erlös der französischen Staatskasse zu verfügung zu stellen.
Die Auktion fand am 12. März
1887 statt.
Einige der führenden
Schmuckhäuser nahmen an dieser Auktion teil
Wie Tiffany, Van
Cleef&Arpels und die Pariser Juweliere Frederic Boucheron und Paul Bapst.
Die Juwelen wurden in 69 Lose
aufgeteilt und Z.B. Tiffany erhielt den Zuschlag für 24 dieser Lose für einen
damaligen Preis von 480.000 Dollar.
Auch die Smaragd-Diamant Tiara
war in dieser Auktion.
Gekauft wurde sie von einem
britischen Juwelier der Miteigentümer der Firma Wartski
Schmuck war, in der Grafton Street, Mayfair, London.
Geoffrey Munn,
der Geschäftsführer bei Wartski war, schrieb später in seinem Buch :“ Tiara,
eine Geschichte von Pracht“ das die Maria Therese Tiara tatsächlich in ihrem
Safe war.
Denn in dem
Anmeldevormular stand damals nur“ Eine Diamant – Smaragd Tiara mit 44 Smaragden
und 1021 Diamanten.
Keiner war
sich dem historischen Wert bewusst.
hintere Ansicht |
Die Herzogin von
Angouleme Tiara wurde dann auf einem Display im Victoria Albert Museum von
seinem Besitzer im Jahr 1982 im bis zum Jahr 2002 ausgestellt.
2002 wurde die
Tiara auf ein Wert von 700.00 englische Pfund geschätzt.
Der Besitzer
beschloss, nach langer Verhandlung um den Preis, die Tiara dem Louvre im Paris
zur Verfügung zu stellen.
Und so kam
diese wunderbare Arbeit, ein wahres meisterwerk des französischen Schmucks, zurück an ihren Heimatort wo sie mit den anderen
wiedererworbenen Schmuckstücken aus der damaligen Auktion zu bewundern ist.
Quelle: Wikipedia
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