Königliche Juwelen: Marie Therese Smaragd-Diamant Tiara

Paläste

Dienstag, 15. September 2015

Marie Therese Smaragd-Diamant Tiara


Heute wollen wir mal nach Frankreich gehen. Dort waren auch wunderbare Juwelen.

Marie Therese Charlotte von Frankreich, u.a. genannt Madamme Royale (19.12.1778 in Versaille – 19.10.1851 in Schloss Fhosdorf bei Lanzenkirchen) war ab 1799 Herzogin von Angouleme, von 1824-1830/36 Dauphine (Dauphin hieß der jeweilige Thronerbe des Königs von Frankreich zur Zeit der Dynastien der Valois und der Bourbonen) , und von 1836-1844 Titularkönigin von Frankreich (Titularkönig bzw Titularkönigin ist die Bezeichnung eines nicht regierenden Monarchen. Diese Situation entsteht entweder als Ehepartner eines regierenden Königs (Royal Consort) oder als Herrscher eines durch einen Regenten verwalteten Königreiches oder eines nur formal bestehenden Königreiches. Analog zu Titularkönig existiert der Titel des Titularherzogs bzw. des Titular-Landgrafen.
Marie Therese Charlotte war das älteste Kind von König Ludwig XVI. von Frankreich und seiner Gemahlin Marie Antoinette von Österreich und wuchs am Hof von Schloss Versailles auf.
Im Zuge der Französischen Revolution wurde sie mit ihrer Familie nach einem missglücktem Fluchtversuch aus den Tuilerien (frühers Stadtschloss der französischen Herrscher) im Temple (Temple ist die Bezeichnung für das seinerzeit außerhalb von Paris gelegene Ordensgebiet,  in Paris inhaftiert.
Das Mädchen überlebte als einziges Kind des Königspaares die Gefangenschaft und wurde schließlich durch ihre Verwandten am Wiener Hof gegen französische Gefangene ausgetauscht.

Marie Thérèse wurde nun als einzig überlebendes Kind des ehemaligen französischen Königspaares zum Spielball der Politik. Am 18. Dezember 1795 übergab man sie bei Basel im Austausch für französische Kriegsgefangene, unter ihnen war etwa Armand Gaston Camus. Danach ist der weitere Lebensweg allerdings unklar. Die bisher offizielle Version legt dar, dass Marie Thérèse an den Wiener Hof gebracht wurde und, gegen den Willen ihres Cousins, des deutschen Kaisers Franz II., am 10. Juni 1799 ihren französischen Cousin Louis-Antoine de Bourbon, duc d’Angoulême heiratete.

Louis-Antoine Duc d´Angouleme und Marie Therese

Da sie die einzige Überlebende der Königsfamilie war, sollte somit das Auslandsvermögen der Bourbonen für die restliche Familie erhalten bleiben. Sie lebte dann als „Madame Royale“ bis zu ihrem Tod 1851 in Österreich.
Diese wunderbar gestaltete Tiara mit Smaragden und Diamanten wurde im Jahr 1818 von Louis-Antoine de Bourbon duc d’Angoulême für seine Frau in Auftrag gegeben.
Entworfen wurde es von dem königlichen Hofjuwelier Evrard und Frederic Bapst, die im Jahre 1819 hingerichtet wurden.
Es besteht aus 1021 Diamanten und 44 Smaragde in Gold gefasst.
Ein großer Kissenförmiger Smarad in der Mitte ist von 18 Brillanten umgeben.
14 dieser Smaragde sollen aus der Schatulle der Königs sein.
Da außer diesen 14 Smaragden alle anderen Materialien wie die Diamanten und das Gold die Staatskasse zur Verfügung stellte blieb dieses Diadem Eigentum des Französischen Staates.
Marie Therese verwendete diese Tiara bis 1830 als sie beschloss mit ihrer Familie  ins Exil nach Großbritannien zu gehen.
Leider gibt es keine Bilder die sie beim tragen zeigt.
Vor ihrer Abreise gab sie die Smaragd und Diamant Tiara der Fränzösischen Staatskasse zurück.


Dort blieb sie bis Napoleon an die Macht kam.
Als er 1853 Gräfin Eugénie de Montijo heiratete trug diese die Tiara sehr gerne.
Während der preußischen Invasion in Frankreich im Jahre 1870 wurden die Kronjuwelen nach Brest zur sicheren Aufbewahrung gebracht. Brest war ein wichtiger Hafen und Marinestützpunkt im Nordwesten Frankreichs, in geschützter Lage, nicht weit von der westlichen Spitze der Halbinsel Breton. Die Kronjuwelen blieb in Brest bis 1872 bis sie wieder in die französischen Gewölbe des Finanzministerium einzogen.

1878 kamen die Kronjuwelen dann zu Weltausstellung nach Paris.
Weiter ging es dann 1884 wo die Juwelen in einer Sonderausstellung im Louvre „Ecole des Arts Industriels ( Schule der Industriekunst)gezeigt wurden die auch ein großer Erfolg.
Kurz danach wurde von höchster Stelle beschlossen das die Kronjuwelen weg müssen.
Man hatte Angst vor den Royalisten und den Bonapartisten.
Bloß keine Monarchie mehr.
Francois Paul Jules Grevy Präsident der dritten Republik ordnete den Verkauf aller Kronjuwelen an um den Erlös der französischen Staatskasse zu verfügung zu stellen.
Die Auktion fand am 12. März 1887 statt.
Einige der führenden Schmuckhäuser nahmen an dieser Auktion teil
Wie Tiffany, Van Cleef&Arpels und die Pariser Juweliere Frederic Boucheron und Paul Bapst.
Die Juwelen wurden in 69 Lose aufgeteilt und Z.B. Tiffany erhielt den Zuschlag für 24 dieser Lose für einen damaligen Preis von 480.000 Dollar.
Auch die Smaragd-Diamant Tiara war in dieser Auktion.


Gekauft wurde sie von einem britischen Juwelier der Miteigentümer der Firma Wartski Schmuck war, in der Grafton Street, Mayfair, London.
Geoffrey Munn, der Geschäftsführer bei Wartski war, schrieb später in seinem Buch :“ Tiara, eine Geschichte von Pracht“ das die Maria Therese Tiara tatsächlich in ihrem Safe war.
Denn in dem Anmeldevormular stand damals nur“ Eine Diamant – Smaragd Tiara mit 44 Smaragden und 1021 Diamanten.
Keiner war sich dem historischen Wert bewusst.

hintere Ansicht
Die Herzogin von Angouleme Tiara wurde dann auf einem Display im Victoria Albert Museum von seinem Besitzer im Jahr 1982 im bis zum Jahr 2002 ausgestellt.
2002 wurde die Tiara auf ein Wert von 700.00 englische Pfund geschätzt.
Der Besitzer beschloss, nach langer Verhandlung um den Preis, die Tiara dem Louvre im Paris zur Verfügung zu stellen.

Und so kam diese wunderbare Arbeit, ein wahres meisterwerk des französischen Schmucks,  zurück an ihren Heimatort wo sie mit den anderen wiedererworbenen Schmuckstücken aus der damaligen Auktion zu bewundern ist.

Quelle: Wikipedia

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